Autorenname: Markus

Spanischer Vorentscheid für den GSC 2011

Nächste Woche ist es wieder so weit, es startet der Eurovision Song Contest unter den deutschen Bloggern. Nachdem der GSC (Gedankendeponie Song Contest) im Vorjahr von Initiator Konna ausgerichtet wurde, hat die Vorjahressiegerin Julia – die den GSC 2010 mit Irland gewann – die diesjährige Austragung übernommen. Vom 16.-30. April gehen 29 Länder an den Start. Ich habe wieder wie im Vorjahr die Ehre den spanischen Beitrag auszusuchen. Und da gebe ich natürlich wieder meinen Lesern die Chance, zu entscheiden, wen Text & Blog für Spanien ins Rennen schickt. Die Auslosung hat Spanien die Startposition 4 gebracht, das heißt der von euch zu bestimmende Titel geht schon in einer Woche, Montag, den 18. April beim GSC 2011 an den Start. Bis Samstag, 16.4. 24 Uhr habt ihr Zeit euch die 10 Songs anzuhören und abzustimmen.

GSC 2011  – Gedankendeponie Song Contest)

Zur Erinnerung: Im Vorjahr gewann Lara die Spanische Vorentscheidung hier auf Text & Blog mit «Bailando en la Lluvia», beim anschließenden GSC belegte sie Platz 17 von 39 Teilnehmern. Da Lara so ein bisschen an Lena erinnert (und meiner Meinung nach besser ist), hab ich mich entscheiden, sie auch dieses Jahr wieder ins Rennen zu schicken. Aber im Gegensatz zu ihrer deutschen Kollegin ist sie nicht konkurrenzlos nominiert, sondern muss sich wieder im Vorentscheid durchsetzen, wenn sie Spanien europäisch vertreten will. Sie hat sich für’s Video komplett ausgezogen, aber ob das für die Nominierung reicht, müsst ihr selbst entscheiden. 😉 Konna hat sich Mägo de Oz gewünscht und ich hab das mal mit aufgenommen, obwohl Heavy nicht unbedingt meine Musikrichtung ist. Aber ich mach das hier ja nicht (nur) für mich. Aus Zeitmangel kann ich leider keine ausführlichen Portärts der 10 Vorstellungen liefern, aber der Sieger wird natürlich im GSC ausführlich präsentiert werden. Genug geschrieben, hier kommen die 10 Nominierungen für den GSC 2011 – bitte bis kommenden Samstag, 16.4. 2011, 24:00 Uhr, abstimmen:

Musik, Spanisch

Zum Geisterspiel-Urteil des DFB-Sportgerichtes: Willkür statt Abschreckung


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Nachdem der FC St. Pauli Einspruch gegen die vollkommen unverhältnismäßige Geisterspiel-Strafe des DFB-Sportgerichtes eingelegt hat, empfiehlt der Sportrechtler Dr. Michael Lehner aus Heidelberg dem Verein – nicht ohne Aussicht auf Erfolg – zivilrechtlich gegen das Urteil des DFB vorzugehen (siehe obiges Video aus der Tagesschau vom 8.4.2011).

Es ist absolut unverständlich, wie sich die alten Herren in Frankfurt erdreisten können, ein solches Urteil zu fällen und für das Vergehen eines einzigen Fans 25.000 im Mitleidenschaft zu ziehen. Und dies vor allem, weil in vergleichbaren Fällen wesentlich geringere Strafen erteilt wurden. Einen Becherwurf kann kein Verein der Welt verhindern. So unverfroren in den Abstiegskampf einzugreifen (denn selbstverständlich ist das eine enorme finanzielle und vor allem sportliche Schwächung des FCSP bei nur noch zwei verbleibenden Heimspielen gegen Bremen und Bayern)… einfach unglaublich! Das zeugt nicht von dem Willen hier eine abschreckende Maßnahme zur Befriedung der Stadien zu ergreifen, sondern von selbstherrlicher Willkür, die nur einmal mehr zeigt, wie weit sich der Deutsche Fußballbund von dem entfernt hat, was eigentlich Gegenstand des Verbandes sein sollte: die Leidenschaft für den Fußball zu unterstützen.

