Spanisch

Spanischsprachiges

Spanischer Essay über die Lüge: ‚Miento, luego existo‘

So schön kann frau über die Lüge schreiben:

Pero creo que el ejercicio de la mentira no es para todos, o más bien para muy pocos: es el privilegio de quienes poseen una memoria prodigiosa, porque de cualquier cualidad puede carecer el mentiroso, menos esa capacidad de recordar con detalle morboso, de un continuista aferrado y terco, cada una de las cualidades, accidentes y características de la mentira que deseamos pase a la historia.

(pull)Mentir no es un arte, ni posee su ciencia, no es un vicio tampoco(/pull): es una maniobra de prestidigitación mental que demuestra nuestra capacidad de desmantelar y volver a armar el mundo sólo por salvar el pellejo o por la alta responsabilidad de mantener en vivo y a toda velocidad la propagación de la ficción. Sin esto, la realidad de por sí pesada y densa, sería insoportable.

aus Elia Martínez-Rodarte: «Miento, luego existo»

Dies ist gleichzeitig ein Test des WordPress-Plugins Fancy Pull-quotes, eine Erweiterung, die es einem ermöglicht, Textpassagen als Zitathervorhebungen in den Textfluss einzubauen. Gesehen bei Ángel Vallejo. Als Textbeispiel habe ich den bezaubernden Essay von Elia Martínez-Rodarte gewählt, den ich allen Spanischsprechenden ausdrücklich zur Lektüre empfehlen möchte. Sie schreibt in «Libro de Notas» über vicios (dt.: Laster, Unsitte) und widmet sich der Lüge. Titel: «Miento, luego existo» (dt.:«Ich lüge, also bin ich»).

Artikel, Spanisch

Spanien: Gesetz über das Lesen, das Buch und die Bibliotheken

Kurios (und auch traurig genug), dass in Spanien das Lesen wie eine vom Aussterben bedrohte Spezies per Gesetz geschützt werden muss. Die spanische Regierung hat am Freitag ein Gesetz in das Gesetzgebungsverfahren gebracht, das vor allem die öffentlichen Bibliotheken in Spanien unterstützt (mit 431 Mio. Euro in acht Jahren!), das im Kinder- und Jugendbereich das Lesen mit Kampagnen bewerben und fördern möchte und das die in Spanien heiß diskutierte Buchpreisbindung bringen soll.
Das Gesetz trägt den Titel «Ley de la Lectura, el Libro y las Bibliotecas» (Gesetz über das Lesen, das Buch und die Bibliotheken) und wird – ohne Kenntnis des konkreten Gesetzestextes – in seiner guten Absicht von mir begrüßt.
Detaillierte Untersuchungen zu diesem Gesetz kann ich leider nicht liefern (sorry, Atakan), aber den spanischsprechenden Teil meiner Leserschaft auf die Übersicht der Pressemeldungen zum neuen Buchgesetz verweisen und besonders den ausführlichen Artikel des «Documentalista Enredado» zur Lektüre empfehlen.

Literatur, Spanisch

LibraryThing jetzt auch auf Spanisch

LibraryThingBei LibraryThing sind bereits mehr als 6 Millionen Bücher verzeichnet. Man kann dort seine eigenen Bücher ganz leicht eintragen und – falls gewünscht – kommentieren und verschlagworten, kann gleichzeitig sehen, welche anderen Nutzer diese Bücher auch haben, was die anderen Leser dazu geschrieben haben und was diese noch so lesen. Prima Idee und praktisch umgesetztes Web 2.0!
Meine Stabi-Kollegin und netbib-Neumitautorin Anne Christensen hat LibraryThing ja letzte Woche bereits im Stabi-Blog vorgestellt: «LibraryThing: Das eigene virtuelle Bücherregal».

Und nun meldet LibraryThing-Gründer Tim Spalding im LibraryThing-Blog, dass es neben der englischen und deutschen Version jetzt auch eine französische, holländische, italienische und (Freude!) spanische Version gibt, an deren Übersetzungen teilweise noch gearbeitet wird, die aber alle schon funktionsfähig sind.
Ich zitiere hier aus der spanischen Seite:

¿Qué es LibraryThing?

LibraryThing es un nuevo sitio para los amantes de los libros.
Básicamente son dos sitios en uno.

LibraryThing te ayuda a crear un catálogo con calidad de biblioteca de tus libros. Puedes ponerlos todos o solo lo que estás leyendo ahora.

Además, puesto que todo el mundo cataloga en línea, todos también catalogamos juntos. LibraryThing conecta a las personas según los libros que comparten.

Man verzeihe mir den Kalauer: wem das jetzt spanisch vorkommt, bitte hier entlang: librarything.de.

Informationskompetenz, Internet, Literatur, Spanisch

Historias Mínimas – alles andere als kleine Geschichten

Historias Mínimas Carlos Sorín hat mit «Historias Mínimas» (dt.: «Kleine Geschichten») einen der schönsten argentinischen Filme der letzten Jahre gedreht.

«Drei Menschen machen sich unabhängig voneinander auf die Reise in die entfernte Stadt San Julian im Süden Argentiniens. Sie suchen nach Vergebung, nach Reichtum, nach Liebe. Bevor sie jedoch ihr Ziel erreichen, haben sie zunächst einige Hindernisse zu überwinden…» |Quelle:arte

arte zeigt diesen Film übermorgen abend, am 1.11.2006 um 22.40 Uhr (Wiederholung am 07.11.2006 um 14:55 Uhr).
Die FAZ hat mal über den Film geschrieben:

Meisterlich gelingt es dem Regisseur Carlos Sorin, anhand von drei parallel erzählten Reisegeschichten aus dem hintersten Patagonien, in der scheinbaren Bedeutungslosigkeit seiner Protagonisten die ganze Welt einzuschließen.

Weitere Infos, samt Presseheft und Fotos, beim deutschen Verleih Pegasos. Filmkritik von Svenja Alsmann auf artechock. Trailer und weitere Kritiken bei filmz.de.

Im deutschen arte kommt der Film leider nicht als OmU, sondern in der deutsch synchronisierten Fassung. (Tipp für Sat-Zuschauer: Film im französischen arte schauen, dort läuft er als OmU). Die Ausstrahlung von «Historias Mínimas» ist gleichzeitig auch der Auftakt zu einer arte-Reihe zum argentinischen Kino, die eine Woche später mit «La Ciénaga» (Der Morast) von Lucrecia Martel fortgesetzt wird, dann auch glücklicherweise im Original mit deutschen Untertiteln. «La Ciénaga» ist ein harter, aber hochinteressanter Film.

Kino, Spanisch, TV

Von der Kunst die Sprache im Untertitel zu übersetzen

Schön, wenn man seine handwerkliche Arbeit in einer Dissertation gut umschrieben vorfindet. Dabei beziehe ich mich auf meine Arbeit als Übersetzer aus dem Spanischen, wo ich vor allem Filme übersetze und dies meist per Untertitelung.
Das ist bei einer äußerst schnell gesprochenen Sprache wie dem Spanischen gar nicht so einfach, denn der Text muss natürlich gekürzt werden, da das Lesen mehr Zeit als das Hören beansprucht und die Bilder ja auch noch wahrgenommen werden wollen.

Und jetzt zum Zitat der besagten Doktorarbeit «Das Sprechen der Filme – Über verbale Sprache im Spielfilm» (Download als pdf, 1,5 MB, 297 S., Infos bei DDB) von Christoph Wahl, welches die Problematik der Untertitelung (auf S. 149) recht gut beschreibt:

Auch die Untertitelung ist ein Ergänzungsverfahren, bei dem allerdings der Originaltext seine Dominanz behält, und die Übersetzung mit weitgehenden Kürzungen arbeiten muß. Diese Kürzungen resultieren aus der Problematik, gesprochene Sprache in Schriftsprache transponieren zu müssen: Der Mensch kann in einem bestimmten Zeitraum wesentlich mehr Text auditiv als visuell verarbeiten. Henrik Gottlieb nennt die Untertitelung deshalb einen diagonalen Typ: Zu der vertikalen Ebene der herkömmlichen Übersetzungsverfahren, die einfach eine Sprache in eine andere übertragen, gesellt sich die horizontale Ebene, auf der verbale Sprache in Schriftsprache wechselt. Die Kunst des Untertitelns besteht somit darin, aus einer verbalen Äußerung den komprimierten Sinn herauszufiltern, und ihn so in einen geschriebenen Text zu verwandeln, daß er stilistisch ungefähr dem Ton der ursprünglichen Äußerung entspricht.

Im Zitat angesprochener Aufsatz:
Henrik Gottlieb: Subtitling: Diagonal Translation. In: Perspectives: Studies in Translatology Nr. 1 (1994), S. 104 (nicht online verfügbar).

