Social Bookmarking und RSS per Video erklärt

Wenn ich versuche Menschen von den Vorteilen des Social Bookmarkings zu überzeugen, bekomme ich oft als Antwort: «Ja, du bist so ein Freak, für dich ist das was, aber ich brauche das nicht». Das waren auch ungefähr die Antworten, die ich Mitte der 90er Jahre in Bezug aufs Internet bekommen habe. Dann ärgerte und ärgere ich mich auch heute zunächst immer. Nicht über diese Antworten, sondern darüber, dass ich es offensichtlich nicht schaffe, mein Umfeld mit leicht verständlichen Argumenten zu überzeugen.

Viele denken offensichtlich, das Abspeichern von Lesezeichen im Netz wäre zu kompliziert und verwalten die Bookmarks lieber im heimischen Browser. Oder sie befürchten, man mache sich von Dritten abhängig, oder es wäre halt nur etwas für IT-Geeks. Nichts davon ist der Fall. Es bringt – bei allen sinnvollen Bedenken, die man durchaus haben kann – im Prinzip nur Vorteile. Die, die es mal probiert haben und wirklich eine zeitlang getestet haben, bestätigen mir das auch gerne.

Doch was mache ich mit den anderen, wie kann ich jene überzeugen, die bis jetzt von Sozialer Software und der Möglichkeit Lesezeichen online zu speichern, mit anderen zu teilen und dabei neue interessante Ressourcen zu entdecken, nichts wissen wollen? Ich versuche es jetzt mal mit einem Video, das ich heute gefunden habe, und das auf Download Squad mit den Worten vorgestellt wird:
A social bookmarking explanation your mom would understand:

Direktlink zum Video: Social Bookmarking in Plain English
[Edit via Robert: Übersetzte Versionen]

Im Video wird als Service, mit dem man seine Lesezeichen online verwalten kann, del.icio.us gezeigt, wer’s – wie ich – lieber deutschsprachig mag, der kann natürlich Mister Wong nehmen. So oder so: Hauptsache mal ausprobieren. Wirklich. Ist einfach und bringt was.

Auch klasse ist das ebenso von Common Craft erstellte Video zu den Vorzügen von RSS. Da geht’s mir nämlich auch oft so, dass es heißt «Ach, RSS-Feeds, das ist nur was für Experten». Nee, isses eben nicht. RSS ist ein alltagstaugliches, überaus praktisches Werkzeug für alle, die sich im Netz bewegen. Für alle, kein Geek-Zeug. Ehrlich. Nicht mehr lange rumklicken, wo sich was geändert hat, sondern einfach informiert werden, wo’s was Neues gibt, und dann hinklicken. Ist effektiv, spart Zeit und macht zuweilen sogar Spaß. 😉

Update 10:30 Uhr: Wie Peter Turi dankenswerterweise in den Kommentaren ergänzt, gibt es auch deutsche Übersetzungen dieser Videos, und zwar «RSS in verständlichem Deutsch» und «WIKIS in verständlichem Deutsch». Sehr fein, denn das baut ja eine mögliche weitere Verständnishürde ab: die Sprachbarriere.

15 Kommentare zu „Social Bookmarking und RSS per Video erklärt“

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  3. Ich denke das dieses „Du bist so ein Freak, für dich ist das was, aber ich brauche das nicht“ und/oder „das ist nur was für Experten“ auch ganz gerne als Ausrede missbraucht wird.

    In meiner alltäglichen Erfahrung zeigt es sich immer wieder, das sich viele Menschen sehr schwer mit Neuerungen tun. Es kann noch soviele Vorteile bringen – i.d.R. wird es erst einmal abgelehnt.

    Wenn es dann mal Klick gemacht hat ist auf einmal Alles ganz easy – aber der Weg dahin ist steinig 😉

  4. Ja, Christian, da ist was dran. Das Freak-Argument wird natürlich gerne auch als Ausrede genommen.

    Die ärgerlichste Ausrede ist nach meinem Dafürhalten aber immer noch das Zeitargument, das ich auch oft zu hören bekomme und dann stellen sich mir immer die Haare zu Berge: «Für sowas hab ich doch gar keine Zeit». Was die Menschen bei solchen Antworten nicht bedenken, ist, dass sie einem dabei zwischen den Zeilen vermitteln: „Du scheinst ja offensichtlich nichts Besseres zu tun zu haben, als immer nach den neuesten Trends im Netz zu schauen. Ich dagegen bin viiiiiel zu beschäftigt, um mich mit so etwas abzugeben.“ Grrrrr.

    Man spart natürlich mit Hilfe vieler rechnergestützter Tools – sei es on- oder offline – eine Unmenge Zeit und arbeitet danach wesentlich effektiver. Selbstverständlich muss man die Zeit, um sich diese Tools einmal anzuschauen, erstmal investieren, aber der Return of Investment ist danach natürlich die gewonnene Zeit, und eben nicht die verlorene.

    Aber, das haben in der Geschichte der Menschheit alle Neuerungen gezeigt, das Sinnvolle setzt sich schließlich immer durch, bei den einen früher, bei den anderen später

    Doch was schreibe ich hier in meinem Blog eigentlich für einen langen Kommentar? Ich habe doch gar keine Zeit! 😉

  5. Tja Markus, gegen dieses Argument («Für sowas hab ich doch gar keine Zeit». ) habe ich ein für mich unschlagbares Gegenargument entwickelt.

    Das da wäre: „Durch den Einsatz von allen verfügbaren technischen Möglichkeiten bin ich effizient organisiert und habe deshalb mehr Zeit zur Verfügung!“ Wirkt fast immer 😉

  6. Super Sache, danke!
    Zu den Bedenken fällt mir ein Zitat von Mark Twain ein:
    „Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“

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  10. Ja, schade eigentlich. Wahrscheinlich ist die Zeit dafür noch nicht reif. War das mit dem Bloggen nicht ähnlich?
    Ich glaube zwar nicht, dass social bookmarking die Suchmaschinen übertrumpfen kann, aber der Zenith ist sicherlich noch nicht erreicht. Ich find’s jedenfalls ein sehr spannendes Thema, dessen Kapazität noch nicht ausgeschöpft ist.

    Das da was geht, und weiterhin noch einiges gehen wird, zeigt evtl. die Google Trends Statistik:
    google trends

  11. Ja, Lulle, der Hinweis auf die Google Trends zeigt deutlich, dass das Thema noch im Kommen ist, genauso wie das Bloggen. Deutschland hinkt ja den Trends aus USA immer hinterher, so wird Bloggen in ein paar Jahren auch hier viel verbreiteter sein und irgendwann vielleicht einmal so beliebt, wie bei unseren französischen Nachbarn jetzt schon.
    Und die Recherche über online-verwaltete Lesezeichen – die ich nicht als Konkurrenz zu Suchmaschinen sehe, sondern als Ergänzung – wird ganz automatisch immer mehr Anhänger finden. Braucht halt seine Zeit.

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  13. Huhu!

    Mich hat der Artikel auf jeden Fall soweit überzeugt, mich mal an die Sache ranzutrauen. Wobei ich aber von einem Bekannten auf diese Seite aufmerksam gemacht wurde, nachdem ich darüber gejammert habe, dass mir mal wieder sämtliche meiner Lesezeichen im Browser abhanden gekommen sind bei dessen Aktualisierung…

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