In dieser schnelllebigen Zeit kann man ja nicht davon ausgehen, dass ihr euch noch an meine Definition von Pointentweet von vor zwei Monaten erinnert. Deshalb zitiere ich mich hier selbst:
Eine Pointe in einem Tweet geschickt zu setzen, ist gar nicht so einfach. Klar, sie gehört an den Schluss. Der beste aller denkbaren Pointentweets ist folglich jener, der mit der Pointe als Schlusswort endet. Die Schwierigkeit, den rhetorischen Ablauf der Pointe voran zu stellen, liegt im begrenzten Raum. Doch die Kürze gehört eben mit zur Pointe. Der Leser möchte pointiert zum Ziel geführt werden.
So einen Pointentweet hat dieser Tage @Regendelfin publiziert. Ob des fein tarierten Aufbaus und unter allen Regeln der Kunst verfasst (dazu später mehr), ein würdiger Tweet der Woche:
Eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) so geschickt zu simulieren, dass man bei der wohl gesetzten Pointe am Schluss herzhaft lachen muss, das ist schon mal ein großes Plus. Zählt man die Zeichen dieses Tweets, verstärkt sich der Eindruck, wie wohlgeformt er ist: Der Regendelfin hat diesen Tweet bei korrekter Zeichensetzung exakt in 140 Zeichen formuliert. Respäkt.
Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.
Genial. Krüsantemmen werde ich jetzt auch in meinen Wortschatz aufnehmen ;).
@Elke: Ja, viel schöner als Rohsen und Dulpen.
Oder Macknohlien.
kann dies Twitter kein “ß”? Denn bei – abgesehen von der Plume – korrekter Rechtschreibung wären es nur 138 Zeichen oder?
@p: Twitter kann es schon, die Autorin hat sich ganz offenbar dagegen entschieden. Um ehrlich zu sein: zumindest beim “dass” greife ich in der 140er-Zeichennot – im Gegensatz zu @Regendelfin – auf “daß” zurück, um ein Zeichen zu sparen.