Literatur

Literatur und Bibliotheken

TEDxHamburg 2013 – Wie werden wir in Zukunft in Städten leben?

city20 City 2.0 war das Thema der diesjährigen TEDx-Konferenz in Hamburg. Welche Vorstellungen gibt es vom zukünftigen Leben in der Stadt? Mit welchen Projekten können wir das Zusammenleben auf meist engem Raum bei tiefgreifendem strukturellen Wandel der Gesellschaft organisieren? Ich wurde zu der Anfang des Monats, am 4. Juni, in der Laeiszhalle ausgerichteten Tagung von den Veranstaltern der TedXHamburg eingeladen. Dafür danke ich dem Hamburger PR-Team des Events.

laeiszhalle-spiegeltreppe Kurz bevor der Monat zu Ende geht, ist vorgestern endlich auch das erste Video der Vorträge online gestellt worden. Ohne Video wollte ich nicht über die Veranstaltung bloggen, denn sonst habt ihr ja nix davon, wenn ich nur meine spontanen Eindrücke und Befindlichkeiten aufschreibe, ihr das Event aber nicht für euch nach nutzen könnt. Nun gibt’s wie gesagt das erste Video, also kommt endlich auch mein Blogartikel zur TEDxHamburg.

Hamburg, Internet, Literatur, Video

Tweet der Woche: Presse vs Propaganda

Tweet der Woche Offenbar habe nicht nur ich den Eindruck, dass die Presse viel zu unkritisch mit dem Versagen der deutschen Regierung und der Opposition in Bezug auf die Abhörskandale der us-amerikanischen und der britischen Geheimdienste umgehen. Eine erfreuliche Ausnahme stellt der Artikel «Die Außenwelt der Innenwelt» von Georg Mascolo in der FAZ dar:

Die demokratischen Regierungen müssen ihren Geheimdiensten das Recht zum grenzenlosen Lauschangriff entziehen.

Wie wenig die deutsche Bundesregierung nach dem Auftauchen der Enthüllungen durch Edward Snowden unternommen hat und wie sehr das kriminelle Verhalten der USA auch noch durch den deutschen Innenminister Friedrich entweder bagatellisiert oder – noch schlimmer – gar für gut befunden wird, ist gleichsam unfassbar wie erschreckend.

Was wir nun brauchen, ist eine Presse, die sich dieses Themas ernsthaft annimmt und der Bevölkerung die Augen öffnet. Warum das bisher kaum geschehen ist, darüber kann jede/r ja mal für sich nachdenken. Im «Tweet der Woche» stellt jedenfalls @Frank_Rieger die einzig richtige Forderung zu diesem Thema auf:

Tweet der Woche von @frank_rieger

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Gelebte Open Education Praxis: Christian Spannagel

Über Murmeltiervermeidung und Kleiderschrankfragen. Vortrag von Christian Spannagel auf der Jubiläumstagung -10 Jahre e-teaching.org- am 26.6.2013 in Tübingen

Christian Spannagel, auf Twitter als @dunkelmunkel unterwegs, schildert in diesem Vortrag 10 Gründe, warum er seine Forschung und Lehre online verbreitet. Wunderbar das Kapitel mit dem ganz aktuellen Beispiel des LKW-Fahrers Josef Hutzl, der auf seine YouTube-Videos gestoßen ist, ein mathematisches Verfahren entwickelt hat und sich mit einer Nachfrage dazu an Spannagel gewandt hat, die dieser wiederum in seine Vorlesung integriert hat.

Gelebte Open Education Praxis. Ganz praktische Beispiele, die verdeutlichen, was es bringt, Wissen zu teilen und ohne Schranken zugänglich zu machen. So bodenständig und ehrlich kommuniziert, dass ich diesen Vortrag – selbst wieder ein Beispiel für Offene Kommunikation – nur wärmstens empfehlen kann.

Prof. Christian Spannagel hab ich auch schon mal ausführlich im Stabi-Blog vorgestellt: «Die Uni in Zeiten von Wiki, Blogs & Twitter».

