Politik

Wasser wird knapp und Lebensmittel werden weggeworfen

FASZ-Titel fotografiert von Frau @Apfelmuse Dass wir in der nördlichen Hemisphäre verschwenderisch mit den Rohstoffen der Welt umgehen ist allseits bekannt und wird doch immer wieder gerne von uns verdrängt. Die FASZ titelt heute «Knapp und umkämpft: Wasser». Der Artikel ist leider nicht online, die Titelseite der FASZ (s. Abb.) kann aber bei Frau @Apfelmuse eingesehen werden. Die SZ hat das Thema neulich aufgenommen und ist so schlau ihren Artikel auch online zugänglich zu machen: Wassermangel: Bis zum letzten Tropfen.

Wie wenig vom gigantischen Wasservorkommen auf der Welt als Trinkwasser zu gebrauchen ist, macht dieser Hinweis des kanadischen Umweltministeriums (siehe Info-Grafik arte H2O in Zahlen) deutlich:

Wenn das gesamte Wasser der Erde in einem 5 Liter-Kanister untergebracht wäre, würde das Trinkwasser gerade einmal einen Teelöffel davon ausmachen.

Zu diesem Thema möchte ich hier zwei Denkanstöße geben, die zeigen, dass jeder Einzelne von uns auch etwas tun kann…

… einmal in cuncto Wassermangel. Dazu ein 2-minütiges Interview mit Prof. Rolf Kreibich, dem Leiter des IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Berlin:


Direktlink YouTube

… und einmal in puncto: Sensibilität für den Umgang mit Lebensmitteln, dazu ein Ausschnitt aus dem Film «We feed the world»:


Direktlink YouTube

Zu letzterem empfehle ich auch den Artikel «Brot zum wegschmeißen» von Frau Apfelmuse, der mir sehr aus dem Herzen spricht. Ich bringe es auch nicht fertig Brot weg zu werfen (zumal ich meines selbst backe) und habe vollstes Verständnis, wenn ich in den Auslagen der Lebensmittelhändler kurz vor Ladenschluss keine umfassende Auswahl an Frischeproduktion mehr vorfinde.

Artikel, Politik

ORF-Dokumentation «Was kommt nach dem Copyright»

So sehr ich David Weinberger auch schätze, ich teile seine Prognose nicht, dass das gedruckte Buch über kurz oder lang verschwinden wird. Zumindest nicht zu unseren Lebzeiten. Da halte ich es doch eher mit der Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, die von der «haptischen Erotik des Papiers» spricht:


Direktlink YouTube

«Was kommt nach dem Copyright – Warum wir ein neues Urheberrecht brauchen» ist eine gute ORF-Dokumention (Regie: Günter Kaindlstorfer, 2008, 45 min.), die Matthias Zellmer im Netzlogbuch treffend mit folgenden Worten zusammenfasst:

Unaufgeregt und mit österreichischem Charme wird hier die Vergangenheit, Gegenwart und eine mögliche Zukunft des angelsächsischen Copyrights bzw. unseres Urheberrechts beleuchtet.

So wie es in dieser Doku dargestellt wird, sind sich in Einem Alle einige. Sowohl Vertreter der Rechte-Verwerter, Inhaltsproduzenten, so genannte Kreative, Politiker und Nutzer sagen, so wie es derzeit ist, kann es nicht bleiben. Aber die jeweiligen Meinungen, warum es so nicht weitergehen kann, wie auch die Ideen, wie es weitergehen könnte, sind dann aber wieder sehr unterschiedlich.

