Literatur

Literatur und Bibliotheken

Es war einmal… Märchen in Google Books

Das Natterkrönlein Wer wieder mal ein bisschen in alten Märchen stöbern möchte, und sei’s auch nur, um das Lesen der Fraktur-Schrift zu üben, dem sei dieser Hinweis auf eingescannte Märchen (bei Google Books) empfohlen.

Interessant ist auch die Möglichkeit aus bestimmten Textpassagen zu zitieren bzw. diese online zu verlinken. Dazu einfach den Text mit gedrückter Maustaste markeiren und die drei Optionen aus dem Kontextmenü (rechet Maustaste) auswählen. Entweder:

…man kopiert den Text, der in ASCI-Umsetzung vorliegt – Fraktur-Fonts sind ja seltener auf Rechnern vorhanden 😉 –:

Alte Großväter und Großmütter haben schon oft ihren Enkeln und Urenkeln erzählt von schönen Schlangen die goldene Krönlein auf ihrem Haupte tragen diese nannten die Alten mit mancherlei Namen als Otterkönig Krönleinnatter Echlangenkönigin und dergleichen und sie haben gesagt der Besitz eines solchen Krönleins bringe großes Glück…

…oder man verlinkt den entsprechenden Textausschnitt als Bild (oder speichert das Bild ab);

…oder wählt als dritte Variante den von Google-Books angebotenen Embed-Code:

Zitat aus dem Märchen «Das Natterkrönlein» aus Bechstein, Ludwig: Neues Deutsches Märchenbuch. Leipzig: Einborn 1856. Das Natterkrönlein kann man sich auch von einer sehr vertrauten Stimme vorlesen lassen, hier auch mit österreichischem Zungenschlag.

Wer selbst in alten Märchen und sonstiger Kinderliteratur stöbern möchte, der folge den Links des Frankfurter Institutes für Jugendbuchforschung, zitiert in Basedow1764’s Weblog: Klassiker der Kinderliteratur eingescannt.

Literatur

Tweet der Woche von Felgenralle

Tweet der Woche Zu Wochenbeginn durften wir live am Millerntor – und zig tausende Zuschauer an den Fernsehgeräten und Webstreams – Zeuge eines ganz besonderen Tores werden. In der Nachspielzeit hat der Torwart des FC St. Pauli, Philipp Tschauner, den Ausgleich zum 2:2 geköpft (zu sehen in diesem Video). Ein ehemaliger Spieler des Magischen FC, Ralph Gunesch – besser bekannt unter seinem Spitznamen @felgenralle –, seit dem Winter 2012 beim Ligakonkurrenten FC Ingolstadt, hat das Tor natürlich auch gesehen und mit einem persönlichen Bilanzvergleich für mich den «Tweet der Woche» veröffentlicht:

Tweet der Woche von @felgenralle

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, FC St. Pauli, Fußball, Literatur

Das Entscheidende beim Lesen bleibt das Lesen, nicht das Buch.

«Mit dem iPad die Angebote der Stabi nutzen»
Visualisierung meines Artikels «Mit dem iPad die Angebote der Stabi nutzen»

«Das Entscheidende beim Lesen bleibt das Lesen, nicht das Buch.» (Marcel Proust). Und auch sonst so wahr, was Malte Herwig auf DRadioKultur sagt zum Thema «Die Bücherrevolution hat begonnen» – Wie E-Books, Kindle & Co. unser Lesen verändern:

Wo Kulturpessimisten den Untergang des Abendlandes befürchten, singt unser Autor Malte Herwig ein Loblied auf die Digitalisierung der Bücher: „Meine Bibliothek habe ich immer dabei – und dazu noch tausend andere, von denen ein Jorge Luis Borges nur hätte träumen können. Das ist nicht Zerstreuung, das ist das wahre Leseglück“.

Wer verstehen will, wie sich unsere Buchkultur verändert, dem empfehle ich das Nachlesen oder Nachhören des Beitrages:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/04/04/drk_20130404_0721_589065dc.mp3

