Hier noch mein abschließender Kuba-Bericht mit den weiteren Fotos, nach dem Auftaktartikel mit ersten Bildern aus Havanna und dem Filmfestivalbericht.
Viele haben vor dem Antritt meiner Reise nach Kuba gemeint, das sei ja jetzt eine spannende Zeit direkt nach dem Tod von Fidel Castro. Viele Analysten prognostizieren seit Jahren, dass sich in Kuba so richtig erst etwas ändern wird, wenn Castro gestorben ist. Doch solche Prozesse sind langwierige. Mir war schon vor meiner Reise klar, dass da jetzt nicht sofort etwas passieren oder zu bemerken sein wird. Es ist auch die Frage, ob jetzt überhaupt eine spürbare Veränderung eintritt, oder ob nicht erst mit dem Abtreten von Raúl Castro 2018 ein weiterer Wandel in Kuba eingeleitet wird. Was man aber gespürt hat, war die aufrichtige Trauer über Castros Tod.
Was mich wieder, genau wie vor 8 Jahren bei meinem letzten Kuba-Aufenthalt, fasziniert hat, ist die Lebensfreude der Kubaner. Es ist ja ein Wunder, das dieses Land bei all den Versorgungs- und Infrastrukturproblemen noch existiert. Aber die Not macht die Kubaner ach zu einer Solidargemeinschaft. Nachbarschaftliche Hilfe und gute lokale Vernetzungen führen dazu, dass existierende Probleme gemeinsam angegangen werden. Man versucht für alles eine Lösung zu finden und behält dabei seine gute Laune.
Da ich während des Festivals alles zu Fuß gemacht habe (bin täglich 12-16 km zu Fuß durch Havanna unterwegs gewesen, habe dabei 3 kg abgenommen) hab ich viel Einblick in den Alltag in den Straßen Havannas bekommen. Vor allem nachts war es sehr beeindruckend zu sehen, dass die Menschen quasi auf der Straße leben, weil die Leute vor ihren Häusern zusammen standen, sich unterhielten, Musik hörten, manchmal sogar auch tanzten.
Mit meiner Unterkunft in der Altstadt von Havanna hatte ich sehr viel Glück. Ich wohnte privat (in einer sogenannten casa particular), und zwar in der Casa Yorelis, in der Calle Cienfuegos (unweit des Capitolio). Bei Yorelis und ihrer Familie hab ich mich wirklich sehr wohl gefühlt. Ich hatte dort ein kleines, sehr ruhiges Zimmer mit Fenster zum Patio und eigenem Bad. Yorelis spricht sogar deutsch, aber darauf brauchte ich ja nicht zurückzugreifen. Wer mal Unterkunft in Havanna braucht, kann sich gerne bei mir melden, ich gebe die Kontaktdaten gerne weiter.
Sehr schöne Fotos! Da kommen wieder einige Erinnerungen bei mir hoch. Dein Laufpensum war ja wirklich beachtlich. Und die drei Kilos kannste dir jetzt im Saarland ja wieder locker drauf hauen :).
@Elke: Was das Draufhauen der in Kuba abgespeckten Kilos anbelangt: Bin gerade dabei.
Und auch hierfür muchísimas gracias. Ich war das einzige Mal 1988 (!) für eine Woche in Havanna. Finde es immer wieder faszinierend, Informationen aus erster Hand zu erhalten. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht vorstellen, bei der tropischen Hitze so viel zu gehen. Damals war ich echt völlig geplättet von der Zeit- und Klimaumstellung… und dann saß ich schon im Flieger nach Nicaragua…
Ich werde dich bestimmt noch ansprechen wg der Unterkunft. Und auch wg Verpflegung…