Autorenname: Markus

Dexter – Tiefgang und Spannung auf hohem Niveau

Ich hätte mir ja denken können, dass mir die Serie Dexter ausgesprochen gut gefallen wird. So oft, wie sie mir schon empfohlen wurde. Bin ja Serienspätstarter und kenne kaum TV-Serien, weil ich bisher zu wenig Zeit dafür hatte und auch nicht glauben konnte, dass es Serien von so hoher Qualität gibt. Letztes Jahr hatte ich erst mit «Six feet under» angefangen, obwohl die Serie ja für TV-Verhältnisse mit 11 Jahren schon ur-alt ist. Und der gleiche Hauptdarsteller, Michael C. Hall, spielt auch die Hauptfigur der gleichnamigen Serie Dexter (Info auf deutsch in der Wikipedia).

Dexter im Wasser mit innerem Monolog In der 2. Episode gibt es eine Einleitung von nahezu poetischer Brillianz:

Ich träume.
Ich träume, ich drifte auf der Oberfläche meines Lebens dahin.
Vor meinem inneren Auge entfaltet es sich.
Ich schau mir zu.
Ich bin der stille Beobachter meiner innersten Vorgänge.

Dass so etwas einmal auf so einem schrottigen von mir sonst nie eingeschalteten Sender wie RTL II gesendet wird, hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Auf YouTube zu sehen ab 3:55.

Aktueller Sendetermin in Deutschland ist natürlich zu einer Zeit, wo man seltenst den Fernseher einschaltet, aber es gibt ja Aufzeichnungsgeräte. Wen die späten Sendezeiten nicht abschrecken, kann es natürlich live schauen: Immer Donnerstag- auf Freitag-Nacht wird auf RTL II eine Doppelfolge von 1:00 bis ca. 02:35 Uhr gesendet. Wer den gestrigen Start verpasste, kann die beiden ersten Episoden auch auf YouTube nachschauen. Den Anfang der 1. Folge gibt es hier.

Kritisch anzumerken bleibt, und der Umblätterer hat recht, wenn er das tut:

Eine Serie wie »Dexter« kann wahrscheinlich nur in einem Land entstehen, in dem die Todesstrafe noch nicht abgeschafft ist.

Die Serie fasziniert trotzdem durch Tiefgang und Spannung. Bin jedenfalls froh, dass ich durch @Jekys Tweet letzte Nacht gerade noch rechtzeitig daran erinnert wurde, dass ich sie mir ja immer einmal anschauen wollte. Wer es lieber auf englisch tut, kann ja zur DVD greifen.

TV

Kalkofe hilft sprachlosem Wulff: Presseerklärung

Wenn Wulff denkt, er könne seine Kredit- und Anruf-Affäre einfach so aussitzen, hat er sich geschnitten. Natürlich muss er zurück treten. Er hat bereits viel zu lange gewartet und das Amt des Bundespräsidenten so sehr beschädigt wie noch keiner seiner 9 Vorgänger zuvor. FAZ-Feuilletonchef Nils Minkmar hat in seinem großartigen Artikel zu dem Thema alles geschrieben, was es dazu zu sagen gibt: «Der Anruf des Präsidenten».

Die Presseerklärung, die wir uns alle von Wulff gewünscht hätten, hat unterdessen Oliver Kalkofe für ihn abgegeben:

Politik

Ab 5.1. im Kino: Ziemlich beste Freunde

Hab den Film ja schon im Festivalbericht nach meiner Rückkehr aus San Sebastián gelobt, aber da er ab Donnerstag auch in Deutschland im Kino läuft, hier nochmal die Empfehlung für «Intouchables»:

Einer der besten Filme aus dem Wettbewerb von San Sebastián: «Intouchables» (Kurzinfo & 2. Trailer auf kinozeit.de) von Eric Toledano und Olivier Nakache. Auf diesen Film darf man sich freuen (bei uns erst ab 5.1.2012 zu sehen). Ein Clash der Kulturen basierend auf einer wahren Geschichte. Dabei geht es um mehr als den mitleidlosen Umgang mit Behinderten. Wunderbar umgesetzt, großartig gespielt. Ein Filmausschnitt:

http://youtu.be/uGe6J_5Izfw

Kino

Dick laurent is dead feat. FINK: Colour in your hands

Zum Jahresauftakt ein wunderbares Schwarz-Weiß-Video (Regie: Nicolas André) mit wohltuend unspektakulären Aufnahmen und einem ins Ohr gehenden Song. Jean-Baptiste Casini ist ein 1980 in Toulouse geborener Musiker, der unter dem Pseudonym „Dick laurent is dead“ unterwegs ist. Wenn ihr euch nun fragt, warum um alles in der Welt läuft einer mit einem solchen Namen durch die Gegend, sei zur Aufklärung darauf verwiesen, dass das der erste Satz des David Lynch-Filmes Lost Highway ist. Text und Interpretation: Brice Genre. Genug der Erklärungen; schaut euch das Video an und freut euch auf «Colour in your hands».