Ich kann Frau Jekylla nur beipflichten, die auf Fabulous Santa Pauli fragt: Hey DFB – Das Freidrehende Bündnis? – begreifen Sie gar nichts?.

Ansonsten wird das eintreten, was Kleiner Tod so schön am Ende seines Artikels ausführt: Die gerufenen Geister werdet ihr nicht mehr los. Natürlich werden wir es uns als FC St. Pauli-Fans nicht nehmen lassen, am 23. April zum Millerntor zu ziehen, wenn die Mannschaft gegen Bremen spielt. Und wenn man uns nicht rein lassen darf, dann werden wir die Mannschaft eben von außen unterstützen. Ginge beim DFB alles mit rechten Dingen zu, täten wir das drinnen. „Mit 20.000 Mann auf den Bunker!“ wie dieser Spiegel-Online-Bericht titelt können wir nicht. Doch uns wird schon was einfallen. Das DFB-Sportgericht war jedenfalls von allen guten Geistern verlassen, als er dieses Geisterspiel verhängte. Wenn zivilrechtlich nicht mehr dagegen vorgegangen werden kann, wird dieser anachronistische Altherrenverein in Frankfurt, der sich längst vom real gelebten Fußball verabschiedet hat, sehen, was er davon hat.

Ich hoffe, die Mannschaft hat heute in Leverkusen den Kopf so weit frei, dass sie sich auf das wichtige Spiel konzentrieren kann.

FC St. Pauli, Fußball

«Die Kunst des Übersetzens» – Podcast von SWR2

Thomas Groh hat mich heute Morgen auf Facebook auf einen wunderbaren Podcast aufmerksam gemacht, den ich gerne hier im Blog vorstelle, weil er ein Thema behandelt, das mir sehr am Herzen liegt:

Katharina Teutsch: SWR2 – Wissen: «Die Kunst des Übersetzens»:

Die Arbeit von Literatur-Übersetzern ist schlecht bezahlt und wird in der Öffentlichkeit oft nicht angemessen gewürdigt. Doch die Übersetzung literarischer Texte ist eine hohe Kunst, auch und gerade wenn es um die Neuübertragung von Klassikern geht. In der Flut der Neuerscheinungen stehen sie für kulturelle Kontinuität und verändern sich doch mit jeder Bearbeitung. War es im 19. Jahrhundert noch üblich, das Original den moralischen Vorstellungen der Zeit anzupassen, herrscht heute eher philologische Strenge. Nach dieser Vorgabe wurden in den letzten Jahren etwa Tolstois „Anna Karenina“ und „Krieg und Frieden“ neu interpretiert, ebenso die großen Werke Dostojewskis und Mark Twains „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“. Doch was unterscheidet diese Übersetzungen von den Vorherigen? Und wird es jemals eine Übersetzung geben, die nicht mehr zu übertreffen ist? Um das herauszufinden, müssten wir lernen, vergleichend zu lesen.

[flash]http://mp3-download.swr.de/swr2/wissen/sendungen/2011/04/die-kunst-des-uebersetzens.12844s.mp3[/flash]

Spannend ist die Frage, wie die Übersetzer bei den Neuübersetzungen mit den bisherigen Übersetzungen umgehen sollen. Ganz ignorieren? Auf ihnen aufbauen? Nur die Fehler korrigieren? Der Beitrag (Dauer 28 Min.) gibt spannende Antworten darauf. Es kommen u.a. meine Übersetzer-Kollegen Rosemarie Tietze («Anna Karenina») und Christian Hansen (Roberto Bolaño: «2666») zu Wort, die auch auf der Website des VdÜ anlässlich ihrer Nominierungen zum Preis der Leipziger Buchmesse 2010 in der Kategorie Übersetzung porträtiert wurden.

Literatur, Radio, Übersetzen

So landet Curiosity im August 2012 auf dem Mars


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Ende diesen Jahres startet die NASA (genauer: das Mars Science Laboratory) eine jahrelang geplante Mars-Mission, die den wunderschönen Namen Curiosity trägt. Das Jet Propulsion Lab der NASA hat diese unglaublich realistische Animation aufgrund bisher gewonnener Daten über den Mars und seine Atmosphäre erstellt. Unbedingt anschauen, sehr beeindruckend. So wird es wohl aussehen, wenn im August 2012 Curiosity auf dem Mars landet und mit seiner Arbeit beginnt.

