Spanisch

Spanischsprachiges

‚Real Academia Española‘ versteht das Internet nicht

Screenshot elcastellano.org Wieder Mal ein trauriges Beispiel, dass auch im 21. Jahrhundert Verlage das Internet immer noch nicht verstanden haben und das Urheberrecht gegen das Gemeinwohl einsetzen wollen: Der Verlag Grupo Planeta (Info Wikipedia), in dem das Wörterbuch der Real Academia Española (RAE, Info hier im Blog) herausgegeben wird, verbietet Ricardo Soca — dem Autor des uruguayischen Blogs elcastellano.org — das Wörterbuch zu verlinken bzw. von seinem Blog aus abfragbar zu machen. Siehe dazu den Artikel auf elcastellano.org: La RAE nos obliga a retirar servicios del portal.

Das muss man sich mal vorstellen: Anstatt froh zu sein, dass auf diesem Weg der Wert des Angebotes der RAE geschätzt und weiter verbreitet wird – was letztlich auch dem ökonomischen Erfolg des Verlages dienen kann –, fordern sie Soca in restriktiver und an Arroganz nicht mehr zu überbietender Ignoranz auf, binnen 78 Stunden alle Links zu entfernen.

ALT 1040 hat alle Informationen und Links zu dem Vorfall. Wer des Spanischen mächtig ist, lese bitte hier und betrachte auch das gute Video der Initiative Derechos Digitales (dt: Digitale Rechte): Enlazar es bueno (dt: Verlinken ist gut): La Real Academia Española no sabe que enlazar es bueno (dt: Die RAE weiß nicht, dass verlinken gut ist).

Die Kollegen von ALT 1040 haben aber recht, dass sich das lesenswerte Blog elcastellano.org immerhin durch diesen ansonsten bedauerlichen Vorfall über jede Menge neue interessierte Leser freuen darf. 😉 RAE mag für die Sprachregeln zuständig und beinahe unerlässlich sein. Die Regeln des Netzes haben sie, bzw. ihr sie publizierender Verlag Grupo Planeta, weder verstanden noch zu bestimmen.

Internet, Literatur, Spanisch

Neue Fotos aus Donostia

Eidechsen auf dem Monte Urgull

(Klick aufs Bild führt zum Album; Foto in gross)

Es gibt ein neues Fotoalbum mit Fotos der vergangenen Tage aus San Sebstián. Falls mir das Hochladen vor dem Start des nächsten Filmes gelingt, verlinke ich das Google-Plus-Album hier. Wenn nicht, trage ich den Link nach (Upddate: geschafft). Ansonsten geht es mir bestens. Trotz 5-6 Filmen pro Tag, aber deshalb sind wir ja hier. Donostia erweist sich wieder einmal als grossartige Festivalstadt. Gestern bin ich Catherine Deneuve fast in die Arme gelaufen. Zu den Flmen wie immer nach dem Festival mehr.

Foto, Kino, Spanisch

Dauerregen im August: Animationsfilm «En Agosto»

En agosto from Andres Barrientos on Vimeo.

Strömender Regen im August? Ihr meint, das gibt es doch gar nicht? Mhmm… ok, stimmt, sehr unwahrscheinlich. Aber mit den Mitteln des Animationsfilmes könnte man sich ja vorstellen, wie es wohl wäre, wenn es im August ständig regnen würde. Und wenn die Welt unter zu gehen schiene. Schiene?

Seht selbst: Andrés Barrientos und Carlos Andrés Reyes haben in zwei Jahren liebevoller Detailarbeit mit «En Agosto» (Kolumbien, 2008) einen wunderschön gezeichneten Film geschaffen, dessen wie Aquarelle anmutende Szenenbilder teilweise von atemberaubender Schönheit sind. Deshalb das kleine Kunstwerk mit der großen Ausdruckskraft bitte unbedingt im Vollbildschirmmodus betrachten. Und keine Angst vor der spanischen Sprache: die wenigen Dialoge des knapp 15-minütigen Filmes sind englisch untertitelt.

Aus der Inhaltsbeschreibung der Produktion dia fragma:

It is the distant future, and Verónica, a young indigenous shaman woman, walks across a bridge in a diluvian world, and has a powerful premonition that something cataclysmic is about to happen. In the present time, Pedro, an old man, is anticipating the end of the world on a day prophesized by Isabel, his late wife, and he remembers other predictions that she foresaw and later came true. Pedro reflects on Isabel’s premonitions and takes comfort from events that never occurred, yet he is overcome with a sense of impending doom. Returning to the future, Verónica performs an ancestral ceremony, during which, a gigantic wave engulfs the city. In the present, Pedro remembers that his wife had mentioned a precise hour and as he looks at the clock he sees there’s less than a minute for her prediction to become a reality…

En Agosto

Kino, Spanisch

Palenque, Tikal und die Vorfreude auf Mexiko


Foto: Wikipedia

Heute morgen ist auf Quetzal, einem wirklich sehr empfehlenswerten Portal für alle, die sich für Lateinamerika interessieren, ein Artikel über die Maya-Stätten Palenque (im Süden Mexikos) und Tikal (im Norden Guatelmalas) erschienen, den ich mit großem Interesse gelesen habe:

Beide archäologischen Stätten haben den Ruf, zu den schönsten Monumenten der Maya-Kultur zu gehören. Jeder, der einmal die Gelegenheit hatte, die Tempel, Paläste, Stelen und Plätze von Tikal oder Palenque selbst in Augenschein zu nehmen, kann nicht umhin, dieser Einschätzung zuzustimmen.

Weiterlesen auf Quetzal: Tikal und Palenque. Perlen der Maya-Klassik.

Nachdem sich auf Facebook schon ein netter Dialog in den Kommentaren ergeben hat, in dem viele meiner Kontakte von ihrem Bezug zu diesen Orten berichteten, möchte ich den Text zu diesen außergewöhnlichen Ausgrabungsorten der Maya-Kultur auch im Blog empfehlen. Auch wenn die Faszination dieser Stätten kaum in Text und Bild zu beschreiben ist, wird es in einem Video eher nachvollziehbar als nur mit Worten und Fotografien. Auch wer kein Spanisch kann, sollte deshalb mal in dieses Video über die Zona Arqueológica in Palenque rein schauen:

Ich war vor 21 Jahren dort und habe diese magischen Orte noch so präsent, als wäre ich gestern da gewesen. Im Oktober werde ich – nach 10 Jahren Abwesenheit in Mexiko – zweieinhalb Wochen lang endlich wieder meine geliebte tierra mexicana betreten. Ich werde dieses Mal zwar nicht im Süden unterwegs sein, sondern in meine segunda tierra (zweite Heimat) im Norden des Landes zurück kehren. Mit der mitten in der Wüste gelegenen Metropole Chihuahua werde ich die Stadt wieder besuchen, in der ich mein Auslandsstudium absolviert hatte, wo man mich wegen meiner damals langen, blonden Haare für einen Engel hielt und wo ich die deutsche Wiedervereinigung erlebte. Die Vorfreude ist riesengroß. Auch wenn ich zu einer Zeit zurück kehre, wo das Land sich – vor allem im Norden – den schlimmen Auswirkungen des Drogenkrieges und dem menschenverachtenden Treiben der Auftragskiller ausgesetzt sieht.

Spanisch, Video

San Sebastián: Europäische Kulturhauptstadt 2016

San Sebastián – Europäische Kulturhaupstadt 2016

Über keine andere spanische Stadt ist in diesem Blog so viel geschrieben worden wie über San Sebastián. Was natürlich damit zusammenhängt, dass ich seit 1995 jedes Jahr mindestens einmal im Jahr dort bin (wegen des Filmfestivals). So wird jeder sicher gut verstehen können, dass ich mich wahnsinnig freue, dass diese wunderbare baskische Stadt Donostia (so heißt San Seb. auf baskisch) heute zur Europäischen Kulturhauptstadt 2016 ausgerufen wurde. Meine spanische Lieblingsstadt hat sich gegen harte Konkurrenz aus Burgos, Segovia, Las Palmas und Zaragoza durchgesetzt.

Seit 2004 wird der Titel immer an zwei Städte parallel vergeben. San Sebastián teilt sich die Nominierung für 2016 mit Breslau. Dieses Jahr sind die beiden europäischen Kulturhauptstädte Turku (Finnland) und Tallinn (Estland). Info: Wikipedia.

Also alle nach San Sebastián, die diese wunderbare Stadt noch nicht kennen oder die unbedingt mal wieder hin wollen. Wer noch kein Spanisch kann, sollte es bis dahin lernen. Oder wahlweise baskisch, aber das dürfte schwieriger zu lernen sein. Wer Spanisch kann, findet eine passende Meldung zur heutigen Auswahl in El País: San Sebastián será capital europea de la cultura en 2016.