Musik, Video

Jahresabschluss in Saarbrücken – Zwei Tipps

Wie immer in den letzten sechs Jahren, seit ich Saarbrücken ge’n Hamburg verlassen habe, verbringe ich den Jahreswechsel bei Freunden in der saarländischen Landeshauptstadt. So soll auch der letzte Artikel des Jahres der wunderschönen Stadt Saarbrücken gewidmet sein. Ganz im Sinne des später noch zu erläuternden Zitates «Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen» habe ich für euch zwei Tipps, die ich meiner lieben Bekannten C.M. aus Saarbrücken zu verdanken habe und die ich gerne an euch weiter gebe:

1. Tipp – Saarbrücker Bau-Kultur:

Saarbrückens ältestes Fachwerkhaus stammt aus dem 17. Jahrhundert und findet sich in der Katholisch-Kirch-Straße 22 (Google Maps). Beim benachbarten Getränkehändler A. Stein & Sohn GmbH meinte man zwar, als ich gestern das Foto schoss, ich solle doch besser im Sommer wieder kommen, aber ich finde den schrägen, alten Bau auch im Winter sehenswert:

Katholisch-Kirch-Straße 22

Wie das Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert von vorne aussieht, zeigt die Abbildung im Unterpunkt „Katholisch-Kirch-Straße 22“ im Wikipedia-Artikel Liste der Baudenkmäler in Sankt Johann. Im Sommer, mit kräftigem Efeu grün bewachsen, sieht es dann so (Foto) aus.

2. Tipp – Saarbrücker Café-Kultur:

Trinkschokolade im Caffè et al.

Nette Cafés und gemütliche Kneipen gibt es viele in Saarbrücken, von einigen war auch schon hier im Blog die Rede, wie etwa von der allseits bekannten Tante Anna. Doch wer einmal einen Tee, frisch gemahlenen Kaffee oder eine leckere Trinkschokolade in ganz besonderer Atmosphäre genießen möchte, der sollte unbedingt das Caffè et al. im Nauwieser Viertel, in der Cecilienstraße 16 (gegenüber Übu Roi) ausprobieren. Habe diese Trinkschokolade mit Chili genossen, die locker als Mahlzeit durchgehen kann, so fein und sättigend war sie. Kleine persische Speisen werden auch angeboten.

Markus im Caffè et al. Ähnlich wie im Asia Food Market sitzt man dort auch gleichzeitig in einem Ladenlokal, man kann den Café-Aufenthalt also auch mit einem Einkauf leckerster Dinge – wie etwa Gewürze, Schokoladen, Öle, Pasta und Soßen – verbinden. Die freundliche Tuba bediente uns sehr zuvorkommend und mit den weiteren Gästen kommt man schnell in Kontakt, da der Laden nicht nur ur-gemütlich, sondern auch ganz klein ist, wie man auch auf dem nebenstehenden Foto mit dem das Café besuchenden Wahlhamburger in St.-Pauli-Kluft erkennen kann. Ein Stück Kaffeehauskultur im Nauwieser Viertel. Saarbrücker und Saarbrücken-Besucher sollten sich das beim nächsten Besuch der City nicht entgehen lassen.

Ich beschließe das Jahr 2011 auf Text & Blog gleich mit einem Zitat aus der Philosophie des Caffè et al., sowie mit einem großen Dank an meine treue oder auch sporadische Leserschaft, mit den besten Wünschen zum Jahresende. Ich wünsche euch einen guten Rutsch und möge 2012 ein gutes Jahr für uns alle werden. Hier die angekündigte Philosophie, die man nicht nur in Saarbrücken beherzigen kann:

Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen.

Foto, Saarland

ARD-Reportage zum Aufstand in Syrien: Heimlich in Homs

2011 wird als Jahr der Aufstände gegen dikatorische Regime in die Geschichte eingehen. Tunesiens Ben Ali, Äggyptens Mubarak und Libyens Muammar al-Gaddafi sind – zum Glück für ihr von ihnen befreites Volk – Geschichte. Die Frankfurter Rundschau spricht von Diktatorendämmerung. Doch Syriens Diktator Assad gehört bisher noch nicht zu der Reihe der beseitigten Diktatoren. Mit unfassbarer Gewalt geht er mit dem Militär gegen sein eigenes Volk vor.

