Eine gute Nachricht für den deutschsprachigen Film: Mit dem österreichischen Erstlingswerk «Einer von uns» des in Dresden geborenen und in Wien lebenden Regisseurs Stephan Richter hat ein ganz starkes Jugenddrama den 37. Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken gewonnen. Hab den Film letztes Jahr in San Sebastián gesehen und kann ihn nur wärmstens empfehlen.
Geradezu phänomenal, wie die Kamera im Film den klug inszenierten Ort des Supermarktes einfängt. Gezeigt werden die dramatischen Auswirkungen des gelangweilten Lebens von Jugendlichen am Rande der Gesellschaft und mitten im Konsumterror. Wenn man bedenkt, dass er auch noch auf einer wahren Geschichte beruht. Der Trailer zeigt schon gut, was für ein Filmjuwel da in Saarbrücken prämiert wurde:
Im 7,5 minütigen Beitrag von DRadio Kultur gibt’s ‘ne knackige Zusammenfassung des Festivals mit Auflistung und kurzer Einschätzung der Gewinner:
Ein sehenswertes Max-Ophüls-Filmfestival geht an diesem Wochenende zu Ende. Der große Gewinner ist der österreichische Regisseur Stephan Richter, der für “Einer von uns” am Samstagabend den Preis für den besten Spielfilm erhielt.
In ihrer Begründung urteilte die Jury, der Regisseur Stephan Richter zeige “eindrucksvoll die Perspektivlosigkeit von Menschen, die sich tagtäglich in einem Niemandsland, zwischen prall gefüllten Supermarkt-Regalen und der trostlosen Leere drumherum wieder finden”.
Ach, Ophüls-Festival, früher wurde ich ja mal in der Saarbrücker Zeitung porträtiert als «Ein Filmfan, der bei Ophüls zum Marathon-Mann wird» (siehe «Nachts, wenn die roten Augen tränen»). Irgendwann komm ich auch wieder in meine Heimatstadt, um beim Festival dabei zu sein. Wenn ich nur mehr Zeit hätte…