Bluesky, Internet, Literatur, Video

Tweet der Woche mit Frage für Gertrud & Peer

Tweet der Woche Als Gertrud letzten Sonntag auf dem Parteikonvent den verhängnisvollen Satz sagte „Wir hatten Freiheit, wir hatten Freizeit … wir konnten Scrabble spielen, wann wir wollten“ (und zwar genau hier), löste sie den wohl emotionalsten Moment, den Peer – der bis dato wenig aussichtsreiche Kanzlerkandidat der SPD – bis zur Wahl am 22. September erlebt haben wird.

Ob Gertrud und Peer Senj, Lipik, Krk oder Otok kennen, wissen wir nicht. Das sind sicher alles schöne (Klein-)Städte Kroatiens. Aber sie haben auch einen weiteren Vorteil, je nach angewandter Spielregel. @nutellagangbang stellt im Tweet der Woche die alles entscheidende Regelfrage, die Gertrud und Peer nach dem 22. September auch für sich beantworten müssen:

Tweet der Woche von @nutellagangbang

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: In Gedanken bei #occupygezi

Tweet der Woche Ärzte und Anwälte, die helfen, werden festgenommen, drohen ihre Lizenz zu verlieren. Hotels, die Menschen auf der Flucht vor den widerrechtlichen Angriffen der Staatsmacht Schutz bieten, werden mit Gas gestürmt. Furchtbare Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei in Istanbul und weiteren Teilen des Landes machen nicht nur betroffen, sondern auch wütend. Stellvertretend für die hier ausgedrückten Gefühle der Anteilsnahme, steht der «Tweet der Woche» von @EinAugenschmaus:

Tweet der Woche von @einaugenschmaus

Lesenswert zum Thema der Bericht des vor Ort präsenten ZEIT-Journalisten Lenz Jacobsen: Istanbul erlebt die Nacht des Tränengases:

Die Polizei räumt den Gezi-Park rücksichtslos, vertreibt Aktivisten mit Tränengas. Zwischen die Fronten gerät auch eine deutsche Politikerin.

Er berichtet auch live auf Twitter unter @jalenz.

Das heute-Journal von gestern Abend wird mit englischen Untertiteln im Netz verbreitet, es zeigt wie brutal momentan gegen die Protestierenden in der Türkei vorgegangen wird:

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Tweet der Woche: Renates großes Theater

Tweet der Woche @RenateBergmann, die freundliche, ältere Dame, die gerne mal feucht durchwischt, ist eine Bereicherung für jede Timeline, die generationenübergreifend ausgerichtet ist. Immer wieder erfrischend, ihre Sicht auf die Dinge zu erfahren oder in den Genuss ihrer Ratschläge zu kommen. Dass man zum Beispiel nicht alles glauben darf, was einem diese jungen Werbeleute versprechen, weiß die Dame aus eigener Erfahrung und lässt uns an ihrem Wissen partizipieren:

Tweet der Woche von @RenateBergmann

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Vortragsabende Ausstellung Bücherverbrennung

Vortragsabende zur Ausstellung Bücherverbrennung

'Der Emigrant - Patriot oder Verräter?' (Film von Wolf Littmann) Zur im Mai bereits ausführlich vorgestellten Ausstellung «80 Jahre Bücherverbrennung in Hamburg» gibt es ab morgen in der Stabi jeden Freitag im Juni um 19 Uhr einen interessanten Vortragsabend. Es wird jeweils ein Schicksal von AutorInnen, deren Bücher von den Nazis verbrannt wurden, näher vorgestellt. Eine gute Gelegenheit, über die von Wilfied Weinke kuratierten, informativen Ausstellungstafeln hinaus, zu erfahren, wie es eigentlich den Menschen und ihrem künstlerischen Schaffen nach dem barbarischen Akt durch die Nazis ergangen ist.

