Musik

Barry Ryan: Zeit macht nur vor dem Teufel halt

http://youtu.be/3Rv3vtvycPk

Ein wirklich sehr sonderbares, beinahe surreales Video, aufgenommen in den Siebzigern auf einem Provinz-Bahnhof in Baden-Württemberg (im Baden-Badener Stadtteil Baden-Oos). Und was für ein Liedtext:

Zeit macht nur vor dem Teufel halt
denn er wird niemals alt
die Hölle wird nicht kalt.
Zeit macht nur vor dem Teufel halt
heute ist schon beinah‘ morgen.

Alternativ kann man sich auch die Auftritte von Barry Ryan in der Hitparade und in Ilja Richters disco 72 anschauen. Sein größter Hit war der von seinem Zwillingsbruder Paul geschriebene Song «Eloise» (1968):

1969 war er als Starschnitt in der Bravo zu haben. In der Wikipedia ist nachzulesen, dass er ein paar Jahre später aufhörte als Sänger aktiv zu sein und sich 1978 ins Privatleben zurückzog. Später machte er als Fotograf auf sich aufmerksam, seine Fotos schafften es sogar in die National Portrait Gallery in London und ins Museum of Modern Art in New York. Schade, dass seine Website barryryan.net zur Zeit offline ist. Ein paar Versionen der Website sieht man bei archive.org, mir gefällt zum Beispiel dieses Porträt-Foto. Hier kann man ein deutsch übersetztes Interview mit Barry Ryan von 1989 sehen, indem er von seinem Schritt weg vom Schlager hin zur Fotografie berichtet.

Hätte ja nicht gedacht, dass ich in meinem Blog mal die BUNTE verlinken würde, aber hier passt es sehr gut. Im Interview unter dem Titel «Was macht eigentlich Schlager-Urgestein Barry Ryan?» gesteht er: «Meine Kids hassen meine Musik».

Am 24. Oktober wird der im obigen Video auf dem Bahnhof in Baden-Oos zu sehende junge Mann 64 Jahre alt. Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt.

Musik, Video

50 Jahre Dam da da dam da dam da dam …Bonanza

Heute vor 50 Jahren, am 13. Oktober 1962, war in deutschen Wohnstuben zum ersten Mal die berühmte Titelmelodie „Dam da da dam da dam da dam … Bonanza“ zu hören. Die ARD begann mit der Ausstrahlung der Western-Serie rund um die Cartwrights, Vadder Ben und seine Söhne Hoss, Little Joe und – dessen Schauspieler als letzter des Quartettes 2010 starb – Adam (Foto von 1959) und stellte sie nach 10 Folgen wieder ein, weil angeblich zu brutal. Kann man sich heute kaum mehr vorstellen, dass das biedere Programm zu brutal gewesen sein soll. Das ZDF übernahm die Ausstrahlung 1967 und zeigte die Serie bis 1973. Insgesamt wurden 430 Folgen gedreht.

Hier als Beispiel ein ganze Folge – von Herrn Unverlierbar auf G+ aufgetrieben: Tod in Mexiko:

http://youtu.be/4nESrWqXG2s

Heute Morgen war auf DRadio Kultur ein guter Beitrag dazu zu hören, wo vor allem auch auf die Bedeutung der Musik für den Erfolg der Serie eingegangen wurde:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/10/13/drk_20121013_0639_07069675.mp3

Auf Twitter haben wir uns heute über Bonanza unterhalten. Ausgehend von meiner Vorstellung, mit wem aus der FCSP-Bezugsgruppe ich die Serie wohl heute besetzen würde:

Herr Quotenrocker, dem ich die Rolle des Adam durchaus zutraute, wollte gleich wissen, wo denn seine Evas seien. Aber da mussten wir Herrn Quote enttäuschen, denn bei Bonanza spielen die Frauen nur Nebenrollen. So auch nachzulesen im heutigen Artikel zum Bonanza-Jubiläum im Volksfreund:

Die Ponderosa, das war eine Männerwelt, in der Frauen nur eine Nebenrolle spielten. Die hilfsbedürftigen weiblichen Geschöpfe durften den Cartwright-Söhnen zwar ab und zu den Kopf verdrehen – aber spätestens zum Ende der Folge erlagen sie einer Krankheit oder zogen in unerreichbare Ferne und hinterließen nur gebrochene Herzen. Diese verheilten aber schnell, eine Wirkung über die aktuelle Folge hin aus hinterließen sie nie.

Bei Bonanza beschäftigen sich die Männer lieber mit sich selbst, wie diese Szene schön zeigt: 😉

Musik, TV

Cat Power: Sun

Cat Power: Sun Vor vier Jahren hab ich Cat Power live beim Konzert in der Laeiszhalle erlebt und war, wie geschildert, begeistert. Seit sechs Jahren hat die us-amerikanische Songwriterin, die eigentlich Charlyn Marie Marshall heißt und die dieses Jahr 40 Jahre alt wurde, kein Album mehr raus gebracht. Nun ist es soweit. Anfang September kommt Sun raus. Man kann schon reinhören und es hört sich gut an. Ehe ich mich an einer Plattenkritik versuche, verweise ich lieber an Leute, die das besser können. Zum Beispiel die Musikexperten von Hamburgs bestem Radio-Sender Byte.fm. Dort schreibt Vanessa Wohlrath:

Auf „Sun“ wagt Cat Power neue Wege. Zusammen mit Philippe Zdar, der auch schon mit Musikern wie Chromeo, Phoenix oder Kele arbeitete, probiert sie elektronische Arrangements in ihren sonst so Indierock-lastigen Songs aus. Der Titelsong „Sun“ bietet hier eine Fülle an Neuheiten für Cat-Power-Fans. Plötzlich sind da Synthesizer zu hören, poppige Rhythmen und ein R-‘n‘-B-artiges „Wooo“-Gesumme zum Schluss. Bei „3,6,9? skippt man gleich im Song zurück – was ist das? Auto-Tune? Okay! Wenn sie in „Peace & Love“ zu rappen beginnt, fühlen wir uns dann doch wie im falschen Film. Da ist sie, die neue Cat Power.

Ins ganze Album reinhören kann man per Stream:

 

Das Lied, das mir bis jetzt am besten gefällt, ist «Silent Machine» (beginnt im Album-Stream bei 30:40). Hier kann man auch einzeln in die Songs rein hören.

Musik

Tom DiCillo zeigt den wahren Morrison: «When You’re Strange»

http://youtu.be/9tzyr9RWgjk

Unbedingt anschauen, alleine schon wegen der bisher unveröffentlichten Kurzfilme von Jim Morrison, von Tom DiCillo einzigartig in die Doku eingearbeitet. Was wie ein anpreisender Werbetext zum Film klingt, ist die volle Wahrheit:

Tom DiCillos Dokumentarfilm beweist fast 40 Jahre nach dem Tod des charismatischen Rock-Poeten Jim Morrison, dass er und seine Band nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben. Mit den bisher ungezeigten Kurzfilmen, die der einstige Filmstudent Jim Morrison drehte, und noch nie gesehenem Archivmaterial, das die Doors auf und hinter der Bühne sowie in privaten Momenten zeigt, lässt der preisgekrönte Filmemacher Tom DiCillo den Mythos „Doors“ wieder aufleben. In der Originalfassung ist der Erzähler dieser einzigartigen Geschichte der Popkultur der Schauspieler Johnny Depp.

Arte-Reihe «Summer of rebels»

Kino, Musik, TV

Sigur Rós – Ég anda

Es gibt Bilder, die vergisst man nicht so schnell, wenn man sie gesehen hat. Regisseur Ramin Bahrani, von Filmkritiker Roger Ebert mit dem Titel „the director of the decade“ geadelt, hat diese Bilder für das neue Video von Sigur Rós gschahffen. Bilder voller verstörender Schönheit. Tier vs Mensch vs Technik. Aufnahmen, die gleichsam bewegen und nachdenklich stimmen. Wer dieses Video betrachtet, wird es so schnell nicht vergessen. «Ég anda», der zweite Song auf dem aktuellen Sigur Rós Album «Valtari». Seht selbst:


Sigur Rós – Ég anda von SigurRos-Official

[via Cuchara Sónica]

Musik, Video

Hurt – 10 Jahre danach

http://youtu.be/o22eIJDtKho

Everyone I know, goes away in the end…

singt Johnny Cash in Hurt, als er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Auch Du bist heute vor 10 Jahren gegangen. Glaub bloß nicht, dass Du vergessen bist, Papa.

But I remember everything…

Musik, Video
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