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Doku von Manon Loizeau: ‚Iran: Inside the protests‘

In seinem englischsprachigen Programm hat AlJazeera in dieser Woche eine sehr gute, kurze Reportage in der Reihe People & Power gesendet. Die 23-minütige Doku steht unter dem Titel «Iran: Inside the protests» und zeigt neben weiteren Einblicken, wer eigentlich hinter den Protesten gegen den Wahlbetrug im Iran steht, eines ganz deutlich: Es ist absolut erstaunlich zu sehen, welche große Bedeutung die Frauen im Iran bei dem Widerstand gegen das Regime von Ahmadinedschad haben. Wie @Ugugu, über den ich das Video gefunden habe, schreibt: das Anschauen dieser Reportage bedeutet «23 gut investierte Minuten»:


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Die französische Dokumentarfilmerin Manon Loizeau, wurde gerade erst im Mai für ihre Reportagen aus Russland und Georgien mit dem Laurier Grand Reporter – Prix Patrick Bourrat aux Lauriers ausgezeichnet.

Das Gezeigte verdeutlicht auch noch einmal, die drei wesentlichsten Punkte, die mir in Erinnerung geblieben sind aus dem Vortrag von Bahman Nirumand zur aktuellen Lage im Iran, den er diese Woche in der Stabi Hamburg gehalten hat:

  • Der bewundernswerte ungeheuerliche Mut vor allem der Frauen im Iran.
  • Die iranische Bevölkerung ist gespalten (d.h. es gibt durchaus auch Anhänger von Ahmadinedschad).
  • Das bedrohliche Szenario, dass aus der Islamischen Republik eine Militärdiktatur werden könnte.
Politik, TV, Video

Zerstört die Politik den Rechtsstaat?


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Es läuft einem eiskalt den Rücken herunter, wenn man bedenkt, wie die Gesetze in Deutschland angesichts der vermeintlichen oder der tatsächlichen Bedrohung unserer Sicherheit zunehmend nicht mehr in Einklang mit unserer Verfassung zu bringen sind. Ich zitiere aus dieser Transkription des Interviews von Frontal21Die komplette Frontal21-Sendung «Die 1000 Augen des Staates» kann auch in der ZDF-Mediathek gesehen werden. Erstausstrahlung war am 8. Mai 2007 mit dem Strafrechts-Professor Peter-Alexis Albrecht von der Uni Frankfurt:

Frontal21: Herr Professor Albrecht, was für eine Entwicklung in dem Bereich Prävention sehen Sie, wenn Sie die Veränderung in der Strafprozessordung bei Gesetzen, die der inneren Sicherheit dienen sollen, in den letzten Jahren betrachten?

Prof Albrecht: Die Gesellschaft vergibt das wichtigste was sie hat, nämlich das Recht. Die Demokratie lebt vom Recht. Das Recht hat Stärke zu beweisen, dass ist das, was unser Staat und unsere Gesellschaft hat und vorzuweisen hat. Und das wird aufgegeben. Wir wandeln uns von einer Rechtsgesellschaft in eine Sicherheitsgesellschaft und das geht über den Apparat der Militarisierung und das ist das Bedrohliche.

Am 27. September 2009 sind Bundestagswahlen. Jeder sollte die Postion der Kandidaten und der Parteien, denen er bei der Bundestagswahl seine Stimme geben möchte, auch auf die Haltung zu den Gesetzen der Inneren Sicherheit hin überprüfen.

[via @Franz]

Politik, TV, Video

Historischer Wandel in Kommunikation durch Twitter & Facebook: Konsumenten werden zu Produzenten


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Medienprofessor Clay Shirky von der University of New York, den es vor einem Jahr schon beim Elektrischen Reporter zu sehen gab, beschäftigt sich bei seiner Forschung mit der Frage, wie das Internet menschliche Beziehungen, Kommunikation und Gesellschaft verändert.

In dem oben eingebauten sehenswerten TED-Vortrag macht Shirky deutlich, dass Social-Media-Tools wie Twitter und Facebook die gesellschaftliche Kommunikation genauso revolutioniert haben und es noch tun werden, wie es zuvor die Erfindung des Buchdrucks, der Fotografie, des Films und des Telefons getan haben. Die Stärke der neuesten Entwicklungen im Netz – unabhängig von den konkreten Diensten wie Twitter und Facebook (die hier nur exemplarisch zu sehen sind, und die auch durch andere Dienste ersetzt werden können) – liegt darin: Konsumenten werden zu Produzenten.

Folglich ist die offene Kommunikation im Internet für totalitäre Systeme auch so gefährlich. Deshalb kämpft China zum Beispiel durch staatliche Zensur vehement dagegen an. Westliche Demokratien, und leider gehört Deutschland seit letzter Woche wegen Zensursula auch dazu, schließen sich diesen Zensurbetrebungen an. Dies nicht hinzunehmen, ist die Aufgabe aller, denen die Bedeutung der Bürgerrechte im Netz wichtig ist. Dies nicht akzeptieren zu wollen oder gar als übertrieben zu bezeichnen, ist der große Fehler der Bundestags-Abgeordneten, die dem unsere Verfassung missachtenden Gesetz zur Sperrung von Webseiten in Deutschland zugestimmt haben.

Meine Empfehlung: Unbedingt den Vortrag von Clay Shirky anschauen, indem er aufzeigt, wie die Kontrolle von oben nach unten durch die medialen Umbrüche zu Beginn des 21. Jahrhunderts umgekehrt wird. 17 gut investierte Minuten.

Bluesky, Internet, Politik, Video

Lieber Onkel Bill oder die rührende ‚Family Affair‘

Das Kuriose an YouTube als medialer Zeitmaschine ist ja, dass man dort nicht nur Serien oder Filme aus seiner Kindheit wiedersehen kann, sondern dass man sie als Erwachsener mit ganz anderen Augen sieht. Dass man sie im Gegensatz zur Synchronfassung aus Kindertagen nun im Original schauen kann (so man denn soviel Englisch kann, dass man es kann). Dass man gerührt ist, wenn man ein mediales Wiedersehen mit Figuren aus einer fernen Zeit feiert und sie einem plötzlich wieder ganz nah sind. Mir geht es jedenfalls so, wenn ich die kleine Buffy aus der Serie Mein Lieber Onkel Bill sagen höre:

Misses Beasley is not a doll, it’s my friend.

Das Video aus der im Original Family Affair heißenden Serie, die zwischen April 1968 und Februar 1972 im deutschen TV ausgestrahlt wurde, darf leider nicht direkt in andere Websites eingebunden werden, daher nur der Link auf den wunderbaren Misses Beasley-Satz (ab 0:53).

Die allererste Folge, in der die kleine Buffy zu Onkel Bill kam, und in der sie auch den oben zitierten Satz sagt, ist komplett auf YouTube zu sehen. Ich fühlte mich eben richtig in die frühen Siebziger versetzt, als ich nochmals – und zum ersten Mal nach all den Jahren – die Titelmelodie hörte: Season 1 Episode 1.

Tja und in einer der späteren Folgen, wo mittlerweile alle drei Kinder, Jody, Buffy und Cissy, bei Bill Davis leben, erklärt der gute Onkel Bill die Geschichte mit den Vögeln und den Bienen. Ein Rührstück in (leider) unscharfen Bildern:


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Kurioser Fund am Rande: der britische Schauspieler Sebastian Cabot, der Butler aus der Serie, hat 1967 eine Bob Dylan-Nummer gecovert, oder sagen wir „eingesprochen“, «It Ain’t Me, Baby»:


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TV, Video

Post-Its in Stop-Motion

Animatonsfilme mit Stop-Motion-Technik sind ja gerade sehr beliebt. Der Wolf und das Schwein ist hier im Blog der meist aufgerufene Artikel der letzten Wochen. Jetzt hab ich wieder so ein tolles Stop-Motion-Kleinkunstwerk entdeckt, dieses Mal wird eine Geschichte via Post-Its erzählt. Sehr geekig und beim Zuschauen ahnt man schon, was es für eine wahnsinnig detailversessene Arbeit gewesen sein muss, diesen Film herzustellen. Schaut mal rein zur wunderbaren Musik von Röyksopp (Eple):


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Und im Detail zu sehen, wie Bang-yao Liu seinen Film am Savannah College of Art and Design vorbereitet und realisiert hat, macht noch mal so viel Spaß. Deshalb empfehle ich Euch auch in das Making-Off reinzuschauen. Flash-animierte Post-Its gingen der Umsetzung mit über 6.000 Post-Its in vier Drehtagen voraus, faszinierend auch dies zu sehen:


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[Beide Filme via ALT1040: Original und Making-Off]

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Mit immer mehr Konsum aus der Krise?

Dass der Weg aus der Finanz-Krise, in der sich die Weltwirtschaft befindet, und dass der Weg aus der Umwelt-Krise, in der sich unser Planet als Ganzes befindet, mit Ankurbelung von Konsum führen könnte, kann kein vernünftiger Mensch mehr glauben. In den letzten zwanzig Jahren ist zwar das Bewusstsein für eine Konsumkritik in den Köpfen aufgeklärter Menschen gewachsen, aber wenn wir ehrlich sind, denken wir alle – und ich nehme mich da keineswegs aus – immer noch viel zu sehr an materielle Werte.

Die Umweltaktivistin und Moderatorin Annie Leonard zeigt in diesem beeindruckenden Video The Story of Stuff (vom Dezember 2007) stark vereinfacht, aber dadurch auch besser verständlich, wie aus us-amerikanischer Sicht (die nicht sehr weit von unserer entfernt ist) einen kompletten Konsumkreislauf und welche sozialen und ökologischen Folgen damit verbundenen sind. Unbedingt anschauen, das sind sinnvoll investierte 21 Minuten:


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Untertitelte Versionen in verschiedenen Sprachen (u.a. deutsch, spanisch, französisch & russisch) gibt es auf storyofstuff.com. Obwohl der englische Text leicht zu verstehen ist, gibt es für alle, die den Film lieber deutsch synchronisiert sehen möchten, bei utopia.de das Video eingesprochen von Hansi Jochmann, der deutschen Synchronstimme von Jodie Foster, zu sehen nach dem Klick auf [Mehr].

Politik, Video
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