Subjektive vs. objektive Information

Informieren subjektive Blogs besser als objektive Zeitungen?

Man kann über die umstrittene Strafe für den Fußballspieler Deniz Naki von St. Pauli so berichten (Hamburger Abendblatt) oder so (im Blog Fabulous Sankt Pauli).

Man kann über die neue Kommunikationsform Twitter so berichten (Saarbrücker Zeitung [PDF]) oder so (im Blog Bachmichels Haus).

Die Zeitungen brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie Objektivität suggerieren, jedoch Fakten (bewusst?) nicht erwähnen, und wenn immer mehr Menschen lieber Blogs lesen, weil sie durch subjektive Sichtweisen irgendwie dann doch mehr erfahren von dem was gerade so passiert, als durch die “professionelle” Presse. Heute haben wir in Kleinbloggerdorf jedenfalls wieder zwei Beispiele dafür gesehen, wie gut es ist, dass man sich zur zweifelsohne wichtigen allgemeinen Berichterstattung durch die “objektive” Presse sein “subjektives” Gegenbild bei Bloggern, im konkreten Fall bei zwei Bloggerinnen, holen kann.

Ja, subjektive Blogs informieren manchmal besser als objektive Zeitungen.

9 Kommentare zu „Subjektive vs. objektive Information“

  1. @Jeky: Ja, das ist ja gerade das Gute daran, weil Sie trotz aller Subjektivität und Emotionalität auch Fakten erwähnen, auf die der Abendblatt-Artikel nicht eingeht (unterschiedl. Reaktionen des DFB auf Verfehlungen Rostocks aus dem Vorjahr UND im aktuellen Spiel und auf den aktuellen Fehltritt – bzw. auf die deplatzierte Geste – Nakis).

  2. Danke Markus für das Erwähnen in einem eigenen Post, jetzt fühle ich mich fast im Bloggerinnenhimmel.
    Den Artikel von Jekylla fand ich auch total klasse, als ausgesprochener Nichtfussballfan hätte ich mich von dem Zeitungsartikel auch manipulieren lassen. Man darf einfach immer weniger sein Hirn ausschalten.

  3. @Andrea: Hinter diesen Blogs, wie hinter immer noch guten Zeitungen (die es ja nach wie vor gibt), stecken kluge, eigene, emotionale, subjektive Köpfe. 😉

  4. Pingback: Tweets die Subjektive vs. objektive Information » Text & Blog – Das Weblog von Markus Trapp erwähnt -- Topsy.com

  5. Ich glaube, es geht gar nicht um Objektivität vs Subjektivität. Offensichtlich vergessen einige Journalisten, dass die klassischen Stilmittel des professionellen Journalismus zwar Werte wie Neutralität, Sorgfalt und Distanz symbolisieren, sie aber nicht herstellen können.

    Und deswegen hat der Journalismus hier ein gewisses Glaubwürdigkeitsproblem. Ich denke schon, dass Leser gerne neutral informiert werden möchten. Sie wollen aber auch wissen, woran man bei jemandem ist. Und das weiß man beim Journalismus oft nicht mehr so genau.

  6. Ich denke ein Vorteil an Blogs allgemein ist schon einmal, dass dort diskutiert werden kann.
    Subjektive Blogs regen diese Diskussionen noch weiter an, da Meinungen aufeinander prallen.
    Durch die Diskussionen sammeln sich dann noch mehr Fakten und eben auch Argumente dafür oder dagegen!

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