Medienkonzerne contra Übersetzer

Leere Buchseiten In der Sendung Fazit auf Deutschlandradio Kultur hat Gerlinde Schermer-Rauwolf, die Vorsitzende des Verbandes der deutschsprachigen Literaturübersetzer (VdÜ), Stellung bezogen zur aktuellen Diskussion um eine gerechte Honorierung literarischer Übersetzungen.

«Angriff und Verteidigung: deutsche Übersetzer fordern angemessene Honorare» 07min 10sec:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/02/05/dkultur_200702052308.mp3

Was Übersetzer wirklich verdienen, bzw. nach dem sogenannten Münchner Modell verdienen würden, geht aus der heutigen Stellungnahme von Peter Beisler hervor, die wir auf der Homepage des Verbandes veröffentlicht haben. Auch der irrwitzige Vorschlag eines Fondsmodells (Bestseller-Übersetzer zahlen in einen Fonds ein, der Übersetzer von Werken mit niedrigen Auflagen zu Gute kommt) wird in dieser Stellungsnahme ins rechte Licht gerückt:

Das Fondsmodell ist ein Scheinbonus. Was es ergibt, ist oben errechnet. Der Übersetzer nimmt an der Gesamtausschüttung nur in dem Abrechnungsjahr teil, in dem er das Manuskript abliefert. Wird seine Übersetzung ein Bestseller, was sich ja erst in den Folgejahren herausstellt, so erhält der Übersetzer für seinen Erfolg gar nichts mehr. Das ist nach § 32a UrhG unzulässig, weil ein Urheber im voraus auf eine weitere Vergütung nicht verzichten kann.

Das Münchner Modell der AG Publikumsverlage ist nicht nur Augenwischerei, es ist die dokumentierte Verachtung literarischer Übersetzer.

Der VdÜ (nochmaliger Disclaimer: ich bin Mitglied des Verbandes und betreue die Homepage) informiert stets mit aktuellen Pressemeldungen auf seiner Webseite über den Verlauf des Konfliktes.

Meine bisherigen Postings zum Thema:
– «DLF zur Honorarsituation literarischer Übersetzungen» (Interview mit Christa Schuenke)
– «Burkhart Kroeber reagiert auf Artikel von Thomas Steinfeld».

2 Kommentare zu „Medienkonzerne contra Übersetzer“

  1. Hallo Markus,
    diese Diskussion ist ja schon sehr alt. Ich kann mich erinnern, dass wir das schon mit Willi in irgendwelchen Seminaren erörtert haben.
    Ich finde es toll, dass sich die Übersetzer jetzt wirklich so zusammen tun. Vielen Dank auch dir, dass du uns – wie immer – so gut informierst!
    No pasarán…
    LG Carmen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert