Literatur

Literatur und Bibliotheken

10. InetBib-Tagung in Würzburg

Ab morgen bin ich für drei Tage in Würzburg auf der zum 10. Mal stattfindenden InetBib-Tagung. Nach der InetBib in Münster 2006 ist das meine zweite bibliothekarische Fachtagung zum Thema Internet. Damals hatte ich in dem kurzen Fazit meines Blogartikels «InetBib-Tagung 2006 und die Zukunft der Bibliotheken» geschrieben:

Die drei Tage dauernde Bibliothekstagung inetbib, an der in Münster vom 6.-8.09.2006 fast 300 Bibliothekare und Bibliothekarinnen aus Deutschland teilgenommen haben, hat mächtig Eindruck auf mich gemacht.

Und das Programm der diesjährigen Ausgabe, auf das sogar Golem auf seiner Startseite hinweist, klingt nicht weniger spannend. Ich werde berichten, inwieweit die Bibliothekare weiter an Ideen arbeiten, wie man über das Netz die Nutzer noch besser mit Literatur und Informationen versorgen kann.

Informationskompetenz, Internet, Literatur

Volkslesen.tv – Die Vorleser aus dem Volk


Direktlink YouTube

Christian Joswig, Müßiggänger, 22, liest im Berliner Café Uebereck
Johannes R. Becher: Ballade von der schweren Stunde

Bei volkslesen.tv lesen Menschen aus Büchern vor, die ihnen wichtig sind. Jede Woche eine andere Gruppe. Keine professionellen Vorleser, sondern einfache Literaturfreunde und -freundinnen. Wenn Cartoonisten aus Beckett oder Hebammen aus Michael Endes Momo vorlesen, ist es – ob der wenig professionellen Betonung – nicht immer angenehm zuzuhören, aber dafür authentisch. Nette Idee von Martin Scharfe, der natürlich auch was vorliest.
Das Projekt beschreibt sich mit eigenen Worten so:

VolksLesen.tv ist eine Website für Menschen, die Bücher lieben. Sie lesen vor der Kamera kurze Ausschnitte aus Büchern, die ihnen wertvoll sind. So erhält der Zuschauer einen Eindruck des Textes, des Klangs der Worte. Gleichzeitig sieht er Denjenigen, der den Text empfiehlt. Im Mittelpunkt steht nicht die perfekte Lesung, sondern der Mensch, der liest.

[via Forum Bibliothek 2.0]

Literatur, Video

Hamburger Übersetzerinnen packen aus: Im Anfang war Tohuwabohu

Tamar Yellin: Das Vermächtnis des Shalom Shepher «Hamburger Übersetzer packen aus» ist der Titel einer Veranstaltungsreihe in der Hamburger Übersetzerinnen und Übersetzer ihre Arbeiten vorstellen und Einblick geben in die schöpferische Arbeit des Übertragens eines Werkes von einer Sprache in die andere. Morgen geben diesen Einblick Isabel Bogdan (aka Isabo), die ihre Übersetzung von Tamar Yellin «Das Vermächtnis des Shalom Shepher»Das Buch hab ich sogar. Ich hatte es mir gleich gekauft, als es Anfang des Jahres herauskam. Vielleicht schaffe ich es ja nach der Lesung den von Isa übersetzten Roman endlich auch einmal zu lesen. vorstellt, für die sie mit dem Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzungen ausgezeichnet wurde und Miriam Mandelkow, die uns an ihrer Übersetzungsarbeit von Naomi Alderman «Ungehorsam» teilhaben lässt.

Die Veranstaltung findet statt in der Buchhandlung Christiansen in der Bahrenfelder Str. 79, im schönen Ottensen, wo es mir neben Wandsbek ja auch ganz gut gefällt. Ich werde auch versuchen dort zu sein. Hoffentlich schaffe ich es. Beginn 20 Uhr, Eintritt 5 €.

Im Anfang war Tohuwabohu
Junge jüdische Autorinnen aus England
– vorgestellt von ihren Hamburger Übersetzerinnen
Mittwoch, 2. April 2008, 20 Uhr

Naomi Alderman: Ungehorsam

Eine alte Handschrift der fünf Bücher Mose lagert irgendwo in Jerusalem. Als die englische Bibelwissenschaftlerin Shulamit Shepher Zugang zu diesem Kodex sucht, sieht sie sich ihrer eigenen Familiengeschichte gegenüber. – Im Nordwesten Londons stirbt ein orthodoxer Rabbiner. Als seine abtrünnige Tochter aus New York heimkehrt, sieht sie sich ihrer Jugendliebe Esti gegenüber. Und einer Gemeinde, die genau weiß, was richtig und falsch ist. Tamar Yellin (Das Vermächtnis des Shalom Shepher, Goldmann Verlag 2008) und Naomi Alderman (Ungehorsam, Berlin Verlag 2007) allerdings wissen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Weitere Informationen zu den Werken und den Übersetzerinnen auf der Website von literaturuebersetzer.de.

Hamburg, Literatur, Übersetzen

Raymond Radiguet: Den Teufel im Leib

Raymond Radiguet als 17-Jähriger
Radiguet als 17-Jähriger, Quelle: Wikipedia

Raymond Radiguet hat als Heranwachsender 1920 einen Roman geschrieben, den mein Kollege Hinrich Schmidt-Henkel neu übersetzt hat, um die Verständlichkeit der Sprache an unsere Zeit anzupassen. Heute hat Christoph Vormweg in Dennis Schecks Sendung «Buchmarkt» im Deutschlandfunk Buch, Hörbuch (mit Hörprobe) und Übersetzung vorgestellt:

Raymond Radiguets 1923 veröffentlichter Skandalroman „Den Teufel im Leib“ wurde nicht nur oft verfilmt, sondern inzwischen auch schon zum vierten Mal ins Deutsche übersetzt. Das Liebesdrama, schreibt Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel im Nachwort – verdiene es, „in jeder Zeit neu gelesen, also auch neu übersetzt zu werden“.
[…]
Zu den Einblicken in die noch unbeholfene männliche Suche nach dem Liebesstandort kommt in Raymond Radiguets Roman „Den Teufel im Leib“ die unverblümte, zuweilen zynisch-brutale Direktheit des jugendlichen Erzählers. Sie öffnet Einblicke in seine immer widersprüchlicheren Seelenzustände und -abgründe. Die Vielzahl der so angeschlagenen emotionalen männlichen Tonlagen hat der Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel prägnant und stimmig in ein gegenwärtiges Deutsch übertragen. Ob die Lust, den anderen zu manipulieren, ob Zweifelsrausch oder Aggression, Selbstverachtung oder selbstgerechtes Fremdgehen: immer wieder kreuzt das Wort Egoismus unseren Leseweg. Und so dürfte die Erstlings-Lektüre dieses viel zu früh im Alter von nur 20 Jahren an Typhus gestorbenen Großtalents, auch heute noch dem einen oder anderen ein paar teure Wege zum Therapeuten sparen.

In diesem MP3 ist die gut gemachte Rezension ab 14:50 Min.Wer nicht die komplette Sendung zum Thema «Tabu» hören möchte, kann mit rechtem Mausklick auf den obigen Link MP3 die Datei auf seinen Rechner laden und mit der Abspielsoftware seiner Wahl an Position 14:50 der knapp 20-minütigen Sounddatei navigieren. zu hören:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2008/03/28/dlf_20080328_1610_6974eea9.mp3

Wer lieber den Text liest, der leider nicht komplett transkribiert wurde, lese auf den Seiten des Deutschlandfunks: «Schlingerkurs der Gefühle».

Ein paar Links:

Literatur, Radio, Übersetzen

Bibliothek 2.0 auch in Österreich ein Thema

Österreichische Nationalbibliothek Die Wiener Zeitung interviewt die Leiterin des Bereichs „Digitale Bibliothek“ der Österreichischen Nationalbibliothek, Bettina Kann. Es geht um Digitalisierung von Literatur Bettina Kann weist zum Beispiel auf das Problem hin, dass die österreichischen Bibliotheken bei Digitalisierungsprojekten nicht wie die deutschen auf Finanzierungen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft zurückgreifen können und um Fragen der Bibliothek 2.0, also wie die Bibliotheken gemeinsam mit ihren Nutzern die Zukunft des Informationszugangs für alle organisieren können:

WZ: In Bibliotheken muss man leise sein, trotzdem waren sie immer auch Orte der Begegnung: Studenten gehen gemeinsam dort hin, man kann Leute treffen und sich mit ihnen austauschen. Online wird diese Möglichkeit allerdings kaum nachgebildet. Denken Sie daran, das zu ändern?

