Politische oder historische Prozesse kann man immer von zwei Seiten betrachten: von der offiziellen, staatlichen Seite aus, oder aus der privaten Realität derer, die diese Politik oder Geschichte ganz real erleben. In dieser Woche ist das wieder deutlich geworden, durch die Divergenz von staatlichen Erinnerungsfeiern zu 50 Jahre Elysée-Vertrag und privatem Blick auf das Verhältnis zu unseren französischen Nachbarn. Am besten ausgedrückt – und deshalb ist dieser auch mein klarer Tweet der Woche – wurde das in diesen Tagen durch @manumelm:
Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.
recht hat er, der Manuel Braun! 🙂
@Liisa: Ja, Arte ist aber auch wirklich ein toller Sender (nicht nur, wenn man sich für die deutsch-französischen Beziehungen interessiert). Und der im Tweet der Woche erwähnte Twitter-Account @ARTEde macht ebenfalls ’nen guten Job.
Diesen Tweet habe ich auch gelesen. Der konnte mich nicht begeistern. ARTE mit „persönlichem Élysée-Vertrag“ zu betiteln geht ja noch. Aber wer ist „manch anderer“. Ob das dann noch was mit „der privaten Realität“ zu tun hat ist mir nicht bekannt. Mir ist die politische Seite sehr wichtig. Hätte es die damalige Politik nicht erreicht, dass diese beiden Länder nicht zusammen kommunizieren, dann könnte ich nicht seit 1974 meine französischen Arbeitskollegen in einer wirklich realen Welt erleben.
Übrigens: ARTE ist einer meiner Lieblingssender.
@Thomas: Verstehe sehr gut, was Du meinst. Die politische Leistung, die beiden Länder nach dem Krieg wieder einander näher gebracht zu haben, ist ja unbestritten. Ich habe den Tweet eher so verstanden (und teile die Aussage), dass so ein ganz konkreter deutsch-französischer Kulturkanal einem mehr bedeuten kann, als zum Beispiel Sonntagsreden „manch anderer“, die davon handeln, wie nahe sich D und F sind.