Saarland

Metropole Saarbrücken – gelebte deutsch-französische Kultur

Ein guter Beitrag über meine Heimatstadt Saarbrücken auf ARTE. Metropolis hat im Metropolenreport: Saarbrücken genau hingeschaut und zeigt sehr gut, warum Saarbrücken eine ganz besondere Stadt ist und wieso sie beispielhaft für die Symbiose aus französischer und deutscher Kultur steht. Wir haben ja gestern 50 Jahre Elysée-Vertrag gedacht. Saarbrücken ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die beiden Kulturen ganz real, nicht nur nebeneinander, sondern tatsächlich zusammen leben.

Ein Grenzort im Herzen Europas: In Saarbrücken sorgte die geographische Lage für eine wechselhafte Geschichte: Mal stand Saarbrücken unter französischer Herrschaft – dann gehörte die Stadt wieder zu Deutschland.
Metropolis schaut bei den Vorbereitungen des Max Ophüls Festival zu, lässt sich von der Choreographin des Saarländischen Staatstheaters Marguerite Donlon ihr Saarbrücken zeigen, stärkt sich im Restaurant des Sterne-Koch Jens Jakob, der mit der französischen Küche wie selbstverständlich aufgewachsen ist…

Teil 1:

Teil 2:

Ich danke Michael Schmidt, der so freundlich war, mich auf Twitter auf diesen Metropolis-Beitrag hinzuweisen.

Ophüls, Saarland, TV

10 Jahre nach dem Abschied von der Uni Saarbrücken: Volle Stelle in der Stabi

Änderungsvertrag Stabi: volle Stelle ab 1.10.2012 Heute ist ein guter Tag. Habe meinen Änderungsvertrag mit der Stabi unterschrieben, ab dem 1.10.2012 werde ich statt der momentanen 75 % der wöchentlichen Arbeitszeit in Vollzeit in der Bibliothek arbeiten. Im gleichen Monat beginnt auch mein 2-jähriges Masterstudium Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt Uni Berlin, das ich berufsbegleitend absolvieren werde. Versteht sich von selbst, dass damit meine parallele Arbeit als Freiberufler zu Ende geht. Also keine literarischen Übersetzungen mehr, keine Webprojekte mehr (außer denen, die ich beruflich für die Stabi umsetzen werde). Auch die Betreuung der Website des VdÜ gebe ich zu Ende September ab. Eine aufregende Zeit steht an, es wird bestimmt viele Umstellungen für mich geben, es wird auch sicher nicht ganz einfach, doch ich freue mich schon drauf und habe lange auf dieses Ziel hin gearbeitet.

Mein Foto 2002 auf der Website der Uni Saarbrücken Vor 10 Jahren um diese Zeit ging meine befristete Stelle an der Uni Saarbrücken zu Ende, wo ich 7 Jahre lang als wissenschaftlicher Assistent und als Dozent gearbeitet hatte (meine Saarbrücker Uni-Website, wie man sie noch bei archive.org einsehen kann). Ein Tag nach dem Tod meines Vaters, woran ich kürzlich hier im Blog erinnerte, musste ich meine letzte Veranstaltung an der Uni halten („Internet für Romanisten“) und es war ein im doppelten Sinne sehr schwerer Tag für mich. Danach war ich fast ein Jahr lang auf Jobsuche, hab mich unermüdlich weiter fort gebildet, und mich dann schließlich selbstständig gemacht, als Übersetzer und Webdesigner. Doch damit wirtschaftlich zu überleben, war nicht nur nicht einfach, sondern unter den gegebenen Bedingungen schlichtweg unmöglich. Das wunderschöne Saarland – und damit auch die Familie und die FreundeUnvergessen das Wunder vom Eschberg, die Überraschungs-Abschiedsfête, die mir meine Freunde nach dem letzten Besuch eines Heimspiels des 1. FC Saarbrücken organisierten zu verlassen – was einem Saarländer, wie bekannt ist, gar nicht so einfach fällt – war eine sehr schwere Entscheidung für mich, zumal auch hier an der Stabi zunächst für cibera nur eine befristete 3/4-Stelle für mich drin war. Ich habe das Wagnis im Mai 2005 auf mich genommen, an neuer Stelle eine neue Herausforderung anzunehmen und kann jetzt, 10 Jahre nach dem Auslaufen der Stelle an der Uni Saarbrücken sagen: es war die richtige.

