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Drehbeginn des neuen Almodóvars: Thriller ‚La piel que habito‘

Pedro Almodóvar und Antonio Banderas, Foto: El Deseo
Foto: El Deseo

Heute haben in Santiago de Compostela die Dreharbeiten zu Almodóvars 18. Film begonnen. Der Regisseur, über den ich zum Abschluss des Spanischstudiums meine Magisterarbeit geschrieben hatte, wird die nächsten 11 Wochen «La piel que habito» (Die Haut, in der ich wohne) drehen. Der Film basiert auf dem Thriller «Tarántula» des im vergangenen Jahr gestorbenen französischen Krimiautoren Thierry Jonquet (siehe auch die englische Übersetzung Mygale auf Google Books). Eine abgefahrene Geschichte, wie sie auch Almodóvar hätte erfinden können; kein Wunder, dass er sie unbedingt verfilmen wollte. Almodóvar betont, dass es sich bei seinem Drehbuch um eine freie Adaption handele. Wir dürfen also gespannt sein, was er daraus macht. Die Story ist etwa jene, ich zitiere aus der Amazon-Beschreibung:

Da ist der Schönheitschirurg Richard Lafargue, der seine Partnerin Éve in einer Villa gefangen hält und sie zur Prostitution zwingt, um sie beim Sex mit den Freiern beobachten zu können. Da ist Alex, der bei einem Banküberfall zum Polizistenmörder wird. Zwar gelingt ihm die Flucht mitsamt der Beute, doch am nächsten Tag prangt sein Gesicht auf der Titelseite jeder Zeitung. Und Abiturient Vincent wird von einem mysteriösen Mann verschleppt und mehrere Jahre lang mit grausamen Psychospielen gefoltert. Erst nach und nach führt der französische Krimiautor Thierry Jonquet seine zwar stark konstruierten, aber keinesfalls unglaubwürdigen Geschichten zusammen. Mit ständigem Perspektivwechsel und schmuckloser Sprache zeichnet er in „Die Haut, in der ich wohne“ zerstörende Psychogramme.

Nach fast zwanzig Jahren (seit Átame/Fessle mich) arbeitet Almodóvar zum ersten Mal wieder mit Antonio Banderas zusammen. Der spielt natürlich den Schönheitschirurgen. Auch wieder im Team des Regisseurs: Marisa Paredes (wunderbar in Todo sobre mi madre/Alles über meine Mutter). Man darf gespannt sein. Zum weiteren Cast gehören Elena Anaya und Eduard Fernández. In Spanien soll der Film nächsten März ins Kino Kommen, bei uns ist er dann wohl ab Sommer 2011 zu sehen. Weitere Drehorte nach dem heutigen Start in Santiago werden Madrid und Toledo sein. Bloggen, wie bei seinen Filmen zuvor (siehe Drehtagebuch zu ‘Volver’ von Pedro Almodóvar), wird Almodóvar offenbar dieses Mal nicht. Das Blog ist seit 2009 verwaist. Nun denn. An laufenden Nachrichten zu den Dreharbeiten von «La piel que habito» wird es trotzdem keinen Mangel geben.

[via Extracine]

Kino, Spanisch

Eröffnungsfilm in San Sebastián: Chicogrande


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Dass ich mich auf meinen 16. Filmfestival-Aufenthalt im September in San Sebastián freue, schrieb ich ja schon neulich. Heute kam die Pressemeldung raus, dass der Eröffnungsfilm des Festivals Chicogrande des mexikanischen Regisseurs Felipe Cazals sein wird. Eine Art Mischung aus Western und Historienfilm aus der Zeit des mexikanischen Revolutionshelden Pancho Villas mit dem großartigen mexikanischen Schauspieler Damián Alcázar in der Hauptrolle.

Chicogrande, by Felipe Cazals, one of Mexican cinema’s biggest names in directors, is a historical film with touches of frontier western, adventure movie and socio-political criticism. Chicogrande kicks off with a true occurrence: Pancho Villa’s invasion of Columbus, in New Mexico, and the subsequent punishment expedition launched by US troops in an attempt to put an end to the rebel leader. Headlining the cast is Damián Alcázar, one of the most popular actors in his country also recognised internationally.

Am 17.9.2010 werde ich mit großen Augen im Eröffnungsfilm sitzen und freu mich schon drauf. Wie auf das ganze Festival, in dem es auch einen deutschen Film mit Brundo Ganz und Senta Berger in der Hauptrolle zu sehen geben wird: «Satte Farben vor Schwarz» von der jungen deutschen Regisseurin Sophie Heldman:

Satte Farben vor Schwarz / Colours in the Dark is a love story, the story of Anita and Fred who have been married for 50 years. The autumn of their lives has long begun, but they continue to live their love – self-determined and not always symbiotic. When Fred becomes terminally ill he hides his illness from his family, apart from his wife, who knows about it. Freedom or denial? A story about the last weeks in the live of a loving couple which concludes with the question about everlasting love in an extraordinary step. Directorial debut. Contender for the Kutxa-New Directors Award.

Texte zitiert aus der Pressemitteilung des Internationalen Filmfestivals San Sebastián vom 20.08.2010.

Kino, Spanisch

San Sebastián, die Sechzehnte

Das diesjährige Filmplakat von San Sebastián

Ich werde vom 16. – 26. September wieder auf dem Filmfestival in San Sebastián sein. Zum 16. Mal in Folge. Also ohne Unterbrechung seit 1995. Kann es selbst nicht fassen. Und freu mich drauf. Flug ist gebucht. Unterkunft gesichert. Akkreditierung beantragt (und somit als Stammbesucher gewährt). Wann bekomme ich wohl die Silberne Festivalnadel, oder die Concha am Bande? 😉

Horizontes Latinos heißt die Reihe zum lateinamerikanischen Kino Die mehrfach in der Woche von der Presseabteilung in meinem E-Maileingangsordner eintreffenden Nachrichten, welche Filme und Reihen gezeigt werden, erhöhen die Vorfreude extremst. Heute kam zum Beispiel die Übersicht der Filme, die in der Reihe Zabaltegi – Nuevos Directores (Neue Regisseure, hier ’ne englische Übersicht) laufen werden. Ach, ich kann es kam noch abwarten.

Neben all den Filmen freu‘ ich mich natürlich auch darauf. San Sebastián, die Sechzehnte. Unglaublich.

Kino, Spanisch

Nortec Panoptica Orchestra – Complejo de Amor


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Heute Morgen bin ich quasi mit diesem Lied geweckt worden. Ein Blick auf das auf dem Nachttisch liegende iPad zeigte mir an, dass mein lieber Freund Netzah aus México auf Facebook an meine Pinwand schrieb:

te recuerda un poco a Mexico?? alla en Hamburgo? jeje.. espero que si… saludos…

Ob mich das Lied hier in Hamburg ein bisschen an Mexiko erinnere, will Netzah wissen, den ich seit 20 Jahren, seit meinem Auslandsjahr in Mexiko kenne. Musste ich mir natürlich gleich ansehen und, um Netzahs Frage zu beantworten: selbstverständlich tut es das. Und wie es mich an Mexiko erinnert. Sofortiges Heimweh und große Lust, direkt die Koffer zu packen und nach Mexiko zu fliegen, ergreift mich. Nostalgia und so. Ihr versteht sicher, was ich meine.

Das Lied «Complejo de Amor» gefällt mir außerordentlich gut. Ein lustig gemachtes Video mit einer sehr eingängigen Musik und wirklich schönen Zeichnungen. Ritmo norteno gepaart mit modernem Pop, gesungen von der chilenischen Sängerin Javiera Mena. Was für eine Kombination! Die Truppe kommt aus Tijuana, heißt Nortec Panoptica Orchestra, alle Bandmitglieder stehen auf ihrer Facebook-Site. Ihr Gründer Roberto Mendoza twittert unter @Nortec_NPO, ein paar weitere Videos gibt’s auch auf dem YouTube-Account von NPO.

