2011 wird als Jahr der Aufstände gegen dikatorische Regime in die Geschichte eingehen. Tunesiens Ben Ali, Äggyptens Mubarak und Libyens Muammar al-Gaddafi sind – zum Glück für ihr von ihnen befreites Volk – Geschichte. Die Frankfurter Rundschau spricht von Diktatorendämmerung. Doch Syriens Diktator Assad gehört bisher noch nicht zu der Reihe der beseitigten Diktatoren. Mit unfassbarer Gewalt geht er mit dem Militär gegen sein eigenes Volk vor.
Die ARD hat gestern Abend eine Reportage gesendet, bei der sich Reporter des SWR und des NDR in die von den Aufständischen bisher erfolgreich gegen die Scharfschützen der Regierung verteidigten Bezirke eingeschleust haben. Wer sieht, wie die Menschen sich mit einfachsten Mitteln und unter Einsatz ihres Lebens dem diktatorischen System zu Wehr setzen, ahnt, dass auch ein Ende des Systems Assad kommen wird. Hoffentlich folgen dem im Film desertieren Offizier (s. Abb. oben), der sich auf die Seite der Aufständischen geschlagen hat, noch weitere. Ehe noch mehr unschuldige Menschen ihr Leben verlieren. Aus Syrien zu berichten wird für ausländische Journalisten immer schwieriger. Daher ist die gezeigte Reportage um so wichtiger. Unbedingt anschauen:
Heimlich in Homs – Im Herzen des syrischen Aufstands:
Unerkannt gelangen wir in die syrische Stadt Homs und haben die Gelegenheit, uns “under cover” einige Tage lang ein Bild vom syrischen Aufstand zu machen. Aufständische haben uns in die Stadt geschleust. Sie kontrollieren einige Viertel. In anderen haben die Regierungstruppen Scharfschützen auf den Dächern postiert. Wir erleben, wie sich beide Seiten Gefechte liefern. Die Rebellenkämpfer werden von übergelaufenen Soldaten angeführt. Einige Deserteure erklären uns ihre Beweggründe, erzählen den Aufstand aus ihrer Sicht.
Wer keine Zeit für den knapp 14-minütigen heimlich gefilmten Bericht hat, kann alternativ den Kurzbeitrag aus den gestrigen Tagesthemen (3,5 Minuten) nachschauen.
[via @baranek]