
Foto: froschperspektive|photocase
Zur Zeit findet in Düsseldorf die Jahrestagung der deutschen Schlafforscher statt. Ja, sowas gibt es: Schlafforscher. Herrliches Wort. Und eben weil die Schlafforscher gerade tagen (und nicht – der Kalauer sei erlaubt – nächtigen) gibt es momentan wieder zahlreiche Meldungen rund um das Thema Schlaf (wie ein Blick in Google News zeigt).
Die Schlafforscher haben auch einen geschäftsführenden Vorsitzenden und der heißt Ingo Fietze, ist selbstverständlich auch Schlafforscher und wurde gestern im Deutschlandfunk interviewt: «Plädoyer für Ausgeschlafene». Bei der Beantwortung der Frage, ob zu wenig Schlaf auf Dauer schädlich sei, werden nicht nur für mich als chronischen Kurz-Schläfer auf den ersten Blick beängstigende Antworten gegeben, sondern es fallen auch so herrliche Begriffe wie etwa Kernschlaf oder Wohlfühl-Schlafmenge:
Sechs Stunden Schlaf ist genau die Grenze. Wir sagen, wir brauchen als normaler Schläfer mindestens diese sechs Stunden. Das ist der so genannte Kernschlaf. Dann hat aber jeder individuell seine eigene Wohlfühl-Schlafmenge, nennen wir das. Die liegt bei mir ungefähr bei sechseinhalb Stunden, bei dem Durchschnittsdeutschen aber so bei sieben, siebeneinhalb Stunden.
Das ganze Interview (Dauer 7:22min) ist dank des guten Services des Deutschlandfunks auch noch nachträglich zu hören:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/10/11/dlf_20071011_0819_268cd1f3.mp3
[Update 22:15 Uhr: Lesenswerte wissenschaftliche Analyse zum Thema Schlaf bei Herrn Fischer: «Wir brauchen Schlaf – aber bekommen wir genug?». Danke an Herrn Quintus für den Hinweis in den Kommentaren.]
Natürlich gibt es keinen Anlass zur Panik. Klar sollte man auf Dauer keinen Raubbau am eigenen Körper betreiben, indem man Defizite in seinem Zeithaushalt durch Abbau der Schlafzeiten auszugleichen versucht, aber wenn man – so wie ich – feststellt, dass man auch über einen längeren Zeitraum wirklich nicht mehr als 5-6 Stunden täglichen (oder besser nächtlichen) Schlaf braucht, und damit auch sehr gut fährt und sich durchgehend fit und wohl fühlt, dann sollte man sich auch nicht beunruhigen. Ich bin heilfroh über die Zeit, die ich gewinne, dadurch dass ich mit so wenig Schlaf auskomme, der im übrigen bei mir auch stets ein sehr intensiver und erholsamer ist. Und wer mehr Schlaf braucht, der soll ihn sich auch gönnen. Mir ist die genutzte Wachzeit eben wichtiger.
Wie viel Schlaf braucht (gönnt) ihr (euch) denn so im Schnitt?