Autorenname: Markus

Urheberrecht an die soziale Wirklichkeit anpassen

«Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein» ist eine der unseriösesten Aussagen, die man zum Netz hören kann. Ausgesprochen von Personen, die entweder keine Ahnung vom Web haben, oder – was viel schlimmer ist – die ganz bewusst versuchen das für ihre Belange unbequem gewordene Internet zu verteufeln.

Das Recht wird mittlerweile sehr viel strenger on– als offline angewandt. Diese und andere Aufklärung liefert der gut gemachte Beitrag aus einer der besten Kultursendungen im deutschsprachigen Fernsehen: In 3sat Kulturzeit ist Markus Beckedahl (netzpolitik.org) heute Abend zu Wort gekommen:


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„Selbstverständlich gelten Urheberrechte auch im Internet“, sagt der Blogger Markus Beckedahl. „Allein die Telekom verschickt Abmahnungen. Aber wir haben generell ein Problem mit dem Urheberrecht, weil es nicht mehr zeitgemäß ist. Wir erleben hier eine ganz neue technische und auch soziale Realität in der Gesellschaft, wo das klassische Urheberrecht gar nicht mehr kompatibel ist.“

3sat Kulturzeit vom 28.02.2011:
Grenzenlose Weiten – Brauchen wir eine Internetverfassung?

[via @netzpolitik]

Internet, TV

Berlinalebericht-Hinhalteartikel mit Trostfotos

Heute Nacht werden die Oscars vergeben und ich habe – eine Woche nach Rückkehr aus Berlin – immer noch nicht meinen Artikel zur Berlinale geschrieben. Schande über mich, mea culpa. Ich habe einfach nicht genug Zeit alles so zeitnah zu erledigen, wie ich’s gerne möchte. Ihr seht, auch ich mache Fehler. Doch hier soll nicht gejammert werden. Ehe ich Euch aber hier einen Berlinale-Artikel aus Texten anderer zusammen klaue, verspreche ich: es wird noch einen von mir verfassten Bericht mit Filmempfehlungen zur Berlinale geben, nur eben noch nicht jetzt.

Blick vom Kino Cubix auf den Bahnhof Alexanderplatz
Blick vom Kino Cubix auf den Bahnhof Alexanderplatz

Bis es so weit sein wird, teile ich noch ein paar fotografische Impressionen aus Berlin mit Euch. …

FC St. Pauli, Foto, Kino

Prof. Lepsius zur causa Guttenberg: Wir sind einem Betrüger aufgesessen


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Wer diese Stellungnahme von Staatsrechtler Prof. Lepsius («Wir sind einem Betrüger aufgesessen») von der Uni Bayreuth hört und immer noch glaubt, Guttenberg habe nur ein paar Fehler bei seiner Doktorarbeit gemacht, der handelt entweder aus machtpolitischen Gründen so (sprich Merkel und Co, die ihn stützen, weil sie den populären Politiker noch brauchen), oder der gehört zu den Guttenberg-Fans, die u. a. durch die BILD-Kampagne soweit manipuliert sind, dass sie nicht mehr zu einem objektiven Urteil fähig sind.

Guttenberg ist eindeutig der Lüge und des Betrugs überführt und soll trotzdem im Amt bleiben? Es ist ein in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland einzigartiger Vorgang, dass ein Minister, der des Betrugs (vor dem Amt) und der Lüge (im Amt) überführt wurde, nicht entlassen wird, weil es machtpolitisch gewünscht ist, dass er – da in der Bevölkerung sehr beliebt – Minister bleibt. Diese ungeheuerliche Fehleinschätzung der Lage fällt mittlerweile nicht mehr nur auf den Promotionsfälscher Guttenberg zurück, sondern auch auf Kanzlerin Merkel, die sich zwar in der Vergangenheit schon denken konnte, dass Guttenberg einmal ihr Ende einleiten werde, die aber sicher nicht davon ausging, dass es nun auf diese Art und Weise so kommen werde, dass auch sie weiteren politischen Schaden nehmen werde.

