Radtour zum Zollenspieker Fährhaus

Willkommen am Zollenspieker
Es war wieder einmal Radfahrtzeit am Wochenende. Stabi-Kollege Henning und ich haben uns zur vierten Tour innerhalb von vier Wochen aufgemacht. Ziel der auf zwei Teilnehmer geschrumpften Mini-Betriebssportgruppe Stabi Hamburg (Kollegin Jenni weilt im wohlverdienten Urlaub) war dieses Mal das Zollenspieker Fährhaus. Wir wurden am südlichsten Punkt von Hamburg zünftig und traditionsbewusst begrüßt, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann. Was wir mit einem beeisten Sommergedicht, einem kleinen Beilagensalat und einer in der Stadt versteckten Wüste erlebt haben und wieso schlimme Erinnerungen an eine Leidenstour aus dem Vorjahr hoch kamen, erzählen Wort & Bild nach nach dem Klick auf (Mehr…)
Google-Map zur Tour Zollenspieker Fährhaus Die am Sonntag gefahrene Tour hatte einiges mit der zwei Wochen zuvor absolvierten Tour rund um Wilhelmsburg gemeinsam, zeichnete sich aber auch durch etliche Unterschiede aus. Um mit den Gemeinsamkeiten zu beginnen: Kartenfuchs Henning hat wieder einmal die Tour bestens geplant und im Nachhinein eine routengenaue Google-Map angelegt, auf der die wesentlichen Stationen der 70km-Strecke eingezeichnet sind. Ihr erinnert euch, dieser individualisierbare Landkartenservice von Google gehört zu Hennings neuen Web 2.0-Lieblingsspielzeugen. Danke, Henning, für die Arbeit, die du dir gemacht hast.

Wir sind ab Startpunkt Lengerckestieg in Wandsbek (zuhause von Text & Blog) entlang der Außenalster durch die Stadt zu den Landungsbrücken gefahren, haben den wunderschönen alten Elbtunnel durchquert und sind dieses Mal nicht nur an der Alten Harburger Brücke vorbeigekommen, sondern sind über selbige auf die andere Seite nach Harburg gefahren und dieses Mal südlich der Elbe an den Zielen unserer letzten Tour vorbeigefahren (Naturschutzgebiet Heuckenlock, Bunthäuser Spitze, Inge Meysels Villa in Bullenhausen – wir waren dieses Mal ganz nah am Anwesen der Mutter der Nation).

Ich merke gerade ich schreibe viel zu viel, das liest doch nachher kein Mensch. Ich fasse mich also kürzer, bzw. lasse mehr Fotos sprechen:

Rast am Zollenspiker Fährhaus

Nach längerer Fahrt die Elbe entlang sind wir schließlich im niedersächsischen Hoopte mit der Fähre zum Zollenspieker Fährhaus übergesetzt und haben im dortigen lauschigen Biergarten mit prima Blick in die Vierlande unsere zuvor heftigst strampelnden Beine zur Ruhe kommen lassen. Fairerweise muss ich sagen, “Powerleg” und Antrittslegende Henning fuhr immer vorneweg, ich zwar stets bemüht und eifrig, aber im Vergleich zu Rennfahrer Manske schneckenlahm hinterherradelnd. Nun gut, angekommen bin ich auch. Und in wesentlich besserem Zustand, als bei der Tour im Vorjahr, wo ich mein komplettes Leidwesen in dem im Jahr 2006 gerne angeklickten Artikel Radtour bei Hochsommerhitze beschrieben hatte.

Sommergedicht und Beilagensalat Auf der Terrasse des Restaurants Zollenspieker Fährhaus haben wir daraufhin lecker gegessen. Ich konnte nicht wiederstehen und habe meiner Leidenschaft für kollossale Desserts gefrönt und mir den größten Eisbecher des Hauses bestellt, hübsch betitelt mit «Sommergedicht» und reichhaltigst bestückt mit Früchten, von denen ich noch nicht einmal wusste wie sie heißen, geschweige denn, die ich jemals zuvor verzehrt hatte. In unnachahmlicher Solidarität hatte Henning während des Hauptgerichtes seinen Beilagensalat nicht angerührt, damit er mich beim Verzehr der Süßspeise mit seiner vitaminreichen Beilage begleiten konnte. Diese kleine Vorgeschichte erklärt das hier zu sehende Foto mit Rieseneis und vergleichsweise mikrigem Salat im Hintergrund.

