Literatur

Literatur und Bibliotheken

In Leipzig ins Gespräch gekommen

«Lassen Sie uns ins Gespräch kommen» Folie von Lambert Heller

«Lassen Sie uns ins Gespräch kommen», hat Lambert Heller auf seine Folien geschrieben. Gezeigt am Montag zum Auftakt des heute zu Ende gegangenen Bibliothekskongresses in Leipzig in seinem sehr guten Vortrag «Wie machen wir die wissenschaftliche Bibliothek fit für Science 2.0?» Es ging im Wesentlichen darum, wie Bibliotheken gemeinsam mit der Forschung weiter den Weg ins Web beschreiten. Eines der spannenden Zukunftsthemen der kommenden Jahre.

«Lassen Sie uns ins Gespräch kommen» war aber auch das inoffizielle Motto des #bid13 (so lautet der Hashtag, über den man bequem die Tweets zum Kongress nachlesen kann). Die Bibliothekarinnen und Bibliothekare sind nämlich vor, nach – und via Twitter sogar während! – der Vorträge ins Gespräch gekommen. Und diese Gespräche sind es, die neben den guten Vorträgen so eine Tagung so wertvoll machen, und die die schlechten Vorträge vergessen lassen. Falls ich es zeitlich schaffe, gibt’s hier im Blog am Wochenende mehr zum Kongress. Fazit vorneweg: Leipzig war – wieder mal – die Reise wert.

Wer die Blogartikel zum Bibliothekskongress in Leipzig nachlesen möchte, sei auf die Liste auf bibliothekarisch.de verwiesen, die Dörte Böhner, die vielleicht fleißigste Teilnehmerin des #bid13, dankenswerterweise angelegt hat und ständig aktualisiert.

Foto, Internet, Literatur

Tweet der Woche: Großes Kino zum Armutsbericht

Tweet der Woche «Die Einkommensspreizung hat zugenommen.», stand im Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung. Das gefiel der FDP nicht. Nun steht in der Endfassung des Textes das genaue Gegenteil: «Die Ungleichheit der Einkommen nimmt derzeit ab.» Hört sich doch – gerade im Wahljahr – auch viel besser an, oder? @BrunoGertKramm’s Tweet – ein klarer Tweet der Woche – haben wir es zu verdanken, Heiko Sakureis Karikatur zum Thema zu entdecken:

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Spielhölle InetBib 2013

20130305-184535.jpg Falls ihr euch wundert, warum es hier gerade ein bisschen ruhiger ist: ich bin seit Montag auf der InetBib-Tagung in Berlin. Was es mit diesem Spieltisch auf sich hat, werde ich nach meiner Rückkehr aufklären. Er hängt mit der bibliothekarischen Tagung zusammen, ich bin hier nicht in die Spielhölle abgewandert. Morgen Abend geht’s wieder zurück nach Hamburg. Zuvor werde ich mir noch im Rahmenprogramm der InetBib die Bibliothek des Bundestages anschauen.

Update 8.3.2013: Hier noch die versprochene Auflösung, um was es sich bei diesem Spieltisch gehandelt hat: Prognosen zur näheren Zukunft von Open Access und Open Science. Bin gespannt, wie ich mit meinen Prognosen abgeschnitten habe. Am 5.9.2014 werden wir’s wissen.

Update II – 18.3.2013: Auf Libreas sind nun die Open Science-Wetteinsätze ausgewertet worden: Rien ne va plus! [Update via @Lambo («Gespaltene Prognosen zu Open Access Zweitveröffentlichungsrecht»]

Internet, Literatur, Software

Fernsehen ist ein wertvolles Medium – Die Auswahl macht’s

TV: Die Auswahl macht's

Dass manche Menschen wahllos Fernsehen schauen oder es im anderen Extrem komplett ablehnen, erstaunt mich immer wieder. Jene, die TV kategorisch ablehnen, weil da angeblich nur „Mist“ gesendet werden würde, bewegen sich für mich auf dem argumentativen Niveau von jemandem, der keine Bücher mehr liest, weil er jedes Mal, wenn er sich am Bahnhofskiosk eines gekauft und gelesen hatte, enttäuscht davon gewesen wäre. Dabei ist Fernsehen so ein wunderbares Medium, wenn man nur gut auszuwählen weiß. Dazu später mehr.

Vergleicht man das Niveau des deutschsprachigen TV-Programms mit dem in anderen Ländern, haben wir neben dem unsäglichen Trash-TV, das leider auch bei uns produziert – und schlimmer noch: konsumiert! – wird, und neben der seichten TV-Unterhaltung, die selbstverständlich nicht das Einschalten lohnt, ein sehr hochwertiges TV-Programm. Das reicht bei deutschen Serien zwar nicht an die hohe Qualität von US-amerikanischen TV-Serien heran. So etwas großartiges wie Dexter (siehe mein Artikel «Tiefgang und Spannung auf hohem Niveau») habe ich aus deutschen Landen noch selten gesehen. Aber es gibt ja noch was anderes als Serien, und wenn man sich ein bisschen umschaut, erfährt man sogar, wann die guten us-amerikanischen Serien bei uns gesendet werden.

