Lateinamerika Filmtage im 3001 Kino – Empfehlung: Pelo Malo

Pelo Malo

Am kommenden Donnerstag starten die Lateinamerika-Filmtage in Hamburg. Das Programm des Festivals, das vom 10. – 20. Dezember 2015 im 3001 Kino auf der Schanze stattfindet, habe ich im ciberaBlog bereits ausführlich vorgestellt. Hier möchte ich mit «Pelo Malo» (Fr. 18.12. um 19.00 Uhr) einen Film aus dem Programm nochmal besonders hervorheben, der 2013 in San Sebastián die Concha de Oro (die Goldene Muschel, Hauptpreis des Festivals) gewonnen hat und den ich für besonders gelungen halte. Ich zitiere der Einfachheit halber hier nochmal das, was ich gleich im Anschluss an San Sebastián in meinem Festivalbericht zu dem kleinen Filmjuwel aus Venezuela geschrieben hatte:


In diesem wunderbaren Sozialdrama geht es um einen kleinen Jungen (9) und seinen ganz besonderen Blick auf die Realität. Und um die Angst seiner alleinerziehenden Mutter, das Junge könne “kein richtiger Mann” werden – oder am Ende sogar schwul sein. Denn, wenn er bei der Großmutter ist, singt und tanzt er, zieht einen von der Oma geschneiderten Künstler-Anzug (wie den in untigem Video des Vorbildes zu sehenden) an und gelt sich das Haar. Das “schlechte”, da krause, Haar (pelo malo – so der Filmtitel) missfällt ihm am meisten. Er möchte glattes Haar haben. Dafür schmiert er sich sogar Mayonnaise rein. Und das Lied, dessen Text er nach Einweisung durch die Oma lernt, ist ein Ende der sechziger Jahre in Venezuela sehr polulärer Song von Henry Stephen, dem ersten Rock’n-Roller des Landes (Vorsicht: Ohrwurm-Charakter):

Die Botschaft des Filmes, subtil vermittelt, ohne jeden Zeigefinger: «Ser diferente no es un problema, es lo mas hermosa que tiene el ser humano». Zu deutsch: «Anders sein ist kein Problem, es ist das wunderbarste, was uns Menschen passieren kann», sagt die Regisseurin Mariana Rondón, noch tief bewegt von der Preisübergabe durch Jury-Präsident Todd Haynes der das einstimmige Votum der Jury betont hat:

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