Wer sich die letzten Tage in Zeitungen (jenseits der Springer-Presse) oder im Netz informiert hat, kennt die Sachlage und die in der causa Guttenberg veröffentlichten Texte und öffentlichen Briefe nur all zu gut. Für alle anderen hier eine kleine Linksammlung, kommentarlos aus meinen Bookmarks kopiert:

Politik

Bin ab sofort auch wieder per SMS erreichbar

Mein iPhone

Ich hab’s ja nicht so mit dem Mobiltelefon. Also zum Telefonieren und Simsen nutze ich es so gut wie nie. Das Handy ist für mich nur wichtig, um damit immer und überall ins Internet gehen zu können. So weit so gut (und so bekannt, für alle, die mich kennen). SMS schreiben auf einem Handy kommt mir immer ein bisschen wie Fax versenden vor. Doch ein Teil meines Bekanntenkreises nutzt dieses Gerät auch zur Kommunikation mit mir und in letzter Zeit häuften sich die Situationen, in denen Menschen mir sagten: «Hast Du meine SMS nicht bekommen?» – Nein, hatte ich nicht. Und aufgefallen, dass es nicht funktionierte, war es mir auch nicht: a) Nutze ich SMS – wie gesagt – sowieso kaum, und b) konnte ich selbst nach wie vor – wenn auch wenig genutzt – SMS-Nachrichten versenden.

Heute ging ich der Sache endlich mal nach und konnte das Problem lösen. Kurze Vorgeschichte: Ich hatte 2 SIM-Karten: eine fürs Handy und eine SIM-Karte um über USB-Modem mit dem Notebook ins Web zu gehen. Ende November vergangenen Jahres funktionierte plötzlich die 1. SIM nicht mehr und so setzte ich die 2. ins iPhone ein. Hatte sofort wieder Netz und alles war aus meiner Sicht gut. Doch offenbar scheine ich genau seit dann keine SMS mehr bekommen zu können. Nach zwei Anrufen bei der ePlus-Hotline und einem dazwischen liegenden Besuch des ePlus-Shops in Wandsbek konnte ich das Problem heute lösen: Ich hätte der 2. SIM (die ürsprünglich für Notebook gedacht war), erste Priorität zuordnen müssen. Das macht man – zumindest bei ePlus – mit der Tastenkombi *131#. Man kann also – falls man zwei Karten hat – nur SMS-Nachrichten erhalten auf der Karte, der erste Priorität zugewiesen wurde.

Weil ich mit meinem MacBook Pro unterwegs sowieso nicht mehr online gehe, d.h. es nur noch zuhause (oder auf Reisen in stationären W-LAN-Netzten) nutze, habe ich bei der Gelegenheit die Flexi-Card bei ePlus in eine Micro-SIM getauscht. Das kostet 3 €/Monat und damit kann ich meine Internet-Flat auch auf dem iPad nutzen. Die Micro-SIM ist bestellt und bei Eintreffen werde ich endlich auch mit dem iPad unterwegs überall dort online gehen können, wo gerade kein W-LAN-Netz erreichbar ist.

Allgemeines

Speicherstadt Story im Lichthof der Stabi

Speicherstadt Story

Gestern durften wir in der Stabi die erste Aufführung der Speicherstadt Story bewundern. Was soll ich sagen? Es war großartig. Alleine schon der von Lichtkünstler Michael Batz (das ist der mit den blauen Toren während der WM, den Blue Goals, oder dem in blauen Licht gehüllten Hafen, dem Blue Port) in rotes Licht gehüllte Lichthof der Stabi war den Besuch wert. Und dann diese großartigen historischen Aufnahmen aus der Alten Speicherstadt (besonders bewegend die Bilder der Zwangsräumung), mit Texten und szenischem Spiel und Gesang begleitet vom Ensemble Theater in der Speicherstadt.

Speicherstadt Story im Lichthof der Stabi

Ausführliche Infos und weitere Fotos im Stabi-Blog: Gastspiel des Theaters in der Speicherstadt: SPEICHERSTADT STORY (23.-26.2.)

Gestern und heute war die Veranstaltung ausverkauft. Wer an den beiden letzten Vorstellungstagen, am Freitag oder am Samstag, noch sein Glück versuchen möchte, es gibt ein Kartenbestelltelefon für den Vorverkauf: Theater in der Speicherstadt, Tel.: 040/3696237, Abendkasse (19,50 €, erm. 15 €).

Foto, Hamburg, Literatur

zu Guttenberg muss gehen – alternativlos!

Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat. […] Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht.

