40 Jahre Internet – Kulturrevolution? Wie ist Eure persönliche Einschätzung?


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1969 – 2009: Wow, das Internet wird heute 40 Jahre alt! Wer’s lieber – statt in schnittigen Videobildern – im Text reflektiert sehen möchte, dem kann ich diesen Artikel «Ein Netz umspannt die Welt» in der FR empfehlen:

Zehn Stunden neues Videomaterial laden Internetnutzer aus aller Welt bei Youtube hoch – pro Sekunde. Ein gigantischer Datenberg. Vor genau 40 Jahren haben drei Buchstaben gereicht, um das ganze, wenn auch kleine Netz lahmzulegen. Leonard Kleinrock und sein Team von der University of California in Los Angeles wollten das Wort “LOGIN” zum Stanford Research Institute übertragen. Es war die erste Internetverbindung zwischen zwei Computern an verschiedenen Orten. Beim Buchstaben “G” brach die Verbindung zusammen.

Wie sehr das Internet unser aller Leben verändert hat, und welche politischen und kulturgeschichtlichen Auswirkungen es in dieser relativ kurzen Zeit ermöglicht hat, brauche ich hier nicht zu schildern. Vergleiche mit der Bedeutung der Erfindung des Buchdrucks werden gerne angeführt. Wahrscheinlich ist die Erfindung des Internets noch viel bedeutender (das wird man mit etwas mehr Abstand, sagen wir, in weiteren 40 Jahren sagen können ;-). Ich bin seit 15 Jahren dabei. Meine Anfänge im Netz hab ich mal im Artikel Internet-Zeitmaschine erläutert, der deshalb so interessant geworden ist, weil neben der dort zu sehenden genialen Präsentation, wie das Netz Anfang der 90-er Jahre aussah, so viele Leute kommentiert hatten, wie für sie der persönliche Einstieg ins Web war.

Was bedeutet für Euch der heutige Tag, was denkt Ihr über 40 Jahre Internet? Ist das Netz für Euch erst interessant, seit es in der Web 2.0-Phase ist, oder hatte es auch schon vorher für Euch eine Bedeutung? Freue mich auf Eure Kommentare und Gedanken dazu. Oder auf Hinweise in den Kommentaren, wenn Ihr selbst dazu gebloggt habt.

8 Kommentare zu „40 Jahre Internet – Kulturrevolution? Wie ist Eure persönliche Einschätzung?“

  1. 1969, was für ein Jahr…die Mondlandung, Woodstock, das Internet und…. Monty Python (!).

    Ich schrieb meine allererste E-Mail etwa zur Zeit als was WWW am CERN das Licht der Welt erblickte. Da war das Internet schon 20. Anfänglich hatte es (für mich) erst einmal ja ‘nur’ wissenschaftliche Bedeutung, im Sinne von beschleunigtem Austausch wissenschaftlicher Informationen. Aber schon früh wurde auch die Suche nach Informationen ein immer wichtigerer Punkt. Zu einer Zeit, als man sich die Zeit noch mit ftp-downloads und Usenet-Mailinglists vertrieb, hat keiner über den volkswirtschaftlichen Schaden gejammert, der heute (angeblich) durch die extensive Benutzung von Facebook, Twitter, myspace & Co. entsteht. Online-Handel war noch ein Fremdwort, alles war ‘gratis’ (zumindest, wenn man das Internet an der Uni benutzte)

    … und meine erste Berührung mit einem Online-Shop fand ca. 1995 statt, als wir die allererste Webseite von ‘Pizza Hut’ entdeckten (natürlich aus den USA), auf der man sich eine Pizza via Web-Formular bestellen konnte….(Natürlich musste man seine Telefonnummer angeben, damit einen der PizzaHut-Mitarbeiter erst einmal zurückrufen und die Bestellung bestätigen konnte). Leider wurde die bestellte Pizza (aus den USA) dann doch nicht nach Trier (meine damalige Alma Mater) geliefert 🙂

    Aber nichts ist beständiger als der Wandel, und das insbesondere im Internet. Also bin ich schon einmal neugierig auf die nächsten 40 Jahre!

  2. Was Internet für mich bedeutet? Lebensqualität und vor allem Heimat und Freunde… wer wie ich viel umgezogen ist und somit überall liebgewonnene Menschen hat… der freut sich, dass es das Internet so leicht macht seine Heimat nur einen Mausklick entfernt zu haben…

  3. 40 Jahre Internet bedeutet, dass ich 25 Jahre davon verpasst hab. Bedenkt man dann wiederum, dass das populäre Mitmach-Internet noch gar nicht so alt ist, hab ich wohl doch nicht zuviel verpasst. Immerhin bleibt mir so mehr Zeit (altersbedingt natürlich :-P) die Entwicklung weiterzuverfolgen als Leute, die die Anfänge bewusst miterlebt haben. Das nennt man dann wohl ausgleichende Gerechtigkeit.

