Literatur

Literatur und Bibliotheken

Andreas Herzau bannt Menschen aus Moskau auf Bildern im Buch

»Moskau…, Orgie der Kontraste, asiatisches Dorf mit Häusern in amerikanischem Wolkenkratzerstil, Kistenschlitten und Autobus, Barockpalast und Holzhütte, … Strassenbasar und Warenhaus«. Was Egon Erwin Kisch einst mit Worten beschrieb, zeigt uns nun Andreas Herzau in seinen Fotografien. Es geht nicht nur um die Stadt, sondern um den Menschen, seinen Alltag und Lebensgefühl.

Quelle: Edition Braus

Moskau ist eine beeindruckende Stadt. Die Straßen Moskaus und die sich dort bewegenden Menschen legen durch die Bilder von Andreas Herzau Zeugnis dieser Faszination ab. Der in Hamburg lebende Fotograf, den ich ironischerweise vor drei Jahren in Sibirien kennen gelernt habe, hat ja schon bei seinen Bildern aus Nowosibirsk gezeigt, dass er Menschen im urbanen Raum im Osten gerade aus der Distanz des im Westen groß gewordenen Fotografen nahe bringen kann.

Moskau - Moscow Street Andreas Herzau In dem sehr empfehlenswerten Interview auf seconds2real, in dem Andreas viel über seine Arbeit preis gibt (und wo nebenbei auch einige sehr gute Aufnahmen aus dem Buch zu sehen sind), hat er einen Satz gesagt, der die Philosophie seiner (Straßen-) Fotografie auf den Punkt bringt:

Die Straße ist die Bühne und die Stadt bildet die Kulisse für ein zeitgemäßes Stück.

Obigen Buchtrailer finde ich – genau wie den Bildband – extremst gelungen. Mehr zum Buch beim Meister selbst: Herzau | Moscow | Street.

Foto, Literatur

Marcel Schindler & Hagen Reiling: Der Alte Mann und das Meer

Marcel Schindler (Kamera, Animation) und Hagen Reiling (Zeichnung) zeigen den Alten Mann und das Meer, wie sie noch keiner zuvor gesehen hat. Beeindruckende Umsetzung der berühmten Hemingway-Geschichte von 1952.

Update 11.4.2012: Das Netzfilmblog (von ZEIT Online) bloggt heute über den Film und weist daneben auch auf die wunderbare Umsetzung von Alexandr Petrov hin, der dafür 1999 einen Ocsar bekam.

[via Kotzendes Einhorn]

Literatur, Video

Mobile Lorm Glove – Vom Handy auf den Handschuh und zurück

Lorm Deafblind Manual Alphabet Technische Entwicklungen begeistern mich immer dann, wenn sie Menschen helfen, die ohne diese Entwicklungen von bestimmten Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen wären oder nur unter großen Schwierigkeiten an diesen Bereichen teil haben könnten. Das, was im Entwicklungslabor von Tom Bieling, Ulrike Gollner und Gesche Joost erarbeitet wurde, ist so eine Entwicklung: Mobile Lorm Glove hilft Taubblinden mit ihrer Umwelt zu kommunizieren und umgekehrt. Eine Übertragung des «Lorm Deafblind Manual Alphabet» (s. Abb. rechts) – einem System, bei dem bestimmte Handbereiche zur Übermittlung einzelner Buchstaben berührt werden – aufs Handy macht diese Kommunikation möglich.

[via ALT1040]

Literatur, Software

Tweet der Woche: Was lieb und teuer ist

In dieser Woche haben die Zahlen einer Bitkom-Erhebung im Netz und auf bedrucktem Papier die Runde gemacht, die nur bestätigen, was jeder mehr oder weniger in seinem Umfeld feststellen kann: Das Internet, und vor allem dessen Nutzung von unterwegs, ist immer mehr auf dem Vormarsch: Über drei Viertel der Deutschen nutzen mittlerweile das Netz, 55 Prozent die sozialen Netzwerke und mit 37 Prozent tun das schon deutlich über ein Drittel mobil, in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen liegt die mobile Netznutzung sogar schon bei 55 Prozent. Tendenz steigend.

Nun bin ich in dieser Woche auch auf einen Tweet gestoßen, der die Verquickung von Sozialem Netz und mobilem Internet so wunderbar in Bezug zu seinem mobilen Endgerät auszudrücken weiß, dass er für mich eindeutig der Tweet der Woche ist. @Agent_Dexter war es, der vor drei Tagen schrieb, was ihm lieb und teuer ist:

Tweet der Woche von @Agent_Dexter

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: Twittertalent

Als jemand, der mit Twittern quasi sein Geld verdient (ich bekleide, wie die meisten von euch wissen, eine Stabsstelle Social Media an der Staatsbibliothek Hamburg), gefällt mir dieser Tweet natürlich besonders gut. Trotz des kleinen Buchstabendrehers hat @guehart mit diesem Dialog aus einem Vorstellungsgespräch für mich den Tweet der Woche verfasst:

