Sportliches Konzept des 1. FC Saarbrücken

Sportlich läuft es im Moment hervorragend beim 1. FC Saarbrücken: Nach 7 Spieltagen ein Torverhältnis von 27:4, Platz zwei in der Oberliga Südwest, ohne Spielverlust, allerdings ein paar Ligen zu tief. Damit sich das ändert, wurde der komplette Verein umgekrempelt: neue Vereinsführung (Horst Hinschberger, siehe Video unten), neues Management (Wolfgang Loos), neuer Trainer (Michael Krüger) , so gut wie eine neue Mannschaft. Ungeahnte Euphorie macht sich zur Zeit in Saarbrücken breit und das freut mich natürlich als FCS-Fan auch von Hamburg aus.

Heute Abend kommt es zum sogenannten Saarderby, die ehemaligen Bundesligisten FC 08 Homburg und 1. FC Saarbrücken treffen im Homburger Waldstadion aufeinander. Was das sporthistorisch bedeutet, hat Carsten im FCSBlog die letzten Tage im Rahmen seiner Vorberichterstattung schon deutlich gemacht, vor allem im letzten Teil seiner äußerst lesenswerten Artikelserie: «Über die gemeinsame Vergangenheit in die Zukunft».

Einen guten Einblick in das neue sportliche Konzept des 1. FC Saarbrücken, dessen frisch gestartete Kampagne «Liebe kennt keine Liga» ein voller Erfolg ist, gibt Präsident Horst Hinschberger in diesem Interview mit dem Saarländischen Rundfunk:

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Zentrale Aussage des neuen Präsidenten: Sponsoren investieren mit einem Engagement für den 1. FC Saarbrücken in ihr eigenes Unternehmen. So wahr, wie platt. Für das Engagement meines Vereines wünsche ich mir heute ab 18:15 Uhr ein schönes Spiel gegen Homburg und eine Verbesserung des ohnehin schon schönes Torverhältnisses. 😉 Und auf lange Sicht eine Rückkehr in die oberen Etagen des deutschen Fußballs. Klar: Liebe kennt keine Liga, aber oben liebt sich’s schöner.

Update 20:05 Uhr: Das Spiel HOM-FCS endete vor 10000 Zuschauern 1:1 unentschieden. Der 1. FCS bleibt damit diese Saison weiter ungeschlagen.

28 Kommentare zu „Sportliches Konzept des 1. FC Saarbrücken“

  1. Ich bin ja mit Lobeshymnen auf die Vereinsführung generell vorsichtig. Hinschberger muss man jedoch lassen, dass er sich bisher als eine Art “Anti-Ostermann” präsentiert hat: nahe an der Basis, bemüht neue Sponsoren zu finden, hat eine Imagekampagne zusammen mit Loos und anderen in die Wege geleitet. Ostermann war ja immer nur der große Unbekannte, unter dem sich alles auf einen eher elitären Kreis verkleinern musste, in dem alles eher geheim blieb, von Sponsoren bis hin zu den Entscheidungsträgern.

  2. Mich hat er spontan durch seinen Optimismus überzeugt, den man ja auch haben muss, um etwas zu bewegen und andere mitzureißen.
    Carsten, ich wünsche Dir viel Spaß beim Spiel in Homburg. Ich nehme mal an, du wirst live im Stadion sein. Mir bleibt, wie so oft, nur das Mitfiebern am Ticker. 😉

  3. Ja, Frau Jekylla, mir geht auch bei jedem Sieg das Herz auf. 😉 Und der Spruch passt auch ganz gut zu meiner Anhänglichkeit: Ich bin jetzt seit zwei Jahren von SB nach HH umgezogen und in der Zeit ist der FC Saarbrücken jedes Jahr eine Klasse tiefer abgestiegen (2.->3.->jetzt 4. Liga) und ich bin immer noch Fan. Da kann man schon sagen: Liebe kennt keine Liga.

  4. Normal müsste es ja heißen “Die Liga kennt keine Liebe!”. Ich wünsch dann auch noch allen Paulianern viel Erfolg und verabschiede mich Richtung Homburger Waldstadion.
    Auf 3 Punkte!

  5. Großartig, Frau Jeyklla: “Das Herz von St. Pauli” – in der Tat sehr passend. Und schöne Bilder im Video. So in bisschen pfeif ich ja auch im Geiste schon mit “dort bin ich zuhaus…” 😉

  6. Bisher der schlechteste Auftritt der Mannschaft, was an mehreren Faktoren lag. Aber noch lange kein Grund, in Panik zu verfallen, wie es mit manchen schon in Homburg passiert ist.

  7. Ja, ich hab die ersten Berichte auf ludwigspark.de schon gelesen. Vielleicht ist es auch ganz gut, dass der Ball mal ein bisschen flacher gehalten wird. Keiner kann erwarten, dass alle Spiele gewonnen werden, und so wie es aussieht, war es wohl kein gutes Spiel, aber immerhin haben wir diese Saison noch nicht verloren. Und ich kann mich nicht erinnern, wann das zuletzt acht Spiele in Folge der Fall war. Nächsten Samstag zählt’s gegen Trier diese Serie zu verteidigen und wenn wir gegen den Spitzenreiter gewinnen, war’s noch wertvoller, als wäre es heute auswärts bei den Homburgern passiert, die am Ende wohl kein Konkurrent um den Einzug in die neue 4. Liga sein werden…

