Was war das für ein atemberaubender Vollmond gestern Nacht. Wer freie Sicht hatte, konnte den Mond, der bis zu 14% größer erschien als normal (Erklärung siehe weiter unten), in voller Pracht und so klar wie selten bestaunen.
Obiges Bild hab ich in meiner Begeisterung gestern am späten Abend auf Twitter bzw. auf TwitPic gepostet, doch das ist natürlich nichts gegenüber den Kunstwerken des Super Moon, die hier oder vor allem auch auf Flickr unter dem Tag supermoon zu finden sind. Menschen laden weltweit ihre Mondfotos hoch, um sie mit der Netzgemeinschaft zu teilen. „Mein“ Mond kann sich immerhin zu Gute halten, dass er in Wandsbek abgelichtet wurde, dort wo Matthias Claudius einst das Abendlied dichtete:
1. Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.2. Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.[…]
4. Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.
Wer sich nun fragt, warum wir den Mond gestern Nacht so viel größer wahrgenommen haben, findet die Erklärung in unten zu sehendem wunderbaren NASA-Video. Der Mond war uns so nahe gekommen wie selten (kommt nur etwa alle 18 Jahre vor), er war „nur“ 356.577 km von der Erde entfernt. Alles Weitere dazu auf Super Full Moon und in diesem Video:
Direktlink YouTube
Ja, war gestern auch überrascht, wie groß und schön der Mond war. 🙂
@Stefan: Bei Euch im Süden ist ja sogar von Mondsüchtigen die Rede. 😉
Ich bin ja bei astronomischen Ereignissen auch immer ganz aus dem Häuschen und habe hier in New York tatsächlich an den letzten zwei Abenden sehr schöne, große Monde gesehen — aber ich weiß nicht, ob die scheinbare Vergrößerung des Mondes nicht doch eher unbedeutend ist, verglichen mit der psychologischen und atmosphärischen Veränderung der Mondgröße, je nachdem ob er tief oder hoch am Himmel steht. Mit anderen Worten — ich weiß nicht, ob viele Leute von selber auf die Idee gekommen wären, dass der Mond in diesen Nächten ungewöhnlich groß war…
@André: Interessante Frage. Weiß nicht, ob mir der größer scheinende Mond ohne die Hinweise (auf Twitter, wo ich wie immer zuerst davon erfuhr) aufgefallen wäre. Erst war ich sogar etwas enttäuscht, da er in Hamburg stark wolkenverhangen war. Aber dann… vor allem später in der Nacht, war er auch noch sehr, sehr hell und wirklich ausgesprochen gut zu sehen.
@Markus Ich denke auch, dass das Aufmerken bei astronomischen Vorgängen, die mit unserem Alltag erstmal überhaupt nichts zu tun haben, eine der besseren Eigenschaften des Menschen ist. Insofern hab‘ ich mich auch sehr über das Matthias-Claudius-Gedicht bei Dir gefreut.
Davon abgesehen ist die Mondtäuschung ihrerseits auch ein sehr spannendes Phänomen, das mich jedesmal beim Fotografieren verblüfft und für das es auch nach Jahrtausenden eigentlich immer noch keine befriedigende Erklärung gibt.
@André: Ja, das mit der Mondtäuschung ist ja auch so eine unerklärliche Geschichte (hier auch ein klasse Bild von BR Wissen dazu, das ich letzte Nacht fand). Danke für den Hinweis auf den ausführlichen Wikipedia-Artikel zum Phänomen.
@Markus Während des Autofahrens sollte man nicht so sehr in die Luft starren … 😀
Der Mond ist schön und geheimnisvoll, nicht nur wenn er so SUPER am Himmel steht.
Und das Abendlied von Claudius ist wunderbar – aber auch lustig, wenn man es missversteht und singt: … und aus den Wiesen steiget der weiße Neger Wumbaba 😉
@Martin: Hehe. Axel Hacke lässt grüßen.
Danke für die Erklärung, er war wirklich wunderschön. Und auch hier in München hatten sich die Wolken rechtzeitig zum Vollmond wieder verzogen.
Also ich habe den Mond auch im Auto gesehen allerdings als Beifahrer. Als ich mit meiner Fahrgemeinschaft auf dem Heimweg der Mittagschicht war. Meines Erachtens war der Mond auch mehr orange als weißlich wie sonst. Aber schön sowas bewusst mit zu erleben. Beim letzten mal war ich 8 Jahre und wüsste nicht, dass ich mich daran erinnere.
@Martin: Obwohl ich beim letzten Mal etwa so alt gewesen sein dürfte, wie Du jetzt, kann ich mich auch nicht daran erinnern. 😉