Deutsche Infos zum Projekt in der Wikipedia.

[via ALT1040]

Video

Vom Posten auf Facebook und schönen Momenten der Nähe

Morgens um 7:17 Uhr läuft im NDR-Radio (seit September 2008) Frühstück bei Stefanie. Wenn ich kann, hör ich das meist. Mal sind die Folgen gut, mal sind sie eher mittelmäßig. Heute morgen ging’s um’s Posten (bei Facebook). Herrlich. Und beide Seiten werden bestens abgebildet: jene (wie Steffi und Udo), die Facebook toll finden und ihre Erfahrungen gerne im Austausch mit dem Online-Freundeskreis teilen, und jene andere (wie Herr Ahlers, oder der es nicht verstehende Opa Gercke), für die das vollkommener Blödsinn ist.

Hier die Folge von heute Morgen:

[flash]http://media.ndr.de/download/2011/0404/AU-20110404-0832-1701.mp3[/flash]

Dieser zugegeben exibitionistische Zug, seine Erfahrungen – seien sie auch noch so banal – mit anderen zu teilen, wird von Vielen nur mit Kopfschütteln begleitet. Kann gut verstehen, dass das nicht jedermans Sache ist. Wer Facebook nutztIn Deutschland nutzen Facebook zur Zeit (Stand März 2011) 17,5 Mio. Menschen. Quelle: thomashutter.com, sollte – neben dem, was er dort mitteilt – bedenken, seine Privatsphäre-Einstellungen so zu treffen, dass man wirklich nur das von sich preisgibt und mit anderen teilt, was man möchte. Hilfreich sind dabei solche Seiten wie Leitfaden zum Schutz der Privatsphäre in Sozialen Netzwerken von klicksafe.de.

Ich selbst nutze Facebook privat eher passiv. Ich leite Meldungen anderer dort weiter und klicke manchmal auf „Gefällt mir“. Ansonsten wird vieles in meinem Facebook-Account automatisch eingestellt, was ich sonst wo publiziere (hier im Blog, oder auf Posterous). Manchmal kommentiere ich bei anderen oder beantworte ihre Kommentare bei meinen Status-Updates. Damit die Kommunikation zu meinen Blogartikeln aber hier im Blog und nicht nur auf Facebook läuft, habe ich die Facebook-Kommentare zu meinen Postings hier im Blog eingebunden (hier wird erklärt, wie das geht).

Was mich aber immer wieder fasziniert, sind die sich zufällig ergebenden schönen Momente der Nähe mit Personen, die entweder zeitlich (z.B. ehemalige Mitschüler, Kommilitonen und Arbeitskollegen) oder räumlich schon weit (bei mir viele Freunde aus Spanien und Mexiko) von einem entfernt sind. Da meldet sich plötzlich jemand aus urewig zurückliegenden Zeiten, oder von der anderen Seite der Welt und man ist sich in diesem Moment gefühlt wieder ganz nah. Auch und gerade bei sehr banalen Dingen kann dies geschehen. Ich versuch mal ein Beispiel dafür zu geben:

Am Samstag hab ich mir auf dem Wandsbeker Wochenmarkt frische Radieschen geholt und diese (einem Tipp von Frau Foolforfood folgend) mit Butter und Fleur de Sel genossen. Als diese kleine Zwischenmahlzeit so lecker aussehend vor mir stand, dachte ich, ich mach mal rasch mit’m iPhone ein Foto und lade das auf Posterous hoch:

Radieschen mit Brot, Butter & Fleur de sel

Und kaum 20 Minuten später gefiel das 5 Leuten auf Facebook und es kommentierte dort – unter anderem – eine liebe Freundin aus Mexiko, die ich schon seit fast 10 Jahren nicht mehr gesehen habe:

Se ven ricos esos rabanitos, Provecho!
(dt: Die sehen lecker aus die Radieschen, guten Appetit!).