Tweet der Woche von @guehart

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Geschichte der Philosophie – Nach Online-Version wieder als UTB-Taschenbuch-Reihe erhältlich

Jacques Derrida: Zwei Tweets

Aus Jacques Derrida wäre wohl kein Twitterer geworden, da seine philosophischen Gedanken nicht in einen Tweet passen. 😉 Dass Twitter sehr wohl auch ein Medium für Philosophen sein kann, haben wir als Twitkrit-Autorenteam ja in unserem beim Pons-Verlag erschienenen Twitterbuch bereits herausgestellt. Ich hatte das letzten Sommer exemplarisch auf Twitkrit im Artikel Twitter ist auch Philosophie herausgearbeitet. In jenem Text hatte ich die philosophischen Begriffe mit den Einträgen im Online-Wörterbuch der Philosophie von UTB verlinkt, um das es aus aktuellem Anlass seiner Neuerscheinung in Print nun wieder gehen soll.

Das Online-Wörterbuch Philosophie – hier auch in der Datenbankbeschreibung der Stabi Hamburg vorgestellt – gab es früher auch schon mal in gedruckter Form, doch die war bis zu diesem Monat vergriffen. Nun ist es wieder in neuer Auflage in gedruckter Form erschienen – auch wenn der UTB-Verlag auf seiner Website behauptet, es sei noch vergriffen. Die brandaktuelle 2012-er Ausgabe präsentiert UTB aufgeteilt in vier Bände als Taschenbücher:

Geschichte der Philosophie - UTB

  1. Geschichte der Philosophie I: Antike und Mittelalter
  2. Geschichte der Philosophie II: 16.-18. Jahrhundert
  3. Geschichte der Philosophie III: 19. Jahrhundert
  4. Geschichte der Philosophie IV: 20. Jahrhundert

Bluesky, Literatur

Das 5. BibCamp in Köln – die etablierte Unkonferenz

Horst (das Original!), vom ersten BibCamp an unser Maskottchen (auf Klick in groß)

Vor einer Woche ging das 5. BibCamp in Köln zu Ende, die bibliothekarische Unkonferenz, die sich im vergangenen halben Jahrzehnt im deutschsprachigen Bibliothekswesen – man traut es kaum zu sagen: – etabliert hat. Zeit, wie auch schon bei den Vorläufern in Berlin (2008), in Hannover (2010), in Hamburg (2011) meinen kurzen Rückblick zu veröffentlichen. Wer aufmerksam liest, entdeckt die Lücke 2009 Stuttgart, dort war ich, wie so viele, nicht dabei. So viel zur jungen BibCamp-Geschichte.
Bib meets Knowledge Camp 2012Nun also ein paar Worte zu Köln 2012, wo das BibCamp dieses Jahr Bib meets Knowledge Camp hieß, da es die örtlichen Veranstalter an der FH Köln zusammen mit den Kölner Informationswissenschaftlern organisierten. Um das Fazit vorweg zu nehmen: es war wieder ein voller Erfolg.

40-köpfiges Orga-Teams BibCamp Köln 2012

250 Teilnehmer, das war neuer Rekord!, davon 40 aus dem Knowledge-Bereich. Alles perfekt organisiert, auch dank des 40-köpfigen Orga-Teams, siehe Foto oben. Aus Veranstaltersicht gut nachzulesen bei Karlheinz Pape: Bib meets Knowledge Camp – ein geglückter Versuch. Und was mich immer wieder freut, dass es den neuen Teilnehmern so geht wie mir damals beim 1. BibCamp in Berlin: man reist etwas ungläubig an, ob das denn funktionieren kann, wenn das Programm der Tagung erst vor Ort entsteht, wenn es keine Vortragenden gibt, sondern alles erst vor Ort durch Vorstellung und Abstimmung entschieden wird. Und alle merken dann: ja, das funktioniert. Es entsteht ein fachlicher Austausch auf hohem Niveau, und dadurch, dass sich alle einbringen, nehmen auch alle so viele Anregungen für die eigene Arbeit mit in ihre Bibliotheken oder verwandte Institutionen zurück.

Foto, Literatur

Tweet der Woche: Das Alter ist relativ (egal)

Viele denken ja: «Älter werden nur die Anderen». Man selbst bleibt wundersamerweise doch immer irgendwie jung. Wird man aber, wie es mir in dieser Woche widerfuhr, von einer Badminton-Mitspielerin mit den – sicher nett gemeinten Worten – Worten: «Wärst Du 20 Jahre jünger, wärst Du mein Traummann» wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, bleibt nur die Einsicht, dass auch an einem selbst die Zeit nicht spurlos vorüber zieht. Da Alter trotzdem auch eine Einstellungssache ist, kann es nicht schaden, sich «langsamer alt werdend als die um uns herum» zu fühlen. Herr Bee aka @zynaesthesie hatte diese Woche auch so eine Erfahrung. Für mich eindeutig der Tweet der Woche:

Tweet der Woche von @zynaesthesie

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur
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