Ganz besonders gefreut habe ich mich heute Nachmittag über die vielen spontanen Glückwünsche auf Twitter, als ich voller Enthusiasmus meine Vollzeitstelle getwittert habe. Danke für all die guten Wünsche, die ich gar nicht einzeln beantworten konnte:

Hamburg, Literatur, Saarland

Piraten laut SR-Umfrage im Saarland bei 5 %

Piratenpartei Saarland

Heute hat der Saarländische Rundfunk eine neue Umfrage zu den am 25.3. stattfindenden Landtagswahlen in meinem Heimatbundesland Saarland veröffentlicht. Aus der ehemaligen Jamaica-Koalition würden neben der FDP (nur noch bei 2 %) – was ja niemanden mehr erstaunt – demnach auch die Grünen (abgestürzt auf 4 %) aus dem Landtag fliegen. Die gute Nachricht: Die Piraten steigen von 4 auf 5 % und wären knapp drin. Das ist eine sehr positive Entwicklung, von der ich hoffe, dass sie anhält. Die jeweils aktuellen, sowie zum Vergleich die älteren, Umfragen gibt es im Überblick auf wahlrecht.de.

Es wäre ein wunderbarer Erfolg für die Piraten nach dem großartigen Einzug im vergangenen September in Berlin zum ersten Mal in ein Landesparlament eines Flächenstaates einzuziehen. Doch Achtung: auch wenn diese Entwicklung sehr positiv ist und das Mobilisierungspotential trotz der enorm kurzen Zeitspanne für die Saarpiraten groß ist: Die heute veröffentlichen neuen Zahlen sind nur eine Umfrage, das ist kein Wahlergebnis. Es wird im März auf jede Stimme ankommen.

Politik, Saarland

Kiezfilme aus HH und SB: Schanze und Nauwieser

Als Exil-Saarländer in Hamburg liegen mir die Hansestadt und meine langjährige Heimatstadt Saarbrücken gleichermaßen am Herzen. Besonders die Kieze haben es mir in beiden Städten angetan. Dazu heute zwei kurze, sehenswerte Dokumentationen zu Stadtteilen, die sich sowohl vom Rest der jeweiligen Stadt abgrenzen, als auch einer starken Veränderung unterliegen:

1. Schanzenviertel in Hamburg

Mit ihrem Film «Die Schanze im Wandel» hat sich Paulina Drosdalski mit dem Schanzenviertel und den Veränderungen, die es durchlebt, auseinandergesetzt. Die Wahl-Hamburgerin lebt zur Zeit in Hannover, wo sie an der dortigen Hochschule für Musik, Theater und Medien studiert. Auf «Sternschanze Hamburg – Leben im Viertel» kann man ein Interview mit Paulina lesen.

2. Nauwieser Viertel in Saarbrücken

Dass es Kieze nicht nur in großen Städten oder gar Metropolen gibt, zeigt der sympathische Film Vierviertel von Philipp Majer, auch eine Arbeit im Rahmen einer Medienausbildung. Schon etwas älter, aber in diesen Tagen wieder vielfach durchs Netz gereicht (auch von mir auf Twitter). Deshalb hat ihn auch die Saarbrücker Zeitung zum Thema interviewt – Der Filmmacher:

Philipp Majer hat vor zwei Jahren einen Film über das Nauwieser Viertel gedreht. Es war die Abschlussarbeit seiner Ausbildung zum Mediengestalter. Jetzt, zwei Jahre später, wird das Video plötzlich massenhaft über Facebook verbreitet.

Hamburg, Saarland, Video

Des Rätsels Lösung: Extrem-Cross-Boule

Extrem-Cross-Boule auf dem ATSV-Sportplatz Saarbrücken

Zunächst ein Riesenlob an alle, die in den vergangenen beiden Tagen so vortreffliche Vorschläge eingereicht haben, zur Beantwortung der Frage: Was mache ich hier? Wie versprochen, gibt es nach zwei Tagen die Auflösung: Richtig geraten hatte heute Mittag Curi0us, als er – zugegeben nach einem die Lösung fast schon auf dem Silbertablett servierenden Tipp – schrieb:

Ist das mit dem Boule ein Hinweis? Hast Du etwa in den Wasserpool geworfen und reklamierst jetzt den Sieg für Dich? (“Was hat denn dieser Teich auf dem Boule-Feld zu suchen!?!”)

Ja, das mit dem Boule (genauer gesagt: die Vorstellung des Fotografen Joachim in Kommentar 31) war ein Tipp. Curi0us hat daraus die korrekten Schlüsse gezogen, deshalb ist sein Lösen des Rätsels selbstverständlich auch zu loben. Nochmals Glückwunsch!

