Veränderung des Internets durch das Real Time Web

Elektrischer Reporter – Real Time Web: Alles im Jetzt

Wer immer noch nicht begriffen hat, wie grundlegend sich das Internet durch Real-Time-Dienste wie Twitter oder Facebook verändert hat, sollte sich unbedingt die neueste Folge des Elektrischen Reporters anschauen. Auch wenn es lediglich so scheint, dass die Menschen in diesen Diensten nur schreiben, was sie gerade tun, ist es doch viel mehr als das, was kommuniziert wird. Für die Echtzeitsuche sind hier in den vergangenen drei Jahren so mächtige Strukturen entstanden, dass es allerhöchste Zeit auch für all jene ist, die glauben, es handele sich hier um Kaffeehausgeplauder oder Infomüll. Filter- und Recherchedienste machen das Real Time Web (Echtzeitnetz) zu einem nicht mehr wegzudiskutierenden Informationsfaktor. Wer sie aus Unverständnis ignoriert – sei es auf der Seite der Informationsanbieter, der Vermittler (Medien, Journalisten) oder der Rezipienten – begeht einen großen Irrtum.

Die Aufmerksamkeit im Web bewegt sich fort von den statischen Webseiten und hin zu einem dynamischen und unaufhörlich fließenden Nachrichten- und Ereignisstrom, den die Nutzer selbst über Twitter oder ihre Facebook-Statusmeldungen erzeugen: Gedanken, Ideen, Emotionen, Nachrichten, Bilder und Videos – alles landet im Augenblick des Entstehens im neuen Echtzeitweb.

Neue Debatten entstehen in null-komm-nichts und Trends werden offenbar. Ein Vielzahl neuer Anwendungen nutzt die so entstehenden Inhalte als eigenen Rohstoff, den sie filtern, auswerten und damit beherrschbar machen. Den Medien dagegen bleibt selbst kaum noch Zeit auf das Geschehen in der Welt zu reagieren, beim Kampf um die Nachrichtenhoheit haben sie einen weiteren Konkurrenten: Den twitternden Nutzer am Ort des Geschehen. Kritiker sehen als Ergebnis dieser Beschleunigung am Ende den totalen Stillstand, weil die Nutzer schlicht überfordert werden. Der Elektrische Reporter begibt sich hinein ins Realtime Web und geht den neuen Phänomenen dort auf den Grund.

6 Kommentare zu „Veränderung des Internets durch das Real Time Web“

  1. Grundsätzlich stimme ich dir zu.

    Allerdings werden wohl noch nicht alle Formen des RealTimeWebs genutzt, insbesondere wenn ich dezent an Google Wave erinnern darf, dass in seiner Nutzung weit hinter Facebook, Twitter und FriendFeed zurückbleibt. Ich bin gespannt, inwiefern sich dieser derzeitige “verteilte” Ansatz erhalten bleiben wird.

  2. @Tobias: Danke, werd’ ich mir nachher mal durchlesen.
    Edit: Gelesen und für sehr gut befunden. Die im Artikel geschilderten Kommunikationsprozesse liefern genau die Argumente, die ich im Arbeitsumfeld immer wieder für den Einsatz von Wikis anführe.

  3. Gebe dir absolut Recht, genau so ist es und vielen Dank für den Film, der die Dinge einmal so erklärt, dass auch Nicht-Twitterer eine Ahnung davon bekommen, dass wir uns nicht den ganzen Tag damit beschäftigen Guten Abend, gute Nacht zu sagen. Tweetmeme war übrigens neu für mich.

    Dein Blog hat mir einen interessanten Start in die Woche verschafft 🙂

  4. @Andrea: ich bin ein großer Fan vom Elektrischen Reporter. Finde Mario Sixtus macht das sehr informativ und unterhaltsam. Danke für Deinen netten Kommentar, der auch mir einen guten Start in die Woche beschert.

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