Desertierer Offizier in Homs

Die ARD hat gestern Abend eine Reportage gesendet, bei der sich Reporter des SWR und des NDR in die von den Aufständischen bisher erfolgreich gegen die Scharfschützen der Regierung verteidigten Bezirke eingeschleust haben. Wer sieht, wie die Menschen sich mit einfachsten Mitteln und unter Einsatz ihres Lebens dem diktatorischen System zu Wehr setzen, ahnt, dass auch ein Ende des Systems Assad kommen wird. Hoffentlich folgen dem im Film desertieren Offizier (s. Abb. oben), der sich auf die Seite der Aufständischen geschlagen hat, noch weitere. Ehe noch mehr unschuldige Menschen ihr Leben verlieren. Aus Syrien zu berichten wird für ausländische Journalisten immer schwieriger. Daher ist die gezeigte Reportage um so wichtiger. Unbedingt anschauen:
Heimlich in Homs – Im Herzen des syrischen Aufstands:

Unerkannt gelangen wir in die syrische Stadt Homs und haben die Gelegenheit, uns „under cover“ einige Tage lang ein Bild vom syrischen Aufstand zu machen. Aufständische haben uns in die Stadt geschleust. Sie kontrollieren einige Viertel. In anderen haben die Regierungstruppen Scharfschützen auf den Dächern postiert. Wir erleben, wie sich beide Seiten Gefechte liefern. Die Rebellenkämpfer werden von übergelaufenen Soldaten angeführt. Einige Deserteure erklären uns ihre Beweggründe, erzählen den Aufstand aus ihrer Sicht.

Mit Panzerfaust beschossene Wohnung in Homs

Wer keine Zeit für den knapp 14-minütigen heimlich gefilmten Bericht hat, kann alternativ den Kurzbeitrag aus den gestrigen Tagesthemen (3,5 Minuten) nachschauen.

[via @baranek]

Politik, TV

DRadio Wissen: Schlafpositionen


(Foto: flickr.com | emily michelle photography CC BY-NC 2.0)

Super Symbolbild zum DRadio-Wissen-Beitrag über Schlafpositionen. Es ist tatsächlich noch nicht wissenschaftlich untersucht worden, in welcher Position wir schlafen. Was aber bekannt ist: wir wechseln die Position im Durchschnitt wohl etwa 20 mal in der Nacht. Dies und mehr erfahrt ihr in folgendem Beitrag, den ihr hier oder bei DRadio Wissen nachhören könnt:

[flash]http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/12/28/drw_201112280616_best_of_2011_-_schlafpositionen_12105ffd.mp3[/flash]

Also mir geht es so wie einem der befragten Männer in der Straßenumfrage: Ich schlafe meist auf dem Bauch ein und werde oft auf dem Rücken wach. Und ihr?

Radio

Essen vor Regalen: Asia Food Market in Saarbrücken

In Saarbrücken waren wir heute in einem ganz besonderen Asia-Laden essen, den ich nur empfehlen kann. In der Kaiserstr. 6 liegt der Asia Food Market. Man kann dort ganz normal einkaufen oder an den kleinen Tischen in der Mitte des Ladens leckere Gerichte testen. Zur Auswahl stehen täglich 3 verschiedene Stammessen, in je zwei Größen, entweder zu 5,50 € oder zu 6,95 €. Wir haben uns für Gai Phad Kra entschieden, ein scharfes Hähnchenbrust-Gericht mit Thai Basilikum, Gemüse und Reis und wir waren sehr angetan. Echt lecker. Alles ohne Farbstoffe oder Geschmacksverstärker. Und wie gesagt: man sitzt da zwischen den Einkaufsregalen und speist im besonderen Ambiente. Leckere Zutaten fürs zuhause Nachkochen kann man dann gleich aus dem Laden mit nach hause nehmen (so hab ich mich heute zum Beispiel mit einem kleinen Vorrat an Kokosmilch eingedeckt).

Der freundliche Inhaber Albrecht Schmitt – immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen – und das um ihn agierende Team sind stets darauf bedacht, dass sich die Gäste wohl fühlen. Weitere Infos und die wöchentlich aktualisierte Speisekarte gibt es auf der Website (Achtung, die ist ebenso farbenfroh wie gewöhnungsbedürftig): Asia Food Market.

Foto, Saarland
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