Hab ich letztes Jahr in San Sebastián gesehen. Klasse Film. Rein gehen. In der ZEIT schwärmt Thomas Groß vom sensationellen Dokumentarfilm, der die Doors als Kritiker der amerikanischen Vernunft zeigt und hat vollkommen recht, wenn er schreibt:
Erstaunlich an den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist nicht nur die Unverwüstlichkeit, mit der sie sich als Goldenes Zeitalter des Pop behaupten. Noch erstaunlicher ist die Tatsache, wie gut sie dokumentiert sind. Immer, wenn man glaubt, die letzten Schätze seien gehoben, taucht von irgendeinem Dachboden neues Material auf.
GlastoTag ist ein interessantes Foto-Tagging-Projekt: Eine Aufnahme (genau genommen 36 Aufnahmen, verbunden zu einem Mega-Foto) mit 70.000 Leuten drauf, die aufgefordert werden, sich in das Bild rein zu zoomen, sich selbst zu finden und zu taggen (also sich selbst auf dem Bild mit ihrem Facebook-Account zu verlinken). Es soll ein Rekord aufgestellt werden: das am meisten getaggte Bild zu schaffen. Die Aufnahmen wurden mit zwei 50 Megapixel-Kamera Hasselblad H4D-50 auf dem englischen Musikfestival Glastonbury gemacht.
So weit, so interessant.
Bedenklich ist natürlich, dass das Ganze nicht aus Altruismus, Begeisterung fürs Festival oder Liebe zum Taggen initiiert wurde, sondern dass sich dahinter eine virale Marketing-Kampagne des Mobilfunkanbieters Orange verbirgt. Trotzdem: clever gemacht. 2.700 haben ihre Gesichter erkannt und sich bereits getaggt. Und das werden garantiert noch mehr…
Über den aus USA stammenden Ex-FC St. Pauli-Spieler Ian Paul JoyHier im Videobericht zu sehen bei seinem Tor zum 1:0 gegen Augsburg im April 2008. war vor einem Jahr in der Presse zu lesen:
Die Geschichte des Ian Paul Joy ist keine alltägliche.
Wer die Geschichte des Ian Paul Joy und was ihm der Kiez-Club immer noch bedeutet, lieber aus der Feder des Betroffenen selbst erfahren möchte, kann das in seinem heute bei Jeky veröffentlichten Gast-Artikel tun. Mir hat das Lesen seines sehr persönlichen Textes eine Gänsehaut verursacht. Zum Beispiel sehr bewegend, was er über Stani schreibt:
HOLGER STANISLAWSKI
Everybody knew Stani around the team and loved having him around even when Bergmann was trainer, but when he took over the team as head coach, he changed everything. Stani was the most professional coach and such an amazing man. He had an aura about him that whenever he walked in the room, everybody sat up and took notice of what he was saying or doing. Every player had respect for him.
Stani helped me out personally in so many ways. On the field he made me better and off the field he helped me become a better man.
Auf Jekys Fußball-Blog Santa Pauli könnt Ihr alles (falls gewünscht, auch in deutscher Übersetzung) lesen: «Das Herz bleibt beim FC Sankt Pauli».
Ich beglückwünsche gleichzeitig auch Jeky zu diesem großartigen Gastartikel. Dem Autor kann bei Interesse auf Twitter gefolgt werden: @JOYPAULIAN.
Die New Yorker Journalisten Adam Chadwick, Vincent Valk, Susan Older, Bill Loerch, Sam Weisberg und Max Lakin (Kurz-Bios siehe Who we are) drehen einen Dokumentarfilm über das Ende der Zeitung.
Fit to Print is a documentary film about the decline of the traditional newspaper business. We’re capturing both the social impacts of the decline and the impacts on individual journalists.
Alle Infos zu «Fit to print» auf diesen Kanälen: Website | Blog | Twitter.
Lara wird heute in einer Woche beim GSC mit ihrem Song «Bailando en la Lluvia» für Spanien antreten. Sie hat ja, wie Ihr wisst, den Spanischen Vorentscheid in der Vorwoche mit riesigem Abstand gewonnen. Ehe es soweit ist, dass Laras die spanischen Farben beim GSC vertritt, möchte ich Euch noch zwei Videos vorstellen, die zeigen, dass wir es hier nicht mit einer jungen Frau zu tun haben, die gerade mal einen netten Song aufgenommen hat und das war’s dann auch schon.
Erstens hat sie großes Talent und eine hervorragende Stimme, wie man in obiger Akustik-Version von «Bailando en la Lluvia» hören kann. Und zweitens geht sie ihre Karriere als Musikerin sehr gewissenhaft an. Als Tochter des in Spanien sehr bekannten Produzenten Pablo Pinilla hat sie es natürlich nicht leicht, weil sie gegen das Vorurteil ankämpfen muss, nur mit Papas Gnaden bekannt geworden zu sein. Das, und die Tatsache, dass sie ihre Songs selbst komponiert und textet und dass sie sich als Rock– und nicht als Pop-Interpretin sieht, berichtet sie im Interview mit Periodista Digital:
Also, am 3. Juli betritt Lara die Bühne des GSC (18 der 39 Länder wurden bei Konna schon vorgestellt). Dann heißt es Daumen drücken und beim anschließenden Voting für die Princesa del Rock stimmen.
Laras 2. Album Duendes, Hadas y Rock&Roll (amazon) verkauft sich in Spanien übrigens sehr gut. In dieser Woche ist es von Platz 96 auf 44 der spanischen Album-Charts geklettert. Weitere Infos zu Lara (samt Verlinkung all ihrer Social Media Profile) findet Ihr unter laraweb.es.
Ich bin mir sicher, dass unser deutsches „Yes, we can“ das sächsische „Wir sind das Volk“ war. Ich bin so sicher, weil ich die Wirkung dieser Botschaft erlebt habe. Weil ich erfahren habe, welch unerwartete und ungeheure Kraft in den lange Unterdrückten noch steckte. Weil ich unter ihnen war, die sich staunend anschauten auf den Straßen und Plätzen unseres kleinen Landes: Bin ICH das? Sind WIR das? Sind wir tatsächlich so mutig? Damals setzten wir unsere Befreiung durch. Diese Erfahrung kann der Osten des Landes in die gemeinsame deutsche Geschichte einbringen und den Bewohnern im Westen unseres Landes schenken: Auch Deutsche können Revolution.
Den gesamten Text der Rede, die der überparteiliche Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, am 22. Juni 2010 im Deutschen Theater in Berlin gehalten hat, kann auch hier nachgelesen werden:
«Freiheit – Verantwortung – Gemeinsinn. Wir in unserem Staat».
Bin beeindruckt. Nehmt Euch trotz womöglich gestresster Zeitpläne die Freiheit und schenkt Euch 50 Minuten Joachim Gauck zuzuhören.
Eine Bundesversammlung, die am nächsten Mittwoch, dem 30. Juni 2010, diesen Mann nicht zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland wählt, wird das auch vor der Geschichte zu verantworten haben.
Update: Es gibt auch eine gute Aktion von Avaaz, bei der man eine Mail an die Mitglieder der Bundesversammlung (aus seinem Bundesland) schicken kann: Wählt den Präsidenten des Volkes.
Ich glaube, auf diesen Film wird man sich freuen dürfen: «Connected – A Declaration of Interdependence»:
Combining powerful visuals, humor, animation, irony, and serious messages, Connected explores the visible and invisible connections between the major issues of our time — the environment, population growth, technology, human rights, and the global economy demonstrating how they are all facets of one larger picture. Following the filmmakers exploration of her own place in the world during a transformative set of circumstance in her life, Connected exposes the importance of personal connectedness in relation to understanding global conditions, ultimately showing how all of humanity is invested in todays crucial issues. More than a film about social issues, it is a work that speaks directly to empathy, social engagement, and what it means to be human in the 21st century. It reveals how the interdependence of people and forces lies at the core of our existence, and imagines what the world would look like if we lived in a way that acknowledged this reality.
2011 soll das Filmprojekt der Regisseurin und Webby Awards-Gründerin Tiffany Shlain (@tiffanyshlain) fertiggestellt sein. Alle Infos und weitere Links zu «Connected» auf: connectedthefilm.com.