Literatur, Politik, TV, Video

Vom zeitgemäßen und für die Künstler profitablen Umgang mit Urheberrechten

Es gibt immer wieder Menschen, die nicht verstehen können, wie Künstler und sonstige Urheber davon leben sollen, wenn ihre Werke frei im Netz verfügbar sind. Mit Beispielen wie diesen, die zugegeben ganz besonders herausragend sind, wird es vielleicht ein bisschen besser deutlich, wie das gehen kann:


Direktlink YouTube

Für einen Promotion-Film zu einem japanischen Aquarium (Okinawa Churaumi Aquarium) wurde der Song «Please don’t go» der Band Barcelona eingesetzt. Ungefragt, wohlgemerkt. Die Band oder deren Urheberrechtsvertreter hätten also die Löschung des YouTube-Videos beantragen können, oder zumindest die Entfernung des Songs aus selbigem. Was machen die Jungs stattdessen? Sie freuen sich über die steigenden Verkäufe ihres Liedes und ihres Albums und über ein enorm gestiegenes Interesse für ihre Tournee und bedanken sich wiederum in einem YouTube-Video dafür:


Direktlink YouTube

Einen ähnlich gelagerten Fall, in dem der zeitgemäße Umgang mit Urheberrechten nicht zum Schaden, sondern – ganz im Gegenteil – zum Nutzen der Betroffenen führt, schildert mein Hamburger Blogkollege Svensonsan in seinem lesenswerten und ausführlichen Artikel über den wunderbaren Hochzeitstanz «JK Wedding Entrance Dance», wodurch der Song «Forever» von Chris Brown plötzlich ungeahnte Verkaufserfolge feiert. Mehr dazu bei Svensonsan: «Hochzeitspaar geht tanzend in Kirche – mit jeder Menge Bonusmaterial».

Zu beiden Fällen des für die Künstler ertragreichen Einsatzes von freier Kultur im Netz durch Dritte gibt es auch zwei Artikel in meinem mexikanischen Lieblingsblog ALT1040 (auf spanisch, por supuesto):

Musik, Politik, Video

aspekte-Beitrag zum Zugangserschwerungsgesetz


Direktlink YouTube

Dunja Stamer und Peter Schiering haben heute Abend in der ZDF-Kultursendung aspekte einen wichtigen Beitrag zum Thema Aufklärung in Sachen Websperren geleistet. Mit sachverständigen Kommentaren (u.a. von dem Hamburger ehemaligen Bundesverfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem) macht der Beitrag deutlich, welche juristischen Mängel und Gefahren dem Zugangserschwerungsgesetz von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen inne wohnen.

Keine neuen Informationen für alle mit dem Thema #Zensursula Befassten, aber hoffentlich ein Wachmacher für das kulturell interessierte TV-Publikum, das bisher vielleicht noch irrtümlich davon ausgegangen war, die Kampagne des Familienministeriums sei eine unterstützungswürdige gesetzgeberische Initiative. Dem ist natürlich nicht so und hoffentlich sehen wieder ein paar Menschen etwas klarer, was hier auf dem Spiel steht. Nicht mehr und nicht weniger als die Netzfreiheit.

Politik, TV, Video

Downloadtipp: Titanic-Ausgabe November 1989

Sowa - Hommage à Johannes R. Becher
Sowa – Hommage à Johannes R. Becher (Titanic, 11/89 S.35f)

Meine erste Banane Bald jährt sich der Fall der Mauer zum 20. Mal. Die Titanic macht allen geschichtsbewussten Lesern ein kaum abzulehnendes Angebot: Man kann sich auf der Titanic-Site die berühmte Zonen-Gabi-Ausgabe 11/89 kostenlos und komplett herunterladen (als PDF, ca. 19 MB). Nicht nur wegen des legendären Titels von Erich Broiler ist dieser Download empfehlenswert. Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis der Ausgabe November 1989:

Robert Gernhardt – Die Volkspolizei, dein Freund und Helfer
Schmidt/Zippert/Greser – GENSCHMAN
Eckhard Henscheid – Menschenverachtend
Waechter – Das stille Blatt/Die Rückseite
Gernhardt – Die Tränentiere
Sowa – Hommage à Johannes R. Becher
Rattelschneck – Das Betonköpfe-Haßblatt
Max Goldt – Aus Onkel Max‘ Kulturtagebuch
Boroiwak/Pfarr – Sondermann

[via Matthias Richel]

Literatur, Politik

Die Piraten bitten zur Abstimmung


Direktlink YouTube

Mein Favorit unter den Piratenpartei-Spots. Weil er das wichtige Thema Open Access – also die Forderung nach Freiem Zugang zum Wissen – gut und für einen Wahlwerbespot in der gebotenen Kürze darstellt. Noch bis zum 7. August kann auf piratenspot.de abgestimmt werden, welches der offizielle Wahlwerbespot der Piratenpartei wird, der dann zur Bundestagswahl 2009 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird. Leinen los für das Wahlwerbespot-Voting.

[via Piratenpartei Deutschland]

Politik, Video

Fünf populäre Irrtümer über die Piratenpartei

Piratenpartei - Wordle aus dem Artikeltext auf Futurezone gebildet
Grafik aus dem Futurezone-Artikeltext mit Wordle erzeugt.

Die Piratenpartei erfährt momentan in Deutschland sehr viel Zulauf. Immer mehr Menschen werden (so wie ich) Mitglied, haben sich (erfolgreich) dafür eingesetzt, dass die Piratenpartei zur Bundestagswahl zugelassen wird und wollen sie auch wählen. Es gibt aber auch viele Vorurteile gegenüber den Piraten (etwa: «Die wollen nur kostenlose Downloads im Internet», oder «Das ist doch eine Spartenpartei, die nur wenige Themen abdeckt» usw.). Deshalb finde ich es gut und wichtig, dass sich das österreichische Magazin Futurezone mal vorgenommen hat, Punkt für Punkt auf die populären Irrtümer einzugehen:

In nur drei Jahren ist die Piratenpartei in Schweden zu einer ernst zu nehmenden politischen Kraft herangewachsen und mittlerweile im EU-Parlament vertreten. In Deutschland tritt sie zur Bundestagswahl im September an. Ist die Piratenpartei eine politische Eintagsfliege, oder wird sie nachhaltig Felder besetzen, die von den traditionellen Parteien seit Jahren vernachlässigt werden? Ein Erklärungsversuch anhand von Vorurteilen.

Weiter in «Fünf Irrtümer über die Piratenpartei».

Autor des angenehm sachlichen und nicht parteiischen Textes ist Günter Hack. Der 38jährige aus Bayern stammende Wahlwiener ist Leiter der ORF Futurezone.

Artikel, Politik

Wir sind das (virtuelle) Volk

Gerald HimmeleinInteressant sein Kurzporträt als «Schwarzes Schaf der c’t-Redaktion» auf der Website des Heise-Verlages (dort nach unten scrollen). bringt es im Editorial der aktuellen c’t (16/2009, S. 2) auf den Punkt: Die Politik hat nichts verstanden und kümmert sich so gut wie gar nicht um das, was im Moment an Mobilisierung im digitalen Umfeld geschieht:

Die vernetzte Gesellschaft reagiert ihren Frust digital ab. Ihr versteht gar nichts, ihr Politikdinosaurier! Und dann wird es erklärt, immer und immer wieder: Warum das Gesetz eine Farce ist, warum es mehr schadet als nützt, warum es einen neuen digitalen Untergrund schaffen wird, statt den existierenden auszutrocknen.
[…]
Währenddessen sitzen die Politikdinosaurer im Café, blättern durch die Zeitung und freuen sich, wie gut das neue Gesetz beim Volk ankommt. Die Bild hat sie gelobt; Mütterchen haben sich auf der Straße bedankt, dass endlich was gegen den bösen Kinderschänder von nebenan passiert.

Weiterlesen in der c’t: Das virtuelle Volk (PDF).

Artikel, Politik
Buchseite 53 von 83
1 51 52 53 54 55 83