Literatur

Literatur und Bibliotheken

Bravo, Elke!

Heute morgen wurde ich auf Twitter gefragt, wie denn die heutige Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung so sei und ich antwortete kurz, dass im Feuilleton eine 2. Kampfansage von Elke Heidenreich zu lesen sei. Da hatte ich sie allerdings noch nicht gelesen. Wohl aber jetzt, und obwohl ich kein großer Freund von Elke Heidenreich bin, und ihre Sendung «Lesen!» nicht schaue, gilt ihr mein ganzer Respekt und ich sage: «Bravo Elke!».

Nochmal kurz zur Einordnung: Was war geschehen? Marcel Reich-Ranicki lehnt – wie hier zu sehen – am vergangenen Wochenende den Deutschen Fernsehpreis ab und findet sehr viel Beifall dafür. U.a. auch von Elke Heidenreich, gleich am Tag nach dem Bekanntwerden der Nachricht. Ich hatte ihren 1. Artikel vom 12.10.2008 ja verlinkt: «Reich-Ranickis gerechter Zorn».

Dann folgt letzten Freitag Gottschalks Sendung mit MRR im ZDF, über die wir besser den Mantel des Schweigens hüllen. …

Artikel, Literatur, TV

Mein Start auf Twitkrit: Pfannenapfelkuchen

Pfannenapfelkuchen à la abundant

Nach meinem Gastbeitrag auf Twitkrit im August (Ihr erinnert euch, das Ding mit der Latzhosenvision von Frau Lorelei, «Bauformen des Erzählens», hier im Blog meinem lieben Freund und Germanistik-Kommilitonen Leo gewidmet) gehöre ich seit heute zum ständigen Team der Twitkrit-Redaktion. Ich werde in Zukunft immer freitags eine Twitkrit-Rezension veröffentlichen.

Zum Start gibt es einen Apfelkuchen in der Pfanne zubereitet. Ja, Ihr habt richtig gelesen, in der Pfanne! Der Herr Abundant der kann das, und wie er das macht, zeigt er auf Twitter. Jetzt nachzulesen in der Besprechung auf Twitkrit: «Pfannenapfelkuchen à la abundant». Viel Spaß.

Und nicht vergessen – falls nicht schon längst geschehen – unbedingt den Twitkrit-Feed abonnieren, denn es erscheinen an jedem Werktag lesenswerte Tweet-Besprechungen, von Leuten, die das viel besser können als ich (Wochentage in Klammern): von Picki (Mo), Bjoerngrau (Di), Mspro (Mi), Bosch (Do) und immer auch mal wieder Texte von GastautorInnen. Twitkrit auf Twitter folgen hilft natürlich auch: twitter.com/twitkrit. 😉

Artikel, Bluesky, Internet, Literatur

Gerhard Polt: Drecksbagage

Gerhard Polt: Drecksbagage Habe Post aus meiner saarländischen Heimat bekommen. Aus Köllerbach schickt mir ein lieber Freund diesen kleinen Band:
Gerhard Polt: Drecksbagage (Vorstellung Druckfrisch).

Danke, Jürgen, ich hab mich gerade super gefreut. Ich werd’s lesen und bin schon gespannt auf den in der Widmung von Dir besonders empfohlenen CSU-Sammler. Der Anfang hört sich ja schon mal gut an:

Ich sammle jetzt gut 20 Jahre CSU.

Und, lieber Jürgen, nachträglich Alles Gute zum Geburtstag, den ich treulose Tomate dieses Jahr total vergessen habe. 😉

Literatur

Twitter bringt Gedanken in die Nähe der Follower

Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon In Pascal MerciersDer Name Pascal Mercier ist nur ein Pseudonym, in Wahrheit handelt es sich bei dem Autoren um den Schweizer Philosophie-Professor Peter Bieri. Roman «Nachtzug nach Lissabon» habe ich in diesen Tagen einen Satz gelesen, der mich sehr stark an eine der Motivationen für das Kommunizieren via Twitter erinnert hat. Es ist nur ein Aspekt der zahlreichen Funktionen, die das Microbloggingtool Twitter erfüllen kann, aber eben einer, der in Bezug auf bestimmte Follower (das sind die Menschen, welche die Twittermeldungen einer Person verfolgen) sehr zutreffend sein kann; zumindest gilt das für mich. Den Satz schreibt innerhalb des Romans (auf S. 162) der fiktive portugiesische Autor Amadeu de Prado in einem Brief aus Oxford an seine Schwester in die Heimat nach Lissabon:

Vielleicht kann ich mich auf diese Weise mit meinen Gedanken in Deine Nähe bringen.