Kino, Literatur, Spanisch, Übersetzen

Paul Austers Rede beim Prinz-von-Asturien-Preis

Diese Woche wurde ja, wie bereits erwähnt, Paul Auster in Spanien mit dem renommierten «Prinz-von-Asturien-Preis» ausgezeichnet (neben Almodóvar und anderen). Austers Rede bei der Entgegennahme des Preises in Oviedo kann man in der spanischen Übersetzung in «El País» nachlesen, oder im englischen Original auf den Seiten der «Fundación Príncipe de Asturias».
Auster reflektiert dort über den Prozess des Schreibens, über die Macht oder Ohnmacht, die Kulturschaffende haben und was das Erzählen von Geschichten für uns alle bedeutet:

Fiction, however, exists in a somewhat different realm from the other arts. Its medium is language, and language is something we share with others, that is common to us all. From the moment we learn to talk, we begin to develop a hunger for stories. Those of us who can remember our childhoods will recall how ardently we relished the moment of the Bedtime Story – when our mother or father would sit down beside us in the semi-dark and read from a book of fairy tales. Those of us who are parents will have no trouble conjuring up the rapt attention in the eyes of our children when we read to them. Why this intense desire to listen?

Ein sehr schönes Auster-Fan Blog führt übrigens Aitor Alonso aus Vitoria: «¡Esto es Brooklyn!» mit dem Untertitel «Una mirada al ‚universo Paul Auster‘, a la literatura, el cine, los media, la tecnología y la cultura de nuestro tiempo», mit zahlreichen Infos zu Paul Auster, weiteren Pressemeldungen rund um den Príncipe de Asturias-Preis für Auster und weiteren Informationen zu seiner Rezeption in Spanien.
[via Libro de Notas]

Artikel, Literatur, Spanisch

Almodóvar, der Smoking und der Prinzenpreis

Was haben Paul Auster, das spanische Basketballteam, die National Geographic Society und Pedro Almodóvar gemeinsam? Sie werden – neben anderen – am kommenden Donnerstag (19.10.2006) mit dem renommierten «Premio Príncipe de Asturias» (dt.: «Prinz-von-Asturien-Preis») ausgezeichnet.
Almodóvar erzählt heute in «El País» wie es ihm erging, als er im Mai, einen Tag vor Abreise nach Cannes, von seiner Nominierung erfuhr. Er las gerade Philip Roth, machte sich Gedanken über den Satz „Das Alter ist kein Kampf; das Alter ist ein Massaker“ aus dessen neuestem Roman Jedermann und musste beim Kofferpacken feststellen, dass ihm – passend zum Thema Alter – sein Smoking, den er bereits zwei Jahre vorher nach Cannes mitgenommen hatte, nicht mehr passte. Und mitten in diese Gedanken hinein kam der Anruf seines Bruders Agustín, der ihm die gute Nachricht der anstehenden Auszeichnung mitteilte:

Mientras leía, profundamente impresionado por las palabras de Philip Roth (suelo hacer al menos dos cosas a la vez; hubo una época en que era capaz de hacer tres o cuatro), yo estaba haciendo las maletas para volar al día siguiente al Festival de Cannes. Y tenía un problema con el esmoquin, por una de esas traiciones de nuestro propio cuerpo: el esmoquin que había utilizado dos años antes no me entraba.

Weiterlesen bei «El País»: «El día en que me anunciaron» (dt.: «Der Tag, als sie meinen Preis bekanntgaben»).

Artikel, Kino, Spanisch

Spanischer Nationalfeiertag: Galerie der Hispanidad

Flaggen der Hispanidad Der heutige 12. Oktober ist Spanischer Nationalfeiertag (Día de la Hispanidad). Spanien feiert aber an diesem Tag nicht nur die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, sondern – wie aus der Bezeichnung «Día de Hispanidad» hervorgeht, die hispanistische Kulturgemeinschaft. Das spanische Blog «La Coctelera: UN MUNDO POR CIVILIZAR» stellt aus diesem Anlass mit den Worten

Hispanidad es el término utilizado en Hispanoamérica, Estados Unidos y algunos otros países para describir el sentimiento general de pertenencia cultural e histórica a la comunidad de los hablantes del idioma español.

eine beeindruckende, und trotz des breiten Spektrums, subjektive und sicherlich noch ausbaubare Foto- und Videogalerie der hispanischen Welt vor. Seht selbst, wie reichhaltig die «Galería de fotos del Mundo Hispano» ist.

Foto, Spanisch, Video
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