Ich hab das dann noch mit einem flotten Spruch beantwortet und hab mich über den kurzen Kontakt sehr gefreut. Super banal das Ganze, schon klar. Aber in diesem Moment waren wir uns ganz nahe und haben einen Moment des Alltags miteinander „geteilt“. Das ersetzt natürlich keine sozialen Beziehungen im wirklichen Leben, aber es ist eben eine schöne Möglichkeit auch über räumliche oder zeitliche Distanzen mit einander in Verbindung zu bleiben.

Internet, Radio

Sonntagmorgendliche Drehbuchentwicklung: Jeder ist seines Glückes Schmied

Es fing heute Morgen alles ganz harmlos an. Frau Jeky berichtete von einer sportlichen Anfrage ihres Zahnarztes:

Mein Zahnarzt hat mich zu einer Partie Golf eingeladen. „Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.“ Vermute Hintergedanken. #terminSun Apr 03 06:53:13 via web

Und schon entstanden Rosamunde Pilcher-Bilder in meinem Kopf. @Heinzkamke eilte mit Ideen herbei und rasch entstand ein Drehbuch samt Besetzung und ergänzendem Synchronisationswunsch. Das Exposé mit dem Arbeitstitel «Jeder ist seines Glückes Schmied» habe ich nun geschrieben und samt hier zu sehendem Posterentwurf mit den entsprechenden Besetzungsvorschlägen an die Fernsehredaktion Unterhaltung (Unterabteilung Pilcher-Verfilmungen) und an den zuständigen ZDF-Hauptredaktionsleiter Claus Beling geschickt:

Demnächst im ZDF: Rosamunde Pilcher: Jeder ist seines Glückes Schmied
(Posterentwurf auf Klick in groß.)

Seien Sie auch nächsten Sonntag wieder dabei, wenn es heißt:

Nächsten Sonntag auf diesem Bildschirm: der interaktive Workshop „Drehbuch schreiben für Fortgeschrittene: der Arztroman“.Sun Apr 03 08:25:47 via Osfoora for iPhone

Literatur, TV

Der etwas andere Blick auf das Thema Integration: Wir sitzen im Süden


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Wir sitzen Im Süden - Poster Der Film «Wir sitzen im Süden» handelt von outgesourcten Menschen, die sich – obwohl in Deutschland geboren – meist unfreiwillig in der Türkei in ein Leben einrichten müssen, dass sie so nie führen wollten. Martina Prießner zeigt am Beispiel von Deutsch-Türken, die in Istanbul in einem deutschen Call-Center für Firmen wie Lufthansa oder Neckermann zu niedrigen Löhnen arbeiten, die andere Seite der in Deutschland leider sehr einseitig geführten Integrationsdebatte.

Im oben zu sehenden kurzen Bericht von ttt wird schnell klar, dass man sich diesen Film heute Abend nicht entgehen lassen sollte: 22:30-0.00 auf Phoenix:

Vier Frauen und Männer – vier Biografien, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Sie sind in Deutschland aufgewachsen; fühlen deutsch und denken deutsch. Die verschiedensten Gründe haben sie veranlasst, Deutschland zu verlassen. Manche gehen freiwillig mit einem deutschen Pass in der Tasche, andere werden abgeschoben oder von der Familie zurückgeschickt. Oft sind es auch ökonomische Notlagen und Perspektivlosigkeit, die sie zur Rückkehr zwingen.

Fatoş: 'Hochdeutsch? Kann ich ned'

Wenn Fatoş sagt: «Hochdeutsch? Kann ich ned, ich komm aus’m Schwarzwald», bekommt der Landesslogan «Wir können alles, außer Hochdeutsch» eine ganz andere Bedeutung.

Bülent: Ersatzheimat im Call-Center

Bülent wurde unfreiwillig abgeschoben. In der Türkei ist er nie heimisch geworden. Im Call-Center in Istanbul findet er einen – wie ich finde – traurigen Heimatersatz.

Ein Film, der – wie gesagt – einen ganz eigenen Beitrag zur Integrationsdebatte in Deutschland liefert, und der nicht nur durch das Aufzeigen der – für viele unbekannten – Zerrissenheit von Deutsch-Türken bewegt. Deshalb mein Tipp: Aufnehmen oder anschauen: Wir sitzen im Süden (D/TR 2010, 88 Min.) heute Abend um 22:30 Uhr auf Phoenix.

Politik, TV
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