Spanisch

Spanischsprachiges

Ágora von Alejandro „El Grande“ Amenábar

Alejandro Amenábar und Homayoun Ershadi am Set von Agora

Im Herbst kommt mit Ágora der 5. Film von Alejandro Amenábar in die Kinos (Start in Spanien: 2. September 2009, läuft aber diesen Monat schon auf dem Festival in Cannes). Ich glaube, da kommt ein monumentaler Streifen auf uns zu. Ágora ist die griechische Bezeichnung für den Versammlungsplatz einer Stadt. Der Film spielt im 4. Jahrhundert nach Christus in Alexandrien. 15 Wochen auf Malta gedreht, mehr als 50 Mio. Euro Produktionskosten. Internationale Besetzung des auf englisch gedrehten Werkes: Rachel Weisz, Max Minghella, Homayoun Ershadi, Oscar Isaac, Michael Lonsdale, Rupert Evans u.a.). Natürlich kein Vergleich zu den vier Vorgängern Tesis, Abre los Ojos, The Others und Mar Adentro. Hier der Vorab-Trailer, der bereits im Februar veröffentlicht wurde:


Direktlink YouTube

Wer spanisch kann, findet in der heutigen Ausgabe von El País in der Reihe «REPORTAJE: Vidas al límite» den Artikel eines meiner Lieblingsschriftsteller, Juan José Millás, über einen meiner Lieblingsregisseure: «Alejandro El Grande»:

Cuatro películas le han dado fama mundial. Algo que encara “con frialdad y desapego”. amenábar se ha lanzado a una insólita superproducción. ‘Ágora’ es cine como el de antes. éste es el retrato de un miedoso valiente. Un dócil rebelde. Un tímido que no es tímido. Un cineasta hecho de contrarios.

Natürlich ist das ein ganz wunderbarer Text. Natürlich bin ich nicht ganz unvoreingenommen, zumal ich einen der Beteiligten, den Regisseur, persönlich kenne. Nichtsdestotrotz lohnt die Lektüre des Textes. Und wer kein Spanisch kann, sollte sich wenigstens die beeindruckenden Bilder des Monumentalstreifens anschauen, der vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft immer an Ostern im TV ausgestrahlt werden wird. Könnte eng werden für Ben Hur. 😉

Kino, Spanisch

La vergüenza von David Planell gewinnt in Málaga


Direktlink YouTube

«La vergüenza» (dt.: «Die Schande») von David Planell hat das Filmfestival von Málaga gewonnen. Ein junges Paar adoptiert darin einen verhaltensgestörten 8-jährigen Jungen, der zuvor ganz offensichtlich eine schlimme Zeit durchgemacht hat und der die Beziehung der Eltern auf eine schwere Probe stellt. Schon der Trailer ist sehr bewegend, ich denke mal der Film um so mehr. Ab 30. April 2009 in Spanien und später hoffentlich auch bei uns in Deutschland zu sehen. Es ist der Debutfilm des 41-jährigen David Planell aus Madrid, der zuvor schon mit dem guten Drehbuch zu Siete mesas de billar francés auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Alle Preise im heute erschienenen El País-Artikel: «Málaga premia sin vergüenza al cine más joven». Es freut mich besonders, dass der argentinische Film «El niño pez» (dt.: «Das Fisch-Kind») von Luica Puenzo, der mich auf der Berlinale schon so beeindruckt hatte, mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde. Auch hier der Trailer, auch hier die Hoffnung, dass er seinen Weg in die deutschen Programm-Kinos finden möge.


Direktlink YouTube

Kino, Spanisch

Gael García Bernal und Diego Luna in ‚Rudo y Cursi‘

Rudo y Cursi Diese Woche startet in den spanischen Kinos der mexikanische Film «Rudo y Cursi». Die beiden genialen Schauspieler Gael García Bernal und Diego Luna sind darin sieben Jahre nach «Y tú mamá también», wo sie sich fürs mexikanische Kino recht freizügig mit sich selbst und mit der bezaubernden Maribel Verdú (Filmausschnitt) beschäftigten, wieder gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. Beim Kinoerfolg damals, der ja auch bei uns im Kino lief, führte Alfonso Cuarón Regie, das Drehbuch schrieb er mit seinem Bruder Carlos. Dieses Mal ist Carlos der Regisseur und hat auch wieder das Buch geschrieben, und sein Bruder hat den Film gemeinsam mit Guillermo del Toro und Alejandro Gonzalez Iñárritu (Amores Perros, Babel) produziert.

