Zu Wochenbeginn durften wir live am Millerntor – und zig tausende Zuschauer an den Fernsehgeräten und Webstreams – Zeuge eines ganz besonderen Tores werden. In der Nachspielzeit hat der Torwart des FC St. Pauli, Philipp Tschauner, den Ausgleich zum 2:2 geköpft (zu sehen in diesem Video). Ein ehemaliger Spieler des Magischen FC, Ralph Gunesch – besser bekannt unter seinem Spitznamen @felgenralle –, seit dem Winter 2012 beim Ligakonkurrenten FC Ingolstadt, hat das Tor natürlich auch gesehen und mit einem persönlichen Bilanzvergleich für mich den «Tweet der Woche» veröffentlicht:
Verzeiht, dass es hier gerade etwas ruhiger zugeht (und dass ich aus diesem Artikel nicht drei, sondern einen mit mehreren Links gemacht habe). Bin momentan etwas knapp bei Kasse – …ähäm… ich meine natürlich – Zeit.
Gestern Vormittag, ehe ich zur Einweihung der neuen Gegengeraden ans Millerntor gepilgert bin (tolle Bilder bei Joe, der Modefotograf hat unseren herzerwärmenden You never walk alone-Gesang festgehalten: Die neue Gegengerade singt. Gänsehaut pur!), habe ich auf Arte einen klasse Beitrag über Comics auf X:enius gesehen, den ihr die nächsten 6 Tage noch in der Arte-Mediathek nachschauen könnt. Sowohl das Porträt des französischen Comic-Zeichners als auch die Vorstellung von Reinhard Kleist (seinen im Bericht vorgestellten großartigen Comic CASH – I see a darkness gibt’s auch für’s iPad) sind sehenswert:
Comics begeistern seit Jahrzehnten Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene auf der ganzen Welt. Und das Genre wird immer facettenreicher. In Klassikern wie „Mickey Maus“, „Asterix und Obelix“ oder „Tim und Struppi“ geht es meist heiter zu. Doch mittlerweile setzen sich Comics auch mit ernsthaften historischen Themen oder Schicksalen bekannter Persönlichkeiten auseinander.
Jedes Land hat eine eigene Comic-Kultur, aber die Grenzen verwischen mehr und mehr. Europäische Comiczeichner sind vom amerikanischen Comic ebenso stark beeinflusst wie vom japanischen „Manga“. Die „X:enius“-Moderatoren Dörthe Eickelberg und Pierre Girard reisen ins comicbegeisterte Frankreich, treffen in Marseille einen jungen Comiczeichner und greifen selbst zu Block und Bleistift.
Graphic Novel (schöner Beitrag: Graphic Novel – Die Bewegung der Literatur) ist ja das Zauberwort, das aus Comics ernstzunehmende Literatur werden lässt. Zu recht. Nach der Berlinale werde ich auch im ciberaBlog über einen tollen spanischen Graphic-Novel-Künstler bloggen: «Die Kunst zu fliegen» von Antonio Altarriba, ein toller Tipp, den ich der aufmerksamen Frau Apfelmuse auf Google Plus – meinem neuen sozialen Lieblingsnetzwerk – verdanke.
Die Vereinsführung des Magischen FC St. Pauli hat in der Vergangenheit schon zu viele Entscheidungen getroffen, die sich mit der Fankultur des Vereins nur noch schwer vereinbaren lassen. Es ist Zeit, das Präsidium vor seiner nächsten Fehlentscheidung zu bewahren, deshalb habe ich diesen Aufruf mit unterzeichnet:
Positionspapier der Fanszene des FC St. Pauli
Museum statt Goliathwache!
Für eine sinnvolle Nutzung der neuen Gegengerade
Die Gegengerade des Millerntor-Stadions ist ein entscheidender Ort für die Geschichte des FC St. Pauli.
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Als wir am Samstag in der Süd unter der bis ins kleinste Detail perfekt vorbereiteten Choreo zum 10-jährigen Jubiläum der USP – Ultrá Sankt Pauli standen (ich war ganz aufgeregt, ob ich alles richtig machen würde, aber wir hatten ja einen Zettel, auf dem die genauen Anweisungen standen), hatten wir uns alle gefragt, wie das wohl von außen aussehen würde.
Beim Modefotografen, dem unermüdlich die Linse auf das Wesentliche haltenden Stefan Groenveld, gibt es das Ergebnis der Choreo in einem sehr schönen Zeitraffer zu sehen:
Die Halbzeit-Choreo mit den bunten Luftballons ist auch sehr gut in diesem Video fest gehalten (von mir war der eine große gelbe Luftballon). Wie wichtig der verdiente erste Heimsieg gegen starke Sandhausener Aufsteiger war, brauche ich glaube ich nicht zu betonen (nachzulesen unter anderem im Kicker), nachzusehen in dieser Spielzusammenfassung, wo auch die Bilder des hoch emotionalen Abschieds von Morena zu sehen sind, der immerhin 9 Jahre am Millerntor zuhause war:
Bei herrlichstem Sommerwetter begann gestern das legendäre #FCSP-Bezugsgruppen-Grillen. Ein heftiger Sommer-Regen stellte plötzlich alles auf den Kopf und ließ die muntere Truppe klatschnass werden. Leider kann ich nicht alle Bilder veröffentlichen, aber auch die entschärften geben einen Eindruck vom körperbetonten Geschehen. Viel Spaß beim Betrachten des Fotoalbums auf Google+.
Das beste Bild hat aber Frau Jekylla aufgenommen, es zeigt den Elbstrand-Caesar: 😉
Update II, 30.7.2012: Kuschelpunker hat seinen lesenswerten Bericht, der die Magie des Abends sehr gut wieder gibt, online gestellt: «Hinten bin ich trocken».
Heute haben wir eine Stadionführung am Millerntor mitgemacht und interessante Einblicke vom Innern des Stadions auf die Umbauarbeiten der Gegengerade bekommen. Die weiteren Bilder, unter anderem auch aus dem Spielerbereich (Taktiktafel!) und aus den Séparées, gibt es im Foto-Album auf Google+ zu sehen. Es gab natürlich einiges Neues zu entdecken, was es vor drei Jahren, als ich im März 2009 schon mal eine Stadionführung mitmachte (siehe Bericht Millerntor: Abgabe der FC St. Pauli-Dauerkartenanträge), noch gar nicht gab.
Heute war ja ein ganz besonderer Abschied am Millerntor. Wir haben beim 5:0-Sieg über den SC Paderborn nicht nur die Saison verabschiedet, sondern uns auch von der Gegengerade, die nun abgerissen und neu gebaut werden wird. Und zu zwei Spielern galt es Danke und Tschüss zu sagen, die viel für den Verein geleistet haben, der eine eher schauspielerisch/atmosphärisch, beide waren aber wichtig: Deniz Naki und Calle Rothenbach. Jeder, der heute bei dem munteren Abschlussspiel zusah, weiß aber auch, dass noch weitere Spieler auf dem Platz standen, die wir wohl nicht mehr für den magischen FC spielen sehen. Allen voran mein Lieblingsspieler Max Kruse, der ja bereits mit Freiburg in Verbindung gebracht wird. Und vom Trainer müssen wir wohl bald auch Abschied nehmen, wenn an den Gerüchten was dran ist. Für mich unverständlich, aber da steckt man halt nicht drin. Update 7.5.2012, 14.00 Uhr: Schubert bleibt. Gut so.
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Gestern habe ich es endlich geschafft, meine Schmuckurkunde über die im Dezember getätigte Anleihe beim FC St. Pauli abzuholen. Nachdem ich bei den zuvor angekündigten Abholterminen nie konnte. Zur Feier des Tages hat mich Herr Sparschäler auf die Geschäftsstelle am Millerntor begleitet.
Der Verein hat sich ja letztes Jahr zunächst 6 Mio. Euro, und in einer zweiten Runde nochmal 2 Mio. Euro, bei den Fans bis zum 1.07.2018 geliehen. Zu wesentlich anständigeren und transparenteren Bedingungen als der Hauskaufkredit, den sich Wulff vom Ehepaar Geerkens hat geben lassen:
Der erzielte Netto-Emissionserlös soll der Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen der Millerntorstadion Betriebs-GmbH & Co. KG und des FC St. Pauli dienen. Das heißt, durch die Zeichnung von Schuldverschreibungen stellt Ihr der Millerntorstadion Betriebs-GmbH & Co. KG Geld bis zum 30. Juni 2018 zur Verfügung und erhaltet dafür 6 % Zinsen pro Jahr. Die Zinsen werden jeweils nachträglich zum 1. Juli eines jeden Jahres ausgezahlt. Rückzahlungstermin für den jeweiligen Nennbetrag der Schuldverschreibungen ist der 1. Juli 2018.
Die auf den einzelnen Zinsscheinen abgebildeten Ex-Spieler des Magischen FC sind: