Übersetzen

Hamburger Übersetzerinnen packen aus: Im Anfang war Tohuwabohu

Tamar Yellin: Das Vermächtnis des Shalom Shepher «Hamburger Übersetzer packen aus» ist der Titel einer Veranstaltungsreihe in der Hamburger Übersetzerinnen und Übersetzer ihre Arbeiten vorstellen und Einblick geben in die schöpferische Arbeit des Übertragens eines Werkes von einer Sprache in die andere. Morgen geben diesen Einblick Isabel Bogdan (aka Isabo), die ihre Übersetzung von Tamar Yellin «Das Vermächtnis des Shalom Shepher»Das Buch hab ich sogar. Ich hatte es mir gleich gekauft, als es Anfang des Jahres herauskam. Vielleicht schaffe ich es ja nach der Lesung den von Isa übersetzten Roman endlich auch einmal zu lesen. vorstellt, für die sie mit dem Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzungen ausgezeichnet wurde und Miriam Mandelkow, die uns an ihrer Übersetzungsarbeit von Naomi Alderman «Ungehorsam» teilhaben lässt.

Die Veranstaltung findet statt in der Buchhandlung Christiansen in der Bahrenfelder Str. 79, im schönen Ottensen, wo es mir neben Wandsbek ja auch ganz gut gefällt. Ich werde auch versuchen dort zu sein. Hoffentlich schaffe ich es. Beginn 20 Uhr, Eintritt 5 €.

Im Anfang war Tohuwabohu
Junge jüdische Autorinnen aus England
– vorgestellt von ihren Hamburger Übersetzerinnen
Mittwoch, 2. April 2008, 20 Uhr

Naomi Alderman: Ungehorsam

Eine alte Handschrift der fünf Bücher Mose lagert irgendwo in Jerusalem. Als die englische Bibelwissenschaftlerin Shulamit Shepher Zugang zu diesem Kodex sucht, sieht sie sich ihrer eigenen Familiengeschichte gegenüber. – Im Nordwesten Londons stirbt ein orthodoxer Rabbiner. Als seine abtrünnige Tochter aus New York heimkehrt, sieht sie sich ihrer Jugendliebe Esti gegenüber. Und einer Gemeinde, die genau weiß, was richtig und falsch ist. Tamar Yellin (Das Vermächtnis des Shalom Shepher, Goldmann Verlag 2008) und Naomi Alderman (Ungehorsam, Berlin Verlag 2007) allerdings wissen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Weitere Informationen zu den Werken und den Übersetzerinnen auf der Website von literaturuebersetzer.de.

Hamburg, Literatur, Übersetzen

‚Kolumbien – Die Jagd nach dem Smaragd‘ auf arte

Esmeralderos - kleine grüne Edelsteine aus schwarzer Erde gewaschen

Wie versprochen, weise ich nochmals auf die morgige Ausstrahlung des Dokumentarfilms «Kolumbien – Die Jagd nach dem Smaragd» hin, den ich für arte aus dem Spanischen übersetzt habe.

Kolumbien – das bedeutet 40 Jahre Bürgerkrieg. Seit Jahrzehnten wird das südamerikanische Land durch Drogenhandel, Paramilitärs und Guerillaorganisationen destabilisiert. Die Rebellengruppen hören nicht auf, mit Attentaten und Angriffen Militär und Zivilbevölkerung zu terrorisieren. Kolumbien ist aber auch eines der Länder mit der höchsten Biodiversität der Erde und birgt eines der reichsten Smaragd-Vorkommen weltweit.

Trailer und weitere Hintergrundinfos in meinem ersten Posting. Zwei Sendetermine des in der Reihe WunderWelten ausgestrahlten Filmes auf arte:
Dienstag, 1. April 2008: 18.05 – 19:00 Uhr
Dienstag, 8. April 2008: 14:00 – 14:55 Uhr

Und – wie immer bei arte – 7 Tage lang online auf plus7.arte.tv zu sehen.

