TV

Von Nazis geraubte Bücher wieder in Händen der Familie

NS-Raubgut zurück in jüdischer Familie from Markus Trapp on Vimeo.

Wir haben gestern in der Stabi 420 Bücher in die Hände zurück gegeben, in die sie gehören. Was ihren jüdischen Urgroßeltern 1938 von den Nazis durch illegale Enteignung genommen wurde, ist stellvertretend für die ganze Familie Nancy Petschek-Kohn gestern zurückgegeben worden.

Obiger Bericht im Hamburg Journal des NDR von gestern Abend zeigt nicht nur die Bedeutung einer der größten Restitutionen überhaupt, sondern wie es zu dieser späten Rückgabe gekommen ist. Ausführlich nachzulesen im Stabi-Blog, dort auch mit Bildern der gestrigen Veranstaltung und mit einer Auflistung des großen Presseechos:

Die Geschichte der 1938 beschlagnahmten Privatbibliothek der jüdischen Industriellenfamilie Petschek ist ein eindrückliches Beispiel für die langen und verschlungenen Wege, auf denen NS-Raubgut in die Bestände deutscher Bibliotheken gelangte – auch in die SUB Hamburg.

Weiter im Stabi-Blog: „Erwerbung im Ganzen! sehr erwünscht“ – Der lange Weg der Bibliothek Petschek und ihre Identifizierung im Bestand der SUB Hamburg.

Literatur, Politik, TV

Rock & Pop am Ende der DDR: Mein Sommer ’88

Wie eben getwittert, momentan gibt es in der MDR-Mediathek eine sehr sehenswerte Doku (88 Min.) über die Bedeutung von Rock- und Pop-Musik am Ende der DDR nachzuschauen:

Mein Sommer '88

Locke in «Mein Sommer '88» Infos zur Doku und zu ihrer Entstehung gibt’s auf der Website des MDR. Daniel Remsperger, mit Carsten Fiebeler Co-Regisseur der Doku:

Die Menschen, die wir interviewt haben, hatten in Erinnerung an diesen Sommer ein Leuchten in den Augen.

Joe Cocker in «Mein Sommer '88» Aus der TV-Kritik der Frankfurter Rundschau von Michael Tetzlaff:

Sie haben eine schöne Mischung aus fiktiver Erzählung (Locke), Aufnahmen aus dem Sommer 1988 und aktuellen Interviews mit Joe Cocker, Depeche-Mode-Frontmann Dave Gahan und beispielsweise Christian „Flake“ Lorenz von Rammstein zusammengestellt, die Herren Fiebeler und Remsperger. Von der kollektiven Kraft der Musik spricht Dave Gahan unter anderem im Interview.

Weiter auf FR-online: «Die kollektive Kraft der Musik».

Falls der Film aus der Mediathek depubliziert wird, es gibt ihn auch auf YouTube:

http://youtu.be/rcKXTd00BP8

Musik, Politik, TV

Pelzig über den Fall Mollath

http://youtu.be/Kcy4sJ-1uiQ

Pelzig bringt das Unrechtsdrama auf den Punkt. Der Fall Mollath lässt in der unglaublichen Abfolge von Nachrichten zur Freiheitsberaubung eines erwiesen unschuldig in der Psychiatrie gefangenen Menschen den Glauben an den Rechtsstaat schwinden. Für mich unfassbar, dass er immer noch gegen seinen Willen festgehalten wird. Nachlesbar in den kontinuierlich in der SZ erschienenen Artikeln: Fall Mollath.

[via G+ Stefan Groenveld]

Politik, TV, Video

Aljoscha Pause: Trainer!

Update 08.06.2013:
Der Film geht nun auch auf Kinotour durch Deutschland. TRAINER! – Director’s Cut:
Filmvorführungen mit Filmgesprächen

Update 06.06.2013:

Leute, schaut euch diesen Film an! Noch ist er in der WDR-Mediathek aufrufbar.

Über den genialen Film «Tom Meets Zizou» war hier im Blog ja schon ausführlich die Rede. Nun hat Regisseur Aljoscha Pause wieder einen Film gemacht. Dieses Mal geht es nicht um die Perspektive eines Spielers, sondern um die der Trainer – von der Ausbildung zum Fußballlehrer bis in die Spitze des deutschen Fußballs. Gleich an drei Beispielen demonstriert, u.a. mit dem EX-Trainer des FC St. Pauli, André Schubert:

http://youtu.be/hTkbCqbXyVw

Die beiden anderen Trainer sind Frank Schmidt (1. FC Heidenheim) und Stephan Schmidt (SC Paderborn 07). Ausführliche Infos zu dem sicher sehr guten Film gibt es im Rahmen einer Werkstattreportage auf 11 Freunde.

Ausstrahlung heute Abend im WDR: 22:45 – 0:15 Uhr.

Aus dem WDR-Interview mit dem Regisseur:

WDR.de: Herr Pause, für keinen der drei Trainer, die sie in den vergangenen zehn Monaten begleitet haben, gibt es am Ende ein Happy-End. Wie sehr haben Sie mit den Protagonisten gelitten?

Aljoscha Pause: Ich habe sicher mit jedem Trainer auf eine ganz eigene Art und Weise mitgefühlt. Aber in Ihrer Frage geht es um die journalistische Distanz. Dazu muss man sagen, dass es in dem Sinne kein journalistischer Film ist, sondern ein Film, der ganz bewusst eine andere Perspektive wählt. Als reiner Dokumentarfilm erzählt er aus Sicht der Trainer, die sonst oft genug im Beurteilungsfokus stehen und ständig be- und verurteilt werden.

FC St. Pauli, Fußball, TV

ZDFreportage über die U3 und den Hamburger Hafen

zdfreportage-u3

In Hamburg ist sie legendär – die Linie U3 der Hamburger Hochbahn. Zwischen den Stationen Baumwall und St. Pauli gleiten die Züge auf einem ältesten Viadukte Deutschlands an der Elbe entlang, bieten spektakuläre Blicke auf den Hafen – zweifellos eine der schönsten innerstädtischen Bahnstrecken der Welt. Dann taucht die U3 in Hamburgs Nachtleben ein, wer hier aussteigt, der will auf die Reeperbahn.

Quelle: ZDFreportage: Mit der U-Bahn durchs Hamburger Leben.

Außer dem kurzen Part über den jedes Jahr wieder furchtbaren Hafengeburtstag in der Mitte der Doku ist der Film über den Hafen, die Cap San Diego und die U3 sehenswert. 28 Minuten, die sich lohnen in der Mediathek nachzuschauen, eher das ZDF die Doku wieder depublizieren muss.

Übrigens der HVV hat auch ein Twitter-Team. Es beantwortet Fragen und weist auf aktuelle Störungen und Fahrplanänderungen auf @hochbahn hin. Weil die ihren Job gut machen, haben sie auch auf den am Sonntag im ZDF ausgestrahlten Film hingewiesen:

Hamburg, TV, Video

Das erste Leben der Angela M

http://youtu.be/nOnYicBd_CY

Möge sich jede/r selbst sein Bild von unserer Kanzlerin machen. Vor vorschnellen Urteilen sei genauso gewarnt, wie vor leichtgläubigem Akzeptieren von Merkel’schen Erinnerungslücken. Ich finde, niemand darf ihr vorwerfen, dass sie Karriere machen wollte. Wir wissen alle nicht, wie wir uns selbst verhalten hätten. Aber die Legende zu stricken, sie sei systemkritisch gewesen, wenn die Fakten das Gegenteil belegen, ist ein Vorwurf, den sich Merkel gefallen lassen muss.