Dieser Aussage geht ein Satz voran, der das Briefeschreiben in seiner Funktion des Kontakthaltens beschreibt. Entfernungen zu den Menschen, die einem wichtig sind, werden durch das Briefeschreiben überbrückt. Eine gedankliche Nähe wird – wenn auch durch die lange Zustelldauer des Briefes zeitversetzt – versucht herzustellen. Beide Sätze hintereinander lesen sich so:

Ich vermisse Dich, und deshalb schicke ich Dir, was ich letzte Nacht aufgeschrieben habe. Vielleicht kann ich mich auf diese Weise mit meinen Gedanken in Deine Nähe bringen.

twitter.com/textundblog Ja, das geschieht manchmal (nicht immer!) auch auf Twitter: Meine Gedanken in Deine Nähe bringen. Mit dem Unterschied, dass aus Deine Nähe Eure Nähe wird, schließlich richten sich Twittermeldungen nicht an eine Person sondern an mehrere. Doch mir gefällt der Vergleich und die Vorstellung mit Twitter meine Gedanken in die Nähe der Follower zu bringen.

Bluesky, Internet, Literatur

Prof. Neuschäfer über Almodóvars ‚Patty Diphusa‘

Pedro Almodóvar: Spanisches Cover seines Textes 'Patty Diphusa' Prof. Hans-Jörg Neuschäfer schreibt heute im ciberaBlog über den frühen Almodóvar. Ausgehend von Pedro Almodóvars Roman «Patty Diphusa» aus dem Jahr 1983 geht Neuschäfer auf Almodóvars Motive der frühen Filme ein und beschreibt, wie dieser das Bild einer Gesellschaft zeigt, die nach dem Ende der Franco-Diktatur eine Art später Pubertät durchlebt:

No voy a hablar del Almodóvar cineasta; voy a hablar del autor de un texto ficcional o metaficcional y al mismo tiempo autoreferencial. Se trata de Patty Diphusa (1983) donde se encuentran, se varían e incluso se aclaran varios motivos de sus primeros largometrajes, desde Pepi, Luci, Bom y otras chicas del montón (1980) hasta Entre tinieblas (1983).

[…]

Al leer este texto se acuerda uno también de su propia pubertad, cuando, en compañía de los amiguetes, proferíamos, en plena calle, obscenidades e incluso las plasmábamos sobre las paredes, sintiéndonos valientes y a la vez fascinados por el miedo a ser descubiertos y regañados. En efecto: el fenómeno de la movida, de la que Patty, en la ficción, al igual que Pedro, en la realidad, es en cierta manera la suma sacerdotisa, hace pensar en una especie de pubertad colectiva a la que por fin había llegado toda una nación después de haber sido liberada de un régimen que trataba de mantenerla en una eterna minoría de edad.


Prof. Neuschäfer über Pedro Almodóvars 'Patty Diphusa' im ciberaBlog
Ich empfehle meinen Leserinnen und Lesern, die des Spanischen mächtig sind, die Lektüre dieses lesenswerten Blogartikels:
Prof. Dr. Hans-Jörg Neuschäfer:
« Patty Diphusa y los comienzos de Almodóvar».

Marko Martin hat bereits Anfang des Jahres auf Deutschlandradio Kultur die deutsche Übersetzung von «Patty Diphusa» durch Klaus Laabs vorgestellt und dabei auch – erfreulicherweise! – die Arbeit des Übersetzers lobend erwähnt:

Wer sich von all dem nicht abschrecken lässt, wird bei der Lektüre dieser höheren Schmonzette wahrlich Vergnügen finden – nicht zuletzt dank des gewitzten Szene-Glossars und der Anmerkungen des deutschen Übersetzers Klaus Laabs. So etwa:

„Mehrere Monate lang unterbrach Almodóvar seine Erzählung für La Luna. Als er sie fortsetzte, hatte er vergessen, wo er stehen geblieben war. Wir werden deshalb nie erfahren, was bei der zweiten Begegnung Pattys mit dem Taxifahrer geschehen ist.“

Wer also kein Spanisch kann und sich für diesen frühen Almodóvar-Text interessiert, der sei auf die deutsche Taschenbuch-Ausgabe im Berliner Taschenbuchverlag verwiesen.

