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Was es nicht alles gibt. Heute wieder einmal etwas aus der Ecke kuriose Meldungen aus der Wissenschaft. Es geht dabei um meine Lieblingsfrucht, die Erdbeere:
Erdbeeraroma ist eine komplexe Angelegenheit, denn anders als für das Aroma der Kirsche wo lediglich zwei, drei Substanzen ausschlaggebend sind, lassen sich in der Erdbeere 360 geschmacksrelevante Substanzen nachweisen. Doch neben dem ansprechenden Aroma muss so ein Früchtchen heutzutage auch widerstandfähig gegen Krankheiten und transportabel sein. Die Züchtungsforscher des Julius Kühn-Instituts (JKI) versuchen den Spagat, neue robuste Sorten mit möglichst viel Aroma zu züchten.
Gerade gestern habe ich sie wieder genießen dürfen, die Erdbeere. Dass sie über 360 geschmacksrelevante Substanzen verfügen kann, hatte ich bisher nicht gewusst. Auch nicht, dass die Agrobiodiversität in Gefahr ist, sprich: dass die Artenvielfalt bedroht ist.
Die Pressestelle des Julius Kühn-Instituts informiert: «Von der langwierigen Kunst Erdbeeren zu mehr Aroma zu verhelfen». Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen war letzte Woche der Veranstaltungsort für die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsforschung. Dort haben die Forscher über die ökologische Bedeutung der Artenvielfalt diskutiert und was man gegen den drohenden Verlust an Agrobiodiversität unternehmen kann. Hoffe, dass man dort auch für den Laien leicht verständliche Ergebnisse präsentiert. Würde mich ja schon interessieren, zu welchem Schluss die Bioforscher gekommen sind. Ob die in der Pressemeldung zur Tagung genannte Erdbeerzüchtung «Mieze Schindler» (Zitat: «aromatisch top aber leider nicht transportabel») mit einer besser transportierbaren Züchtung gekreuzt werden kann und auf diesem Weg je unsere Gaumen erfreuen wird?
[Update 30.03.08: Herr Sabbeljan weist in den Kommentaren auf das Biodiversitäts-Wiki hin. Besten Dank für die Ergänzung.]