Informationsüberflutung vermeiden mit aideRSS

aideRSS Heute ist ein neuer Service mit Namen aideRSS an den Start gegangen, der dabei helfen kann, die Informationsflut einzudämmen, die in unseren RSS-Readern aufläuft (das Thema hatten wir ja neulich schon: «Wie man es schafft, Hunderte von Feeds zu lesen»). Ob es mit aideRSS funktioniert, weiß ich nicht, muss man halt mal testen. Doch die Idee scheint mir nicht schlecht.

Worum geht es bei dem von findigen Programmierern im kanadischen Ontario ins Leben gerufenen Filterdienst aideRSS? Er ermittelt zu einer eingegebenen Blog- oder Feedadresse einen sogenannten PostRank der letzten Beiträge, sprich: wie wurden die zuletzt veröffentlichten Blogartikel bei del.icio.us, technorati, digg ect. rezipiert. Die Blogartikel werden so mit prozentualen Abstufungen in Good Posts, Great Posts, und Best Posts mit jeweils eigener Feedadresse unterteilt.

Bei Text & Blog sieht die aideRSS-PostRank-Übersicht zum Beispiel so aus:
aideRSS-PostRank fpür Text & Blog
Zu den Best Posts (bei mir 30%) der letzten 10 Postings, also denjenigen, die am meisten wahrgenommen wurden, gehören somit die Artikel zum Riesenmaschine-Buch, zu Gerrits Font-Artikel und zu boschs gebloggten Alltagsbeobachtungen.

Man könnte über diesen Filter die Menge der einzelnen noch zu lesenden Einträge dahingehend reduzieren, dass man von bestimmten Feeds eben nur den Best-Posts-Feed oder den Great-Posts-Feed abonniert, und somit nur die Blogartikel liest, die gemäß dem PostRank nach Veröffentlichung bereits eine gewisse Relevanz erreicht haben. Nachteil: man macht sich von der Bewertung anderer abhängig. Vorteil: Zeitersparnis und man bleibt dem Blog treu, ohne den Feed wegen Information Overload ganz aufzugeben. Ich werde das mal bei einigen Feeds ausprobieren und über meine Erfahrungen berichten.

So oder so kann jeder dieses Tool auch zum eigenen Blogmonitoring ausprobieren und sehen, wie der PostRank-Algorithmus auf das eigene Blog angewandt wird. Schaut’s euch doch mal an: aiderss.com, ein paar nette Screencasts führen die Vorteile anschaulich vor.

[via Read/WriteWeb]

11 Kommentare zu „Informationsüberflutung vermeiden mit aideRSS“

  1. Klar! Somit hat man die Artikel im Blick, über die eh alle schreiben. Die kleinen Perlen bei Frau Indica, Frau Creezy, Herrn Sabbeljan, Herrn Rob oder oder oder bleiben aber außen vor. Denn die tauchen in keinem Delicios-Dingsbums auf und sind auch nicht Bestandteil von anderen Blogartikeln.

    Dadurch werden Blogs zu sehr auf “Nachrichten” reduziert. Es bleibt wenig Platz für das “Zwischenmenschliche”, was manche Blogs eben sehr viel mehr ausmacht.

    Oder das Hauptstadtblog beispielsweise. Es taucht selten in den großen Meta-Debatten auf. Aber es hat trotzdem was zu sagen und wird gelesen.

  2. Kleiner Nachtrag: Die Mainstream-Blogs habe ich aus meinem Feedreader verbannt. Man wird darauf auch so aufmerksam, weil andere drüber bloggen und mit Rivva oder anderen Tools kann man diese Blogs prima beobachten. Klar, man erfährt die Nachricht nicht als erster, aber das muss auch nicht sein.

  3. Der Nachtrag macht Sinn, so kann man es auch handeln.
    Und zum Erstgeschriebenen: Die “kleinen” Blogs, die einem wichtig sind, die darf man natürlich nicht über aideRSS abonnieren. Aber wer, wie ich, hunderte von Fachblogs abonniert hat und einfach nicht mehr hinterherkommt, wirklich alles zu lesen, der kann schon gewisse “große” Blogs in einen Best-Posts-Feed umwandeln und so vielleicht das Leseaufkommen auf 30% gegenüber dem Gesamtfeed reduzieren.
    Wie gesagt: muss halt mal über eine gewisse Zeit ausgetestet werden.

  4. Ach, für Sport bleibt Ihnen auch noch Zeit – das ist sehr löblich und sollte nicht unterschätzt werden! Aber damit bin ich jetzt komplett OT! Ihren Tipp werde ich mir mal anschauen, danke sehr, wie immer! 🙂

  5. Ja, Herr Ultimonativ, schauen Sie sich das nur mal an, kann ganz gut sein, um so ein paar überzählige Feeds nicht ganz aufzugeben, sondern nur noch auf die “wichtigen” Postings zu reduzieren. Und man sieht halt die Erwähnung eigener Artikel in anderen Diensten, wenn man da mal seine URL eingibt.

  6. Hi, interessant, dass ich bei R/W Web gleich einen Deutschen Kommentar sehe. Ich habe AideRSS seit der ersten Beta getestet und auch Ilya von AideRSS hier in Waterloo, Ontario getroffen. Ich bin auch sehr beeindruckt von dem Service und sehe viel Potential, gerade da sie sehr bereitwillig sind auf Feedback zu reagieren und die Anwendung stetig verbessern.

    Kleiner Nachtrag, es werden nicht nur Social Bookmarking Websites zur Analyse eines Blog-Posts verwendet, sondern auch die Anzahl der Kommentare oder der Trackbacks eines Beitrages. Man ist also nicht komplett abhaengig von Third-Party-APIs. Da es im Deutschen Raum andere Social Bookmarking Dienste gibt, die AideRSS noch nicht beruecksichtigt, ist die Funktionsweise und deren Vorteile hauptsaechlich in Englisch-sprachigen Feeds zu erkennen.

    Ich lass mir mittels AideRSS von bekannten Feeds einen Best Of Feed erstellen, also erst filtern per PostRank und dann zu einem Feed zusammenfuegen. Das klappt ganz gut und ist in meinen Feedreader integrierbar.

    Ein paar “Mainstream”-Feeds wird wohl jeder haben, da es einem schnell einen guten Ueberblick gewaehrt. O’Reilly und die digg-Feeds sind auch Mainstream, bieten aber erstklassigen Inhalt den man sonst nicht unbedingt mitbekommt.

    Gruss, Cornelius.

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