Noch eine Anmerkung zum ciberaBlog: Ich möchte Euch noch einmal darauf hinweisen, dass ein Großteil der spanischen Inhalte, die ich früher hier auf «Text & Blog» veröffentlicht habe, mittlerweile in das hispanistische Gemeinschaftsblog ciberaBlog einfließen. Ich veröffentliche dort – neben zunehmend aus den Universitäten beitragenden Autorinnen und Autoren – als Hispanist auch Artikel zu Lateinamerika, Spanien und Portugal.

Kino, Literatur, Spanisch

Oktoberlektüre: Fortgeschrittene CSS-Techniken

Fortgeschrittene CSS-Techniken - außen

Da ich bei diesem Gewinnspiel zum Buch: Fortgeschrittene CSS-Techniken höchstwahrscheinlich eh keine Chance gehabt hätte, habe ich mir das Buch kurzerhand selbst gekauft.

Heute ist es angekommen. Nach meiner Rückkehr aus Spanien werde ich im Oktober die von Corina Rudel und Ingo Chao verfassten 424 Seiten aufmerksamst durcharbeiten. Denn zu dem zentralen Webdesign-Thema CSS, also den Stylesheets, mit denen das Aussehen von Webseiten zentral und weitestgehend losgelöst von den jeweiligen Inhalten gesteuert werden, kann man als Webworker nie genug Wissen aufsaugen.

Fortgeschrittene CSS-Techniken - innen

Literatur, Webdesign

Laudatio Lars Gustafsson für Verena Reichel

Laudatio von Lars Gustafsson auf der Website des VdÜ Der schwedische Schriftsteller Lars Gustafsson (u. a. Der Tod eines Bienenzüchters, Der Dekan), hielt im Mai die Laudatio auf die Übersetzerin Verena Reichel, die unter anderem seine Werke ins Deutsche überträgt. Er tat das anlässlich der Verleihung des traditionsreichen Johann-Heinrich-Voß-Preises der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, den die Münchner Übersetzerin für ihre Übertragungen skandinavischer Literatur im Mai diesen Jahres erhielt.

Es ist eine wahre Freude die anerkennenden und bewundernden Worte für ein Handwerk zu lesen, das die meisten Leserinnen und Leser leider immer noch viel zu selten würdigen: den schöpferischen Akt der Übersetzung.

Wer das Werkverzeichnis von Verena Reichel liest, muss staunen; bis jetzt zählt es fünfundsiebzig Titel, zeitgenössische Romane, Lyriksammlungen, Essays, Klassiker. Und darüber hinaus Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele. Es ist wirklich ein mächtiges Haus geworden, das Verena für sich und für die Schwedische Literatur gebaut hat. Und ich spreche hier mit Gefühlen, nicht nur großer Bewunderung, sondern auch mit der größten Dankbarkeit nicht nur in eigener Sache sondern auch der anderer Urheber schwedischer Literatur; von August Strindberg bis zu heutigen Zeitgenossen. Wie ensteht eine große Übersetzerin? Was braucht sie?

Die vollständige Laudatio mit auch sehr persönlichen Worten des Autors über seine Übersetzerin gibt es auf der Website des VdÜ (Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke) zu lesen.

Literatur, Übersetzen

Satz für Satz. Barbara Reischmann

Schöner Artikel in der Schwäbischen Zeitung über die Arbeit des Textverarbeitungsbüros „Satz für Satz“ von Barbara Reischmann in Leutkirch.

120 bis 150 Bücher setzt Barbara Reischmann Jahr für Jahr. Tausende von Titeln sind das mittlerweile mit Millionen von Exemplaren, und in jedem einzelnen steht im Impressum: „Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann, Leutkirch.“ Viele davon werden zu Bestsellern: Orhan Pamuks Texte sind durch ihre Hände gegangen, Elias Canetti und Antonio Tabucchi, Jostein Garder und Hannah Arendt, T. C. Boyle und Ana Gavalda. Und natürlich Hape Kerkelings drei Millionen Mal verkauftes Werk über den Jakobsweg.

Schade, und beinahe ein bisschen tragisch, dass der Artikeltext der Schwäbischen Zeitung (zumindest in der Online-Ausgabe) alles andere als wohl gesetzt ist. Und Frau Reischmann, deren Auftragslage sich laut eigener Aussage sehr gut darstellt, ist bei der Generierung von Aufträgen ganz offensichtlich nicht auf ihre Website angewiesen, denn die ist weder ansprechend noch nutzerfreundlich und keinesfalls textorientiert umgesetzt, sondern eher ein Ärgernis. Provisorisch, unvollständig und jedenfalls nicht dazu angetan dieser Textagentur zu einem neuen Auftrag zu verhelfen.

Literatur, Übersetzen
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