Kann: Die Web 2.0-Technologie würde Bibliotheken ganz neue Möglichkeiten eröffnen – Stichwort „Library 2.0“. Benutzer könnten sich miteinander vernetzen, kollaborativ digitale Objekte verschlagworten oder Bücher unter verschiedenen Aspekten bewerten. Da gäbe es sicher viele Möglichkeiten, Benutzer stärker an die Bibliothek zu binden. Viele Bibliotheken denken auch schon daran, solche Interfaces anzubieten. Das ist auch eines unserer Ziele.

Weiter im Interview der Wiener Zeitung: «Die vielen Seiten der digitalen Bibliothek».

Internet, Literatur

Bibliotheksservice erschließt das Deep Web

Anne Christensen in der Stabi - Foto: M. Hernandez Im Hamburger Abendblatt stellt meine Stabi-Kollegin Anne Christensen heute den Dienst «Fragen Sie Hamburger Bibliotheken» vor und berichtet von verborgenen Schätzen im Deep Web, die nicht so ohne Weiteres im Netz geborgen werden können, die aber über diesen Service der Hamburger Bibliotheken kostenlos verfügbar gemacht werden:

„Google und Co. sind nur die Spitze des Eisberges“, so die 33-Jährige aus der IT-Abteilung der Stabi. Ungefähr 550-mal größer sei dagegen das Deep Web. Der auch als „verstecktes Web“ bezeichnete Teil des World Wide Webs, der bei einer Recherche über normale Suchmaschinen nicht auffindbar ist.Der besseren Lesbarkeit halber habe ich den grammatikalischen Fehler in diesem Satz korrigiert. Da ging ein bisschen was durcheinander zwischen «das Deep Web» und «dem Teil»… 😉

Fragen Sie Hamburger BibliothekenScan des Artikels mit dem wunderschönen Foto von Anne, aufgenommen von M. Hernandez, in groß.
Der Artikel in der Online-Version des Hamburger Abendblattes: Deep Web – Konkurrent für Google.
Und – falls ihr den Service mal testen wollt – hier geht’s lang: Fragen Sie Hamburger Bibliotheken. Beachtet dabei auch die Tipps und Tricks für bessere Ergebnisse.

Hamburg, Informationskompetenz, Literatur

Marion Bataille: ABC in 3D

Marion Bataille hat ein wunderbares Buch gestaltet und zeigt das ABC in 3D. Kommt erst im Sept./Oktober raus, dieses Video zeigt, was uns hier erwartet:


Direktlink YouTube

Die Musik des Demo-Videos heißt «Roll On, Mississippi, Roll On» und stammt von The Boswell Sisters.

Angaben zum Buch: Gebundene Ausgabe (38 Seiten), Verlag: Bloomsbury Publishing, ISBN: 978-0747595793, Preis: EUR 13,99.
Hab ich mir gleich vorbestellt.

[via La Huella Digital]

Literatur, Video

Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse an Fritz Vogelgsang

Fritz Vogelgsang - Foto Angel Sanchez Wie ich gerade aus Leipzig erfahre, wurde der Preis der Leipziger Buchmesse 2008 in der Kategorie Übersetzung Fritz Vogelgsang für seine Übersetzung von Joanot Martorells «Roman vom Weißen Ritter Tirant lo Blanc» zuteil. Herzlichen Glückwunsch, Fritz Vogelgsang!
Infos zum Preis und zum Autor siehe meine Vorstellung vor ein paar Tagen hier im Blog.

Update 18:00 Uhr: Nun ist die Meldung zur Vergabe der Preise auf der Buchmesse auch im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels erschienen.

Literatur, Übersetzen
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