Hier das Programm – Eintritt frei:

  • Freitag, 7. Juni 2013, 19 Uhr
    Wilfried Weinke, Hamburg: „Aus dem Dunkel zurück ins Licht“.
    Die Kinderbuchautorin, Übersetzerin und Literaturagentin Grete Berges.
  • Freitag, 14. Juni 2013, 19 Uhr
    Prof. Dr. Eckhardt Köhn, Frankfurt: „An der Fotografie lockt mich das selbstbestimmte Leben“.
    Leben und Werk von Rolf Tietgens (1911-1984).
  • Freitag, 21. Juni 2013, 19 Uhr
    Prof. Dr. Gabriele von Glasenapp, Frankfurt: „Wir jungen Juden“.
    Leben und Werk des Hamburger Schriftstellers Cheskel Zwi Kloetzel.
  • Freitag, 28. Juni 2013, 19 Uhr
    Wilfried Weinke, Hamburg: „Der Emigrant – Patriot oder Verräter?“ (Film von Wolf Littmann). Anmerkungen zum Film, seinem Autor und dem zeitgeschichtlichen Hintergrund.

Die vier Vortragsveranstaltungen gibt’s auch als Übersicht in einem zweiseitigen Flyer im Format PDF.

Wir haben alles natürlich auch im Stabi-Blog präsentiert: Vortragsabende zur Ausstellung Bücherverbrennung (dort gibt die 3 Porträts auch in groß). Wie ihr dahin kommt, verrät die Wegbeschreibung. Der Vortragsraum ist im 1. Stock (am Café Libretto die Treppe hoch, die Veranstaltungen werden auch jeweils vom Haupteingang aus ausgeschildert).

Hamburg, Literatur

Wie fair ist die deutsche Berichterstattung über Südeuropa?

SüdeuropaFast 10 Millionen Menschen2012 lag die Reichweite der BILD-Zeitung bei 9,73 Millionen. Quelle: IfD Allensbach – Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) lesen jeden Tag die BILD-Zeitung und bilden sich aus dem dort Gelesenen ihre politische Meinung. Wie sehr sie darin beeinflusst werden, bekommen sie größtenteils gar nicht mit und streiten das natürlich ab, wenn man sie darauf hinweist, wie massiv diese Zeitung die politische Meinung in Deutschland – ganz gezielt – beeinflusst. Aber es ist nicht nur die BILD, viele immer stärker boulevardisierte Medien (wie z.B. auch SpOn) berichten tendenziös statt ihre Leser an Fakten orientiert zu informieren.

Eine Folge von tendenziöser Berichterstattung ist zum Beispiel die in Deutschland weit verbreitete Meinung, Angela Merkel navigiere Deutschland sicher durch die Krise. Obwohl sie bzw. ihre Regierung objektiv betrachtet nichts Nennbares tut, um die Krise zu bewältigen. Geschweige denn ein Konzept hat, die Krise zu bewältigen. Statt dessen werden Klischees bedient, mal deutlicher, mal unterschwelliger, etwa von kriminellen KroatenBILD-Zeitung am 23.05.2013: „Verschuldet, korrupt und von hoher Arbeitslosigkeit geplagt – das ist Kroatien.“ oder faulen Südländern, denen Deutschland helfe und die nur „unser Geld“ verprassten, aber nicht fähig wären zu sparen. Das ist so übel, das tut nur noch weh.

Frau @Apfelmuse hat heute auf Twitter auf ein sehr gutes Gespräch auf Deutschlandfunk hingewiesen, das genau diese Problematik behandelt:

Uninformiertheit allenthalben
Wie fair ist die deutsche Berichterstattung über Südeuropa?

Es ist nicht allein die „Bild“-Zeitung, die bei ihrer Finanzkrisen-Berichterstattung regelmäßig das Klischee vom faulen Griechen oder betrügerischen Zyprer bedient. Es werde per sé fehlerhaft berichtet, klagt Michalis Pantelouris, deutscher Journalist mit griechischen Wurzeln.

Das von Brigitte Baetz mit Michalis Pantelouris geführte Gespräch (7,5 Min.) kann auf der Seite des DLF oder hier nachgehört werden:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/05/25/dlf_20130525_1705_fb615e3f.mp3

Michalis Pantelouris bloggt unter pantelouris.de und twittert unter dem Namen @MichPant.

Grafik Südeuropa (Ausschnitt): A.kirkwood.spence, Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Literatur, Politik, Radio
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