Ehe Ihr Euch den Trailer zum Film anschaut, müsst Ihr unbedingt einen Blick in diese großartige Parodie der Norteño-Musik, der Musik aus Mexikos Norden, werfen. Zeigt sie doch die große Wandlungsfähigkeit von Gael, der die Transe bei Almodóvar («La mala Eduacción») genau so gut spielen kann wie den Ché bei Walter Salles («Diarios de Motocicleta»). Hier also Gael García Bernal, vom Fußballer zum Norteño-Sänger im schrägen, grellen Outfit mutiert:


Direktlink YouTube

Hier die englischsprachige Film-Info vom Sundance-Festival, wo der Film im Januar lief, und der versprochene Trailer:


Rudo Y Cursy Trailer from manasto jones on Vimeo.

Kino, Spanisch

Stellet Licht: Film über Mennoniten in Mexiko

Stellet Licht Heute möchte ich Euch einen Film vorstellen, der mit zweijähriger Verzögerung in Hamburg und Berlin in die Kinos gekommen ist: «Stellet Licht» des Mexikaners Carlos Reygadas.

Der Film handelt von den zumeist noch in den Traditionen des 19. Jahrhunderts lebenden und auch heute noch plattdeutsch sprechenden Mennoniten im Norden Mexikos, in Cuauhtémoc im Bundesstaat Chihuahua. Doch zuerst ein Bild von mir aus meiner Zeit in Chihuahua, wo ich vor fast 20 Jahren für ein Jahr gelebt habe. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Dazu später mehr.

Markus beim Kofferpacken in Chihuahua

«Stellet Licht» hat in Cannes, Chicago und Cuba Preise abgeräumt. Bei dem Titel würde man zunächst keinen mexikanischen Film vermuten, doch Carlos Reygadas (der schon den genialen Film Japón gedreht hatte) hat seinen Film bewusst nicht «Luz silenciosa», sondern eben mit dem plattdeutschen Titel «Stellet Licht», unschwer erkennbar auf deutsch «Stilles Licht», genannt. Worum es in dem Film geht, samt knapper Zusammenfassung der Auswanderungs-Geschichte der Mennoniten, kann in der arte-Rezension nachgelesen werden. Ich zitiere hier nur die Inhaltsangabe:

Bauer Johan lebt mit Frau und sechs Kindern in einer Mennonitengemeinde in der Provinz Chihuahua, Nordmexiko. Gegen die Gesetze Gottes und der Menschen hat er sich in eine andere Frau verliebt.

Hier der Trailer, dort hört man auch wie die Mennoniten sprechen. Ist schwer zu verstehen, doch es ist tatsächlich plattdeutsch:


Direktlink YouTube

Aktuelle Filmvorstellung in der taz von Christina Nord: Moderne Mennoniten. Sie schwärmt von der großen Schönheit des Films und von der Ergriffenheit, die sich beim Betrachten einstellt.

Und jetzt wieder zurück zu meinem Foto. So sah ich damals mit den langen Haaren tatsächlich aus. Und als ich einmal mit Freunden von Chihuahua aus nach Cuauhtémoc gefahren war, haben wir einen mexikanischen Verwandten besucht, der Kontakte zu den Mennoniten hatte. Er versprach, uns so ein Mennoniten-Dorf zu zeigen und die Leute, die er da kannte, mit uns zu besuchen. Wir sind in ein Dorf namens Gnadental gefahren und was wir dort sahen, war unglaublich. Wie mit der Zeitmaschine 100 Jahre zurück befördert. Die Mennoniten lehnen ja so gut wie jeden Fortschritt ab und leben dort noch wie vor 100 Jahren. Und als ich ihnen von dem mexikanischen Bekannten als Deutscher vorgestellt wurde, wollten sie das nicht glauben. Ein Mann mit langen Haaren soll ein Deutscher sein? Undenkbar! Einer sagt damals zu mir: «Du bisch känn Deitscher, Du bisch e Russ». Warum er mich für einen Russen hielt, hab ich nicht herausbekommen. Aber ein guter Deutscher sieht in den Augen der mennonitischen Tradition (leider eine Kultur mit sehr begrenztem Horizont, um es vorsichtig auszudrücken), nicht so aus wie ich damals. Schade, dass ich die Fotos, die ich damals mit den Mennoniten gemacht habe, gerade nicht finde. … Da kommt mir eine Idee. Moment ich schau mal nach …

Jawoll, in den Briefen, die ich damals an meine Eltern schrieb, hab ich noch ein Mennoniten-Foto gefunden, hier ist:

Markus (mitte) bei den Mennoniten

So sehen die Leute aus, und mittendrin der langhaarige Deutsche. Wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, war ich damals an einem Sonntag dort. Denn alle (außer mir) haben die gute Sonntagskleidung an.

Ich bin sehr gespannt, den Film diese Woche in Hamburg zu sehen, wahrscheinlich gehe ich am Mittwoch rein. Er läuft dort im 3001 Kino im Schanzenviertel, als plautdietsche O.m.U.. Die noch ausstehenden Termine sind: 13.-15.04. um 18.15 Uhr; 17.04. um 16.15 Uhr; 21. & 22.04. um 16.15 Uhr.

Kino, Spanisch

Cat Power mit Werewolf im neuen Almodóvar

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich die Musik von Cat Power gerne mag (ich war letztes Jahr auf dem Konzert in Hamburg) und dass ich eine besondere Beziehung zum Kino von Pedro Almodóvar habe (den Maestro hab ich schon zwei mal persönlich getroffen und meine Magisterarbeit über sein Kino geschrieben). Folglich freue ich mich sehr, dass beide Themen im aktuellen Film von Almodóvar zusammen kommen: Cat Power ist mit dem wunderbaren Song Werewolf Teil des Soundtracks von «Los abrazos Rotos».


Direktlink YouTube

Wer spanisch kann (ich sag’s ja immer: Leute, lernt spanisch!), wird seine Freude am Artikel «Almodóvar se hace indie» über den Soundtrack des bei uns im Sommer ins Kino kommenden neuen Almodóvar haben:

La música cumple una función esencial en las películas de Pedro Almodóvar. Gracias a él, entre otros, Alberto Iglesias es uno de los pocos compositores de banda sonora que todo el mundo puede citar, y canciones como ‚Un año de amor‘ o la versión de ‚Piensa en mí‘ de Luz Casal son indisociables de sus películas. Pero el bolero y la ranchera no son los únicos géneros de que disfruta. Cualquier moderno habrá notado que son muchos los guiños en sus últimos films a la música independiente.

Weiter bei Sebas Alonso auf soitu.es: «Almodóvar se hace indie».

Kino, Musik, Spanisch

Auf zum Hispanistentag nach Tübingen

Clinicumsgasse, Tübingen
Clinicumsgasse, Tübingen. Foto: eldersign

Update 19.3.09, 12 Uhr: Eine erste Zwischenmeldung vom Hispanistentag habe ich eben im ciberaBlog veröffentlicht.

Ab morgen bin ich bis Freitag auf dem Hispanistentag in Tübingen. Er steht unter dem Motto Weltsprache Spanisch – Horizonte der Hispanistik, findet vom 18. – 21. März 2009 an der Universität Tübingen statt. Ich war dort vor drei Jahren auch schon auf dem Katalanistentag. In der Programmankündigung zur wichtigsten Fachtagung zur Iberischen Halbinsel heißt es:

Nie war die weltweite Verbreitung des Spanischen so groß wie heute, nie so intensiv das Interesse an der spanischen Sprache und der spanischsprachigen Kultur – auch in den deutschsprachigen Ländern. Der Boom des Spanischen führt zu einer neuen Rolle der Hispanistik und zu einer stärkeren Profilierung und inneren Ausdifferenzierung des Faches in der internationalen Wissenschaftslandschaft.

Schaun wer mal, ob das gelingt. Ich freue mich auf spannende Vorträge (u.a. von Prof. Neuschäfer und Frau Prof. Albert, für die ich von 1996 bis 2002 als Assistent an der Uni Saarbrücken gearbeitet habe) und auf viele Gespräche mit ehemaligen und neuen Kollegen aus der deutschsprachigen Hispanisitik.

Und ganz besonders freue ich mich auch auf eine Veranstaltung aus dem Rahmenprogramm. David Trueba, ein Regisseur, den ich sehr schätze, wird in Tübingen anwesend sein. Es wird sein mit Luis Alegre gedrehter Dokumentarfilm über den wunderbaren spanischen Schauspieler Fernando Fernán Gómez gezeigt: La silla de Fernando. Hier ein Ausschnitt:


Direktlink YouTube

Kino, Literatur, Spanisch

Spannendes am GIGA: Kuba in der Ära Obamas und Faszination Paternoster

Paternoster im Giga: rechts geht's hoch, links geht's runterDie ersten Vortragsgäste steigen in den Paternoster

Letzte Woche Mittwoch war ich auf einer hochinteressanten Vortragsveranstaltung im Hamburger GIGA-Institut. Ich dachte mir, wenn ciberaBlog-Co-Autor Peter Peetz das schon im Artikel «Kuba in der Ära Obama: Wird Wandel möglich?» in unserem Gemeinschaftsblog zu Lateinamerika, Spanien und Portugal vorstellt, sollte ich dort auch hingehen. Und ich habe es nicht bereut.

Zwei ausgewiesene Kuba-Kenner, und zwar der Journalist, Egon-Erwin-Kisch-Preissträger und Autor der Castro-Biographie Volker Skierka sowie Dr. Bert Hoffmann, Politikwissenschaftler und Kuba-Experte am GIGA Institut für Lateinamerika-Studien, haben in spannenden Vorträgen interessante Einblicke in die aktuelle politische Situation auf Kuba gegeben. Es ging unter anderem darum, inwiefern in der Ära Obama ein Wandel stattfinden kann und was eigentlich in Kuba passiert, wenn Fidel stirbt. Durch die in der gleichen Woche stattgefundene große Regierungsumbildung durch Raúl Castro, gleichsam ein politischer Befreiungsschlag von Fidels kleinem Bruder (77), um aus dem schier übermächtigen politischen Schatten des großen Bruders (82) – der vielleicht schon gar nicht mehr so groß ist? – herauszutreten. Die Vorträge wurden mitgeschnitten und werden vom GIGA-Forum noch als Audiofiles veröffentlicht werden (wahrscheinlich nächste Woche – wie mir Peter Peetz heute sagte). Ich kann nur allen an Kuba interessierten empfehlen sich das anzuhören. Ich werde im ciberaBlog nach der Veröffentlichung der Vorträge dort nochmals darüber berichten. …

Foto, Hamburg, Literatur, Spanisch

Pedro Almodóvar: ‚Los abrazos rotos‘ und Kurzfilm ‚La concejala antropófaga‘


Direktlink YouTube

Filmplakat 'Los abrazos rotos' Pedro Almodóvar hat den vor einem Jahr angekündigten Zeitplan eingehalten: Am 18. März kommt «Los abrazos rotos» (dt.: Die kaputten Umarmungen) in Spanien in die KinosDeutscher Kinostart von ‚Los abrazos rotos ist laut IMDB der 9. August 2009. Dem Trailer nach zu urteilen, scheint das wieder ein typischer Almodóvar geworden zu sein: muy auténtico, estilo «Mujeres al borde…». Sein 17. Film erinnert in der Ästhetik und durch die Dominanz der Frauenfiguren sehr stark an seinen siebten. In der Hauptrolle eine frischgebackene Oscar-Gewinnerin, die wunderbare Penélope Cruz. …

Kino, Spanisch
Buchseite 23 von 69
1 21 22 23 24 25 69