Diese Worte sind mit den Fakten nicht mehr in Einklang zu bringen. Wer ihn halten will, bringt Argumente zum Einsatz, die in keinster weise darauf eingehen, dass zu Guttenberg einen akademischen Betrug begangen hat. Die FAZ hat dazu heute einen sehr guten Artikel von Jürgen Kaube veröffentlicht:

Auf siebzig Prozent aller Seiten der Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg finden sich Plagiate. Wer hier am Werk war, wusste, was er tat. Seine Verteidiger ficht das nicht an. Was von ihren Argumenten zu halten ist…

…kann unter der Überschrift «Vgl. auch Guttenberg 2009» in der FAZ nachgelesen werden, wo der Autor der Dissertation zu Guttenbergs (also er selbst?) unter anderem auch abgeschrieben hat.

zu Guttenberg kopierte Teile seiner Dissertation auch dreist aus einem in DIE ZEIT veröffentlichten Artikel. Dort wundert man sich:

Bemerkenswert sind die Sorglosigkeit oder der Leichtsinn, mit denen sich Guttenberg selbst die auffälligsten Formulierungen des Originals einverleibt.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1.: Entweder die Doktorarbeit ist gekauft. Das ist ein Betrug. Oder
2.: Die Doktorarbeit ist von zu Guttenberg selbst verfasst worden, mit den mittlerweile bekannten und nachgewiesenen Plagiaten. Auch das ist ein Betrug. Hinzu kommt die in der Pressekonferenz vom 18. Februar abgegebene Lüge: „Meine Dissertation ist kein Plagiat“. Der Verteidigungsminister darf unter gar keinen Umständen mehr im Amt bleiben.

Der Titel des SZ-Kommentares von Nico Fried «Merkel gibt sich auf» ist sicher übertrieben. Doch er hat vollkommen recht, wenn er behauptet:

Und nun unterläuft Merkel ein Fehler, der ihr noch nie passierte: In der Plagiats-Affäre um Guttenberg redet sich die Kanzlerin ins Schlamassel hinein – Merkel droht ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Merkel gibt sich nicht auf, das wäre, wie gesagt, übertrieben. Doch sie hat sich in der Causa Guttenberg eindeutig verkalkuliert. Der Instinkt der Kanzlerin, die Entscheidungen in ihrer Regierungszeit bis dato gerne scheute bzw. diese nach der vermeintlichen Stimmungslage in der Bevölkerung ausrichtete, scheint sie zu verlassen. Guttenberg ist nicht mehr zu halten, und diese Bundesregierung, die an zahlreichen Fronten ein mehr als peinliches Bild abgibt, hat seit diesem Monat ein Problem mehr. Jeder Tag, den sie Guttenberg noch im Amt zu halten versucht, schadet der Schwarz-Gelben Koalition, die das Vertrauen der Bevölkerung vom Start weg immer weiter verloren hat, noch mehr. zu Guttenberg muss gehen, das ist – um eine beliebte Formulierung der Kanzlerin zu verwenden – alternativlos.

Politik

Dr. (?) Karl-Theodor zu Guttenberg

Stephanie zu Guttenberg wird die Plagiatsvorwürfe gn ihren Mann in einer Sonderausgabe von „Tatort Internet“ (RTL 2) schonungslos aufklären.Wed Feb 16 08:44:29 via Echofon

Diesen Tweet meinte der Stern, der mich in seinem Artikel zu den Plagiatsvorwürfen gegen Karl-Theodor freundlicherweise zitierte: Die Nöte des Dr. Axolotl zu Guttenberg. Statt des Tweets haben sie aber nur mein Blog verlinkt. Wer diesem Link nun folgt, hat nun auch den Tweet, der sich vorgestern übrigens auch auf Twitter allgemeiner Beliebtheit (siehe Favstar) erfreute.

Für Karl-Theodor dürfte es eng werden. Aus der Nummer kann er nicht mehr ungeschoren raus kommen.

Politik

Lebenszeichen von der Berlinale nach 20 Filmen

Markus mit 3DWer meine (zugegeben wenigen) Twittermeldungen während der Berlinale liest, weiß, dass ich fleißig am Filmeschauen bin. Nachdem’s am 1. Tag nur zwei Filme waren, habe ich danach sage und schreibe sechs Filme pro Tag gesehen, also bis dato 20. Um mal aus jeder der drei wichtigsten Sektionen einen zu nennen, gut gefallen haben mir bisher: Almanya – Willkommen in Deutschland (Wettbewerb, Deutschland), The Guard (Panorama, Irland) und Ausente (Forum, Argentinien).

Auf obigem Foto habe ich mich vor Werner Herzogs etwas biederem 3D-Film Cave Of Forgotten Dreams aufgenommen. Immerhin war das mein erster 3D-Film. Netter Effekt. Faszinierend sind die bis zu 30.000 Jahre alten Höhlenzeichnungen. Der Film kommt leider über die brave Ästhetik einer Heinz-Sielmann-Dokumentation nicht hinaus. An der Faszination der gezeigten Bilder ändert das aber nichts.

Morgen schaue ich dann zur Abwechslung mal nur 5 Filme, weil ich am Abend noch auf eine Party mit den spanischen Schauspielern gehe. 3D in echt sozusagen.

Kino
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