Literatur

Literatur und Bibliotheken

NDR-Feature ‚Die Downloadwisser‘

Ein Radiotipp mit Hinweis auf ein hochspannendes Thema, das mich seit über zehn Jahren auch beruflich beschäftigt. Bin gespannt, was NDR-Info daraus macht:

Die Downloadwisser – Ein Feature über neue Wege der Wissensaneignung von Ulrich Land

Wikipedia, Google, Yahoo – die Online-Recherche ersetzt zunehmend den Griff ins Bücherregal. Studenten gehen nicht mehr mit Lehrbüchern und Fachzeitschriften ins Seminar, sondern mit dem Laptop. Bei den Universitäts-Bibliotheken hat die Zahl der Zugriffe auf elektronische Datenbanken in den letzten Jahren rasant zugenommen. Grundsätzlich gibt, wer etwas wissen will, als erstes die Stichworte bei einer Suchmaschine oder einem Online-Lexikon ein. Müsste unter dieser Voraussetzung die Kunst der Online-Recherche nicht erstmal gelehrt werden?

Zu hören am Sonntag-Morgen, 21.12.2008, ab 11:05 Uhr. Und danach sicher auch als Podcast. Wer die Sendung live hören möchte: NDR-Info-Livestream. Danke, Wiebke, für den Tipp mit dem Feature.

Update 11:45 Uhr: Während ich die Sendung höre, bemerke ich, dass einige dort genannte Zahlen schon etwas veraltet sind. Kurz recherchiert, habe ich herausgefunden, dass die Sendung schon vom Juni 2008 stammt und vom WDR produziert wurde. Das komplette Sendungsmanuskript (PDF, 59 Seiten) gibt es online.

Informationskompetenz, Literatur, Radio

Beste Wissenschaftliche Blogartikel 2008 gesucht

Auslese 2008 Marc Scheloske und Lars Fischer haben eine prima Idee gehabt und diese auch umgesetzt. Zum Jahresausklang 2008 möchten sie…

…die Höhepunkte der deutschsprachigen Wissenschaftsblogosphäre sammeln und die 20 besten Einträge hier im Wissenschafts-Café zusammenstellen.

Eure Vorschläge, welche wissenschaftlichen Blogartikel im Jahr 2008 besonders lesenswert waren, sind ausdrücklich erwünscht. Weitere Infos im Wissenschafts-Café, wo man sich gleichzeitig auch umschauen kann, welche wissenschaftlichen Blogs es denn so gibt im deutschsprachigen Raum: «Auslese 2008 | Suche nach den besten wissenschaftlichen Blogartikeln des Jahres». Klasse Aktion!

Literatur

Literatur aus alter Zeit

Früher wäre alles besser gewesen. Mit fast absoluter Sicherheit ist das gelogen oder mindestens nicht wahr. Die Zeiten, die Wertschätzungen und damit auch die Ziele der Menschen ändern sich und das ist auch gut so. Was aber nicht bedeutet, dass man sich nicht ab und zu etwas in die eben nicht gute, alte Zeit zurück besinnen darf oder sich Zeugnisse beschafft, die davon berichten.

Faksimile: Brief Friedrich von Schiller

Eines jener Dokumente, in denen ich sehr gerne blättere, ist das Buch Schöne Briefe von Friedrich Schiller, herausgegeben von Norbert Oellers, erschienen im Jahre 2004 im DuMont Verlag zu Köln. Darin finden sich wirklich schöne Briefe, in altem Deutsch verfasst, sie erinnern an die damalige Zeit der Blaublüter und der Zweiklassen-Gesellschaft. Was mich fasziniert ist die Gabe, wie Schiller mit den Worten umgeht. Fantastisch!

Endlich bin ich von der hefftigen Bestürzung über den traurigen Abschied meines theuersten Freunds wieder zu mir selbst gekommen, und wage es mein gepresstes Herz durch Worte zu erleichtern. Gegen wen sollte ich dies nun sonst thun als gegen den Vater eines unschätzbaren Sohnes, als gegen Sie, der Sie mich am besten verstehen. Ich will Sie nicht mit kahlen fröstigen Tröstungen betrüben, die nur allzusehr ein kaltes, gefülloses Herz verrathen, nein, ich will mit Ihnen über den verlorenen Edeln weinen, den sein Verlust ist unersetzlich, und für Trostgründe zu gross.

Das Buch ist nicht gerade billig, fast hundert Euro kostet es. Aber es ist sehr schön verarbeitet und wenn man Schiller mag, ist es das Geld wert. Ich habe den Kauf auf jeden Fall bisher nicht bereut.

Im Buch sind sämtlichen Briefe abgebildet und natürlich auch in moderner Schrift abgedruckt. In ihnen zu lesen versetzt in eine andere Zeit, in der die Menschen aber offensichtlich denselben Herausforderungen gegenüberstanden. Vielleicht etwas in einer andern Form, aber die Leiden, die Pein und die Nöte entstammen wohl aus derselben Quelle. Es war also nicht besser und keinesfalls schöner. Aber es ist sehr spannend, in alten literarischen Werken zu stöbern. Damit sie nicht vergessen wird, die Zeit, die nicht besser war.


Anmerkung Markus: Dies ist mein Blogwichtelgeschenk (s. Info) vom unbekannten Blogwichtel. Zum dritten Mal ein Text aus fremder Hand auf Text & Blog. Zum dritten Mal bin ich begeistert und bedanke mich recht herzlich beim unbekannten Blogwichtel.

