Ein Schweinchen namens Koch

Welch wunderbarer Film, der – wenn er nicht so einen ernsten Hintergrund hätte – unheimlich witzig wäre. Auch wenn die morgige Wahl in Hessen schon gelaufen ist – oder gerade auch deshalb – lohnt ein Blick in die Satire von Extra3. Die Geschichte vom Schweinchen Koch und vom Schäfer Gümbel:


Direktlink YouTube

Oder denken die Lämmer morgen doch noch mal darüber nach, wo sie ihr Kreuzchen machen? Schafe sind ja gar nicht so blöd, wie sie manchmal gehalten werden.

[via bloGeescht]

18 Kommentare zu „Ein Schweinchen namens Koch“

  1. Eigentlich unglaublich, womit Koch so alles durchkommt. Am besten find ich ja die Leute, die jetzt hingehen und sagen, die SPD sei für sie jetzt unwählbar.
    Hallo?!? Aber Koch, oder wie? Määäh!

  2. @Fischer: Ich hab ja gestern schon mal auf Twitter auf den – zugegeben sehr parteiischen Roland-Koch-Wiki-Artikel (der sich mit seinem Verhältnis zur Wahrheit auseinander setzt) hingewiesen. Das ist ja für mich das Unfassbare an den Umfrageergebnissen zur morgigen Hessenwahl: die strategischen Fehler der SPD wirken so dermaßen unbedeutend, gegen die unglaubliche Summe der Verfehlungen von Roland Koch, dass ich nicht im geringsten nachvollziehen kann, wie ein vernünftig denkender Mensch, egal auf welchem politischen Spektrum er sich bewegt, Roland Koch überhaupt noch wählen kann.

  3. Pingback: doch noch ein kommentar zur landtagswahl in hessen | www.matthias-mader.de

  4. Ich verstehe das auch nicht. Aber es hat wohl mit dem politischen System zu tun.

    Wie viele Leute die in einer Demokratie leben wissen es überhaupt zu schätzen, dass sie – die Wähler – das Ergebnis bestimmen? Und wie viele Wähler kann man als “vernünftig denkende Menschen” bezeichnen?

  5. Schafe sind ja gar nicht so blöd, wie sie manchmal gehalten werden.

    Schäfer dagegen aber schon, zumal wenn es einer von Ys Gnaden ist. Das war kein taktischer Fehler der SPD, das war schlicht und ergreifend ein Tabubruch.

  6. @Torsten: Was mich so stört, ist die Unverhältnismäßigkeit der Vorwürfe: der eine soll ungestraft davon kommen, nachdem er Ausländerhass zumindest ausgenutzt, Parteispendengelder dubioser Provenienz im Wahlkampf eingesetzt und nachweislich im Untersuchungsausschuß nicht die volle Wahrheit gesagt hat, und der andere soll dafür abgestraft werden, dass seine Partei wahltaktische Fehler gemacht hat? Da hört’s bei mir auf. Und es macht mich wütend, sehr wütend sogar!

  7. Hallo,
    ich frage mich, warum sich jetzt alle aufregen, Frau XY und die hessische SPD haben jetzt die Konsequenzen des Wortbruches zu tragen. Die Überwachungsmethoden bei Abstimmungen sollten auch nicht ganz unter den Teppich gekehrt werden und gut, dass vier die Courage hatten, aufzustehen! Der Fingerzeig an der Stelle in Richtung Koch mag gerechtfertigt sein, warum wird aber dann die andere Seite komplett ausgeblendet? Warum ist der Wähler eigentlich immer nur dann mündig, wenn Ergebnisse zustandekommen, die einem selbst genehm sind? Es lebe die Demokratie!

  8. Lieber Leo!

    Natürlich lebe die Demokratie. Und nein, ich schreibe jetzt nichts zu den vier Umfallern und Verschwörungstheorien möglicher Einflussnahme von außen auf ihren (zumindest bei dreien davon plötzlichen) Sinneswandel.

    Zum Vorwurf der Ausblendung: ich kann ja schlecht die Argumente der Gegenseite nochmal auflisten, wenn ich mich zu Eingang der Kommentare meines Postings ausdrücklich dazu geäußert habe, dass ich die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gewahrt sehe, bei dem, was man der einen Seite – Roland Koch – nachsieht, während man für mein Empfinden geringere Vergehen der anderen Seite – der SPD unter Andrea Ypsilanti – unverzeihlich vorwirft.

    Aber auch das ist ja das Gute an Blogs und ihren Kommentarmöglichkeiten: wenn jemand in einem Artikel so wie ich deutlich Stellung bezieht (und so deutlich wie hier, mache ich das selten), darf ihm durchaus widersprochen werden, und ich bin Dir sogar dankbar dafür. Und wer hier – oder auf anderen – Blogs vorbeischaut, mag sich seine eigene Meinung bilden. Es lebe die Demokratie in den Blogs! 😉

  9. Du hast es selbst geschrieben, für Dich ist das Vergehen das geringere; ich und viele andere hingegen sehen eine Zusammenarbeit mit der Linken nicht als Frage, über die für “Inhalte” entschieden wird, sondern als Inhalt. Hätten die Hessen gewusst, dass sie mit der Linken will, wäre sie ganz einfach noch viel weniger nicht gewählt worden; dann wäre die ganze Sache nie so weit gekommen. Aber naja. Das Verhalten mit den Aufrechten ist noch so eine Sache: Ist es nicht grade die Eigenschaft eines schlechten Gewissens, dass es immer größer wird und man dann irgendwann die Wahl hat, etwas zu tun oder damit zu leben?

  10. @Faustus: Na ja, im Fall von Jürgen Walter ist das urplötzliche Umschwenken innerhalb weniger Tage schon seltsam. Erst handelt er den Koalitionsvertrag mit den Grünen mit aus, sagt Y. in einem Vier-Augen-Gespräch zu, sie zu wählen und dann kippt er um. Doch das ist ja ein Nebenschauplatz zu der ganzen hessischen Miserere, an der natürlich auch die SPD mit Schuld ist. Nicht, dass ich da falsch verstanden werde. Auch wenn ich mich da wiederhole: bei mir überwiegt die Verwunderung, wie schnell man Koch gegenüber alles vergisst.

    Sei’s drum, ich werde es nicht ändern können und muss – genau mit dem gleichen Unverständnis, mit dem ich vor vier Jahren sehen musste, dass die Amis Bush wiedergewählt haben – morgen mit ansehen, wie die Hessen Roland Koch wieder zum Ministerpräsidenten wählen. Wenigstens ist Bush jetzt Geschichte und mit Obama ein Stück Hoffnung in eine etwas vernünftigere Politik in den USA und damit auch in der Welt zurückgekehrt.

  11. @Markus: Ja, über die Motivation im weiteren Sinne kann man sicher schwadronieren; ich kann mir z.B. vorstellen, dass er als SPD-Rechter das zusagen und aushandeln usw. als Fehler wahrnahm, aber zugunsten der Partei zu handeln gedachte; dass man dann Bauchschmerzen bekommen, ist klar. Ich sag mal, sich einen Gefallen getan hat er damit ja nicht grade; das Verhalten der SPD-Leute in diesem Falle war wie im Fall Clement extrem beschämend.
    Zum Film: witzig gemacht ist er schon. Ich halte aber den “moderaten Koch” nicht für eine Maske (naja, wenn man von der Person spricht und nicht von dem Wahlkämpfer) sondern den “markigen Koch” – richtig mögen tu ich freilich keinen von beiden – aber in SPD-Kreisen ist Koch ja durchaus für seine Umgänglichkeit beliebt, siehe Peer Steinbrück (den ich hingegen sehr mag). Aber das ist alles müßig. Hoffen wir an anderer Stelle auf Präsident Obama, ein schönes Schlußwort 🙂

  12. Das Dilemma erklärt sich doch gerade daraus, einen Wandel mit aller Gewalt herbeiführen zu wollen, der auf tönernen oder zumindest sehr wackligen Füßen stand und der letztlich nicht gelang. Nur zur Erinnerung: Ursprünglich wurde eine Koalition mit den Linken ausgeschlossen. Insofern jetzt weiter hinten bei dem ein oder anderen Abgeordneten anzusetzen, der bei einer Koalition mit der Linken Bauchschmerzen (wann auch immer) entwickelte, halte ich für Grund falsch und für ein “Mäkeln” an der falschen Stelle. Das Ansinnen der hessischen SPD wurde ja im Übrigen dann auch von der breiten Mehrheit der hessischen Bevölkerung abgelehnt. Die gesamte Linie war von Beginn an zum Scheitern verurteilt und von Frau Metzger früh und offen angemahnt worden. Mir geht es übrigens nur um diesen Umstand der Glaubwürdigkeit. Insofern glaube ich auch, dass das Ergebnis heute fast so ausfallen wird, wie prognostiziert, weil die Wähler hier eben sauergefahren sind. Ich persönlich rechne dennoch mit einem kleinen Unterschied zu den Prognosen, den ich aber am Wahltag, wo sich ja eine Einflussnahme verbietet, nicht mehr ausführen will. Zu dem Film: letztendlich verbietet sich ein Kommentar, da die Satire ja bekanntlich alles darf! 🙂

  13. @Leo: Alles klar. Deinen Standpunkt kann ich nachvollziehen, wenn ich ihn auch nicht teile. Danke für Deinen Verzicht auf Einflussnahme am Wahltag, wir wollen ja die Hundertschaften an Hessenwählern, die heute noch hier vorbeikommen, nicht irritieren. 😉

    [Wir hören uns heute noch.]

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert