tweetderwoche

Tweet der Woche – ein Pointentweet

Was eine Pointe ist, können wir in der Wikipedia nachlesen. Zur Wortbedeutung lernen wir: v. französ.: pointe Spitze, aus spätlat.: puncta Stich. Inhaltlich klärt uns die gemeinschaftlich erstellte Enzyklopädie auf, eine Pointe ist…

…die Bezeichnung für einen überraschenden Schlusseffekt als Stilfigur in einem rhetorischen Ablauf, z. B. eines Witzes.

Ja, so kann man sie beschreiben. Eine Pointe in einem Tweet geschickt zu setzen, ist gar nicht so einfach. Klar, sie gehört an den Schluss. Der beste aller denkbaren Pointentweets ist folglich jener, der mit der Pointe als Schlusswort endet. Die Schwierigkeit, den rhetorischen Ablauf der Pointe voran zu stellen, liegt im begrenzten Raum. Doch die Kürze gehört eben mit zur Pointe. Der Leser möchte pointiert zum Ziel geführt werden. Deshalb wird diese verschwurbelte Rezension auch eher nicht als pointiert empfunden (hehe). Ich fasse daher zusammen: kurz muss er sein, der Pointentweet und – hinten sticht die Biene – die Pointe kommt ganz am Schluss. Mit so einem wohl formulierten Tweet haben wir es beim Tweet der Woche zu tun. Verfasst hat ihn – aufbauend auf einem alten Witz, einem Scherz aus dem Deutschen Ärzteblatt (!) – Tanja aka @ohkleinerdrei:


Solange sich meine Twitkrit-Kollegen im kollektiven Winterschlaf befinden, der sogar schon im vergangenen Frühjahr einsetzte, erscheint statt meiner freitäglichen Twitkrit hier die Reihe «Tweet der Woche».

Bluesky, Literatur

Tweet der Woche von @schlenzalot

Ganz klar: der Tweet der Woche kommt dieses Mal vom Twitterprofi @schlenzalot. Selten hat eine microgebloggte Nachricht den Konflikt zwischen stationärem und Online-Buchhandel mit all seinen Vor- und Nachteilen besser auf den Punkt gebracht:

Tweet der Woche von @schlenzalot

Der Trend im Buchhandel geht ja dahin, das Beste aus beiden Welten zu verbinden. Vorbildlich umgesetzt ist das zum Beispiel in Hamburg bei stories! Die Buchhandlung. Kennt ihr auch gute Buchläden, die On- und Offlinewelt optimal verbinden? Nennung gerne in den Kommentaren.

Anmerkung in eigener Sache:

Da sich meine Kollegen von Twitkrit offenbar in einer Schreibkrise befinden und seit Monaten (teilweise schon seit über einem Jahr) keine Twitkrit mehr veröffentlichen, macht es zur Zeit auch wenig Sinn, dass ich das 2008 ins Leben gerufene Gemeinschaftsprojekt der Twitteraturkritik als einziger Autor an meinem angestammten Freitag fortführe. Wir haben die einzelnen Wochentage unter den Twitkritautoren aufgeteilt. Bis sich die geschätzten Kollegen von ihrer Schreibblockade (Unlust, Zeit- oder Inspirationsmangel, was immer ihre sicher berechtigten Gründe sein mögen) erholen, erscheint meine freitägliche Twitkrit eben hier als «Tweet der Woche». Der heutige ist der vierte, allesamt sind sie hier zu finden.

Bluesky, Literatur

Tweet der Woche von Sixtus

Diese Woche kommt der Tweet der Woche von Mario @Sixtus:

Was für die einen „Risiken der Digitalisierung“ sind, ist für andere gesellschaftliche Evolution.Tue Dec 06 12:49:11 via web

Zum Text braucht man nichts zu sagen, der spricht für sich. Und ist so wahr. Zum Autor gibt es eigentlich auch kaum noch was zu sagen, denn die üblichen Verdächtigen kennen ihn natürlich. Und viele folgen ihm auch. Mit seinem Elektrischen Reporter informiert er uns im Stil des 50-er-Jahre-Reporters über die digitale Evolution der Gesellschaft.

Mit dieser wunderbaren Reihe, die ich seit Jahren nicht müde werde hier im Blog zu bewerben, liefert er aber nicht nur einen Ausblick auf die Entwicklung unserer Gesellschaft hin zu einer digitalen Moderne. Auch in der Rückschau auf vergangene Folgen können wir sehen, wie neue digitale Errungenschaften in der jüngeren Vergangenheit auf uns wirkten. Und wie wir sie nun, mit etwas mehr Abstand, sehen. Bestes Beispiel, das heute Morgen wieder wegen des angekündigten neuen Twitter Designs die Runde machte: die Folge «Microblogging: Leben in 140 Zeichen» des Elektrischen Reporters von 2008 (S02E01):

Bluesky, Literatur, Video

Jopie wie er simst und lebt

Für mich ganz klar der Tweet der Woche, veröffentlicht von @schlenzalot:

Schlenzalot schrieb den Tweet der Woche

Ein Text, der seit Jahrzehnten in den Schreibstuben der Redaktionen zum Abruf im Todesfall bereit liegt, macht eben unterschiedliche Aggregatzustände durch, wenn der zu Verabschiedende den Abschied noch ein bisschen hinauszögert. Kann mich noch gut erinnern, wie ich als freier Mitarbeiter der Saarbrücker Kulturredaktion Ende der 80er für die Saarbrücker Zeitung schrieb. Wenn mein Artikel fertig war, schwang ich mich aufs Rad und gab ihn (manchmal gerade so rechtzeitig zum Redaktionsschluss um 19 Uhr) in der Redaktion ab. Mit der wunderbaren Textverarbeitungssoftware Signum am Atari ST geschrieben, auf ein einspaltiges Formblatt ausgedruckt (nix Diskette). Kommt mir heute schon so dermaßen vorsintflutlich vor… 😉

Zurück zu Jopie: Dem soll es ja schon wieder besser gehen. Seinem 108. Geburtstag am Montag (5.12.) steht also nichts mehr im Wege. Wie berichtet wird, hat er der lustigen Witwe Simone sogar ’ne SMS vom Krankenlager aus diktiert (die, wenn sie wirklich so abgeschickt wurde, seltsamerweise 162 Zeichen hat; aber vielleicht hat Simone ja toi,toi,toi – ohne Leerstellen dazwischen – geschrieben):

Liebes Ten-Team! Ich wünsche Euch einen tollen Abend. Und ein dickes toi, toi, toi. Schade, dass ich nicht dabei sein kann. Vielleicht das nächste Mal. Euer Jopie

Bluesky, Literatur
Buchseite 61 von 61
1 59 60 61