Die Möglichkeiten, sich aus dem Fernseh-Programm die Rosinen herauszupicken – gerade auch, was die Informationsversorgung anbelangt – sind bei uns ausgesprochen gut. Wenn man, wie gesagt, nur auszuwählen weiß. Und wenn man weiß, wo man die Informationen zum Auswählen her bekommt. Wenn man zusätzlich zur Selektion noch die Möglichkeit nutzt, TV zeitsouverän zu sehen, also nicht dann, wenn etwas gesendet wird, sondern dann, wenn man persönlich Zeit und Lust dazu hat, ist man fein raus. Und das ist gar nicht so schwer. Ich nehme zum Beispiel sehr viel auf (habe seit 10 Jahren einen Sony-Festplattenreceiver und nutze zusätzlich den Festplatten-Receiver von T-Entertain, den ich sogar übers Web programmieren kann). Oder ich schaue nachträglich TV-Inhalte über die Mediatheken der Sender. So verschwende ich (so gut wie) nie meine wenige zum TV-Schauen zur Verfügung stehende Zeit mit dem Betrachten von etwas, worüber ich mich danach als Zeitverschwendung ärgern müsste, nur weil ich gerade mal in einem bestimmten Moment Lust hatte, TV zu schauen, und ausgerechnet dann nichts Gescheites gesendet wurde. Auf meinen Festplattenreceiver ist immer gutes Programm auf Vorrat vorhanden. Was gut ist, weiß man, zugegeben, natürlich nicht immer im Voraus, aber durch die sorgfältige Auswahl und dem Folgen verlässlicher Empfehlungen lässt sich das Risiko, Zeit mit enttäuschendem Programm zu vergeuden, sehr stark reduzieren, ähnlich – um nochmal auf das Beispiel mit den Büchern zurückzukommen – wie bei der sorgfältigen Literaturauswahl.

tittelbach.tv Heute Morgen hat die Medienjournalistin Vera Linß auf DRadio-Kultur in der Netscout-Sendung «Die TV-Kritik in der Krise – Alternativen im Netz» neben weiteren Tipps zwei Portale vorgestellt, die eine gute Auswahl von hochwertigem TC-Content liefern:

Zwei Portale wollen Abhilfe schaffen. tittelbach.tv bietet ausführliche, anspruchsvolle und analytische Kritiken von deutschen Fernsehfilmen und -serien und ist gleichzeitig ein großes digitales Nachschlagewerk. Im Februar hat Tittelbach dafür den Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik erhalten. allesbestens.org wird von drei Medienjournalisten betrieben und rezensiert unter anderem herausragende Dokumentationen, die im deutschen Fernsehen laufen.

Da allesbestens.org momentan überarbeitet wird, hab ich eine Archiv-Kopie auf archive.org verlinkt, damit man einen Eindruck von dem zweiten Portal bekommt, das Vera Linß empfiehlt.

Der kurze Beitrag (4:45) kann hier nach gehört werden:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/03/02/drk_20130302_0810_4831b50a.mp3

allesbestens-org Weitere Tipps: wenn man Glück hat, bewegen sich in den eigenen Sozialen Netzwerken (sei es Facebook, oder viel besser noch: Twitter) Menschen, die einen auf gute TV- oder auch Radio-Inhalte hinweisen. So mancher Hinweis auf der Twitter-Timeline hat mir schon gute TV-Inhalte nahegelegt, auf die ich sonst gar nicht gekommen wäre. Man kann das „Glück“ der gelungenen Programmauswahl auch forcieren, und den Twitter-Accounts seiner Lieblingssender folgen, die TV- oder Film- oder Radiotipps liefern. Bei mir sind das u.a. @ARTEde, @3sat, @zdf_neo, @Filmdienst, @DKultur, @DLF oder @DRadioWissen.

Am liebsten schaue ich Arte. Bei dem großartigen deutsch-französischen Kulturkanal hat man, wer es lieber papierhaft mag, auch die Möglichkeit, das monatlich erscheinende Arte-Magazin mit ausführlichen Infos zum Programm zu abonnieren (kostet nur 24,80 € im Jahr!; man kann es auch 2 Monate kostenlos testen). Sehr empfehlenswert ist übrigens auch die Arte-App fürs iPad.

arte-scr-03-2013

Apropos Arte: da hab ich heute Vormittag eine hervorragende Dokumentation über rumänische Köhler gesehen, die unter widrigsten Bedingungen nach jahrhundertealter Tradition Holzkohle herstellen, die uns dann zu Billigstpreisen als deutsche Holzkohle verkauft wird: europäische Ausbeutung at its best bzw. worst. Festgehalten in der aktuellen Geo-Reportage Die letzten Köhler von Rumänien. Nachschaubar in der arte-Mediathek (leider nur noch bis heute Abend um 19:30 Uhr, da es sich um eine Wiederholung vom vergangenen Samstag handelt).

Wie gesagt: Fernsehen ist ein wertvolles Medium – Die Auswahl macht’s.

Bluesky, Kino, Literatur, Radio, TV

Schwarz-Gelber Freitag entscheidet über Leistungsschutzrecht

Schwarz-Gelber Freitag

Dass die aktuelle Bundesregierung auf so gut wie allen Feldern vollkommen überfordert ist und schlimmste Entscheidungen fällt, die meiner Meinung nach nicht zum Wohle, sondern zum Nachteil der Bevölkerung reichen, ist allgemein bekannt (die letzten verbliebenen Anhänger von Schwarz-Gelb sehen das naturgemäß anders, doch das kann bestenfalls als parteipolitische Blindheit eingeordnet werden und tut hier nichts zur Sache). Doch was der Bundestag mit den Stimmen von CDU, CSU und FDP in Sachen des sogenannten Leistungsschutzrechtes am kommenden Freitag entscheiden will, ist nach einhelliger Meinung aller Menschen, die etwas davon verstehen, unfassbar weltfremd und einzig der Verlagslobbyhörigkeit von Schwarz-Gelb geschuldet (allen voran in Bezug auf den politischen Druck der Springer-Presseverlage auf die Bundesregierung). Der Fachanwalt für Strafrecht Udo Vetter bringt die aktuelle Fehlentwicklung in der Sache mit folgenden Worten auf den Punkt:

Die Debatte um das Leistungsschutzrecht nimmt absurde Züge an. In letzter Minute vor der abschließenden Beratung im Bundestag hat die Regierungskoalition das Gesetz um genau den Punkt entschärft, der offiziell eigentlich noch eine Rolle spielte. Auch Suchmaschinen, insbesondere Google, sollen künftig weiter kostenlos Texte anreißen dürfen.

Da sich auf diesem Gebiet also nichts ändern wird, stellt sich die Frage: Wer braucht eigentlich das Leistungsschutzrecht? Ich habe nach wie vor die große Befürchtung, dass es in Wirklichkeit gar nicht gegen Google geht. Sondern darum, die Deutungshoheit der Verlage im Netz gegenüber Blogs, Facebook und Twitter zurückzugewinnen.

Weiter im Law Blog: Ein Grauen für alle, die ins Netz schreiben.

In zweiter und dritter Lesung soll das sogenannte Leistungsschutzrecht am Freitag im Bundestag beraten und verabschiedet werden (siehe heise online: Rechtsausschuss befürwortet abgeschwächtes Presse-Leistungsschutzrecht). Wenn das als verfassungswidrig eingeschätzte Gesetz (siehe Gutachten zur Verfassungswidrigkeit des Leistungsschutzrechts für Presseverleger [PDF]) durchgeht, ist der kommende Freitag getrost als schwarzer Tag in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik zu bezeichnen. Über den Fortbestand der «besten Regierung seit der Wiedervereinigung» – so Merkel – entscheidet die zur Wahl zugelassene Bevölkerung am 22. September 2013. Möge sie die richtige Entscheidung treffen.

Internet, Literatur, Politik

Tweet der Woche: Freitags nach eins

Tweet der Woche Den Blogartikel zur Kür des Tweets der Woche schreibe ich ja meist am Freitag Nachmittag. Dieser gerade eben erst von @linoas veröffentlichte Tweet passt wirklich sehr gut zu diesem Zeitpunkt am Ende der Arbeitswoche. Er spricht so viel Wahres an, und beschreibt gut diese Zeit, in der die Routine der ausklingenden Woche negiert wird, dass er es verdient hat, als Tweet der Woche ausgezeichnet zu werden:

Tweet der Woche von @lingoas

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: Before Midnight

Tweet der Woche Dass der Tweet der Woche dieses Mal von der Berlinale kommt, dürfte kaum überraschen. Doch selbst wenn ich nicht auf den Filmfestspielen weilen (und den Film nicht auch sehen) würde, wäre dieser Tweet mein liebster, den @katjaberlin so wunderbar mit medialem Appell an unsere Vorstellungskraft unterlegt:

Tweet der Woche von @katjaberlin

Wer mit dem Titel «Before Midnight» nichts anfangen kann: es ist der dritte Teil einer über Jahrzehnten (!) angelegten Trilogie von Richard Linklater über ein von July Delphy und Ethan Hawke gespieltes Paar. Nach «Before Sunrise» (1995) und «Before Sunset» (2004) nun eben Before Midnight (2013):

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Kino, Literatur
Buchseite 82 von 183
1 80 81 82 83 84 183