Dass sich für den NSA-Skandal in Deutschland „keine Sau“ interessiert, wissen wir nicht erst seit der schmissigen ZDF-Politbarometer-Auswertung von @jkuri. Die Gefahr, das Problem auch noch zu verharmlosen, wenn wir (nur noch) Witze darüber machen, wollen wir jetzt mal kurz außer Acht lassen und bei der Lektüre des Tweets der Woche, verfasst von @stefstuffde, einfach nur unseren Spaß haben:
Man schickt mir eine Email mit dem Satz : "Du weißt ja, dass diese Daten vertraulich sind." 47 NSA- Mitarbeitern gefällt das.
Am 25. Mai 2014 finden in Hamburg parallel zur Europawahl die Bezirkswahlen statt. Ich hab mich – im 5. Jahr meiner Parteizugehörigkeit – entschieden, mich bei den Wandsbeker Piraten für eine Kandidatur zur Bezirkswahl zu bewerben. Morgen, Samstag, den 18. Januar ab 12:00 Uhr, findet die Aufstellungsversammlung der Piraten Wandsbek in der Landesgeschäftsstelle auf der Schanze (Lippmannstr. 57) statt.
Dieser Blogartikel ist gleichzeitig ein eindringlicher Appell an alle im Bezirk Wandsbek lebenden Mitglieder der Piratenpartei zur Aufstellungsversammlung zu kommen. Dieser Appell ergeht nicht, weil ich um Stimmen für mich werben will, sondern damit es uns gelingt, in möglichst vielen der 9 Bezirkswahlkreise von Wandsbek überhaupt Kandidaten aufstellen zu können. Denn wahlberechtigt bei der Aufstellungsversammlung für die Kandidaten der einzelnen Wahlbezirke sind immer nur Mitglieder der Piratenpartei, die genau in dem Bezirk wohnen. D.h., wenn morgen eine Kandidatin oder ein Kandidat bereit ist, bei den Bezirkswahlen für die Piratenpartei anzutreten, müssen drei Personen aus genau diesem Bezirk da sein, und sie oder ihn wählen. Also daher die Bitte: auch wenn eine Aufstellungsversammlung am Samstag-Mittag ab 12 Uhr nicht unbedingt sexy ist, bitte ich euch zu kommen. Und wenn genug Leute kommen und wir das rasch über die Bühne bringen, können diejenigen, die das wollen, auch zur Demonstration in der „Sonderrechtszone St. Pauli“ gehen. Einige haben sich im Wiki schon angemeldet und kommen zur Aufstellungsversammlung. Dankenswerterweise haben sich auch Piraten aus anderen Bezirken bereit erklärt, die notwendigen Wahlämter (Versammlungsleiter, Protokoll etc.) zu übernehmen. Hoffe, es entscheiden sich morgen noch spontan Piraten aus Wandsbek zu kommen. Wäre wichtig.
So sehen die Kurzvorstellungen der Kandidaten im Wiki aus (z.B. die von Sascha und mir): …
Das Ausrufen des letzten „Gefahrengebiets“ kam für die meisten Hamburger noch überraschend. Damit beim nächsten Mal alle vorbereitet sind, ein paar Fakten und Tipps von unserem Experten.
Also mein lieber Herr Strunk: ein guter Komiker lacht nie, wirklich nie, über sich selbst. Damit zerstört er doch die ganze Komik. Und dann noch bei einer Thematik, die überhaupt nicht zum Lachen ist. Aber, da sein Auftritt bei extra3 trotzdem eine tolle Nummer ist, sei er hier zur Ansicht empfohlen. Dass der Heinzer in der Expertenrolle auch durchaus ernst – und für uns damit um so lustiger – bleiben kann, hat er schon bei seinen «5 Schritten zum Erfolg» gezeigt.
Zurück zum Lachen über das „Gefahrengebiet“: Über wen wir in Hamburg momentan absolut gar nicht mehr lachen können, ist der Regierende Bürgermeister, „Gefahrengebieter“ Olaf Scholz, dem die ganze Geschichte vollends entglitten ist, oder wie formschub es ausdrückt:
In Hamburg sind viele Bürger derzeit nicht besonders scholz auf ihren Bürgermeister.
Am Sonntag-Morgen hab ich wieder mal eine meines Lieblings-Radiosendungen gehört. In Fluxfm Spreeblick hatte Johnny Haeusler von 10 – 12 Uhr Christoph Amend, den Chefredakteur des ZEIT-Magazins, zu Gast. Das war ein so sympathischer wie interessanter Talk, den man hier nach hören kann:
Was man nicht nach hören kann, weil die unselige, kulturverhindernde GEMA es so will, ist die Musik, die dabei gespielt wurde. Einer der Titel der Flux.fm-Sendung am Sonntag hatte es mir besonders angetan: Lilly Wood & The Prick – Let’s Not Pretend. Die Stimme der Sängerin erinnert mich irgendwie an Stevie Nicks. Hab mir nach der Sendung über Deezer gleich das komplette Album «The Fight» geholt, das ich seither schon ein paar Mal auf dem Weg zu Arbeit (und zurück) gehört habe. Am 1.2. tritt die französische Band übrigens in Hamburg auf, im Indra. Besonders angetan hat es mir, wie gesagt, der Song «Let’s Not Pretend». Wenn ich euch den zeigen will, kommt wieder die GEMA ins Spiel und untersagt das Abspielen auf Youtube. Seht selbst:
Nun, ihr könnt es auch auf tape.tv sehen. Aber ich hab noch einen viel besseren Tipp für euch, wie ihr die lästigen Sperren von Videos umgehen könnt. Mit der wunderbaren Erweiterung für Chrome – die es hoffentlich bald auch für Firefox gibt: ZenMate. ZenMate hilft einem nicht nur, die Internetverbindung zu verschlüsseln, sondern es eignet sich wunderbar dazu, das unsinnige Geoblocking („Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar…“) zu umgehen, um die Inhalte zu sehen, die man sehen möchte. Egal, wo man sich befindet. Gute Nachricht also für Sherlock-Fans: damit kann man auch prima die BBC in Deutschland sehen. Oder das Schweizer Fernsehen. Oder eben auf YouTube oder anderen Musik- und/oder Videoportalen gesperrte Songs. Zu dem in Berlin entwickelten Dienst gibt’s auch einen Artikel auf netzwertig: ZenMate bringt VPN-Funktionen für die Masse.