¡Gracias Netzah! Sí me recuerda mucho a México!!!

Musik, Spanisch, Video

Neues Argentinisches Kino im BR

Bombón und Coco auf der Fahrt durch Patagonien

Ich liebe das Argentinische Kino. Wer es nicht kennt, hat heute Abend im Themenabend «Neues Argentinisches Kino» im BR die Möglichkeit, es kennen zu lernen.

Beim Neuen Argentinischen Kino, also den Filmen, die mehr oder weniger in den letzten 10 Jahren aus Argentinien weltweit großen Erfolg feiern, beeindruckt mich immer wieder die große künstlerische Dichte in Zeiten der wirtschaftlichen Krise des Landes. Wenn ich auf den internationalen Filmfestivals sehe, wie viele – und vor allem wie viele gute – Filme der jeweiligen Jahrgänge aus Argentinien kommen, obwohl das Land im vergangenen Jahrzehnt eine seiner schwersten wirtschaftlichen Krisen zu durchleben hatte, bin ich jedes mal wieder überrascht, wie sie das überhaupt geschafft haben. Auch wenn es schade ist, dass der BR die Filme heute Abend nicht als Original mit Untertiteln zeigt (das argentinische Spanisch gehört für mich zu den schönsten gesprochenen Varianten des Spanischen), lohnt es sich in die Filme rein zu schauen und vielleicht im Anschluss den ein oder anderen als DVD im Original zu erwerben, um auch das wunderbare Spanisch zu genießen (auch wenn man kein Spanisch versteht, ist das ein ungeheurer Gewinn, dafür gibt’s ja einblendbare Untertitel).

Kein Mensch schaut Filme von 20:15 Uhr bis 3 Uhr nachts, selbst wenn er vom Kino so begeistert ist, wie ich. Aber es gibt ja Aufzeichnungsgeräte und die solltet Ihr für heute Abend programmieren: «Themenabend Neues argentinisches Kino» (BR, Termine & Filminfos im Überblick).

Jetzt zu den Filmen. Los geht’s mit…

Kino, Spanisch, TV

Penélope Cruz im Interview auf 60 Minutes bei CBS

Penélope Cruz im Interview auf 60 Minutes bei CBS

[Update: Das Einbetten des Videos ist auf Anfrage deaktiviert, was natürlich extrem bescheuert ist. Auf YouTube dann ab 15:00 schauen, das Interview befindet sich zwischen den beiden Werbeblöcken.]

Penélope Cruz, die kürzlich ihren Javier heiratete, hat zur Prime-Time dem Sender CBS in seiner beliebten Sendereihe 60 Minutes zu einer guten Einschaltquote verholfen. 7,6 Mio US-Amerikaner (Quelle: El País) wollten am 18. Juli sehen, was die einzige Spanierin, die je einen Oscar gewann, über ihr Leben und über ihre Arbeit erzählt.

Knapp 12 wunderbare Minuten (ab 15″00), in denen Penélopes intelligente Antworten in einem großen Kontrast zu den dämlichen und gut-väterlich vorgetragenen Fragen des CBS-Interviewers stehen. Es ist ganz und gar traumhaft Pe mit dem starken spanischen Akzent – der natürlich längst zu ihrem Markenzeichen geworden ist in USA – zuzuhören. Wie gesagt, ab 15″00 in obigem Video. Hach.

Kino, Spanisch, TV

Gordos – Die Gewichtigen


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Gestern gesehen. Sehr guter Film. Gordos – Die Gewichtigen. Umgeht geschickt die Gefahr, sich über dicke Menschen lustig zu machen. Der Film von Daniel Sánchez Arévalo (in Deutschland gut bekannt wegen seines Kinoerfolges «dunkelblaufastschwarz») ist viel eher ein gut gespielter Appell sich, bzw. die Menschen, so zu nehmen, wie sie sind.