Politik, TV, Video

Tödliche Deals – Deutsche Waffen für die Welt

ZDFzoom: Tödliche Deals  – Deutsche Waffen für die Welt

Die Bundesrepublik Deutschland ist die drittgrößte Rüstungsexportnation der Welt, nach den USA und Russland. Trotz scheinbar strenger Ausfuhrregeln werden jedes Jahr Milliardengeschäfte mit Rüstungsexporten gemacht. Immer wieder tauchen deutsche Waffen in Krisengebieten auf. Seit Monaten wird darüber nachgedacht, Leopard-Panzer nach Saudi-Arabien zu liefern. „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche in die deutsche Rüstungsindustrie und will wissen: Wie laufen die geheimen Waffengeschäfte in dieser höchst verschwiegenen Branche? Wie werden Deals eingefädelt und Millionengewinne erzielt? Wie eng ist die Bande zwischen Rüstungsindustrie und Politik?

Die Doku, die heute Abend im ZDF ausgestrahlt wurde, zeigt sehr gut die politische Verflechtung mit der Rüstungsindustrie. Nachschauen lohnt:

Tödliche Deals – Deutsche Waffen für die Welt

Weitere Infos im Dossier zur Doku.

Politik, TV

Besser ‚La Brass Banda‘ mit ‚Nackert'(-en Füßen) beim ESC in Malmö

http://youtu.be/oXEwDtTSBqE

Natürlich hätten auch meine sibirischen FreundeDer Ausdruck „sibirische Freunde“ bezieht sich darauf, dass ich die Band und die einzelnen Bandmitglieder vor 4 Jahren in Nowosibirsk kennen gelernt habe. von «La Brass Banda» gegen den ebenfalls barfuß vorgetragenen dänischen Ohrwurm «Only Teardrops» von der bezaubernden Emmelie de Forest gestern Abend keine Chance gehabt. Aber weiter vorne wären wir schon gelandet. Und vor allem: man hätte sich nicht schämen müssen, mit der stumpfen Euphoria-Kopie von Cascada in Malmö anzutreten.

Zur Erinnerung: Das Publikum hatte sich beim deutschen Vorentscheid in der Radioabstimmung mit übergroßer Mehrheit für «La Brass Banda» entschieden (»Fast hätten sie mit dem Traktor nach Malmö fahren müssen», siehe SZ), aber die „Experten“-Jury hat uns den dämlichen Cascada-Titel eingebracht. Auch wenn ich ihn nicht leiden kann: vielleicht sollte nächstes Jahr wieder Stephan Raab den Vorentscheid in die Hand nehmen:

Im Jahr eins nach dem Rückzug von Stefan Raab aus dem ESC-Vorentscheid ist Deutschland wieder ungefähr dort, wo es 2009 aufgehört hat: auf Rang 21. Ab und an ein Almosenpünktchen für die magere Performance von Cascada, das war’s. Welten lagen zwischen dem deutschen Beitrag und dem dänischen Siegersong.

Weiter in der SZ: «Dankbar für Almosenpünktchen».

Update 16:15 Uhr: Lesenswert auch die präzise Analyse des gestrigen ESC-Abends von Jan Feddersen auf taz.de: Die Unschuld vom dänischen Land.

Prima der Ungar ByeAlex mit „Kedvesem“, eine Mitsummgeschichte, die in Kreuzkölln hätte erfunden sein können; ein rockiger Isländer, der mit „Hell’s Angels“-artigen Fingerringen starke Gefühle heraus gröhlt; eine maltesische Formation, die einfach nur ein freundliches, irgenwie loungiges Lied singt. Und ein Italiener, der, man muss es offen sagen, bei den heterosexuellen Frauen hinter den ESC-Kulissen sehr starke Resonanzen weckte; und eine minimalistisch orientierte Niederländerin, die erstmals in zwei ESC-Wochen lächelte. Charmant, gelegentlich rätselhaft, lustig auch – und extrem unterhaltend.

Musik, Radio, TV, Video
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