E-Book, Literatur, Radio

Arte: Google und die Macht des Wissens

Im Jahr 2002 fing Google an, Weltliteratur einzuscannen. Man schloss Verträge ab mit den größten Universitätsbibliotheken wie Michigan, Harvard und Stanford in den USA, der Bodleian Bibliothek in England und der Katalanischen Bibliothek in Spanien. Das Ziel war nicht nur eine riesige globale Bibliothek aufzubauen, sondern all dieses Wissen sollte noch einem verschwiegenen Zusatzzweck zugutekommen: Man wollte eine neue Form von „Artificial Intelligence“, von künstlicher Intelligenz entwickeln. Google bekam aber Probleme bei der Realisierung des Projekts: Mehr als die Hälfte – rund sechs Millionen – dieser Bücher waren urheberrechtlich geschützt. Autoren auf der ganzen Welt begannen, einen Feldzug gegen Google zu starten. Im Herbst 2005 reichten sowohl die amerikanische Autorengilde „The Authors Guild of America“ als auch die amerikanische Verlegervereinigung „The Association of American Publishers“ Klage ein. Drei Jahre später kam dabei die Google-Buch-Regelung, das „Google Book Settlement“ heraus. Diese Vereinbarung umfasste 350 Seiten und wurde im Oktober 2008 veröffentlicht. Dieses Abkommen hätte Google unglaubliche neue Macht verschaffen können. Die Google-Buch-Webseite war drauf und dran, nicht nur die weltgrößte Buchhandlung zu werden, sondern auch eine gebührenpflichtige Bücherei. Google hätte das Monopol auf die Mehrheit der im 20. Jahrhundert veröffentlichten Bücher gehabt. Im März 2011 entschied dann Richter Denny Chin nach Anhörungen gegen die Rechtsgültigkeit der Google-Buch-Regelung. Am Ende hatte eine bunte kleine Armee von Autoren und Buchhändlern eines der weltweit mächtigsten Unternehmen besiegt. In dieser Dokumentation werden in die zentrale Geschichte um die Google-Buch-Affäre andere problematische Aspekte des Themas „Internet“ eingewoben, wie Datenraub und Datenschutz, Download und Urheberrecht, Freiheit und Überwachung.

Quelle: Arte

Sendedaten: Dienstag, 02.04. um 20:15 Uhr und Wiederholung Samstag, 06.04. um 11:50 Uhr. In der Mediathek von 2.-9.4.2013.

Eine Besprechung der 89-minütigen BBC-Dokumentation »Google and the World Brain« von Ben Lewis (auf Twitter @artsafarist) kann auf «The Spectator» nachgelesen werden: «New word order».

Literatur, TV

Arte-Doku «Wie unser Hirn lesen lernt» – Wir hören die Wörter, die wir lesen.

Wie ich schon im Artikel «E-Book UND Buch – kein entweder oder» herausgestellt habe, ist es gar nicht so wichtig, auf welchem Medium wir Texte aufnehmen. Viel wichtiger ist ja, was wir lesen. Und noch viel spannender ist der Prozess des Lesens als solchem. Also das, was ihr hier gerade tut. Über eure Augen nehmt ihr einzelne Buchstaben wahr, die ich in einer ganz bestimmten Reihenfolge in die Tastatur gekloppt habe, und setzt sie in eurem Gehirn zu einer Bedeutung zusammen. Zu diesem überaus spannenden Thema hat ARTE diese Woche einen Dokumentarfilm von Jean-Pierre Gibrat gezeigt, den ich euch empfehlen möchte. 50 gut investierte Minuten:

Beim Lesen vollbringt unser Gehirn eine wahre Meisterleistung: Innerhalb weniger Sekunden entziffern wir die uns umgebende Zeichenflut. Was uns so selbstverständlich erscheint, beruht auf erstaunlich komplexen Vorgängen, die uns nicht bewusst sind. Die Dokumentation wirft einen spannenden Blick in die Neurowissenschaft und stellt neueste Erkenntnisse über das Lesen vor.

Weitere Infos auf arte.tv. Wer den Film nicht in der ARTE-Mediathek sehen mag, hat noch zwei mal am TV die Chance dazu: Am Sonntag, den 7. April um 10.00 Uhr oder am Donnerstag, den 11. April um 11.10 Uhr.

Die Website des Neurologen, der im Zentrum der Doku steht: Stanislas Dehaene (Collège de France).

Hier noch ein Zitat aus der Doku zum Prozess des Lesens, das mir besonders gut gefallen hat:

Lesen ist die Aktivierung ganz bestimmter Sprach-Arreale des Gehirns. Wir hören die Wörter, die wir lesen. Ganz ähnlich wie ein Musiker, der beim Betrachten seiner Partition die Musik in seinem Ohr wahrzunehmen glaubt.

Literatur, TV, Video

Lustiger, ungelöschter Tweet der Woche

Tweet der Woche Hätte der gute Peer diesen Tweet nicht gelöscht, wäre das ganz klar der Tweet der Woche geworden. Aber, da er ihn rasch wieder gelöscht hat, bleibt nur zu vermerken, dass der Kandidat genau so peinlich ist, wie seine Partei. Die im Gegensatz zu Steinbrück progressiven Kräfte in der SPD haben es zur Zeit nicht leicht (mit einem Tweet dazu wurde ich heute vom NDR zitiert). Zurück zum Thema Tweet der Woche, ausgewählt aus den (ungelöschten!) Microblogging-Nachrichten der vergangene 7 Tage:

Was zeichnet einen guten Tweet aus? Also einen lustigen, meine ich. Zum Beispiel, dass er eine Pointe hat. Dass er uns durch eine überraschende Wende am Ende des Kurztextes ein Schmunzeln bereitet. So einen Tweet hat @_D_B_Cooper_ geschrieben. Weil am Ende etwas anderes kommt, als man am Anfang erwartet. So was mag ich ja sehr:

Tweet der Woche von @_D_B_Cooper_

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Bibliotheken sind spannende Orte der Wissensvermittlung

700.000 Menschen nutzen pro Tag in Deutschland eine Bibliothek. Von einer Krise der Bibliotheken kann – was die Nachfrage betrifft – nicht die Rede sein. Von einer Herausforderung dagegen schon. Die Anforderungen an Bibliotheken wachsen durch den Umbruch von einer analogen zu einer hybriden Wissensgesellschaft (d.h. zu einer Gesellschaft, die sowohl auf analoge als auch auf digitale Informationen zugreift) in einem Maße und einer Geschwindigkeit, die gleichsam spannend sind und doch unlösbar scheinen. Wer sich mehr für dieses Thema interessiert, dem empfehle ich die Sendung «Kathedralen des Wissens» auf DRadioWissen:

Seit mehr als 2000 Jahren sind Bibliotheken Kathedralen des Wissens. Doch bleiben sie das auch? Das Internet mit seinen medialen Möglichkeiten wird mehr und mehr zur Konkurrenz der altehrwürdigen Häuser.

Bibliotheken sammeln Bücher und stellen diese der Öffentlichkeit zur Verfügung. Doch braucht man diese Dienstleistung noch, wenn sich jeder zu jeder Zeit Bücher aus dem Netz herunterladen kann?

Informationszentrum Stabi

Dass ich in der Stabi die Ehre habe, an dem Prozess teil zu haben, die eingangs beschriebenen Herausforderungen zu stemmen, empfinde ich als großes Glück. Mein Job macht mir auch im achten Jahr großen Spaß. Und dass auch und insbesondere, weil ich seit Kurzem vermehrt „traditionelle“ bibliothekarische Aufgaben übernommen habe. Seit Januar leite ich das Fachreferat Pädagogik an der Stabi und betreue kommissarisch das Fachreferat Sportwissenschaft. Ich entscheide, welche Bücher und E-Books die Bibliothek zu diesen Fächern kauft, mache Sacherschließung (d.h. ich katalogisiere die Titel), beantworte Erwerbungsvorschläge unserer Nutzer und mache ab morgen Auskunftsdienste. Nach meiner Lernphase habe ich morgen meinen ersten Auskunftsdienst. Und zwar an dieser wunderschönen Theke im neu gestalteten Informationszentrum, dessen Konzeption gerade auf dem Bibliothekskongress in Leipzig vorgestellt und prämiert wurde. Dazu habe ich im Stabi-Blog den Artikel Posterpräsentation der Stabi auf Platz Eins in Leipzig geschrieben.

Die bisherigen Aufgaben, die ich seit 2005 sukzessive in der Stabi übernommen habe, laufen dabei weiter: ich betreue für die Virtuelle Fachbibliothek cibera das ciberaBlog (gerade fünf Jahre alt geworden) und unser Forscherverzeichnis, das cibera ForscherWiki, schreibe in vier weiteren Blogs und verantworte die gesamte Social Media Kommunikation der Stabi. Gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bringen. Aber mit einer gewissen Arbeitsdisziplin und dem schon erwähnten großen Spaß am Job durchaus zu schaffen.

Apropos Spaß am Job: Wenn ich nur dran denke, was wir im November für eine großartige Ausstellung in der Stabi haben werden: Über einen „Blogger“ aus dem 18. Jahrhundert. Klar, da gab es noch keine Blogs. Aber Ferdinand Beneke, der Mensch, der hier von der Literaturkritikerin der SZ beschrieben wird, hat quasi ein Blog geschrieben. Er hat 56 Jahre lang – von 1792 bis 1848 – jeden Tag aufgeschrieben, was er erlebt und gesehen hat und wie er das einschätzte. Beobachtungen in der Hansestadt, sehr Privates mit Politischem vermengt, wie wir es aus (guten) Blogs kennen:

Mehr zu Beneke und der geplanten Ausstellung im Stabi-Blog: «Die Tagebücher des Ferdinand Beneke».

Zurück zum Ausgangspunkt dieses Artikels: Ich weiß nicht, ob Bibliotheken «Kathedralen des Wissens» sind. Spannende Orte der Wissensbewahrung und -vermittlung, sowohl analog als auch digital, sind sie allemal. Und Orte, an denen sich Menschen treffen, um alleine oder zusammen zu arbeiten und um Kultur zu erfahren. Deshalb bin ich froh, den Beruf des Bibliothekars in dieser herausfordernden Zeit ausüben zu dürfen.

Internet, Literatur

Tweet der Woche: Echtzeitmedium

Tweet der Woche Es gibt ja Menschen die behaupten, sie würden Twitter nicht nutzen, „weil sie ja schon bei Facebook sind“. Dabei sind diese beiden sozialen Netze doch so grundverschieden. Mit dem «Tweet der Woche» legt Twitterexperte @Einstueckkaese das Augenmerk auf den wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Sozialen Netzwerken. Und er tut das – wenn wir seinen Text auf der Metaebene lesen – durchaus selbstkritisch und nicht ohne Ironie:

Tweet der Woche von @einstueckkaese

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur
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