Filmfestival-Plakat Donostia 2011 Vom 14. – 25. September werde ich meinen Freunden vor Ort, im Casco Viejo, in der Altstadt von San Sebastián, gratulieren können, denn natürlich werde ich auch im 17. Jahr in Folge beim Festival in San Sebastián sein. Auf die 59. Ausgabe des vielleicht schönsten Filmfestivals Europas wird die Vorfreude auf 2016 sicher noch erhöhen. Donostia ist selbstbewusst genug, bei all den Filmen und all den Stars, die stets vor Ort sind, die Hauptrolle des Festivals zu spielen. Zeit für den Strand wird selbstredend auch wieder bleiben. Ich werde berichten. 😉

IMG_0835

Kino, Spanisch

Giovanni Dos Santos mit Traumtor beim Copa Oro-Sieg Mexikos


Direktlink YouTube

Mexiko hat heute Nacht das Finale des CONCACAF Gold Cup gewonnen und ist damit zum 6. Mal beste Mannschaft Mittel- und Nordamerikas geworden. Gegen den Erzrivalen USA. Auf deren Terrain – im Rose Bowl Stadium in Los Angeles County – vor über 93.000 Zuschauern größtenteils mexikanischen Ursprungs, hehe. Nach 2:0-Rückstand hat die TRI noch 4:2 gewonnen. Hochverdient, wie man liest. Aber all das ist nur das Randgeschehen für dieses großartige Tor von Giovanni Dos Santos (22) aus Monterrey.

Die gesamte Siegerehrung des Gold Cup wurde übrigens, sehr zum Ärger von US-Torwart Tim Howard, auf Spanisch abgehalten, wie man in der Meldung auf orf.at lesen kann. 😉

Wenn ich’s nicht schon seit ewigen Zeiten wäre, würde ich jetzt Fan der Nationalmannschaft von México werden. Wer noch einmal herzlich lachen möchte, darf mich hier im Trikot der TRI bewundern.

Fußball, Spanisch, Video

Spanische Demonstrationen #19J in Zahl und Bild


Direktlink YouTube

Was gestern beim #19J, den Demonstrationen vom 19. Juni, in Spanien los war, hat all denen, die nach dem Beschluss die Camps aufzulösen, dachten, es rege sich kein Protest mehr in der spanischen Bevölkerung, gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist. Dieses eindrucksvolle kurze Video zeigt die Menschenansammlung in Madrid. Schätzungen gehen von 150.000 Teilnehmern alleine in der Hauptstadt aus, in Barcelona sollen es sogar 260.000 gewesen sein. Insgesamt gab es gestern Protestmärsche in 56 spanischen Städten.

Alle geschätzten Zahlen und ein Versuch, die Reaktionen im Netz (wie viele Tweets, Videos auf YouTube, Fotos auf Flickr etc.) auf die gestrigen Demos zusammenzufassen, gibt es bei ALT1040: El impacto del #19J en Internet:

Visto estos números sobre el #19J que hay que tomarse con cierta cautela como cualquier estadística, lo verdaderamente interesante son algunas de las conclusiones que se desprenden de ellos —independientemente de que estén más o menos acertados— y de la convocatoria en sí. Por ejemplo estamos ante la constatación indiscutible de que el 15M es un movimiento ciudadano pacífico ya que no se registró ni un solo incidente en toda España (muchos siguen pretendiendo hacer ver lo contrario a la opinión pública), que el movimiento no necesita de los mass media para dar a conocer sus convocatorias porque lo hacen directamente ellos a través de Internet (fueron pocos los medios que informaron sobre el #19J antes de que se produjera) o que el 15M es un movimiento de presión social que cada vez se consolida más y no es únicamente eslóganes y pancartas originales.

Natürlich sind die Teilnehmerzahlen sehr schwer zu schätzen, aber unabhängig von der absoluten Zahl gilt es herauszustellen, dass es insgesamt sehr friedliche Proteste waren, und dass es zu keinerlei Gewaltanwendung gekommen ist. Eine positive Einschätzung der Demonstrationen gegen den Euro-Pakt und die Bewertung, dass mit dem 19J die Bewegung des 15M (die Spanier lieben bekanntlich die Abkürzung von Ereignissen durch die jeweiligen Daten) findet sich auch bei público.es: El movimiento 15-M se hace más grande.

Update: siehe auch Telepolis: Empörte bereiten Generalstreik in Spanien vor:

Hunderttausende haben auf Demonstrationen am Wochenende gezeigt, dass die Bewegung deutlich an Breite und Tiefe gewonnen hat.

Politik, Spanisch
Buchseite 12 von 69
1 10 11 12 13 14 69