Politik

KONY 2012 – Kampagne von «Invisible Children»

Sehr bewegend. Wer die knappe halbe Stunde investiert, wird es nicht bereuen. Nach dem Anschauen bitte die Kampagnenseite besuchen: KONY 2012 by Invisible Children.

Weitere Infos:

[via @markus_breuer]

Update 9.3.2012, 14:10 Uhr: Zur gestern aufgekommenen Kritik an den Initiatoren der Kampagne hat Liisa in den Kommentaren ja schon auf die Stellungnahme von Inivisible Child hingewiesen. Im Netzfilmblog auf ZEITonline gibt es eine sehr gute Einschätzung zu dieser Kritik:
KONY 2012: Mit Social Media gegen den Völkermörder?:

Die Kampagne muss (und kann), ebenso wenig wie Social Media, nicht “die Welt verändern”, wie es die Macher proklamieren. Aber die Aufmerksamkeit der Massen ist immer ein Anfang, um etwas zu bewegen, wenn die Gelegenheit kommt. Und Aufmerksamkeit hat das Projekt bekommen: Joseph Kony und seine Taten dürften jetzt mehr Menschen kennen als zuvor.

Politik, Video

Marietta Slomka und das Geheimnis eines guten Interviews

http://youtu.be/WunwOc9QWlU

Warum Marietta Slomka so gute Interviews führt, wird klar, wenn man hier von ihr erfährt, wie sie diese führt und vorbereitet. Keine Fragen aufschreiben (außer der ersten, da die den Gang des ganzen Gesprächs bestimmt), sich nicht als Stichwortgeber(in) für Botschaften des Interviewten missbrauchen lassen, zuhören, nachfragen. Und vor allem: gut vorbereitet reingehen («Manchmal bereite ich mich 3 Stunden auf ein 3-Minuten-Interview vor»).
Respekt, Marietta!

[via Markus Jakobs auf Google+]

Politik, TV

Piotr Czerski: Wir, die Netz-Kinder

Wir, die Netz-Kinder
Grafik mit Wordle aus dem Artikeltext «Wir, die Netz-Kinder» erstellt.

Ein großes Dankeschön an den polnischer Dichter, Autor, Musiker und (Ex-)Blogger Piotr Czerski, (Jahrgang 1981), und an die beiden Übersetzer Patrick Beuth und Andre Rudolph für diesen wunderbaren TextDer Text ist in der polnischen Originalfassung sowie in der englischen Übersetzung unter CC BY-SA 3.0 erschienen. Auf Twitter weist Czerski auch auf die bei ALT1040 veröffentlichte spanische Übersetzung hin: «Nosotros, los niños web». Dies sollten alle lesen und verstehen lernen, die von Netzgemeinde reden, und die seltsamste Vorstellungen von einer Art Parallelwelt Internet haben, die nur in den Köpfen derer existiert, die die Bedeutung des Netzes, und vor allem die Bedeutung der Freiheit des Netzes entweder nicht verstanden haben oder die diese Freiheit ob der Macht des freien Internets mutwillig beschneiden wollen.

Das Internet ist für uns keine Technologie, deren Beherrschung wir erlernen mussten und die wir irgendwie verinnerlicht haben. Das Netz ist ein fortlaufender Prozess, der sich vor unseren Augen beständig verändert, mit uns und durch uns. Technologien entstehen und verschwinden in unserem Umfeld, Websites werden gebaut, sie erblühen und vergehen, aber das Netz bleibt bestehen, denn wir sind das Netz – wir, die wir darüber in einer Art kommunizieren, die uns ganz natürlich erscheint, intensiver und effizienter als je zuvor in der Geschichte der Menschheit.

Hier der auf ZEITonline veröffentlichte Text: «Wir, die Netz-Kinder».

Artikel, Internet, Politik

Piraten laut SR-Umfrage im Saarland bei 5 %

Piratenpartei Saarland

Heute hat der Saarländische Rundfunk eine neue Umfrage zu den am 25.3. stattfindenden Landtagswahlen in meinem Heimatbundesland Saarland veröffentlicht. Aus der ehemaligen Jamaica-Koalition würden neben der FDP (nur noch bei 2 %) – was ja niemanden mehr erstaunt – demnach auch die Grünen (abgestürzt auf 4 %) aus dem Landtag fliegen. Die gute Nachricht: Die Piraten steigen von 4 auf 5 % und wären knapp drin. Das ist eine sehr positive Entwicklung, von der ich hoffe, dass sie anhält. Die jeweils aktuellen, sowie zum Vergleich die älteren, Umfragen gibt es im Überblick auf wahlrecht.de.

Es wäre ein wunderbarer Erfolg für die Piraten nach dem großartigen Einzug im vergangenen September in Berlin zum ersten Mal in ein Landesparlament eines Flächenstaates einzuziehen. Doch Achtung: auch wenn diese Entwicklung sehr positiv ist und das Mobilisierungspotential trotz der enorm kurzen Zeitspanne für die Saarpiraten groß ist: Die heute veröffentlichen neuen Zahlen sind nur eine Umfrage, das ist kein Wahlergebnis. Es wird im März auf jede Stimme ankommen.

Politik, Saarland

ACTA ad acta legen, wichtiger denn je!

Wer sich bisher noch nicht näher über das sogenannte Anti-Piraterie-Abkommen ACTA informieren konnte, bekommt in obigem Video einen gut gemachten visuell orientierten Überblick über die Hintergründe.

Es ist gut, dass Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger heute klar und deutlich gegen diesen gefährlichen Unfug Stellung bezieht, aber die Verantwortung nur nach Brüssel zu schieben, ist natürlich zu wenig:

http://youtu.be/WhgMS_lnbhs

Internetprovider sind keine Hilfs-Sheriffs. Wir wollen … keine Sperrung von Internetzugängen wegen Urheberrechtsverletzungen.

Trotz dieses Statements von SLH, oder besser gesagt: gerade, um den Protest richtig deutlich zu machen, ist es wichtig, dass die Menschen Flagge zeigen gegen ACTA und am 11. Februar nicht nur bundes- sondern auch weltweit protestieren. Eine Übersicht der geplanten Demonstrationen nach Ländern gibt es hier: wiki.stoppacta-protest.info. Einen schnellen Überblick verschafft auch die Google-Protest-Karte.

Den Lobbyisten der Verwertungsindustrie gefällt dieser Protest natürlich überhaupt nicht. So schreibt Udo Vetter im ZDF-Blog Hyperland:

Hinter den Kulissen werden ACTA-Strippenzieher freilich schon nervös. So hat der verantwortliche EU-Kommissar Karel de Gucht den EU-Abgeordneten einen geradezu flehentlichen Brief geschrieben. Darin fordert er, die Parlamentarier sollten sich bei der noch anstehenden Verabschiedung von ACTA bloß nicht von den Protestmails vieler Bürger beeindrucken lassen.

Politik, Video

Tweet der Woche bringt es auf den Punkt: Wir treten vom Bundespräsidenten zurück

Wir haben mit Guido Westerwelle einen Außenminister, der wie kaum ein anderer deutscher Politiker für Unfähigkeit und Überforderung im Amt steht. Was die Bevölkerung von Westerwelle hält, zeigt sich auch an dessen kontinuierlichem Umfragetief. Im Ranking der Politiker im ARD Deutschlandtrend hält Guido stets die Rote Laterne fest im Griff. Nun hat sie ihm einer abgenommen, der nicht nur im Amt überfordert ist, sondern der es auch nachweislich mit der Wahrheit nicht so genau nimmt: «Wulff unbeliebter als Westerwelle». Jenem schonungslosen Aufklärer im Amt, den niemand mehr so recht ernst nehmen – geschweige denn als seinen Präsidenten akzeptieren – kann, hat @PBBMarx einen Tweet gewidmet, der für mich der Tweet der Woche ist:

Tweet der Woche von @pbbmarx

Zur leidigen Causa Wulff, der wir gleichsam überdrüssig sind, die wir aber nicht zu den Akten legen können, weil es genau das ist, worauf Merkel und Wulff spekulieren, – also zu eben dieser Causa Wulff hat Nils Minkmar heute in der FAZ die richtigen Fragen formuliert:

Weil die Aufklärung stagniert, verlagert sich die Causa Wulff auf Detailfragen. Doch es geht nicht um Schnullis und Schmatzis auf irgendwelchen Partys, es geht um den Scheck.

Weiter im FAZ-Artikel von Nils Minkmar: «Die Partys sind nicht das Problem».

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur, Politik

Der Verfassungsschutz gehört abgeschafft

verfassung-artikel
Die ersten Artikel des Grundgesetzes (Ursprungsfassung) am Jakob-Kaiser-Haus.

In was für einem Land leben wir eigentlich? Wer sich unabhängig informiert, fasst sich immer wieder an den Kopf, was sich unsere Gesellschaft alles bieten lässt (nein, damit meine ich nicht nur den armseligen Wulff, der nervt mittlerweile nur und man wünscht sich das Thema fast schon tot geschwiegen, so weit ist es schon!!). Nein, ich beziehe mich auf das viel ernstere Thema des Verfassungsschutzes und auf den Besorgnis erregenden parteipolitischen Einfluss, unter dem diese staatliche Behörde steht. Wir haben es mit einem Verfassungsschutz zu tun, bei dem sich immer mehr Menschen fragen, ob der wirklich noch die Verfassung schützt, oder ob diese Gesellschaft nicht eher einen Schutz vor diesem behördlichen Inlandsnachrichtendienst braucht. Oder deutlicher ausgedrückt: Der Verfassungsschutz gehört abgeschafft.

Zwei sehr lesenswerte Artikel zum Thema:

1. Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung: «Hilfe, der Verfassungsschutz!»

Verfassungsschutz: Das ist ein irreführender, ein falscher Name. Falschnamen gehören in die Welt der Geheimdienste. Und Verfassungsschutz ist der Falschname für den deutschen Inlands-Geheimdienst. Man tut damit so, als sei er so etwas Ähnliches wie das Verfassungsgericht. Das ist eine Anmaßung. Alljährlich präsentiert der Bundesinnenminister einen „Verfassungsschutzbericht“, und er tritt dabei auf, als verkünde er ein höchstrichterliches Urteil. Es handelt sich aber nur um die von ihm redigierten Tätigkeitsberichte des Inlandsgeheimdienstes, die man – wie man seit der neonazistischen Mordserie weiß – insoweit auch Untätigkeitsberichte nennen kann.

2. Uwe Wesel in DIE ZEIT: «Chronik einer Behörde – Spitzel, Wanzen, Bomben»

Die Chronique scandaleuse des Verfassungsschutzes seit 1950 zeigt vor allem eins: Er ist überflüssig und gehört schleunigst abgeschafft.
[…]
Wäre es nicht besser, Rechts- und Finanzausschuss des Parlaments untersuchten einmal, ob eine Behörde zum Schutz der Verfassung überhaupt noch notwendig ist? Immerhin kostet das Bundesamt die Bürger jährlich an die 200 Millionen Euro, dazu kommen die Millionenetats der einzelnen Landesämter.

Foto oben: Michael Rose (CC BY-SA 3.0)

Artikel, Politik
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