Rochus Wolff (@rrho) hat auf critic.de eine prima Kritik zu Gordos geschrieben, deren Lektüre ich Euch empfehle:

Und auch wenn man natürlich sagen kann, dass die Schauspieler hier vollen Körpereinsatz zeigen, so wird das doch nie exploitativ, im Gegenteil. Durch die Bank (und besonders gilt das vielleicht für Leticia Herrero) schenken sie ihren Figuren jene Mischung aus Stolz und Verletzlichkeit, Unsicherheit und Übermut, die so oft unseren Umgang mit dem eigenen Körper kennzeichnet.

Während Bild und Handlung sich zum Schluss ins ganz und gar Metaphysische heben, hat der Film zu diesem Zeitpunkt ausgelotet, wie das Irdische immer wieder Stolperfallen stellt, wenn man nicht bereit ist, seine Liebe auch unabhängig von Körperfragen zu denken und zu schenken.

Kino, Spanisch

Nun erobert Lara auch Europa: #33 Spanien: Bailando en la lluvia

links: GSC mit den Startnummern 33-35 | rechts: Lara erreicht die TOP 30 der spanischen Album-Charts

Seit gestern ist Lara auch dem Publikum des GSC bekannt, denn als Startnummer 33 ging sie für Spanien mit «Bailando en la Lluvia» ins Rennen. Zur Erinnerung: GSC steht für «Gedankendeponie Song Contest» und ist ein in deutschen Blogs organisierter alternativer European Song Contest. Beim Spanischen Vorentscheid hier auf Text & Blog hat Lara mit großem Vorsprung gewonnen.

Am Ende meines Beitrages zur Präsentation von Lara im GSC habe ich das Lied mit folgenden Worten eingeleitet:

Nachdem Lena den ESC in Oslo gewonnen hat, möchte Lara natürlich hier den GSC erobern. Ihr Schicksal liegt in Eurer Hand:

Übermorgen, am 6. Juli 2010, endet die Internationale Vorstellungsphase beim GSC. Es fehlen noch Aserbaidschan, Türkei, Schweiz und Finnland (siehe Termine). Dann wird 10 Tage lang, also bis zum 16. Juli 2010, abgestimmt zwischen allen 39 Ländern. Natürlich hoffe ich auf viele Votings für Spanien. Aber vielleicht ist ja auch bei den anderen Ländern ein Titel dabei, der Eure Stimme bekommt. Auf jeden Fall kann man viele interessante Lieder aus Ländern entdecken, deren Musikgeschehen man normalerweise vielleicht nicht so verfolgt. Beeindruckend zu sehen, wie viel Mühe sich die einzelnen Blogger gegeben haben, ihr Land würdig zu vertreten.

Wie ich im Präsentationsartikel von Lara im GSC bereits geschrieben habe, verfolgt auch das Management von Lara, mit dem ich per E-Mail Kontakt aufgenommen habe, den deutschen Blog-Wettbewerb zum europäischen Liedgut mit Interesse. Derweil steigt auch der Erfolg Laras in Spanien von Woche zu Woche. Sie ist momentan sogar in die TOP 30 der spanischen Album-Charts gestiegen, wie ihr Team stolz auf der Facebook-Seite Lara Music verkündet (siehe auch obige Abbildung rechts).

Bei dieser Hitze ist es eine wahre Erfrischung Lara im Regen tanzen zu sehen und ihren großartigen Song zu hören. Neueste Gelegenheit dazu bietet wie gesagt die Präsentation auf der Bühne des GSC. Vorhang auf für Startnummer 33: #33 Spanien: Lara – Bailando en la lluvia.

Musik, Spanisch, Video
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