    Das Internet heute ist leider zu sehr mit Müll belastet, seien es seit jahren nicht mehr aktualisierte Webseiten oder Spam in jeglicher Form. Ich bin aber sicher, dass dies in den nächsten 40 Jahren besser wird. Auch wird es das Internet in der Form wie wir es heute kennen – und lieben, nicht ewig geben. Es wird sich noch viel ändern (bestimmt nicht immer positiv) und die Vernetzung wird mehr und mehr zum Alltagsgegenstand. Irgendwann wird es bestimmt heissen: “Hey, meine Jeans sucht gerade bei Google nach Waschmittel, was macht Deine?” Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Analog sein großes Comeback feiern wird.

    Was Internet heute für mich bedeutet? Das internet ist für mich ein Spielplatz mit dem ich Geld verdiene, Freunde treffe, Kunden gewinne und vor allem informationen in mich einsauge. Das beste daran? Alles geschieht zur gleichen Zeit. Internet FTW!!!

  4. Tja, das Internet habe seit ich seit etwa 1992 zuerst beruflich erlebt: X-Windows, Sun, Oracle, Intranets – tlw. ungeahnte Welten taten sich da auf … Eigentlich war ich schon damals recht gut informiert über das Internet, aber privat hat es dann doch etwas länger gedauert und ist u.a. mit einem Namen verknüpft: AMAZON. Ich will um Gottes willen keine Werbung für besagtes Unternehmen treiben, aber ich und Amazon sind zusammen gewachsen und haben die vielfältigen Möglichkeiten des Internets erarbeitet. … Seit 1999 (beginnend mit Buch.de) bin ich Amazon-Kunde und ich habe schon eine Menge erlebt mit Amazon. Überwiegend Gutes sogar. Das ist die kommerzielle Seite.
    Der zweite Aspekt ist die Kommunikation, die sich über die Jahre dank des Internets immer weiter entwickelt und verdichtet hat, beginnend mit Emails, Austauschen von Fotos, Online-Meetings… Immer mehr Personen können einbezogen werden in diese Kommunikation. Wahnsinn!
    Der dritte Aspekt ist die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der sich das Internet weiterentwickelt und uns gefangen nimmt. Das kann man durchaus positiv sehen, wir müssen die Grenzen selber ziehen können.
    Ergo: Natürlich weiß ich, das der Strom nicht aus der Steckdose kommt und gerade das Internet verbraucht unglaubliche Mengen davon, da muß dran gearbeitet werden, aber ansonsten eine fantastische Story, die weiterleben wird.

  5. Leben. Tagtäglich. Nicht nur. Aber vor allem. Job. Spaß. Jobspaß. InputInputInput. Output manchmal. Jedenfalls mittendrin. Morgen auch. Demokratischer Baustein. Früher weniger als erhofft, bald mehr als erhofft.

  6. Den Geburtstag des Internets habe ich absichtlich verschlafen – man ist im Nachhinein immer so erfinderisch, was Gründe zum Feiern angeht: Hier ist eine Zeitleiste der 60er – und die erste Datenübertragung, die gestern gefeiert wurde, taucht da gar nicht explizit auf.

    Internet = Kulturrevolution? Die ersten Jahrzehnte war es ein Netzwerk für Militärs und Unis. Dort war es fraglos wichtig, die eigentliche Revolution jedoch passierte mit der Öffnung gegenüber der Allgemeinheit. Und es sind eher die internetbasierten Dienste als Techniken, die uns verändert haben: eBay, Google & co, Wikipedia, Twitter, Geizhals & co zusammen mit diversen Onlineshops, YouTube… Dazu kommen die Raubkopierdebatten um TV-Serien, Musik und Kinofilme sowie mit Email ein mächtiges Kommunikationsmittel, welches klassische Post im Privatbereich weitgehend verdrängt hat.

    Ja, das Internet hat uns verändert. Zusammen mit dem Mobilfunk und der Digitalisierung hat sie uns zu immer erreichbaren, sich aktiv informierenden und globaler denkenden Menschen gemacht. Wenn das mal keine Revolution ist!

    BTW: Erster Internet-Kontakt: Oktober 94, erster Webmaster-Job: 95.

  7. @truetigger:

    Erster Internet-Kontakt: Oktober 94, erster Webmaster-Job: 95

    Da haben wir beide eine geradezu sensationelle Parallele in unserer Web-Vita: bei mir fast identische Daten:
    Erster Internet-Kontakt: September 94, erster Webmaster-Job: 95. 😉

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