Heute wurden in Spanien die Nominierungen für die Goya-Verleihung am 3. Februar 2008 bekannt gegeben. Die Goyas sind die nationalen spanischen Filmpreise. Ich freue mich, dass einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr überhaupt gesehen habe, dazu gehört: «La Soledad» (dt.: Die Einsamkeit) von Jaime Rosales.
Ein schwieriger Film. Ein langsamer Film. Ein auf die Qualität der Schauspieler und Dialoge vertrauender Film, der durch seine Polivisión-Technik auf der Leinwand mit gewohnten Sichtweisen bricht (häufige Splitscreens – etwa während 30% des Films – zeigen die gleiche Szene aus zwei Blickwinkeln, oder gestatten einen gleichzeitigen Blick in zwei Zimmer einer Wohnung). Mit zu den eindrücklichsten Szenen, die ich dieses Jahr im Kino gesehen habe, gehört diese: Eine Frau hängt auf der Terrasse Wäsche auf. Sie fühlt sich unwohl, geht ins nebenan liegende Schlafzimmer und stirbt dort. Während die Kamera minutenlang auf dem leblosen Körper der Frau verharrt, tropft in der anderen Bildhälfte die eben noch von ihr aufgehängte nasse Wäsche von der Leine.
«La soledad» wird als Autorenfilm wenig Chancen haben bei der Goya-Verleihung, aber schon seine Nominierung ist eine beachtliche Auszeichnung. Nominiert ist er in drei Kategorien: bester Film, bester Regisseur (Jaime Rosales, hat 2003 den genialen «Las horas del día» gedreht) und beste Schauspielentdeckung (José Luis Torrijo).
Der Trailer vermittelt nur einen Bruchteil dessen, was einen im Kino erwartet, immerhin ist aber die sehenswerte Umsetzung der Splitscreen-Technik zu erahnen:
Direktlink Dailymotion
Hier noch ein Bericht des katalanischen Fernsehens mit Interviews mit Regisseur und Schauspielern während des diesjährigen Filmfestivals in Cannes, wo «La soledad» mit großem Erfolg gezeigt wurde. Weitere Bilder aus dem Film – auch mit einigen Splitscreen-Beispielen – zeigt diese Fotogalerie auf notodo:
Alle Nominierungen zu den Goyas in 2008 führt der heutige El País-Artikel auf: «‘El Orfanato’ y ‘Las 13 rosas’, favoritas a los Goya».
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