Sanddünen Boberger Niederung

Hat hier irgendjemand noch so weit mitgelesen und mitgeschaut? Ok, dann weiter in Text und Bild auf Text & Blog: Die Rückfahrt führte uns über Bergedorf in eine Gegend, die ich innerhalb der Stadtgrenzen Hamburgs gar nicht für möglich gehalten hätte. Vorbei am Achtermoor tat sich uns mit dem Naturschutzgebiet Boberger Niederung eine wüstenähnliche Dünenlandschaft auf, die gleichsam unsere letzte Rast war und die trotz bedecktem Himmel und nur ab und an aufblitzender Sonne eine eigentümliche Schönheit und Ruhe ausstrahlte. Die Hansestadt bewirbt das Fleckchen unverstellter Natur mit den Worten:

Eines der schönsten und an Flora und Fauna artenreichsten Naturschutzgebiete liegt im Südosten der Hansestadt und verkörpert gleichsam in einem Stück die wesentlichen Landschaftsräume Hamburgs: die bis zu 30 Meter hohe Geest (im Norden und Nordosten), die Binnendünen (im Zentrum des Naturschutzgebietes), das Achtermoor als Relikt der Randmoorzone (im Westen) und dort und weiter südlich anschließend die Flächen der Marsch (Billwerder).

Und diese Worte sind kein geschöntes Werbe-Bla-Bla, nein, es ist dort wirklich so schön. Ich selbst habe statt wohlfeiler Worte auch noch dieses dort fotografierte Idyll anzubieten (nein, ich habe die Pferde nicht mit Photoshop ins Bild gepinselt!):

Idylle in der Boberger Niederung

Henning, das war wieder einmal eine gelungene Radtour durch Hamburg. Die vierte in diesem Jahr, die sechste insgesamt und die letzte wird es nicht gewesen sein. Danke dafür.

Update 09:45 Uhr: Wie man mit weniger Pedaltritten zum Zollenspieker Fährhaus kommen kann, zeigt Mostro (einer meiner Lieblingsrezensenten aus Qype) in seinem Qype-Artikel (dort auch mit schönem Foto).

7 Kommentare zu „Radtour zum Zollenspieker Fährhaus“

  1. Ja, Vierlande! Wooohooo! Vierlande rules all!

    Ähem, man möge diesen patriotischen Gefühlsausbruch entschuldigen, aber in Vierlande wohnt ein Teil von Familie Lorelei. Muss dringend mal wieder zu Besuch fahren.

  2. Ja, dort ist es wunderschön. Hätte ich das gewusst, hätte ich vorgestern Ausschau nach Familienmitgliedern aus dem Hause Lorelei gehalten, um schöne Grüße zu bestellen… 😉

  3. Netter Bericht mit einem kleinen Fehler. Am Zollenspieker liegt nicht der südlichste Punkt Hamburgs, auch wenn’s überall immer wieder behauptet wird.
    Der südlichste Punkt der Hansestadt befindet sich ca. 3 km weiter östlich am Krauler Hauptdeich, dort befindet sich die Strommitte, die die südliche Landesgrenze kennzeichnet, noch 100m weiter südlich als am Zollenspieker.
    Dort steht auch das südlichste Gebäude Hamburgs, vom Imbiss am Zollenspieker einmal abgesehen.
    Das Haus am Krauler Hauptdeich steht noch 16m weiter südlich als das Pegelhäuschen am Zollenspieker Fährhaus.

  4. @Markus: Hier habe ich einen Ausschnitt einer
    topografischen Karte , vertrieben vom Landesvermessungsamt Hamburg. Einfach 53°24’00” (läuft durchs Zollenspieker Fährhaus) nach Osten verfolgen, da sieht man dann, dass noch einiges südlich davon liegt.
    Gruß

    Holpi

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