Falls ihr euch nun, wie der pfiffige Ratefuchs, fragt, wie es denn dazu kommen kann, dass man beim Boule-Spiel den Abstand zwischen Cochonnet (zu dt.: Schweinchen) und den Boule-Kugeln im Wasser messen muss, hier die Auflösung: Jaochim und ich haben – obwohl es in unserer frankophilen Heimatstadt Saarbrücken nicht an ordentlichen Boulebahnen mangelt – lieber im freien Gelände Boule gespielt. Cross-Boule sozusagen. Liebstes Austobungsfeld war die unweit meiner Wohnung in Alt-Saarbrücken gelegene Sportanlage des ATSV, oben auf der Bellevue. Als Tipp in Kommentar Nr. 17 hatte ich ja gestern den Ort des Geschehens in Google Maps verlinkt. Meist haben wir über die Tartanbahn unsere Runden gezogen und das Cochonnet entweder auf der Laufbahn, in der Weitsprunggrube, wahlweise auch mal im Grün drumrum, möglichst mit Hindernissen (Geländer, hochgewachsene Pflanzen…) dazwischen, platziert.

Höhepunkt des Cross-Boule-Spiels war die Variante, die man als Extrem-Cross-Boule bezeichnen könnte. In der blauen Gummimatte der Hochspringer sammelte sich eine große Menge Regenwasser an. Das Ding war zudem noch sehr hoch, da mehrere Matten übereinander gelagert waren. Und in diesen künstlich angelegten Turner-Teich hatte Joachim das Cochonnet befördert. Unsere munter hinterher geschmissenen Boulekugeln landeten dann nahezu blind in der Leichtatletik-Pfütze, da das kleine grüne Schweinchen vom Abwurfpunkt aus gar nicht zu sehen war. Um so erstaunlicher war es für uns, dass das Ergebnis so knapp ausfiel, dass es mit bloßem Auge nicht zu erkennen war, wer die nächste Kugel am Cochonnet hatte. Daher nahm ich zur Abschätzung der Unterwasserdistanz oberhalb des Wasserpegels mit den Händen maß. Und das war es, was man auf dem Foto sah:

Maßnehmen beim Extrem-Cross-Boule

Auf obiger Vergrößerung, oder indem ihr hier auf das Bild klickt, seht ihr den Schein der Boulekugeln unter Wasser. Wer damals gewonnen hatte (es muss so 2003 oder 2004 gewesen sein, Joachim, bitte korrigiere mich, wenn Du es anhand des Fotos zeitlich besser einordnen kannst), weiß ich nicht mehr. Spielte eigentlich auch keine so große Rolle, denn trotz des Ehrgeizes der beiden Extrem-Cross-Boule-Spieler mit Namen Trapp stand der Spaß im Vordergrund. Und den hatten wir immer. 😉

Foto, Saarland

Jahresabschluss in Saarbrücken – Zwei Tipps

Wie immer in den letzten sechs Jahren, seit ich Saarbrücken ge’n Hamburg verlassen habe, verbringe ich den Jahreswechsel bei Freunden in der saarländischen Landeshauptstadt. So soll auch der letzte Artikel des Jahres der wunderschönen Stadt Saarbrücken gewidmet sein. Ganz im Sinne des später noch zu erläuternden Zitates «Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen» habe ich für euch zwei Tipps, die ich meiner lieben Bekannten C.M. aus Saarbrücken zu verdanken habe und die ich gerne an euch weiter gebe:

1. Tipp – Saarbrücker Bau-Kultur:

Saarbrückens ältestes Fachwerkhaus stammt aus dem 17. Jahrhundert und findet sich in der Katholisch-Kirch-Straße 22 (Google Maps). Beim benachbarten Getränkehändler A. Stein & Sohn GmbH meinte man zwar, als ich gestern das Foto schoss, ich solle doch besser im Sommer wieder kommen, aber ich finde den schrägen, alten Bau auch im Winter sehenswert:

Katholisch-Kirch-Straße 22

Wie das Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert von vorne aussieht, zeigt die Abbildung im Unterpunkt „Katholisch-Kirch-Straße 22“ im Wikipedia-Artikel Liste der Baudenkmäler in Sankt Johann. Im Sommer, mit kräftigem Efeu grün bewachsen, sieht es dann so (Foto) aus.

2. Tipp – Saarbrücker Café-Kultur:

Trinkschokolade im Caffè et al.

Nette Cafés und gemütliche Kneipen gibt es viele in Saarbrücken, von einigen war auch schon hier im Blog die Rede, wie etwa von der allseits bekannten Tante Anna. Doch wer einmal einen Tee, frisch gemahlenen Kaffee oder eine leckere Trinkschokolade in ganz besonderer Atmosphäre genießen möchte, der sollte unbedingt das Caffè et al. im Nauwieser Viertel, in der Cecilienstraße 16 (gegenüber Übu Roi) ausprobieren. Habe diese Trinkschokolade mit Chili genossen, die locker als Mahlzeit durchgehen kann, so fein und sättigend war sie. Kleine persische Speisen werden auch angeboten.

