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Mord in der Militärdiktatur & NSA-Abhörskandal – fortgesetzte Tatenlosigkeit deutscher Politik

dasmaedchen
Das Mädchen – Was geschah mit Elisabeth K.? | Video verfügbar bis 12.06.2014

Update 2.9.2014: Durch die gestrige Wiederholung auf NDR ist der Film nun wieder eine Woche lang – bis zum 8.9.2014 – in der Mediathek des NDR zu sehen.

Argentinien, 1977. Das Land wird von einer Militärdiktatur unterdrückt. Regimekritiker werden zu Tausenden verschleppt, gefoltert, getötet. Auch die in der Hauptstadt Buenos Aires lebende deutsche Studentin Elisabeth Käsemann verschwindet im März unter mysteriösen Umständen.

«Dies ist die Geschichte einer verpassten Chance, ein Menschenleben zu retten.» Das ist der erste Satz der Dokumentation «Das Mädchen» von Eric Friedler. Und der sitzt. Ab diesem Moment kommt man 75 Minuten lang aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man denkt ständig, wie war es möglich, dass nichts, aber auch absolut gar nichts unternommen wurde, das Leben dieser engagierten jungen Frau zu retten, die in der Militärdiktatur Menschen zur Flucht geholfen und die dann selbst von den Verbrechern der argentinischen Militätdiktatur umgebracht wurde? Eine Besprechung der Doku gibt es bei der SZ.

Auch wenn der Vergleich hinkt, da alle Vergleiche hinken, ich musste beim Betrachten der Doku immer daran denken, dass ich genau so fassungslos der aktuellen Haltung der Bundesregierung in Sachen NSA-Abhörskandal gegenüberstehe. Wie ist es möglich, dass die Bundesregierung sich erdreistet, nicht, aber auch gar nichts zur Wahrung der in der Verfassung garantierten Privatspähre zu unternehmen, und einen Generalstaatsanswalt Range vorschickt, der allen Ernstes behauptet, es läge kein Anlass zu Ermittlungen in der Angelegenheit der illegalen Ausspähung aller Bundesbürger durch die NSA und andere Geheimdienste vor (siehe dazu den SZ-Artikel «An der Aufklärung vorbeigemogelt»). Vielleicht wird es in 37 Jahren auch eine Doku dazu geben. Da Merkel die Hauptschuldige dieser unsäglichen Ignoranz der Bundesregierung ist, kann es beim Titel «Das Mädchen» bleiben.

Politik, TV, Video

Glenn Greenwald im Interview bei Jung & Naiv

Fast ein Jahr ist es nun her, dass Edward Snowden uns allen am 9. Juni 2013 die Augen geöffnet hat, wie weit die Geheimdienste der USA, Großbritanniens und mit Sicherheit auch Deutschlands und etlicher weiterer Länder gegen Gesetze verstoßen und einen Überwachunsgsstaat zu installieren versuchen, wie ihn sich Orwell nicht in seinen schlimmsten Projektionen ausdenken konnte. Der Mann, dem Snowden seine Daten anvertraut hat, ist der Journalist Glenn Greenwald. Im Interview bei Jung & Naiv spricht er gute 45 Minuten darüber, wie sehr wir alle Gefahr laufen der Macht der Überwachung nichts mehr entgegen setzen zu können.

Deutsche Untertitel können (unten rechts in der Menüleiste des Videos) zugeschaltet werden. Bei Netzpolitik gibt es auch die englische Transkription des Interviews.

Politik, Video

Infoveranstaltung zu Fracking in Bergedorf

http://youtu.be/_hO7Rus1WWU

[Update 21.5.2014:]

Wer den Vortrag verpasst hat, kann hier den Audiomitschnitt nachhören. Anne Alter hat den Vortrag auch zusammengefasst:

Der Vortrag machte deutlich, dass man Fracking nur zusammen mit dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP betrachtet werden kann. Dieses würde dazu führen, dass Fracking auch rechtlich durchsetzbar wäre, wenn Landes-, Bundes- oder EU-Gesetze dieses Verfahren verbieten. Das Handelsabkommen TTIP, intransparent verhandelt und einer umfassenden Geheimhaltung unterliegend, hätte nämlich völkerrechtlichen Rang und steht damit über einer demokratisch legitimierten Gesetzbarkeit. Betrachtet man die möglichen (und bereits durch zahlreiche Fälle belegten) negativen Folgen des Fracking, ergibt sich auch für Bergedorf, wo Exxon Mobile Probebohrungen durchführt, ein sehr bedrohliches Szenario.

Weiter bei Anne Alter: «Fracking in Hamburg – Die PIRATEN Bergedorf informieren».

[Ende Update 21.5.2014]

Wer morgen Abend Zeit hat, sollte sich diese Info-Veranstaltung in Bergedorf nicht entgehen lassen. Über das Thema Fracking herrscht hierzulande noch viel zu viel Unkenntnis. Von offizieller Seite wird zwar gern behauptet, dass es Fracking in Deutschland nicht geben wird, aber ob es wirklich verhindert werden kann, ist noch längst nicht sicher. Durch das geplante Freihandelsabkommen (TTiP) und der dort beabsichtigten Verankerung von Konzern-Klage-Rechten, haben Energiekonzerne durch die Hintertür die Möglichkeit, ihre Fracking-Projekte in Europa durchsetzen.

Hamburg, Politik, Video

Krautreporter: Journalismus, nur den Lesern verantwortlich

Krautreporter from Krautreporter on Vimeo.

Krautreporter – unabhängiger Journalismus – nur von den Leserinnen und Lesern finanziert. Gute Sache. Hab ich sofort unterstützt.

Krautreporter - unabhängiger Journalismus - nur von Lesern finanziert 1.200 weitere haben das in den ersten Stunden auch schon getan. Bis zum 13. Juni 2014 müssen (und sollten, wie ich finde) es 15.000 werden, damit das Projekt mit den Krautreportern funktioniert. Und da sind wirklich gute Journalisten dabei. Denkt mal drüber nach, ob euch unabhängiger Journalismus nicht 5 € im Monat wert ist. Jedenfalls ein spannendes Experiment, das bei positivem Ausgang die journalistische Landschaft in Deutschland ein Stück weit verändern könnte.

Hier noch ein kurzer Beitrag des NDR mit einem Interview mit einem der Initiatoren, Stefan Niggemeier:

NDR: „Krautreporter“, ein Magazin, das nicht nur auf Klickzahlen zielt und die Qualität nach ganz vorne stellt – finanziert von den Lesern. Kann das funktionieren?

Niggemeier: Wir glauben schon. Es ist ein Versuch, den es so in dieser Größe in Deutschland noch nicht gegeben hat. Wir versuchen ein leserfinanziertes Online-Magazin aufzubauen und verzichten ganz auf Werbung. Wir brauchen dafür aber insgesamt 15.000 Menschen, die jeweils 60 Euro für unser Angebot bezahlen. Das reicht dann für ein Jahr. Ich hoffe, dass es funktioniert – aber ehrlich gesagt: Das weiß natürlich niemand.

Und hier geht’s zur Unterstützung: krautreporter.de.

Literatur, Video

Mann gegen Maschine – Ulf Hoffmanns Tischtennis Roboter

Tischtennisroboter Update: Das Video ist leider ein Fake (s. unten).

Mich fasziniert an der Robotik ja, wie nah die Roboter schon an menschliche Fähigkeiten kommen. Auch wenn der einarmige Kollege in diesem Video noch etwas passiv daher kommt, er ist ja noch in einer relativ frühen Entwicklungsphase und an seinen Angriffsmöglichkeiten wird sicher schon gearbeitet. Ulf Hoffmann berichtet in seinem Blog «Ich baue einen Tischtennis Roboter» über den Hintergrund und die kommenden Schritte seiner Entwicklung.

[via G+ Markus Jakobs]

Update 15:40 Uhr: Ok, das ist ein virales Video, wie ich gerade auf Twitter erfahren habe (danke an Sebastian Greiner). Siehe dazu auch Meldung bei heise. Schade, und ich war schon voller Bewunderung für diese tolle Entwicklung. ;(

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JohnnyExpress – Launiges Science-Fiction-Zustelldrama

JohnnyExpress from AlfredImageworks on Vimeo.

Hatte mich ja neulich geärgert, dass die DHL-Paketzustellung an die unweit meiner Wohnung gelegene Packstation daran gescheitert war, dass ich ohne Kundenkarte nicht an ein für mich bereit liegendes Paket ran kam (was ich erst an der Packtation bemerkte) und dass die Zustellung einer neuen Kundenkarte 4 Wochen dauerte. Da die Lagerfrist des Paketes aber nur einmalig eine Woche verlängert werden konnte, ging die Sendung an den Absender zurück. Verglichen mit obigem Science-Fiction-Zustelldrama, hab ich’s da aber noch ganz gut erwischt. Ein wunderschöner Animationsfilm, mit herrlichen Details. Fünfeinhalb Minuten Spaß.

JohnnyExpress

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Smartphones und Tablets bedeuten für Blinde enormen Gewinn an Lebensqualität

Gerührt ist das falsche Wort. Begeistert trifft es besser, wenn ich bedenke, wie sehr mobile Endgeräte blinden Menschen heute helfen, das zu tun, was für uns Sehende ganz einfach und mühelos von statten geht: Lesen und Schreiben auf Touchscreens.

Zu diesem Thema hat DLF heute ein sehr aufschlussreiches Feature von Thomas Reintjes (@ReintjesT) gesendet: «Hilfen für Blinde – Draht in eine dunkle Welt»:

Buchstabe C in Braille

Blinde wieder sehen lassen, das ist ein weit entferntes Ziel der Neurologen. Ihre Vision sind Chips, die Lichtpulse direkt an den Sehnerv liefern. Während sich die Entwickler dabei mit vielen Hürden auf einem langen Weg abmühen, vollzieht sich im Alltag der Sehbehinderten mit weit weniger ambitionierter Technik eine kleine Revolution. […]

Smartphones bedeuten für Blinde einen enormen Gewinn an Lebensqualität: „Für mich ist es als blinder Mensch einfach in einer großen Vielfalt Zuwachs an Informationen, Zuwachs an Mobilität, an Entscheidungsfreuden, also Möglichkeiten mich selber zu entscheiden, mir selber Informationen zu verschaffen.“

Das Manuskript des Beitrages kann auf der Website des DLF nachgelesen oder hier nachgehört (27 Min.) werden:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/05/01/dlf_20140501_1630_b64d5ef9.mp3

Foto: letter C von LEOL30 auf Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Literatur, Software, Video
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