Literatur

zehnSeiten.de: Autoren lesen aus ihren Werken

Rafik Schami liest 10 Seiten aus dem 'Geheimnis des Kalligraphen'

Tolle Idee: Zwar ist nicht jeder Autor automatisch auch ein guter Vorleser, aber die Idee, SchriftstellerInnen aus ihren Werken vorlesen zu lassen, ist auf zehnseiten.de gut umgesetzt. So kann mensch sich (zuhörenswert!) 10 Seiten etwa aus Rafik Schamis ‚Das Geheimnis des Kalligraphen‘ anhören, vom Autor selbst vorgetragen. In der Pressemeldung zum Start des Dienstes heißt es:

zehnSeiten.de versteht sich als ortsungebundene visuelle wie akustische Lesebühne, auf der in puristischer schwarz-weiß Ästhetik Autoren jeweils zehn Seiten ihrer Wahl aus einem ihrer Bücher vorlesen. Alle Beiträge sind ungeschnitten und vor einheitlicher Kulisse aufgenommen, um den Fokus klar auf den Text zu richten.

zehnseiten.de - Autoren lesen aus ihren Werken Gelungene mediale Form Literatur den BesucherInnen der Website näher zu bringen. Und der ebenso in der PM auftauchende Satz von Xaver Bayer «Jeder, der die Homepage besucht, wird sofort auf Seite 11 weiterlesen wollen», ist – wie es Werbung gerne tut – sicherlich übertrieben, trifft aber den Kern: gut dargebotene Inhalte wecken den Wunsch, diese weiter zu verfolgen. Das Portal bietet auch virtuelle Lesungen mit Autoren wie Thomas Meinecke, Norbert Gstrein, Georg M. Oswald, Julia Zange oder Xaver Bayer.

Etwas weniger Flash und einzel verlinkbare Werkvorstellungen wären wünschenswert gewesen, aber insgesamt ein tolles Literatur-Angebot, das mit den Werken auch ihre Schöpfer präsentiert.

[via Liisas Litblog]

Literatur, Video

Bücherflohmarkt in der Stabi

Bücherflohmarkt in der Stabi

Heute ist Bücherflohmarkt in der Stabi Hamburg. Die ersten Stöbernden sind schon da. Das Stabi-Blog lädt mit diesen Worten dazu ein:

Auch in diesem Dezember ist wieder Bücherflohmarkt im schönen Lichthof der Stabi. Am 3.12.08 in der Zeit von 9-19 Uhr können Sie in unseren Dubletten suchen, stöbern, schmökern und Wichtiges oder Schönes für’s eigene Regal oder die Weihnachtsgeschenke für die Lieben finden. Diesmal haben wir Sachbücher aller Bereiche (mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften), Nachschlagewerke, Belletristik, Kunst und Reisebücher für Sie, die wir zu Preisen zwischen einem und zehn Euro anbieten, so dass der Geldbeutel geschont wird. Zusätzlich werden wir eine Kinderecke mit unserem Angebot an Kinderbüchern einrichten, damit auch Ihre Kleinen etwas zu lesen finden.

Weiterlesen im Stabi-Blog: «Flohmarkt im LICHTHOF (3. Dezember)»

Foto, Hamburg, Literatur

Kronprinsessan – prämierter TV-Film auf arte

Kronprinsessan (Schweden, 2006) - Poster Update I, 18:25 Uhr:
Habe mich – wie ich gerade auf Twitter erfahren habe (siehe Screenshot) – im Tag geirrt. Mein Tipp kommt leider einen Tag zu spät. Der Film wurde schon gestern ausgestrahlt. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung auf die arte-Mediathek.

Update II: 18:28 Uhr:
Puh, Glück gehabt: Der Film steht noch eine Woche in der arte-Mediathek bereit. *aufatem*

TV-Tipp für heute gestern 😉 Abend: arte zeigt die Emmy-prämierte Literaturverfilmung «Die Kronprinzessin» (Kronprinsessan, Schweden 2006) von Kathrine Windfeld. Die beiden Teile werden von 21 – 0:05 Uhr hintereinander ausgestrahlt. Der Film basiert auf dem auch in Deutschland in der Übersetzung von Friederike Buchinger erschienenen Bestseller «Die Kronprinzessin», im Original geschrieben von Hanne-Vibeke Holst, einer der erfolgreichsten Autorinnen Dänemarks.

Die taz schreibt heute schrieb gestern zum Film:

Dass man beim Zweiteiler (Regie: Kathrine Windfeld), der heute auf Arte in einem Rutsch gesendet wird, mitfiebert, liegt dabei weniger an der präzisen Darstellung, wie das Regierungsräderwerk die Neue verschlingt, sondern vor allem an der Vielschichtigkeit der Heldin: Wie ihr bei der Lust aufs Politikmachen auf einmal vordem heilige Grundsätze verlustig gehen und sie artengengeschützten Kavier verspeist. Wie sie sich nach der Arbeit den einen oder anderen Longdrink zu viel gönnt, weil der bei den Kindern gebliebene Mann ja doch nichts von ihrer großen neuen Regierungswelt begreift – das alles wird so sympathisierend wie genau erzählt. So also lebt der Mensch im Entmenschlichungsapparat namens Politik.

Weiterlesen: «Politdrama auf Arte – Schmutziges Geschäft».

Sehenswert ist auch der Trailer zur Fortsetzung von Kronprinsessan, «Kungamordet» (2008), wieder mit Alexandra Rapaport in der Hauptrolle:


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Literatur, TV, Video
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