Einfach nur faszinierend. Ein gefilmtes Foto-Kunstwerk, das uns in geraffter Zeit Porträts von zufällig anwesenden Personen auf dem Bahnsteig der New Yorker U-Bahn-Station 42 Street zeigt. Schöpfer diese Bilder ist Adam Magyar, der uns 4 Sekunden, aufgenommen mit einer Optronis Highspeed Camera, 56-fach verlangsamt zeigt. Mehr zum Hintergrund der Entstehung bei Schlecky Silberstein:
So faszinierend die Bilder aussehen, so schwierig waren sie auch zu bekommen. Im Medium-Artikel von Joshua Hammer erklärt Magyar, wie er den Motion Blur austrickste und wie er die ohnehin schon speziell für ihn gebaute Optronis weiter hackte, bis das Projekt Urban Flow möglich war. Rechts oben findet Ihr die Real Time Sekunden.
Und so wie Magyar es in New York gemacht hat, ist es ihm auch in Berlin am Alexanderplatz gelungen:
Wer mein Blog kennt, weiß, dass es alles andere als ein monothematisches Blog ist. Es ist eher ein Kraut- und Rüben-Blog, das sehr unterschiedliche Themen behandelt. Ganz einfach, weil ich mich eben für ganz unterschiedliche Themen interessiere. Ausnahmsweise soll es nun aber zwei mal hintereinander um das gleiche Thema gehen, und zwar um Bibliotheken:
Das Internet ist eine riesige Bibliothek. Und alle drücken sich an der dreckigen Pinnwand im Eingang herum und kichern über dumme Zettel.
Der Tweet der Woche von @peterbreuer handelt zwar vom Internet, doch wenn er es mit einer riesigen Bibliothek vergleicht, sagt er gleichzeitig auch viel über Bibliotheken als Wissensräume für die unterschiedlichsten Interessen aus, die ja längst nicht mehr nur gedruckte Informationen bereit halten, sondern auch elektronische, leicht zugänglich für jederman über das Internet. Und wer sich mal wieder in eine Bibliothek begibt, und sich dort über den Eingangsbereich oder die Abholtheke für bestellte Literatur hinaus umschaut, wird womöglich riesige Entdeckungen machen können.
Momentan lerne ich gerade für eine Klausur im Rahmen meines bibliothekswissenschaftlichen Fernstudiums, die wir am Samstag am IBI (HU Berlin) schreiben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es dabei um Bibliotheksbau gehen. Dazu passt sehr gut dieser TED-Vortrag von Pam Sandlian SmithPam Sandlian Smith wurde 2010 zur ‚Colorado Librarian of the Year‘ ernannt. Quelle: Wikipedia. aus Colorado, die darüber spricht, was wir von Bibliotheken im 21. Jahrhundert zu erwarten haben. Ihre Worte sind so herzergreifend (etwa, wenn sie die Geschichte eines neunjährigen Jungen erzählt, der eines Tages in ihre Bibliothek kam) wie inspirierend. Unbedingt anschauen:
Wer sich fragt, ob wir in Zukunft überhaupt noch Bibliotheken brauchen, wo doch immer mehr Informationen digital vorliegen und rezipiert werden, dürfte spätestens nach den 11 Minuten des Vortrages von Pam Sandlian Smith verstehen, dass Bibliotheken vielleicht sogar stärker als identitätsschaffende, gemeinsame Lern- Arbeits- und Wissens-Räume gebraucht werden, als zu früheren Zeiten, in denen sie „nur“ Gedrucktes aufbewahrt und ausgeliehen hatten. Am liebsten würde ich am Samstag bei der Klausur, sollte sie die Frage beinhalten „Wie sehen Sie die Bibliothek der Zukunft?“, hinschreiben: textundblog.de/?p=5777.
Ein guter, und – wie ich finde – ausgewogener Bericht über die politische Arbeit von Lukas Lamla (30, auf Twitter: @maltis), der für die Piratenpartei im Landtag in in Nordrhein-Westfalen sitzt. Der ehemalige Berufsfeuerwehrmann gibt einen Einblick in seine politische Arbeit.
Die „WDR Hier und heute„-Reportage (verantwortlicher Redakteur: Jörg Laaks) spannt den Bogen von der Feierstimmung mit 7,8 % bei den Landtagswahlen im Mai 2012 in NRW über die Ernüchterung der stark zurückgegangenen Umfragewerte bis hin zum Wahlkampf für die Europawahl im Mai diesen Jahres, wo sich zeigen wird, ob die Arbeit von Menschen wie Lukas Lumla dazu führen wird, wieder das Vertrauen in die Piraten zu stärken.