Markus im Caffè et al. Ähnlich wie im Asia Food Market sitzt man dort auch gleichzeitig in einem Ladenlokal, man kann den Café-Aufenthalt also auch mit einem Einkauf leckerster Dinge – wie etwa Gewürze, Schokoladen, Öle, Pasta und Soßen – verbinden. Die freundliche Tuba bediente uns sehr zuvorkommend und mit den weiteren Gästen kommt man schnell in Kontakt, da der Laden nicht nur ur-gemütlich, sondern auch ganz klein ist, wie man auch auf dem nebenstehenden Foto mit dem das Café besuchenden Wahlhamburger in St.-Pauli-Kluft erkennen kann. Ein Stück Kaffeehauskultur im Nauwieser Viertel. Saarbrücker und Saarbrücken-Besucher sollten sich das beim nächsten Besuch der City nicht entgehen lassen.

Ich beschließe das Jahr 2011 auf Text & Blog gleich mit einem Zitat aus der Philosophie des Caffè et al., sowie mit einem großen Dank an meine treue oder auch sporadische Leserschaft, mit den besten Wünschen zum Jahresende. Ich wünsche euch einen guten Rutsch und möge 2012 ein gutes Jahr für uns alle werden. Hier die angekündigte Philosophie, die man nicht nur in Saarbrücken beherzigen kann:

Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen.

Foto, Saarland

Essen vor Regalen: Asia Food Market in Saarbrücken

In Saarbrücken waren wir heute in einem ganz besonderen Asia-Laden essen, den ich nur empfehlen kann. In der Kaiserstr. 6 liegt der Asia Food Market. Man kann dort ganz normal einkaufen oder an den kleinen Tischen in der Mitte des Ladens leckere Gerichte testen. Zur Auswahl stehen täglich 3 verschiedene Stammessen, in je zwei Größen, entweder zu 5,50 € oder zu 6,95 €. Wir haben uns für Gai Phad Kra entschieden, ein scharfes Hähnchenbrust-Gericht mit Thai Basilikum, Gemüse und Reis und wir waren sehr angetan. Echt lecker. Alles ohne Farbstoffe oder Geschmacksverstärker. Und wie gesagt: man sitzt da zwischen den Einkaufsregalen und speist im besonderen Ambiente. Leckere Zutaten fürs zuhause Nachkochen kann man dann gleich aus dem Laden mit nach hause nehmen (so hab ich mich heute zum Beispiel mit einem kleinen Vorrat an Kokosmilch eingedeckt).

Der freundliche Inhaber Albrecht Schmitt – immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen – und das um ihn agierende Team sind stets darauf bedacht, dass sich die Gäste wohl fühlen. Weitere Infos und die wöchentlich aktualisierte Speisekarte gibt es auf der Website (Achtung, die ist ebenso farbenfroh wie gewöhnungsbedürftig): Asia Food Market.

Foto, Saarland

Merkwürdige Ortsnamen im Saarland

Merkwürdige Ortsnamen im Saarland
Grafik erstellt mit Wordle, basierend auf dem Text des Radio-Beitrages.

Keine Angst vor dem manchmal etwas (zu) zotigen Humor von Detlef Schönauer. Im Deutschlandradio erklärt er im fingierten Dialog zwischen Jaqcues und Jupp, was es im Saarland doch für kuriose Ortsnamen gibt. Altenwald, das saarländische Dorf, aus dem ich stamme, kommt auch drin vor:

JB: Sitterwald? He, ein sittlischer Wald… (lacht). Oh la la, muss sowas sein wie Fraueparkplätz.
Jupp: Ach was! Das kommt auch aus dem Althochdeutschen und bedeutet sumpfiges, seischtes Land.
JB: Seischt! Hier gibt sogar „Heiligenwald“… da passiert nix Böses, brav und fromm. Da klingt „Altenwald“ schon ein bißschen robuster.
Jupp: Der Waldreischtum findet sisch in vielen Namen… allein hier: „Holz“.
JB: Ach? Nur „Holz“? Ohne „…heim“ oder „…bersch“.
Jupp: „Holz“! Reischt auch, das kommt auch von der montanen Tradition. Holz war ein wischtiger Rohstoff im Bergbau.
JB: Ah ouais, für abzustütze die Schäschte?
Jupp: Nein, die Stollen! Also der waagreschte Grubenbau. Schäschte verlaufen senkrescht.

Der Beitrag «Merkwürdige Ortsnamen im Saarland» (19 Min.) wurde heute auf Deutschlandradio Kultur gesendet und kann hier nachgehört werden:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/08/17/drk_20110817_1306_594acbbb.mp3

[via @ihdl]

Radio, Saarland
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