Ein deutschsprachiges Blog aus Kolumbien berichtet übrigens kontinuierlich von dort: das Kolumbien-Blog. Wer in dem Gruppenblog schreibt, wird auf dieser Autorenseite aufgeführt. Vielleicht fühlt sich ja der eine oder die andere durch den Dokumentarfilm animiert sich näher mit den politischen und sozialen Bedingungen des südamerikanischen Landes zu beschäftigen.

Politik, Spanisch, TV, Übersetzen

Raymond Radiguet: Den Teufel im Leib

Raymond Radiguet als 17-Jähriger
Radiguet als 17-Jähriger, Quelle: Wikipedia

Raymond Radiguet hat als Heranwachsender 1920 einen Roman geschrieben, den mein Kollege Hinrich Schmidt-Henkel neu übersetzt hat, um die Verständlichkeit der Sprache an unsere Zeit anzupassen. Heute hat Christoph Vormweg in Dennis Schecks Sendung «Buchmarkt» im Deutschlandfunk Buch, Hörbuch (mit Hörprobe) und Übersetzung vorgestellt:

Raymond Radiguets 1923 veröffentlichter Skandalroman „Den Teufel im Leib“ wurde nicht nur oft verfilmt, sondern inzwischen auch schon zum vierten Mal ins Deutsche übersetzt. Das Liebesdrama, schreibt Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel im Nachwort – verdiene es, „in jeder Zeit neu gelesen, also auch neu übersetzt zu werden“.
[…]
Zu den Einblicken in die noch unbeholfene männliche Suche nach dem Liebesstandort kommt in Raymond Radiguets Roman „Den Teufel im Leib“ die unverblümte, zuweilen zynisch-brutale Direktheit des jugendlichen Erzählers. Sie öffnet Einblicke in seine immer widersprüchlicheren Seelenzustände und -abgründe. Die Vielzahl der so angeschlagenen emotionalen männlichen Tonlagen hat der Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel prägnant und stimmig in ein gegenwärtiges Deutsch übertragen. Ob die Lust, den anderen zu manipulieren, ob Zweifelsrausch oder Aggression, Selbstverachtung oder selbstgerechtes Fremdgehen: immer wieder kreuzt das Wort Egoismus unseren Leseweg. Und so dürfte die Erstlings-Lektüre dieses viel zu früh im Alter von nur 20 Jahren an Typhus gestorbenen Großtalents, auch heute noch dem einen oder anderen ein paar teure Wege zum Therapeuten sparen.

In diesem MP3 ist die gut gemachte Rezension ab 14:50 Min.Wer nicht die komplette Sendung zum Thema «Tabu» hören möchte, kann mit rechtem Mausklick auf den obigen Link MP3 die Datei auf seinen Rechner laden und mit der Abspielsoftware seiner Wahl an Position 14:50 der knapp 20-minütigen Sounddatei navigieren. zu hören:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/03/28/dlf_20080328_1610_6974eea9.mp3

Wer lieber den Text liest, der leider nicht komplett transkribiert wurde, lese auf den Seiten des Deutschlandfunks: «Schlingerkurs der Gefühle».

Ein paar Links:

Literatur, Radio, Übersetzen

Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse an Fritz Vogelgsang

Fritz Vogelgsang - Foto Angel Sanchez Wie ich gerade aus Leipzig erfahre, wurde der Preis der Leipziger Buchmesse 2008 in der Kategorie Übersetzung Fritz Vogelgsang für seine Übersetzung von Joanot Martorells «Roman vom Weißen Ritter Tirant lo Blanc» zuteil. Herzlichen Glückwunsch, Fritz Vogelgsang!
Infos zum Preis und zum Autor siehe meine Vorstellung vor ein paar Tagen hier im Blog.

Update 18:00 Uhr: Nun ist die Meldung zur Vergabe der Preise auf der Buchmesse auch im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels erschienen.

Literatur, Übersetzen

Übersetzerprogramm Buchmesse Leipzig und Porträts der Nominierten für den Übersetzerpreis

Am kommenden Donnerstag (13.3.08) startet die Leipziger Buchmesse. Der VdÜ, der Verband der deutschsprachigen Literaturübersetzer, dessen Mitglied ich als Übersetzer aus dem Spanischen bin und dessen Website ich betreue, organisiert dort zahlreiche Veranstaltungen. Das umfangreiche Programm für Leipzig habe ich am Wochenende auf die Homepage des VdÜ gestellt. Zahlreiche Lesungen und Infoveranstaltungen dürften nicht nur für Übersetzerinnen und Übersetzer interessant sein.

Porträt Elisabeth Edl auf der VdÜ-Homepage Heute hinzugekommen sind auf der VdÜ-Website die Porträts der Übersetzerinnen und Übersetzer, die für den «Preis der Leipziger Buchmesse 2008» in der Kategorie Übersetzung nominiert sind. Tanja Handels und Elke Link stellen in kurzen Texten mit Kostproben zum übersetzerischen Schaffen der KollegInnen die Kandidaten für den Übersetzerpreis der Buchmesse vor. Im Einzelnen sind dies:

Fritz Vogelgsang - Foto Angel Sanchez Ich finde es gut, dass den Übersetzern, die oft hinter den Werken, die sie übersetzen, zurücktreten müssen, in den Vorstellungen auch „ein Gesicht“ gegeben wird. Besonders gelungen finde ich das Foto, das Angel Sanchez von Fritz Vogelgsang mit dem von ihm übersetzten Werk «Joanot Martorell: Der Roman vom Weißen Ritter Tirant lo Blanc» (s. Foto links) geschossen hat.

Update: 13.03.08, 16:35 Uhr: Der Preis der Leipziger Buchmesse 2008 in der Kategorie Übersetzung wurde Fritz Vogelgsang für seine Übersetzung von Joanot Martorells „Roman vom Weißen Ritter Tirant lo Blanc“ zuteil. Herzlichen Glückwunsch, Fritz Vogelgsang.

Literatur, Übersetzen

Kolumbien: Die Jagd nach dem Smaragd

Esmeralderos - kleine grüne Edelsteine aus schwarzer Erde gewaschen

Ich habe neulich für arte den Dokumentarfilm «Esmeralderos» übersetzt, der am 1. April unter dem Titel «Kolumbien: Die Jagd nach dem Smaragd» ausgestrahlt werden wird. arte zeigt den Film von Mónica Moya González in einer Sendereihe, die WunderWelten heißt und genau das macht: uns die Wunder dieser Welt zeigen. Ein kleines Wunder ist zum Beispiel die Smaragdgewinnung unter schwierigsten Umständen in einem Land, das seit über 40 Jahren von bewaffneten Kämpfen gezeichnet ist.

Auch Kinder graben mit nach dem grünen Gold Dabei gehören weder die Menschen, die vor Ort teilweise unter Einsatz ihres Lebens nach den begehrten grünen Edelsteinen suchen, noch die kleinen Händler, die zwischen Minen und Edelsteinhandel vermitteln, zu den Gewinnern des Smaragdgeschäftes. Noch nicht einmal das Land selbst profitiert von der Tatsache, dass weit mehr als die Hälfte des weltweiten Vorkommens aus Kolumbien stammt, wie der Film zeigt.

Hier der Trailer der sehenswerten Dokumentation:


Direktlink YouTube

Ich werde vor Ausstrahlung am 1.4.08, 18:05 – 19:00 Uhr (und der Wiederholung am 08.4.08, 14 Uhr) nochmals hier im Blog auf den Film hinweisen. Wie immer können die arte-Beiträge dann auch noch eine Woche lang online angeschaut werden.

Wer sich für lateinamerikanische Sendungen und Filme im deutschsprachigen TV und Hörfunk interessiert, wird stets bestens bei der Informationsstelle Lateinamerika e.V. auf die passende Medienberichterstattung hingewiesen. Tagesaktuelle Informationen aus Kolumbien auf deutsch bietet das Kolumbienblog.

Spanisch, TV, Übersetzen
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