  8. Ich möchte hier als Homburgerin gerne mal noch was loswerden. Da mich Lokalfußball (soweit isses ja jetzt schon) nicht sonderlich interessiert, wusste ich gestern nicht, dass das Lokalderby stattfindet und habe ich zuerst in einem absolut grausamen Stau befunden, was am Freitagnachmittag nach der Arbeit schon ziemlich nerven kann. Als ich dann gegen viertel vor 6 einige FCS-Fans in der Stadt gesehen habe auf dem Weg ins Stadion, war ich mir nicht sicher, ob sie es mit dem Alkoholpegel überhaupt noch hinschaffen…
    Und dann möchte ich noch etwas anmerken: der FCS hat jetzt ein paar Jahre höherklassig gespielt, weil der FCH zerschlagen wurde. Dass sie jetzt wieder aufeinander treffen, ist für mich ok. Wenn ich mich richtig erinnere, war damals kein Geld im Saarland aufzutreiben (sponsoring), um den Klassenerhalt des Handballbundesligisten zu finanzieren (die sportlich ja ganz gut dastanden), weil alles nach SB geflossen ist…

  9. Oh, Carmen, da höre ich aber ein gute Portion Verbitterung raus? Stimmt’s? Kann ich teilweise auch verstehen.

    Wenn du wegen des gestrigen Spiels im Stau gestanden hast, war das sicher ärgerlich. Über die Ostermann’sche Pseudo-Fusion HOM-FCS vor ein paar Jahren war im Saarland so niemand richtig glücklich, weder die Homburger, noch die Saarbrücker; Carsten hat das ja auch in seiner oben zitierten Vorberichterstattung geschrieben. Erfolg hatte sie sowieso keinen gebracht. Dass die Sponsorenmittel im kleinen Saarland nicht leicht zu generieren sind, wissen alle, die dort versuchen, was auf die Beine zu stellen. Sei es kulturell, wissenschaftlich oder sportlich.

    Schau’n wir mal, ob’s Hinschberger – wie im Video zum neuen sportlichen Konzept vorgestellt – hinkriegt.

  10. Ich glaub, dass das Verkehrschaos nicht unbedingt am Spiel lag. Viel mehr war es die Tatsache, dass man das Spiel nach vorne verlegt hat, sodass die Anreise mitten in den Berufsverkehr fiel.
    Davon abgesehen hab ich noch nie eine Stadt mit so fürchterlich vielen Ampeln und so langen Rotphasen erlebt wie Homburg.

    Die Sache mit dem Sponsoring kann man, wie ich finde, dem FCS nicht wirklich als Schuld am Niedergang vom TV Niederwürzbach anhängen. Als Sponsor will ich mein Produkt/meine Firma möglichst einer großen Masse präsentieren. Die Zuschauerzahlen im Handball sind zwar garnicht so schlecht, aber über einen Verein wie den FCS, der ja lange überregional vertreten war, erreiche ich mehr Leute. Das hängt einfach mit der Popularität des Fußballs zusammen. Damals war Handball noch nicht in dem Maße beliebt wie er es heute ist.
    Außerdem muss man im Fall Niederwürzbach sehen, dass man dort auch nicht unbedingt gelernt hat. Die “saarländische Lösung” funktioniert halt nur eine gewisse Zeit lang (Stichwort: Hartz).

  11. Hallo Markus,
    die beiden männlichen Köllerbacher, deren Herz jedoch nicht für den 1. FCS sondern, für dessen Oberliga-Konkurrenten 1. FC Homburg bzw. Sportfreunde Köllerbach – die an diesem Wochenende ihr erstes Spiel gewonnen haben – schlägt, hatten das Vergnügen, sich das Spiel im Stadion anzuschauen. Zum Glück ging es mit einem gerechten Untentschieden aus, so dass dank Großaufgebot der Polizei, sich die Randale, aufgrund derer die Fans des FCS besonders gefürchtet sind, sich bis auf einige Schlägereien in Grenzen hielten.
    Schade, dass du bei diesem Derby nicht wie in früheren Zeiten im Stadion mit dabei sein konntest, um unter Beweis zu stellen, dass es Homburger und Saarbrücker Fans gibt, die sich im schönen Waldstadion friedlich nebeneinander die Partie anzuschauen.

  12. Andrea: Ja, da wär ich gerne dabei gewesen. Zum Glück ist es trotz aufgeheizter Stimmung im Vorfeld und des nicht immer deeskalierend wirkenden Riesen-Polizeiaufgebotes insgesamt friedlich geblieben.
    Glückwunsch zum Sieg der Köllerbacher. Die haben ja bisher gar nicht so schlecht gespielt und endlich ihren Sieg bekommen.

  13. Hallo Markus,
    ER lebt: Friedel Ramsch. Es haben sich ein paar Falten mehr in sein Gesicht gegraben und sein Kampfgewicht hat er kräftig erhöht, trotzdem habe ich ihn sofort erkannt. Sehr kultig war sein dunkelgrünes Sweatshirt mit dem weißen Lindenbaum und dem FC 08 Homburg-Logo. Die Konfektionsgröße gefühlt war XS.
    Ich werde am Samstag, wenn die Homburger in Köllerach spielen, auf jeden Fall mal die Digitalcamera mitnehmen. Vielleicht kann ich ihn ja ablichten. Werde sagen, dass ich einem Freund in HH unbedingt ein Bild seines coolen Sweatshirts schicken will.

  14. Hi Jürgen!

    Du hast tatsächlich Friedel Ramsch, den legendären Namensgeber unserer Tipprunde, wieder gesehen?
    Ehrfürchtige Anerkennung. 😉
    Wenn du den in Köllerbach vor die Linse kriegst, ist dir meine ewige Dankbarkeit gewiss.

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