Der aktuelle us-amerikanische Präsident hat schon vor der letzten US-Wahl – zusammengefasst von 2006 bis 2008 im Dossier «Barack Obama – Der Kandidat und das Netz» – gezeigt, wie man das Netz für politische Kampagnen einsetzt. Er tut es auch jetzt, als um die Wiederwahl kämpfender Amtsinhaber. Indem er etwa das Portal Reedit in seinen Wahlkampf einbaut. Unterdessen heuern die Republikaner mit Clint Eastwood einen 82-jährigen Schauspieler an, der offenbar vergangene Nacht nicht seine beste Rolle spielte, als er nach dem Einmarsch begleitet von Western-Musik einen Monolog mit einem leeren Stuhl führte, der imaginär für Obama stand (nachzulesen und zu sehen auf ZEITonline). Das Ganze hat nicht nur das wunderbare Mem Eastwooding ausgelöst, sondern Obama, bzw. sein Wahlkampfteam, hat wieder einmal gezeigt, dass es das Web versteht und die ganze Aktion mit einem einzigen Tweet ausgehebelt, der mittlerweile fast 25.000 mal geretweetet wurde und fast 10.000 Favs bekam.
Ganz klar, der «Tweet der Woche» kommt dieses Mal von @BarackObama:
This seat's taken. http://t.co/tvHZDcfw, pic.twitter.com/jgGZTb02
— Barack Obama (@BarackObama) August 31, 2012
Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.
Dein feines Gespür für tatsächlich relevantes Zeitgeschehen ist mal wieder grandios!
Chapeau!
@emathion: Danke schön. Ich versuche ja mit dieser kleinen Reihe gern – so wie früher auch bei Twitkrit – die unentdeckten Perlen aus dem Strom der Tweets hervor zu heben; aber dieser geschickt platzierte Präsidenten-Tweet verdient es auch, archiviert zu werden.
Ganz große, souveräne und witzige Antwort. Aber auch wieder mal ein Beispiel dafür, dass vieles im US-Wahlkampf auf die nicht-inhaltliche Ebene gezogen wird.
@Carsten: Inhaltlich hätte Obamas Team zwar auch auf die einzelnen Vorwürfe der Stuhl-Rede reagieren können, hat sich aber dem Niveau angepasst (und dabei – wie ich finde – den besseren Schnitt gemacht).