Zapp zu Zensursula

Sehr guter Beitrag in Zapp (NDR): Politiker-Pläne: Heftige Proteste gegen Sperrungen im Internet. Hoffentlich durchschauen nun immer mehr Menschen, wie unsinnig und geradezu schädlich die falsche und in meinen Augen sogar verlogene Kampagne des Familienministeriums ist:


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Mit symbolträchtigen Stoppschildern möchte die Bundesregierung Kinderpornografie im Internet bekämpfen. Gegen den Gesetzentwurf wird heftig protestiert – sogar von Missbrauchsopfern.

Es kommen zu Wort: Christian Bahls vom Verein MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren (Mogis), die Einreicherin der Petition Franziska Heine, Professor Thomas Hoeren (Informations- und Medienrecht) und Holger Bleich von der Computer-Zeitschrift c’t. Natürlich hatte die Redaktion auch eine Stellungnahme von Familienministerin Ursula von der Leyen angefragt, die diese jedoch verweigert hat.

Die hier schon vorgestellte Petition (bisher über 88.000 Teilnehmer) kann übrigens immer noch gezeichnet werden.

[via netzpolitik.org]

5 Kommentare zu „Zapp zu Zensursula“

  1. Pingback: Heftige Proteste gegen Sperrungen im Internet » blumenstrasse

  2. Danke für Deine Erinnerung, Markus!

    Es ist heutzutage nicht einfach, gegen die Pläne zur Internet-Zensur _aktiv_ aufzutreten – man könnte zu einfach als Verharmloser der unsäglichen Verbrechen auftreten. Doch genau darum geht es: Diese Politik hilft eben NICHT gegen Kinderpornographie. Wer etwas gegen Kinderpornographie tun will, sollte den beschwerlichen Weg gehen und gegen die Anbieter vorgehen, statt sie einfach aus der deutschen Sicht des Internets auszublenden. Dies ist ohne Zweifel mühsamer, aber es hilft eben den Kindern nicht ein bisserl, wenn ihr Leiden für eine Politshow missbraucht wird.

    Möglicherweise ist wirklich die Mehrheit in Deutschland für die Idee, Sperren im Netz zu errichten. Die Diskussion sollte aber ehrlich geführt werden, und genau das vermisse ich aktuell in der Politik. KiPo ist so ziemlich das einzige, was international ÜBERALL ein Verbrechen darstellt, dies kann man von praktisch JEDEM Webserver komplett entfernen. Schwieriger wird es bei religiösen Spinnern, rechten und islamistischen Extremisten und Systemkritikern – um die mundtot zu bekommen wär ein Zensursystem nicht schlecht.

    Wollen wir wirklich eine Zensur? Wollen wir dem Staat überlassen, was böse und was gut ist? Keine Frage, es gibt eine Menge MIST im Internet. Aber wär es nicht sinnvoller, Kindern eine Art Medienkompetenz beizubringen und Erwachsenen die Entscheidung, was Quatsch und was nachdenkenswert ist, selbst zu überlassen?

    Wer noch nicht unterschrieben hat sollte sich die Petition anschauen, sollte sich in das Thema einarbeiten. Es geht gar nicht um Kinderpornographie, und es geht auch nicht um die technische Unwirksamkeit der ersten diskutierten Ideen. Es geht um die Grundsatzfrage, ob wir mehr Freiheit wagen wollen oder ob wir uns hinter einer Behörde verstecken, die für uns das Internet in gut & böse einteilt. Es geht dabei nicht einmal ums Internet an sich, es geht um unsere Demokratie und unser Verständnis, wieviel Freiheit wir uns erlauben können.

  3. @truetigger: Ich danke Dir für Deinen ausführlichen Kommentar. Deinen darin geäußerten Appell, sich die Petition anzuschauen und sich über das Thema Freiheit des Netzes zu informieren, unterstütze ich voll und ganz.

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