Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs ist in den letzten Jahren zum Symbol für Maßlosigkeit und ausufernde Spekulationen im Finanzbereich geworden. Ihre Geschäfte mit der Zahlungsunfähigkeit amerikanischer Privathaushalte haben sie zwar an den Rand des Bankrotts gebracht, aber letztlich wurde sie dank ihrer politischen Verbindungen vor dem Aus bewahrt. Auch gegen den Euro soll Goldman Sachs spekuliert haben und an der Wirtschaftskrise Griechenlands nicht unbeteiligt sein.

Der Dokumentarfilm gibt Einblicke in die Mechanismen der finanziellen und politischen Machenschaften der Bank.

Gestern bin ich endlich selbst dazu gekommen, die wirklich beeindruckende und gut gemachte Doku über Goldman Sachs komplett zu sehen, die letzten Dienstag auf Arte gezeigt und während der ganzen Woche schon – u.a. auch von mir – empfohlen wurde. Leider wurde die Langversion aus dem Netz bereits gelöscht. Trailer und Kurzinfo bei Arte: Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt. Gleichsam erschreckend, wie erhellend, zu sehen, wie wenig die Politik noch das Sagen hat und wie sehr hinter den Kulissen die Fäden der Macht längst von den Großbanken, allen voran die skrupelloseste aller Banken, Goldman Sachs, gezogen werden.

Um dem ärgerlichen Zwang zum Depublizieren entgegen zu wirken, am besten die Doku abspeichern und zeitsouverän anschauen. Wie das betriebssystem-übergreifend ganz leicht geht, habe ich im Artikel «TV-Programme aus Mediatheken abspeichern» erklärt.

3 Kommentare zu „Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt“

  1. @Violine: Es ist die absolute Skrupellosigkeit, mit der erst Privatkunden und dann ganze Staaten bewusst zur Erzielung des eigenen Profits in den Ruin getrieben werden, die so schockierend ist.

  2. @Markus: Vielen Dank für diesen Typ. Ich werde mir die Doku schnell sichern. 🙂

    @Violine und @Markus: Die Verengerung des Miteinanders (des Sozialen) auf ökonomisches Handeln nur nach Minimal- und Maximalprinzien ist ein Teil der Wirkmächtigkeit jener Veränderungen, die im Zuge einer modifizierten Wirtschaftspolitik, im Lauf der späten 1970er Jahre einen großen Aufwind fanden. Zumindest ist das Lesarten der jüngeren Geschichte und der Gegenwart, die in Teilen der Sozialwissenschaften kontrovers diskutiert wird. Eine dieser Lesarten versucht zu zeigen, wie aus fachlichen Debatten an Universitäten und in Think Tanks anderen Maximen des Handelns etabliert werden konnten (vereinfacht gesagt „der bessere Möge gewinnen“, anstelle von „einer für alle und alle für einen“). Das ist aber nur das allgemeine Setting, also der Hintergrund, auf dem Banker operieren. Um das überhaupt zu erklären, ohne auf Gier zu verweisen, muss man wahrscheinlich zu anderen Modellen greifen (etwa: Börse (wirlicheitsentrücktes) als Casino).

Schreibe einen Kommentar zu Tobias Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert