Millerntor: Abgabe der FC St. Pauli-Dauerkartenanträge

Schlangestehen am Millerntor

Heute war es soweit, die beim Heimspiel gegen Greuther Fürth besorgten (Danke Jeky!) Antragsformulare für eine St.-Pauli-Dauerkarte konnten bei den Ultras ab 15:30 Uhr am Millerntor abgegeben werden. Geschätzte 1.400 St.-Pauli-Fans taten das auch und folgten somit dem Motto «Ab in den Süden». Über zwei Stunden standen wir an, 1.100 Leute waren vor uns. Um 17:15 Uhr war es dann soweit. Wir haben unsere Anträge abgegeben und eine Quittung bekommen, die uns hoffentlich eine Dauerkarte für die Südkurve (Stehplätze) in der kommenden Saison 2009/2010 beschert. Was wir davor noch unternommen haben und einige Bilder davon bei dem Klick auf mehr.

Morgen wird's hier voll sein: Bierstände im Stadion

Auf dem Rasen im Millerntor Um 13 Uhr ging’s los, wir machten vor dem Dauerkarten-Schlangestehen die Kicker-Kult und Kiezgeschichten (inkl. Stadionführung)-Tour von Stattreisen Hamburg. Danke nochmals an Frau Jekylla und Herrn Sparschäler für die Einladung dazu. Wir haben erfahren, warum das Girokonto den Niedergang der Prostitution einleitete und weshalb Pauli ein Stadtviertelclub ist. Eine interessante Führung durch den Kiez und das Millerntorstadion, die ich Euch nur empfehlen kann. Nach dem Gang durch den Kiez ging es zum Millerntor.

Übertragungstribüne: Kommentatorenplätze in der Bretterbude Im Stadion sind wir ja alle zwei Wochen, doch bei der Stadionführung kommt man natürlich überall hin, wo man sonst nicht hinkommt. Direkt an den Rasenrand, an die Trainerbänke und auf die knarrende, an einen Dorfclub erinnernde Übertragungstribüne mit höchst beeindruckender Sicht von oben auf den Platz. Musste allerdings lachen bei der Vorstellung, dass dort die Premiere-Moderatoren in Ihren schicken Anzügen hochkraxeln und sich oben in einen Bretterverschlag auf wackelige Schemel setzen.

Umkleide Auflaufkinder In die Umkleidekabinen kamen wir, dort überraschte mich, dass es eine Umkleide für Auflaufkinder gab (Die Frage ist: Kartoffel- oder Nudel-?), und dass die Schiedsrichter (nach dem Spiel) eine Kiste Astra in die Kabine bekommen. Dort haben sie auch einen PC, damit sie gleich im Anschluss an das Spiel ihren Bericht an den DFB schicken können:

Die High-Tec-Ecke in der Schiri-Umkleide

Wir haben die wirklich gut gemachte Stadionführung leider früher verlassen müssen, weil uns das rasche Anwachsen der Schlange vorm Stadion doch keine Ruhe ließ, und wir nicht riskieren wollten, bei der Vergabe der Dauerkarten im Juni zu kurz zu kommen. Die dort noch zu uns gestoßenen Erik, Curi0us und @callmeuschi harrten gemeinsam mit uns zwei Stunden beim Dauerkartenquittunganstehen aus und zusammen konnten wir gegen 17:15 Uhr unsere Anträge abgeben und die Quittungen für die ersehnten Dauerkarten entgegennehmen. Es sieht also gut für uns aus für ein weiteres Jahr in der Süd und eine weitere Saison im Freudenhaus der Liga. 😉

Das Freudenhaus der Liga

18 Kommentare zu „Millerntor: Abgabe der FC St. Pauli-Dauerkartenanträge“

  1. Das ist ja wirklich eine kuriose Aktion, die man bringen muss, um eine Dauerkarte für besagte Kurve zu bekommen. Aber da trennt sich die Pseudo-Fans-Spreu von Echte-Fans-Weizen! So was nimmt nicht jeder auf sich – und das ist ja wohl auch Sinn der Sache.

    Freudenhaus und Kinderauflauf, äh Auflaufkinder haben mich sehr amüsiert! Ich glaube, ich muss bei meinem nächsten Hamburg-Besuch auch mal so eine Stadionbesichtigung machen.

  2. @Elke: Ja die Stadionbesichtigung (auch gut in Kombi mit der Stadtteilführung) wird Dir gefallen.
    Und das Bild mit der Pseudo-Fans-Spreu trifft’s eigentlich ganz gut. Den Ultras geht es gerade darum: die Mode-Fans auszuschließen. DAS ist ihnen gestern wieder überzeugend gelungen. 😉

  3. Thomas Altenwald

    Glückwunsch für den bisher gelungenen Start in die neue St. Pauli Saison. Sonja wunderte sich, dass du so viel Zeit dafür aufbringen musstest. Bei deinem sonst so engen Terminplan. Aber ich konnte ihr erklären, entweder macht mein Bruder was richtig (oder versucht es) oder er lässt es sein. Wir freuen uns sehr mit dir und verfolgen aus dem Saarland seit dieser Saison auch die Ergebnisse deiner Fußballtruppe.
    Sonja und ich durften 2006 auch eine Stadionbesichtigung erleben. Halt ohne Bretterverschlag. Es war die Allianz-Arena in München, was dich sicher nicht überraschen wird. Vielen Dank noch für diese wirklich schönen Stadioneindrücke und ehrlich gesagt finde ich die beiden Stadien gleich schön.

  4. @Thomas: Ja, an die Stadionführung durch die Allianz-Arena vor unserem Spiel 1860-FCS kann ich mich auch noch gut erinnern. DAS waren noch Zeiten, Saarbrücken in der 2. Liga und jetzt sind sie in der 5. Die beide Stadien kann man eigentlich gar nicht vergleichen, da liegen ja Welten dazwischen. Ich würde sagen: das eine technisch perfekt, riesig und sehr funktional, das andere klein, provisorisch aber dafür mit sehr viel Charme.

  5. Pingback: Pauli-Augsburg: Auflaufkinder laufen vom Platz » Text & Blog

  6. Kurz zum Verständnis: die Ultras entscheiden bei euch, wer an Dauerkarten rankommt? Der Verein gibt also die Karten (bzw. Gutscheine o.ä.) an Fangruppierungen weiter?

  7. Einzigartig ist’s sicher nicht (vielleicht für die Bundesligen, ohne das genau zu wissen, aber in Italien war oder ist das auch vorgekommen) und sicher auch nicht ausschließlich positiv zu sehen.

  8. Ich habe sicher auch keinen detaillierten Überblick über die deutsche Fanszene, aber ich denke, es ist unbestritten, dass das Verhältnis Fans-Verein auf St. Pauli ein ganz besonderes ist.

    Ob es gut ist, Fanvereinigungen eigenverantwortlich über die Verteilung von Dauerkarten entscheiden zu lassen, darüber mag man streiten. So, wie es die Ultras jedenfalls behandeln, möglichst gerecht und sehr transparent, ist es aber sicherlich nachahmenswert.

  9. Es geht nur um einen Teil der Dauerkarten. Ich glaube, um 2.000. Ich weiß aber nicht, wie viele Dauerkarten es insgesamt bei Pauli gibt. Und bei den Ultra-Karten muss man dazu sagen, dass sie keinerlei Vorkaufsrecht beinhalten. Man muss sie sich jedes Jahr neu „verdienen“. 😉

    Edit: es sind 2.100. Die Ultras haben ihren oben bereits verlinkten Artikel zur Dauerkartenvergabe aktualisiert.

  10. Lustig. Bei uns (= FC Bayern) wird, wie ich mitbekommen habe, seit längerem nicht mal mehr ein Dauerkartenprospekt rausgegeben, weil die Zahl der Dauerkartenbesitzer bei 35.000 gedeckelt wurde und es kaum welche gibt, die ihre Karte aufgeben. Unsere Ultras sähen es übrigens sicher auch gerne, wenn sie die Karten für die Südkurve verteilen könnten.

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