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Von Comics, herzerwärmendem Gesang und bewegter Literatur

Verzeiht, dass es hier gerade etwas ruhiger zugeht (und dass ich aus diesem Artikel nicht drei, sondern einen mit mehreren Links gemacht habe). Bin momentan etwas knapp bei Kasse – …ähäm… ich meine natürlich – Zeit.

Gestern Vormittag, ehe ich zur Einweihung der neuen Gegengeraden ans Millerntor gepilgert bin (tolle Bilder bei Joe, der Modefotograf hat unseren herzerwärmenden You never walk alone-Gesang festgehalten: Die neue Gegengerade singt. Gänsehaut pur!), habe ich auf Arte einen klasse Beitrag über Comics auf X:enius gesehen, den ihr die nächsten 6 Tage noch in der Arte-Mediathek nachschauen könnt. Sowohl das Porträt des französischen Comic-Zeichners als auch die Vorstellung von Reinhard Kleist (seinen im Bericht vorgestellten großartigen Comic CASH – I see a darkness gibt’s auch für’s iPad) sind sehenswert:

Comics begeistern seit Jahrzehnten Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene auf der ganzen Welt. Und das Genre wird immer facettenreicher. In Klassikern wie „Mickey Maus“, „Asterix und Obelix“ oder „Tim und Struppi“ geht es meist heiter zu. Doch mittlerweile setzen sich Comics auch mit ernsthaften historischen Themen oder Schicksalen bekannter Persönlichkeiten auseinander.

Jedes Land hat eine eigene Comic-Kultur, aber die Grenzen verwischen mehr und mehr. Europäische Comiczeichner sind vom amerikanischen Comic ebenso stark beeinflusst wie vom japanischen „Manga“. Die „X:enius“-Moderatoren Dörthe Eickelberg und Pierre Girard reisen ins comicbegeisterte Frankreich, treffen in Marseille einen jungen Comiczeichner und greifen selbst zu Block und Bleistift.

Graphic Novel (schöner Beitrag: Graphic Novel – Die Bewegung der Literatur) ist ja das Zauberwort, das aus Comics ernstzunehmende Literatur werden lässt. Zu recht. Nach der Berlinale werde ich auch im ciberaBlog über einen tollen spanischen Graphic-Novel-Künstler bloggen: «Die Kunst zu fliegen» von Antonio Altarriba, ein toller Tipp, den ich der aufmerksamen Frau Apfelmuse auf Google Plus – meinem neuen sozialen Lieblingsnetzwerk – verdanke.

FC St. Pauli, Literatur, TV

Arthouse-Kino in Deutschland mit günstiger Flatrate schauen

Heute Morgen habe ich einen sehr guten Beitrag von Philip Banse auf DRadio Kultur gehört. In der Sendereihe Netscout gibt er Einblick in die Möglichkeit, in Deutschland Arthouse-Kino – sogar sehr aktuelle Filmfestial-Filme – im Netz zu sehen. Und das zu überraschend günstigen Preisen mit Flatrate-Tarifen zwischen 2,90 und 4,95 € pro Monat. Kleines Manko der Netscout-Sendung: Sie hat keine Website (Update via @philipbanse: sie hat doch eine Website, diese wurde nur noch nicht aktualisiert. Link oben eingebaut), das heißt, man muss die genannten Webadressen gleich beim Hören eintippen – oder was zum Schreiben zur Hand haben –, was bei den genannten Adressen gar nicht so einfach ist. Daher hier als Service: Screenshots und Links zu den Filmportalen und das Audiofile der Sendung zum Nachhören (Dauer 5,5 Min.):

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/01/26/drk_20130126_0810_1757652f.mp3

realeyz.tv:

realeyztv

MUBI:

MUBI

Internet, Kino, Radio, TV

Oliver Welke – Ist Politik die bessere Comedy?

Oliver Welke – Spiegel-Gespräch: „Ist Politik die bessere Comedy?“ from Markus Trapp on Vimeo.

Als ich in der Vorwoche beim Spiegel-Gespräch mit Oliver Welke an der Uni Hamburg war, überraschte der Moderator der heute show mich und die anderen 500 (!) Zuschauer durch seine Schlagfertigkeit in der Unterhaltung. Eines ist es ja, gestützt auf eine gute Redaktion und teilweise selbst die Moderationstexte im Vorfeld schreibend, flott im Fernsehen daher zu reden, und wiederum etwas anderes spontan humor- und gehaltvoll über Politik und Comedy vor Livepublikum zu sprechen. Oli Welke war dies perfekt gelungen. Schade, dass es nur eine dreieinhalbminütige Zusammenfassung des von SPIEGEL-Redakteur Markus Brauck am 16.01.2013 (18-19:30 h) geführten Gespräches Ist Politik die bessere Comedy? gibt. Aber auch der kurze Ausschnitt gibt schon einen guten Eindruck davon, wie schlagfertig Welke ist und wie intelligent er die heute show mit seinem hervorragenden Team auf konstant hohem Niveau hält.

In der anschließenden Fragerunde nutzte ein Vertreter von Die Liste Hamburg, des studentischen Ablegers der Partei, die Gunst der Stunde (es waren ja gerade StuPa-Wahlen), und fragte den Gast, ob er für den Fall der Umsetzung des Wahlzieles seiner Partei, die Stabi in ein Schwimmbad umzuwandeln, seinen Namen hergeben würde. Die von Studier- zur Schwimmstätte umgewandelte Bibliothek – bei der ich, wie ihr wisst, arbeite – solle dann Oliver-Welke-Wellnessbad heißen. Oli schien nicht abgeneigt, mit Wellness würde er gerne in Verbindung gebracht. 😉

Hamburg, Literatur, Politik, TV

Metropole Saarbrücken – gelebte deutsch-französische Kultur

Ein guter Beitrag über meine Heimatstadt Saarbrücken auf ARTE. Metropolis hat im Metropolenreport: Saarbrücken genau hingeschaut und zeigt sehr gut, warum Saarbrücken eine ganz besondere Stadt ist und wieso sie beispielhaft für die Symbiose aus französischer und deutscher Kultur steht. Wir haben ja gestern 50 Jahre Elysée-Vertrag gedacht. Saarbrücken ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die beiden Kulturen ganz real, nicht nur nebeneinander, sondern tatsächlich zusammen leben.

Ein Grenzort im Herzen Europas: In Saarbrücken sorgte die geographische Lage für eine wechselhafte Geschichte: Mal stand Saarbrücken unter französischer Herrschaft – dann gehörte die Stadt wieder zu Deutschland.
Metropolis schaut bei den Vorbereitungen des Max Ophüls Festival zu, lässt sich von der Choreographin des Saarländischen Staatstheaters Marguerite Donlon ihr Saarbrücken zeigen, stärkt sich im Restaurant des Sterne-Koch Jens Jakob, der mit der französischen Küche wie selbstverständlich aufgewachsen ist…

Teil 1:

Teil 2:

Ich danke Michael Schmidt, der so freundlich war, mich auf Twitter auf diesen Metropolis-Beitrag hinzuweisen.

Ophüls, Saarland, TV

Bertram Gugel zur Zukunft des Fernsehens

Bertram Gugel

Bertram Gugel ist für mich seit Jahren DER Experte, wenn es darum geht, Phänomene wie Video im Internet zu verstehen und einzuordnen. Sein lesenwertes Blog Digitaler Film – mit dem schönen Untertitel Film und Fernsehen im digitalen Rauschen – kann ich genau so empfehlen, wie seinen Twitter-Account @digitalerfilm. Für Spiegel.TV hat er letztes Jahr mit Philip Banse 45 Minuten über die Zukunft des Fernsehens gesprochen. Hab den Beitrag erst jetzt gesehen und möchte ihn allen empfehlen, die gerne verstehen möchten, worin der Erfolg von YouTube-Communities liegt, wieso einzelne (teilweise sehr junge) Menschen es schaffen, ganz leicht zum eigenen Produzenten – häufig mit unglaublich hohen Zuschauerzahlen – zu werden und wie die Zukunft des Fernsehens aussieht:

TV, Video

‚Hallo Niedersachsen‘: Ausschluss Piratenpartei aus Bericht ‚Wahlkampf im Internet‘

Wahlkampf im Internet - NDR-Bericht 'Hallo Niedersachen' vom 2.1.2013

[Update 6.1.2013] Lieber NDR, wir haben Deinen Job dann mal zuende gebracht: [Ende Update]

Gestern habe ich mich sehr gewundert. Und zwar über eine NDR-Sendung zum Wahlkampf in Niedersachen (wo am 20.1. der neue Landtag gewählt wird). In der Ausgabe des Nachrichtenmagazins «Hallo Niedersachen» vom 2.1. wird die Frage gestellt, wie die zur Wahl stehenden Parteien das Internet für ihren Wahlkampf nutzen. Und eine Partei – dies war der Grund für meine Verwunderung – wird dabei nicht nur nicht berücksichtigt, sondern auch mit keinem Wort erwähnt: Die Piratenpartei. Also ausgerechnet die Partei, der man eine gewisse Affinität für den Online-Wahlkampf nachsagt, wird ausgespart. Seht selbst (solange der knapp vierminütige Beitrag noch nachzusehen ist, ich weiß nicht, ob die 7-Tagesgrenze mit Pflicht zum Depublizieren auch hier zuschlägt):

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/media/hallonds13283.html

Nach Betrachten der Sendung habe ich gestern Abend folgende Kritik an die Redaktion von «Hallo Niedersachsen» per E-Mail übermittelt:

Politik, TV

Bjarne Mädel als Walross Antje & Tatortreiniger

[Update 4.1.2012]:
Nachdem ich gestern Abend schon meiner Begeisterung auf Twitter Ausdruck verliehen habe, hier nochmal die Links zum Nachschauen der in dieser Woche gezeigten Folgen, für alle, die es verpasst haben:

[Ende Update]

Gute Programme werden seltsamerweise im TV oft nur sehr versteckt – und zu den unmöglichsten Zeiten – präsentiert. Das ist so verwunderlich, wie ärgerlich, mehr dazu später. Die gute Nachricht ist jedenfalls, dass auch ein noch so sehr verstecktes Programm seine Fangemeinde findet, wenn die Qualität stimmt. Bestes Beispiel dafür: Der Tatortreiniger. Ehe es um die Serie selbst geht, hier ein wunderbarer Trailer-Gag. Einfach nur großartig, wie der NDR Bjarne Mädel als NDR-Walross „Antje“ zeigt:

Zum Vergleich, das Original von 1985:

Hintergrund ist die Serie «Der Tatortreiniger», die heute Abend mit neuen Folgen im NDR startet (Mittwoch, 2.1., um 22 Uhr und 22.25 Uhr, sowie am Donnerstag, 3.1., um 22 Uhr) und die man auch schon online sehen kann.

Bjarne Mädel in 'Der Tatortreiniger'

Mehr dazu beim Fernsehblog, wohltuenderweise ein Blog, das sich noch mit dem korrekten Artikel für Weblog „das Fernsehblog“ nennt:

Wenn ein Sender sowas Schönes produziert, wär‘ – auch wenn er sich große Mühe beim Verstecken gibt – natürlich ein kleines Dankeschön angebracht. Deshalb: Danke, NDR, für den „Tatortreiniger“.

Weiterlesen:
Der NDR versteckt neue „Tatortreiniger“-Folgen im Programm.

TV, Video

Jahresrückblick von Urban Priol: Tilt! 2012

http://youtu.be/nY_p4cjTwfw

Der etwas andere Jahresrückblick von und mit Urban Priol: Was für ein Jahr! Und was für einer, der es durch den Pointenhäcksler dreht! Urban Priol, der fränkische Kabarett-Anarcho, dreht und wendet die Ereignisse von 2012.

Einfach nur großartig. Urban Priol schaut gewohnt bissig auf das politische Jahr 2012 zurück und, wie man es aus der Anstalt kennt, bringt er die Dinge auf den Punkt. Das Lachen bleibt einem im Minutentakt im Halse stecken. Hab’s heute Morgen frühstücksbegleitend auf’m iPad geschaut. Wer die 90-minütige Sendung statt auf YouTube lieber in der 3sat-Mediathek nachschauen mag, tue dies hier.

Politik, TV, Video
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